Ex-Mitglied
ich möchte euch mal meine Geschichte erzählen. Diese sollte primär für Neulinge Interessant sein.
Wenn man weiß wie, kann man die täglichen Panikattacken ohne Medikamente reduzieren.
Von ca. 7 Panikattacken die Woche auf nur noch eine Panikattacke pro Woche. Gutes Ergebnis oder?!
Beginnen wir mt der chronologischen Abfolge der Geschehnisse. Viel Text aber kann sich lohnen!
2002 - 2006 Ausbildung.
In der Ausbildung gab es im Jahr 2003 eine 9 wöchige Krankschreibung wegen Kreislaufdisregulation.
Andauernd Schwindel und Schwächeattacken mit Luftmangel. Heute würde ich sagen Panikattacke.
Das Klima in der Firma war nicht schön. Wenn mein Kollege schei. gebaut hat, wurde es auf die
Azubis geschoben da es so für alle Beteiligten die geringsten Konsequenzen hatte. Außer für die
Azubis natürlich. Ca 10h Sport pro Woche. Ernährung war nicht so toll.
2007 Zivildienst. War gut. Ca 10h Sport pro Woche. Ernährung war nicht so toll.
2008 Papa gestorben mit 56Jahre.
Er war Alk., Frührentner wegen Asthma, Übergewichtig und hat mich viel gemobbt.
2008 Selbstständig.
Internethandel + Produktion eigener Erzeugnisse.
die ersten 2 Jahre alles etwas schweifen lassen. Ab 2010 etwas Mühe gegeben und seid
2014 gebe ich richtig Gas. Ca 15h-25h Sport pro Woche. Ernährung war nicht so toll.
Ende 2008 begann ich eine Affäre mit eine 15Jahre älteren Frau. Diese verlief weitgehend gut
außer das sie alle halbe Jahr Schluss machen wollte wegen ihrem Gewissen.
Mann und Kind hatte sie zu Hause. Affäre lief 5.5 Jahre bis ich meine jetzige Frau kennen gelernt habe.
2009 ging ich Nachts um 0 Uhr ins Bett. 6Uhr wurde ich wegen Schwindel wach.
Ich lief die Treppe runter, in die Küche, wollte mir ein Glas Wasser holen und bin umgekippt.
Mitn Kopp auf die Arbeitsplatte, was ich jedoch wegen Bewusstlosigkeit nicht mitbekommen habe.
Dann Krampfanfall. Nach eine Minute soll ich wieder zu mir gekommen sein.
5min später war der Notarzt da. Ab ins Krankenhaus. Herzultraschall, EKG, EEG, Schlafentzug, MRT Kopf.
Alles in bester Ordnung. Ca 15h-25h Sport pro Woche. Ernährung war nicht so toll.
2010 beim Sport. Die üblichen Symptome. Schwindel, keine Luft, Unruhe, gucken klappt nicht mehr so.
Ich musste kampflos aufgeben. Das war amtlich eine Panikattacke.
Dann bin ich damit zum Neurologe der mich ein bisschen untersucht hatte.
Er meinte ich soll ruhiger treten und ich soll aufpassen mich nicht zu überarbeiten.
Ca 15h-25hh Sport pro Woche. Ernährung war nicht so toll. der Umsatz verdoppelte sich von 2009 auf 2010.
2012 ist Oma gestorben. Zu der Zeit fingen die Panikattacken an sich zu häufen.
Ich habe dann mit den Rauchen aufgehört. Habe von mein 14Lebensjahr bis mit 28Jahre gepafft.
Also mein halbes Leben. Ich bin dann auch recht schnell zum Pulmologe der ein Belastungs EKG
in Verbindung mit einen Bluttest gemacht hat. Ich durfte in die Kabine und schnüffelt und pusten.
Allergietests wurden gemacht. Aber es wurde natürlich nichts gefunden. Ich wurde dann zu einen
HNO Arzt überwiesen der natürlich auch nichts gefunden hat. Ca 15h-25hh Sport pro Woche.
Ernährung war dann etwas besser. Es gab also keine Tiefkühlpizza mehr Nachts um 23Uhr nachm Sport.
2013 bis zum Frühjahr wurden meine Panikattacken immer heftiger und ich bekam sie teils stark
und teils schwach täglich. Meistens Nachts in der Entspannungsphase. Sogar so stark bis hin zur Ohnmacht.
Ich ging dann zum Heilpraktiker der eine Herzneurose diagnostiziert hat. Ab da an ging es dann etwas besser.
Panikattacken nicht mehr täglich. Vielleicht einmal pro Woche mittleren Ausmaßes. Alle paar Monate mal
richtig heftig mit Krankenhausaufenthalte. Ca 15h-25h Sport pro Woche. Ernährung war dann etwas besser.
2014 im Frühjahr ging es mit meine Affäre zu ende weil sie sich mehr um ihr Kind kümmern wollte.
Man sah sich weniger, man hatte weniger Sex. Das gefiel mir nicht. Darüber hinaus hatte ich meine
jetzige Frau kennen gelernt. Ca 15h-25h Sport pro Woche. Ernährung war dann gut. Ich war von ca.
Sommer 2015 bis Sommer 2015 beschwerdefrei. Ferner begann ab November 2014 das Jobcenter stark
an zu drücken. Der Papierkrieg war die Hölle. Zu Spitzenzeiten ca. 1500Blatt Papier pro Jahr!
Ab November 2014 hab ich dann in der Arbeit richtig gas gegeben. Umsatzsteigerung von 2014 auf 2015 verdoppelt.
Mitte 2015 fingen meine Panikattacken wieder leicht an. Zunächst mal alle paar Wochen Abends beim erholen.
Ich gebe mehreren Dingen die Schuld dafür. Meine Frau ist/war tierisch eifersüchtig auf meine Ex.
Sie denkt/dachte das ich nicht treu bin. Es gibt Probleme die nur in ihren Kopf existieren und ich kann ihr
nicht helfen weil sie mir nicht glaubt (aber ich bin an allem Schuld). Anderen glaubt sie auch nicht, außer ihr Bruder...
Denn gebe ich dem Jobcenter die Schuld weil dir mir zu intensiv hinten rein gucken. 1500Blatt Papier pro Jahr
ist nicht nötig! Und ich gebe meiner Arbeit die Schuld. Ca 60h pro Woche arbeiten mit nervenden Kunden.
Ohne Urlaub! Urlaub war zuletzt zu Zivildienstzeiten. Ich habe mir zwischendurch nur mal ein paar Tage genommen
wenn ich platt war. Im Schnitt 6 Tage arbeit a 10h und 1 Tag Pause. Sport zu der Zeit ca 6-8h. Essen sehr gesund.
Jetzt, Herbst 2016 Totalausfall und die Monate zuvor im Schnitt alle 3 Monate in der Notaufnahme sowie fast täglich
mittelschwere Panikattacken. Schuld: Natürlich Jobcenter, Arbeit und meine Frau.
Ich bin quasi täglich seit 2008 von einen Termin zum nächsten, ohne Urlaub, immer mit Hektik weil man ja nicht zu
spät kommen wollte. Erschöpfungszustände das die Heide wackelt. So dramatisch das weder denken noch sprechen
funktionierte. Massieren lassen ging nicht weil war zu anstrengend. Nach vielen Wochen der Qual habe ich einen Cut gemacht!
Ca. am 15. September. Der erlösende Cut!
Ich habe das Jobcener gesagt das ich das operative Geschäft ab dem 01.10.2016 über den Onlineshop einstellen werde.
Ich schrieb das ich weder wie ich will, noch wie die das wollen leben und arbeiten kann. Seit dem ist weitgehend Ruhe.
Ich arbeite nach wie vor daran meine letzten Kunden zu beliefern. Wenn alles gut geht bin ich ende nächster Woche fertig.
Warum auch immer, stresst meine Frau seit September nicht mehr so dramatisch. ... wobei, die letzten 2 Wochen gehts so langsam wieder los...
Erst jetzt, am 15 September habe ich begonnen mich so richtig mit der Geschichte auseinander zu setzen.
Ich habe viel nachgedacht und mich hat alles angekotzt. Ich habe den Entschluss gefasst jetzt mal eine Woche
nur das zu machen worauf ich Lust hatte. Ich habe nachgedacht was ich wirklich brauche. 1. Luft zum Atmen.
Da wirds nach 2min schon eng. Ich brauche Wasser. Ich brauche gutes Essen. Ich brauche Familie und Liebe.
Ich brauche Spass und Erfolge.
und ich habe genau das gemacht was ich zum Leben wirklich brauchte. Essen, trinken, Spass und Liebe machen.
Es wurde nach einer Woche dramatisch besser. Dann habe ich nur noch gearbeitet wenn ich Lust hatte. etwa 4-7h/Tag.
Im schnitt 30-40h/Woche. Ich war dann zwar nicht geheilt, aber es gab dann nur vereinzelt leichte Panikattacken und
mal so alle 2 Wochen eine mittlere.
Jetzt, der erste Dezember ist es wieder etwas dramatischer. Seit ca. eine Woche. Weil ich wieder 7-9h/Tag arbeite
und mehr meine Kunden betreue. Frau wird auch immer zickiger. Ich merke jetzt, ich bin nicht übern Berg. Ich habe
noch immer die selben Probleme. Also muss ich mich weiter hin zurück nehmen. Was ich hiermit auch tue.
Ab heute nur noch 3-5h Arbeit pro Tag für die nächsten 5 Tage. Nächste Woche will ich wieder etwas mehr machen.
Da will ich meine letzten Kunden beliefern. Und dann will ich mir bis April den Ar. nachtragen lassen.
Ich mach ausgiebig Pause und Urlaub. Das habe ich mir die letzten Jahre mehr als verdient.
Ab dem 15 September achte ich auf meinen Körper.
Ich habe Frühwarnsymptome meiner Panikattacken lokalisiert. Meine Frühwarnsymptome sind wie folgt.
Anspannung in den Schultern, Rücken, Nacken, Bauch. Magendrücken, kneistern, Unruhe, Schwindel,
starke Temperaturschwankungen (meistens kälte), Druck in der Brustgegend (zentrisch Nähe Solarplexus),
Schwächeanfall, Derealisation. Das sind so Symptome die vor der Panikattacke bei mir auftreten.
Signifikant sind bei mir die Anspannungen. Keine Panikattacke ohne Anspannung.
Für mich heist das jetzt, das ich es vermeiden muss angespannt zu sein. Wenn ich merke das ich angespannt bin,
muss ich dagegen etwas unternehmen. Ich muss mich entspannen.
Nach der Zeit habe ich folgende Entspannungsrituale für mich gefunden.
Kuscheln mit der Frau, Rasen mähen, Fango, Mass., Stretching, heiß duschen, liegen bei diffusen warmen Licht
und Musikhören.Nach 10-20min Entspannen kehrt die Energie etwas zurück und die Angst und Unruhe legt sich.
Klappt nicht immer, aber sehr oft.
Medikamente:
Ich nehme seit Juni 2016 bei Panikattacken 1/4Stk. Tavor 0.5mg. Wenns schlimm ist mal ne halbe. Das Zeug wirkt sehr gut,
macht aber abhängig. Ich nehme im Schnitt 1 1/2 Tablette pro Monat. Wirkung von Tavor: Sie löst die Anspannung und die Ängste.
Man will von selbst nur entspannen und sich wohl fühlen. Nebenwirkungen gibt es so an sich keine außer das man ab und zu etwas
sensibler auf Stress reagiert.
Psychologe:
Mein Psychologe hat mir meines Wissens nicht wirklich geholfen. War 2x da und habe fleißig Geld bezahlt für eine Blutentnahme
dessen Befund nicht besprochen wurde und ein Tipp das ich mir ne CD kaufen solle und die jeden Tag hören solle...
Darüber hinaus ein Rezept für ein Antidepressiva das ich täglich nehmen soll um meine Angstschwelle zu heben.
Des weiteren ein Medikament als Sofortmaßnahme (ähnlich wie Tavor). Überweisung zum Therapeuten gabs zuletzt.
Für mich ist der Psychologe nur ein Pillenlieferant.
Therapie:
Ich nehme an das ich beim Psychotherapeut eine Verhaltentherapie beginnen werde. Einen Therapeuten habe ich jedoch
noch nicht. Darüber hinaus denke ich, das die beste Therapie ist, sein Leben auf die Reihe zu kriegen.
Bei mir ist das so. Wenn ich genügend Geld verdiene, guckt mir das Jobcenter nicht mehr hinten rein.
Dadurch hab ich weniger Stress. Wenn ich mehr Geld verdiene, läuft es mit meinen Kunden auch besser.
Dann hab ich da auch weniger Stress. Und mit weniger Stress gehts mir dann auch deutlich besser.
Das habe ich die letzten 6 Wochen erleben dürfen. Bekräftigen tut mich dabei die Dignose meines Psychologen.
Panikattacke bei Belastung. Belastung in Form von Stress, Erwartungsdruck oder zu viel Arbeit. Mehr Geld ist
auch bald in Aussicht weil meine Maschinen immer besser werden. Ich schaffe jetzt in 4h Arbeit so viel wie
vor 4 Jahren mit 8h Arbeit pro Tag weil die Maschinen immer effektiver arbeiten.
Wesentlicher Bestandteil meiner Selbsttherapie ist es auch viel mehr Pausen zu machen um runter zu kommen.
spätestens 16Uhr ist Feierabend. Möglichst schon 15Uhr. Minimum 5 von 7 Abende mit der Frau ausgiebig kuscheln.
Minimum 90min.
Ich muss erwähnen das ich auch nur ein Leidgeplagter bin ohne praktische Erfahrung einer therapeutischen Behandlung.
Die folgt erst noch. Wovon ich jedoch überzeigt bin ist, das wenn man sein Leben in den Griff hat, das man damit viel
gewonnen hat. Wenn man von Termin zu Termin hetzt, wie ich, ist das Leben ganz sicher nicht in Ordnung. Das funktioniert
bis an einen bestimmten Punkt bis man irgendwann zusammen bricht. Ich dachte auch die 60h Woche kann ewig so
weiter gehen... ... es holt einen ganz sicher irgendwann ein!
Der Psychologe empfahl mir einen stationären Aufenthalt für ca. 8 Wochen. Alle nötigen physischen und psychischen
Checkups. Habe ich dankend abgelehnt da mir ein Aufenthalt im Krankenhaus zusätzlichen Stress bringen würde.
Das Leben ist auch nicht in ordnung wenn man sich zu irgendwas zwingen muss. Wenn man nicht erfüllte Sehnsüchte hat.
Durch mein früheres Leben entstanden viele Sehnsüchte die ich mangels Zeit nicht befriedigen konnte.
Ich musste alle Nase lang das Zeug für andere machen. Gerichtstermine wegen Jobcenter, Briefwechsel mit Ministerien
und Ämter wegen meiner Frau (Aufenthaltstitel), der Beitragsservice nervte, Die Krankenversicherung nervte weil das
Jobcenter nicht mehr zahlte. Der Vermieter wollte sein Geld haben und drohte mit Räumungsklage weil das Jobcenter
nicht zahlte. Sozialamt kam nich ausm Ar. weil die von mir 100Seiten Papier bekommen haben weil das Jobcenter
von heute auf morgen einfach nicht mehr zahlen wollte. 100 Seiten fanden die nicht toll und war auch unüblich.
Aber mit diesen 100 Seiten musste ich mich ausführlich erklären. Eine Seite weniger und ich hätte die Bestimmungen
des Sozialamtes nicht erfüllt. Zeit für mich gab es teilweise nicht!
Was ich aus diesen Forum hier herausgelesen habe ist das viele sich ihres Lebens gar nicht bewusst sind. Sie wissen
nicht warum sie Panikattacken haben. Sie wissen nicht was sie tun sollen wenn sie Panikattacken haben. Sie gehen zum Arzt,
holen sich Pillen ab, setzen sich ne Stunde aufn Stuhl, erzählen und gehen nach Hause in der Hoffnung das es besser wird.
ABER
Pillen helfen nicht es besser zu machen. Betroffene denken, ich nehme die Pille und früher oder später werde ich damit gesund.
Geht nicht. Wie auch? Man muss etwas machen. Man muss sich und seine Panikattacke kennen.
Man muss sich akzeptieren wie man ist. Und das heist das man so leben muss wie der Organismus das haben möchte.
Und nicht so wie der Kopf das haben will. Es reicht nicht die 100m in 10Sek laufen zu wollen, unser Organismus muss das auch können.
Aber er kann das oft nicht. Und das muss man akzeptieren. Man kann sich dem nicht widersetzen. Unser Organismus hat grenzen.
Also passt auf das euer Leben nicht zu kurz kommt. Erfüllt euch eure Wünsche und sagt zu anderen auch mal Nein. Habt keine Angst
davor nein zu sagen. Wenn ihr nicht richtig funktioniert, könnt ihr auch nicht richtig für andere da sein!
Lokalisiert eure Probleme im Leben, achtet auf Frühwarnsymptome eurer Panikattacke und findet mittel
und Wege aus der Panikattacke wieder raus zu kommen und noch besser, euch vor der Panikattacke schon richtig zu verhalten.
Viel Erfolg. Ein Danke tut nicht weh
01.12.2016 17:49 • • 14.11.2017 x 9 #1