Hallo.
Ich bin neu auf dieser Seite, würde aber ganz gerne meinen bisherigen Verlauf meiner Krankheit mit euch teilen und eventuell Erfahrungen austauschen.
Ich bin 25 Jahre alt, Hartz4- Empfängerin und alleinerziehende Mami von einer mittlerweile 4 1/2 Jährigen Tochter.
Meine Panikattacken fingen bewusst vor circa 3-4 Jahren an (unbewusst schätze ich mal mit der Geburt meiner Tochter).
Ich konnte auf einmal gar nichts mehr und mein Leben war von heute auf morgen völlig eingeschränkt.
Alleine vor die Tür gehen, unter vielen Menschen zu sein, Kassenschlangen, lange Strecken gehen bzw. Fahren waren von einem Tag auf den anderen Tag nicht mehr möglich.
Seit dem ist die Angst mein ständiger Begleiter.
Seit Mitte letzten Jahres bin ich deswegen in ärztlicher Behandlung, erst war ich bei meiner Hobby- Hausärztin(die schrieb mich ca. 5 monate krank), dann zu 2 verschiedenen Psychatern um die restliche Zeit mit Begleitung auf meinen therapiebeginn zu warten. ... ich hatte wirklich starke Schwierigkeiten diesen Ärzten zu beweisen, dass ich wirklich krank bin!
Man füllt Bögen aus, in denen alles abgefragt wird und trotzdem verstehen die Ärzte einen nicht!
Kurze Einführung in mein Leben: - in meiner Kindheit wurde ich mehrfach schwerst verprügelt von meinem Striefvater, habe oft mitangesehen, wie er meine Mutter fast totgeprügelt hat, habe mitbekommen, wie er sie vergewaltigt hat, immer gab es Blut in unserer Wohnung, habe nachts im Alter von 8/9 ständig wach gesessen, um auf meine mutter und meine Schwester aufzupassen, in meiner Teenagerzeit wurde ich sexuell missbraucht... usw. usw.
Meine Erfahrung ist die, dass gerade junge leute gar nicht bis überhaupt nicht ernst genommen werden, was psychische Krankheiten anbetrifft!
Die Ärzte, die ich bisher hatte konnten sich kein Stück in meine Welt versetzen und gerade dies ist das, was es einem so hart macht gesund werden zu können!- und auch an sich zu glauben zu können, dass man es schafft, sie aufs Gesundwerden und Aufzuarbeiten zu konzentrieren, und diesen ewigen Druck loswerden zu können, dass man anerkannt wird!
Von Medikamenten war auch die rede, ich muss aber ganz ehrlich sagen, dass ich davon ein absoluter Gegner bin, weil damit meine Probleme nicht gelöst werden, sondern diese nur beschönigt oder aufgeschoben werden und man hinterher eher das Problem hat von diesem Zeug wegzukommen!
Ich weis, wovon ich rede, denn mein Vater ist seit vielen Jahren schwerst Tablettenabhängig von sehr hochdosierten Psychpharmaka und ich habe gesehen, was es aus ihm gemacht hat und was er dadurch macht!
Meine Mutter war ebenfalls abhängig von solchen Tabletten!
Seit April diesen Jahres habe ich endlich einen Platz bei meiner Therapeutin bekommen. Diese läuft leider nur schleppend voran, da sie seit circa 2 Monaten krank ist! -immerhin habe ich etwas das gefühl, dass sie mich ernst nimmt, obwohl ich öfters das Gefühl habe, dass sie etwas überfordert mit mir ist.
Heute hatte ich einen Termin beim Amtsarzt. - ein für mich sehr schwerer Gang! Ich konnte 2 Wochen vorher nicht schlafen!
Und auch hier wieder dasselbe Spiel, er hat mich nicht ernstgenommen, wie es sein sollte!
Er hat mir zwar angesehen, dass mit mir psychisch etwas nicht stimmt(weil ich sehr nervös war), aber diesmal in einem ganz gegenteiligen Sinne, wie ich es vorher erlebt habe!
In einem circa 30 minütigen Gespräch hat er erkannt, dass
ich Medikamente nehmen muss und er will, dass ich in eine psychotherapeutischen Einrichtung für 8Wochen gehe, ohne dass meine Tochter mitkommt!- hauptsache, dass ich in circa 25 Wochen fit auf dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehe!
Gerade über diesen Punkt, dass ich in eine Einrichtung gehen soll, bin ich völlig schockiert!- dieses kam von meinen 3 Ärztinnen und meiner Psychologin nicht einmal, aber von ihm in gerade mal in 30 minuten....
Ich fühle mich gedemütigt nach diesem heutigen Termin!
Bis auf, dass ich meine Panikattacken und meine Ängste habe und von Hartz4 lebe, bin ich ein Mensch, der alles komplett im Griff hat, meine Psychologin meinte z.B., dass meine PA's unter anderem daher kommen(natürlich zu meinen Erlebnissen in meinem Leben), weil ich ein ausgeprägter Kontrollmensch bin!- bei mir ist z.B. Sauberkeit und Ordentlichkeit ein riesiger Punkt in meinem Leben! - wenn es mir z.B. schlecht geht, muss ich erstmal putzen oder möbel/Lampen umstellen...
Meiner tochter geht es prima, die kinderärtzin war nach der letzten U - untersuchung vor ca. 3 monaten völlig begeistert von meiner Tochter, sie ist von ihren Fähigkeiten 2 Jahre voraus...
Natürlich habe ich auch meine Ticks (wie beschrieben), aber deswegen in so eine Einrichtung gehen??- gerade auch meiner Tochter wegen, das würde ihr das herz brechen....mir wurde ja noch nicht einmal die zeit gegeben um eine vernünftige therapie ausüben zu können, stattdessen wird man wieder mal unter Druck gesetzt... und gerade das ist gift für mich!
Jetzt mal meine Frage an euch:
Wie soll man dabei genesen? - ich habe das gefühl, das Leben besteht nur aus Kämpfen und immer wieder auch vor Ärzten stark sein zu müssen, obwohl gerade die einem Helfen müssten!
Die Situation in der man sich befindet ist eh nicht einfach, gerade weil das Leben von einem Menschen mit Ängsten und Pa's viel Kraft und Energie erfordert um überhaupt dem Entgegenzuhalten und nicht immerwieder in seinen eigenen Ängsten zu versinken und sich zurückzuziehen zu wollen, eben gerade deshalb, weil in meinem Fall, ich eine Tochter habe die mich braucht, versuche ich so gut es geht da entgegenzuwirken, was einem nach so einem Tag wie heute natürlich nicht einfach fällt!
Mein Weg wird moch weitergehen und ich werde kämpfen.. es wird sicher noch härter werden, ich hoffe aber , ich werde irgendwann mal gesund werden und in ein ganz normales und angstfreies Leben zurückkehren!
Ich bin neu auf dieser Seite, würde aber ganz gerne meinen bisherigen Verlauf meiner Krankheit mit euch teilen und eventuell Erfahrungen austauschen.
Ich bin 25 Jahre alt, Hartz4- Empfängerin und alleinerziehende Mami von einer mittlerweile 4 1/2 Jährigen Tochter.
Meine Panikattacken fingen bewusst vor circa 3-4 Jahren an (unbewusst schätze ich mal mit der Geburt meiner Tochter).
Ich konnte auf einmal gar nichts mehr und mein Leben war von heute auf morgen völlig eingeschränkt.
Alleine vor die Tür gehen, unter vielen Menschen zu sein, Kassenschlangen, lange Strecken gehen bzw. Fahren waren von einem Tag auf den anderen Tag nicht mehr möglich.
Seit dem ist die Angst mein ständiger Begleiter.
Seit Mitte letzten Jahres bin ich deswegen in ärztlicher Behandlung, erst war ich bei meiner Hobby- Hausärztin(die schrieb mich ca. 5 monate krank), dann zu 2 verschiedenen Psychatern um die restliche Zeit mit Begleitung auf meinen therapiebeginn zu warten. ... ich hatte wirklich starke Schwierigkeiten diesen Ärzten zu beweisen, dass ich wirklich krank bin!
Man füllt Bögen aus, in denen alles abgefragt wird und trotzdem verstehen die Ärzte einen nicht!
Kurze Einführung in mein Leben: - in meiner Kindheit wurde ich mehrfach schwerst verprügelt von meinem Striefvater, habe oft mitangesehen, wie er meine Mutter fast totgeprügelt hat, habe mitbekommen, wie er sie vergewaltigt hat, immer gab es Blut in unserer Wohnung, habe nachts im Alter von 8/9 ständig wach gesessen, um auf meine mutter und meine Schwester aufzupassen, in meiner Teenagerzeit wurde ich sexuell missbraucht... usw. usw.
Meine Erfahrung ist die, dass gerade junge leute gar nicht bis überhaupt nicht ernst genommen werden, was psychische Krankheiten anbetrifft!
Die Ärzte, die ich bisher hatte konnten sich kein Stück in meine Welt versetzen und gerade dies ist das, was es einem so hart macht gesund werden zu können!- und auch an sich zu glauben zu können, dass man es schafft, sie aufs Gesundwerden und Aufzuarbeiten zu konzentrieren, und diesen ewigen Druck loswerden zu können, dass man anerkannt wird!
Von Medikamenten war auch die rede, ich muss aber ganz ehrlich sagen, dass ich davon ein absoluter Gegner bin, weil damit meine Probleme nicht gelöst werden, sondern diese nur beschönigt oder aufgeschoben werden und man hinterher eher das Problem hat von diesem Zeug wegzukommen!
Ich weis, wovon ich rede, denn mein Vater ist seit vielen Jahren schwerst Tablettenabhängig von sehr hochdosierten Psychpharmaka und ich habe gesehen, was es aus ihm gemacht hat und was er dadurch macht!
Meine Mutter war ebenfalls abhängig von solchen Tabletten!
Seit April diesen Jahres habe ich endlich einen Platz bei meiner Therapeutin bekommen. Diese läuft leider nur schleppend voran, da sie seit circa 2 Monaten krank ist! -immerhin habe ich etwas das gefühl, dass sie mich ernst nimmt, obwohl ich öfters das Gefühl habe, dass sie etwas überfordert mit mir ist.
Heute hatte ich einen Termin beim Amtsarzt. - ein für mich sehr schwerer Gang! Ich konnte 2 Wochen vorher nicht schlafen!
Und auch hier wieder dasselbe Spiel, er hat mich nicht ernstgenommen, wie es sein sollte!
Er hat mir zwar angesehen, dass mit mir psychisch etwas nicht stimmt(weil ich sehr nervös war), aber diesmal in einem ganz gegenteiligen Sinne, wie ich es vorher erlebt habe!
In einem circa 30 minütigen Gespräch hat er erkannt, dass
ich Medikamente nehmen muss und er will, dass ich in eine psychotherapeutischen Einrichtung für 8Wochen gehe, ohne dass meine Tochter mitkommt!- hauptsache, dass ich in circa 25 Wochen fit auf dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehe!
Gerade über diesen Punkt, dass ich in eine Einrichtung gehen soll, bin ich völlig schockiert!- dieses kam von meinen 3 Ärztinnen und meiner Psychologin nicht einmal, aber von ihm in gerade mal in 30 minuten....
Ich fühle mich gedemütigt nach diesem heutigen Termin!
Bis auf, dass ich meine Panikattacken und meine Ängste habe und von Hartz4 lebe, bin ich ein Mensch, der alles komplett im Griff hat, meine Psychologin meinte z.B., dass meine PA's unter anderem daher kommen(natürlich zu meinen Erlebnissen in meinem Leben), weil ich ein ausgeprägter Kontrollmensch bin!- bei mir ist z.B. Sauberkeit und Ordentlichkeit ein riesiger Punkt in meinem Leben! - wenn es mir z.B. schlecht geht, muss ich erstmal putzen oder möbel/Lampen umstellen...
Meiner tochter geht es prima, die kinderärtzin war nach der letzten U - untersuchung vor ca. 3 monaten völlig begeistert von meiner Tochter, sie ist von ihren Fähigkeiten 2 Jahre voraus...
Natürlich habe ich auch meine Ticks (wie beschrieben), aber deswegen in so eine Einrichtung gehen??- gerade auch meiner Tochter wegen, das würde ihr das herz brechen....mir wurde ja noch nicht einmal die zeit gegeben um eine vernünftige therapie ausüben zu können, stattdessen wird man wieder mal unter Druck gesetzt... und gerade das ist gift für mich!
Jetzt mal meine Frage an euch:
Wie soll man dabei genesen? - ich habe das gefühl, das Leben besteht nur aus Kämpfen und immer wieder auch vor Ärzten stark sein zu müssen, obwohl gerade die einem Helfen müssten!
Die Situation in der man sich befindet ist eh nicht einfach, gerade weil das Leben von einem Menschen mit Ängsten und Pa's viel Kraft und Energie erfordert um überhaupt dem Entgegenzuhalten und nicht immerwieder in seinen eigenen Ängsten zu versinken und sich zurückzuziehen zu wollen, eben gerade deshalb, weil in meinem Fall, ich eine Tochter habe die mich braucht, versuche ich so gut es geht da entgegenzuwirken, was einem nach so einem Tag wie heute natürlich nicht einfach fällt!
Mein Weg wird moch weitergehen und ich werde kämpfen.. es wird sicher noch härter werden, ich hoffe aber , ich werde irgendwann mal gesund werden und in ein ganz normales und angstfreies Leben zurückkehren!
10.11.2009 21:25 • • 12.11.2009 #1
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