App im Playstore
Pfeil rechts
17

Hallo,

ich habe jetzt seit Mittwoch morgen durchgehend Panikattacken. Die Panik kommt, wird schlimm und ebbt dann wieder ab, nur um anschließend wieder los zu gehen. Mal ist es schlimmer, mal weniger schlimm. Aber im Grunde hören sie seit 2 Tagen nicht mehr auf.

Eine Therapie hab ich Anfang des Jahres Corona-bedingt unterbrochen. Jetzt war ich 5 Wochen in einer Reha-Klinik, auch wegen Psychosomatik. Ich bin vor 2 Jahren das letzte Mal arbeiten gewesen, seit dem bin krank wegen Panik, Angst, Schwindel und Erschöpfung.

In der Reha war alles super, keinerlei Probleme. Jetzt bin ich Dienstag nach Hause gekommen und seit Mittwoch morgen habe ich ständig Panik. Eigentlich soll in eineinhalb Wochen die Wiedereingliederung starten.

Mein Neurologe hat erst am 05.10. wieder einen Termin. Aktuell nehme ich Fluoxetin, aber das hilft offensichtlich momentan nicht.

So schlimm war es schon seit vielen Jahren nicht mehr. Ich weiß nicht was los ist und wie ich da wieder raus komme. Die letzten Jahre habe ich keine Probleme mit Panik gehabt, und jetzt das.

Ich versuche es zusätzlich mal mit Baldrian, aber bisher hat nichts geholfen.

Kennt jemand so etwas? Online lese ich nur immer ja, das geht nach 10-30 Minuten wieder, die Panik kann nicht ewig weiter gehen!. Tut sie auch nicht, aber nachdem sie abgeflacht ist und ich super-erleichtert bin geht es wieder von vorne los.

24.09.2020 19:51 • 30.09.2020 #1


21 Antworten ↓


Hallo,
ich bin zwar erst relativ neu mit meiner Panikstörung belastet (ca. 3 Monate) aber kenne solche extremen Phasen leider auch. Bist du vielleicht sehr angespannt, weil du jetzt damit konfrontiert bist, nach der Reha wieder zuhause zu sein? Ich kann dir leider keinen super Rat geben, außer, dass du versuchen kannst, dir klar zu machen, dass die Panik dir nichts schlimmes tun kann. Dein Anspannungslevel muss sich auf jeden Fall irgendwie senken.
Hattest du vor Corona in der Therapie schon Methoden dazu gelernt?

A


Panikattacken hören nicht auf

x 3


Ich kenne das zu gut, seit März bis Anfang Juli täglich Panikattacken, es war grausam. Anfang Juli bin ich zusammen gebrochen und wollte so nicht weiter machen.

Die Angst hat sich verselbstständigt und ich lebte in Dauerangst vor der nächsten Attacke. Seitdem ich Opipramol nehme habe ich keine mehr

Ich hab solche Phasen schon öfters hinter mir...hast du vielleicht Menschen um dich herum, die dich auffangen oder dich ablenken können...mir hatte das am Meisten gut getan...

Eine Panik Attacke kann nicht 2,3 Tage andauern. Die Betonung liegt auf Attacke. In Der Regel max. 30 Minuten

Bitte noch mal lesen. Nicht EINE Panikattacke. Panik kommt, ebbt wieder ab und es geht mir besser. Dann kommt die Panik innerhalb von Minuten jedoch wieder. Es gibt kurze Phasen in denen ich keine Panik habe, es flammt immer wieder auf.

Zitat von Whatever_:
Hallo, ich bin zwar erst relativ neu mit meiner Panikstörung belastet (ca. 3 Monate) aber kenne solche extremen Phasen leider auch. Bist du vielleicht sehr angespannt, weil du jetzt damit konfrontiert bist, nach der Reha wieder zuhause zu sein? Ich kann dir leider keinen super Rat geben, außer, dass du versuchen kannst, dir klar zu machen, dass die Panik dir nichts schlimmes tun kann. Dein Anspannungslevel muss sich auf jeden Fall irgendwie senken.Hattest du vor Corona in der Therapie schon Methoden dazu gelernt?


Hat mit Sicherheit damit zu tun. Anfang Oktober geht die Wiedereingliederung los, zuhause muss sich um Kinder und Hund gekümmert werden. Was mich fuchst ist, dass ich damit die letzten beiden Jahre überhaupt keine Probleme hatte! Ich hatte andere, aber nicht diese Panikattacken, und schon gar nicht so wie jetzt.

Ich hab schon diverses gelernt und weiß auch schon sehr viel darüber. Aber in der Panik damit klar zu kommen ist super schwierig. Es ist wahrscheinlich die Angst vor der Angst. Die Panik wieder eine Panikattacke zu bekommen löst diese dann auch aus...

Danke für die Antwort!

Zitat von Jasy1983:
Ich kenne das zu gut, seit März bis Anfang Juli täglich Panikattacken, es war grausam. Anfang Juli bin ich zusammen gebrochen und wollte so nicht weiter machen.Die Angst hat sich verselbstständigt und ich lebte in Dauerangst vor der nächsten Attacke. Seitdem ich Opipramol nehme habe ich keine mehr


Ich habe auch Angst davor zusammen zu brechen. Das Schlimme ist, es gibt Momente da geht es mir gut und ich bin total erleichtert, dann geht es aber wieder los und das zieht mich total runter.

Ich hab einen einigermaßen kurzfristigen Termin bei meinem Neurologen bekommen, über den bekomme ich auch Medikamente. Hoffentlich kann ich da was umstellen was dann auch hilft.

Danke für die Antwort!

Zitat von Kimsy:
Ich hab solche Phasen schon öfters hinter mir...hast du vielleicht Menschen um dich herum, die dich auffangen oder dich ablenken können...mir hatte das am Meisten gut getan...


Ich hab eine tolle Familie, eine tolle Frau, tolle Kinder und auch die Verwandschaft ist klasse. Ich kann auch viel mit meiner Mutter sprechen, die wissen auch alle Bescheid.

Ich glaube ich hab auch Angst davor, das kaputt zu machen. Da kommt einiges zusammen. Die Anspannung vor der Wiedereingliederung, die täglichen Aufgaben, um die Kinder kümmern usw.

Es ärgert mich einfach auch, dass es mir in der Rehe super ging! Keine Probleme, keine Angst, keine Panik. Viele Behandlungen, ein bisschen wenig Einzel-Psychotherapie, aber alles in allem klasse! Dann komm ich nach Hause und rumms, laufe ich mit Anlauf so gegen die Wand...

Danke für die Antwort!

Zitat von OBIKO:
Eine Panik Attacke kann nicht 2,3 Tage andauern. Die Betonung liegt auf Attacke. In Der Regel max. 30 Minuten

Das ist so nicht richtig
Meine längste panickattake hielt ganze sechs Stunden lang non stopp
Das war 2018 in der Psychiatrie... Ärzte und Schwestern waren bei mir auch die konnten es kaum glauben....

Ist selten aber kann durchaus vorkommen...

Das war meine letzte Attacke,seitdem hatte ich bis heute keine mehr.

Lieber @Anonymus ,

es scheint, als würdest Du Dir (unterbewusst) die nun auf Dich zukommenden Aufgaben (noch) nicht zutrauen.
Und Du sagst, dass es Dir in der Reha besser bzw. sogar gut ging. Daraus schließe ich, dass Du Dich dort aufgehoben, sicher, be-schützt und ge-schützt fühltest. Du durftest sogar für ein paar Wochen die Verantwortung (Familie) abgeben.

Versuche doch einmal, die Panikattacken nicht negativ, sondern als Hinweis Deiner Psyche zu sehen. Vielleicht bist Du einfach noch nicht soweit, alles auf einmal zu bewältigen. Fang doch mit weniger an. Fang doch damit an, die Wiedereingliederung anzugehen. Ich sehe hier die größte Chance, dass Du an Selbstvertrauen und Stärke gewinnst. Wenn das gut gelingt, sind die täglichen Aufgaben, ist die Familie und der Hund dran.

Ich verstehe, dass man natürlich alles auf einmal schaffen will und die Prioritäten sich manchmal verschieben. Aber akzeptiere doch, dass eine Genesung Zeit braucht. Habe Verständnis und Fürsorge für Dich selbst.
Ein schlapper Wadenmuskel in Gips muss danach auch erst wieder aufgebaut werden und strotzt nicht gleich vor Stärke.

Du sagst, dass Du Sorge hast, das gute Einvernehmen Deiner Familie kaputt zu machen. Warum? Weil es Dir nicht gut geht? Weil Du Dich gerade unfähig fühlst? Weil Du nicht so funktionierst, wie Du es Dir selber wünschst oder meinst, dass es von Dir erwartet wird?
Sieh mal - Du bist aber keine Waschmaschine, die man entsorgt, weil sie nicht mehr wäscht.

Würdest DU Dein Kind verstoßen, weil es ihm nicht gut geht?
Würdest DU Deine Frau verlassen, weil es ihr nicht gut geht?

Such Dir selber die Antwort und übertrage sie auf Dich.

Ich wünsche Dir Geduld und Zuversicht!

LG, By_myself

Danke für die Antwort. Vielleicht ist es wirklich ein bisschen viel momentan. Ich hab direkt wieder Verantwortung übernommen, mich um die Kinder gekümmert etc. Ist aber schwierig das aktuell abzugeben, die Familie hat die letzten Wochen schon viel übernommen. Es sind alle froh, mal eine Pause zu bekommen.

Seit gestern Abend ist es endlich mal ein bisschen besser geworden. Vielleicht merke ich, dass ich das so langsam wieder besser schaffe. Heute den Tag über war es nicht so schlimm, das hat echt gut getan.

Danke nochmal für's zuhören und Antworten!

Wer einmal eine Panik. ATTACKE HATTE bekommt auch in Zukunft welche. Ich kenne eins zwei Leute die waren in Therapie lange Zeit deswegen, es wurde besser aber niemals besiegt.Ich persönlich leide auch darunter..

Zitat von OBIKO:
Wer einmal eine Panik. ATTACKE HATTE bekommt auch in Zukunft welche.


Ich hatte vor über 30 Jahren für ein halbes Jahr Panikattacken, aber seitdem nicht mehr, zumindest nicht in dieser fiesen Art mit dem Gefühl in Ohnmacht zu fallen oder zu sterben. Einfaches Herzrasen mit Schweißausbrüchen hatte ich schon auch danach hin und wieder, aber das finde ich nicht schlimm.

Hallo,
Eventuell könnte es dir helfen dir nochmal klar zu machen das die reha eine gute Zeit war, aber sie das Ziel hatte dich wieder in deinem Alltag besser klar kommen zu lassen. Deine Panik hört sich für mich so an als würde sich deine Seele gegen das zurück kehren in den Alltag und die damit verbundenen Verantwortungen wehren.
Versuche dich selber nochmal abzuholen und dir klarzumachen, die reha war zum Kraft tanken, für die jetzige Phase danach. Es ist verständlich das es dort für dich angenehmer war, aber man kann nicht ewig in rega bleiben. Sei nicht streng mit dir sondern sanft und hol den Teil von dir ab, der sich wehrt. Von mir aus als würdest du deinem Kind erklären, das sich nun etwas verändern wird. Alles Gute für dich

Hallo @OBIKO ,

Zitat von OBIKO:
Wer einmal eine Panik. ATTACKE HATTE bekommt auch in Zukunft welche.

Hm,- das ist Deine persönliche Schlussfolgerung.
Zitat von OBIKO:
Ich kenne eins zwei Leute die waren in Therapie lange Zeit deswegen, es wurde besser aber niemals besiegt

Und aus dieser persönlichen Erhebung (1 - 2 Leute) verbreitest Du Hoffnungslosigkeit?

Hoffnung verleiht Stärke - ohne Hoffnung stirbt der Mensch.
Niemand sollte sich vorschnell aufgeben. Und selbst wenn man über längere Zeit mit psychisch bedingten Krankheiten belastet ist, so gibt es doch hier und da immer mal wieder kleine Erfolge - und an DENEN sollte man sich orientieren.
Du sprichst von besiegen - einem Sieg muss ein Krieg vorausgegangen sein. Vielleicht ist es auch diese Einstellung, die eine Besserung geradezu verhindert. Vielleicht ist Milde gegenüber sich selbst ein besserer Weg. Ein vielleicht längerer Weg, der aber unbedingt mit einem ersten Schritt beginnen muss. Wer aber erst gar nicht los geht oder auf halber Strecke schlapp macht, kommt nicht an. Um ans Ziel zu gelangen, muss man weitergehen. Da gibt es Geländer, an denen man sich unterwegs festhalten kann: das ist die Familie, sind Freunde, ist ein Gesprächspartner oder ist ein Therapeut.
Das sind ausgestreckte Hände, die man ruhig ergreifen kann. Eine gereichte Hand bietet Sicherheit, damit man nicht fällt. Und das ist es doch, was man in Angst und Panik braucht.

LG, By_myself

Habe auch den ganzen Tag Panik.In der früh geht es schon los bis abends .Kann dich so gut verstehen .Würde das meinen stärksten Feind nicht wünschen.Ganz schlimm ist es bei mir daheim .Will einfach nicht Nachhause .
Sponsor-Mitgliedschaft

Wieso was ist denn bei dir zu Hause das du da nicht hin willst? Ich will nur zu Hause sein und nicht raus müssen

Natürlich ist Hoffnung immer sehr wichtig und ich bin ein grosser Fan davon.ich meine ich bin Schalker Fan da muss man Hoffnung haben. Doch leider ist es so das wenn jemand zum zweiten Mal eine Depression hatte diese auch niemals mehr wirklich vergeht sprich Chronische Depression.Bei Panik Attacken ist es ähnlich , es ist oft besser die Realität ins Auge zu sehen

Dass manche Krankheiten chronisch verlaufen können ist sicher unumstritten.
Die Betonung liegt auf können.
Also bitte niemals die Hoffnung aufgeben

A


x 4


Pfeil rechts




Dr. Christina Wiesemann
App im Playstore