@nikimiky
Ich höre/lese das öfter,dass Therapeuten gerne mal meinen,man bräuchte keine Medikamente.
Das liegt meiner Meinung nach daran,dass sie ihren Behandlungserfolg gerne daran messen,ob ein Patient weiterhin Medikamente braucht oder nicht.
Ergo verbuchen sie es als ihren persönlichen Erfolg,wenn man keine mehr nimmt.
Des weiteren sind es eben nur Therapeuten und keine Ärzte,die haben von den medizinischen Zusammenhängen lange nicht soviel Ahnung wie ein Psychiater.
Und schliesslich müssen sie auch nicht durchmachen,was wir durchmachen,da ist es leicht gesagt,auf Medikamente zu verzichten.
Ich hab hier schon oft erzählt,was mir ein älterer und erfahrener Pfleger in der Psychiatrie mal gesagt hat:
Er meinte,dass 90 % der Patienten,die ihre Medikamente absetzen früher oder später einen Rückfall erleiden.
Somit bedeutet eine konsequent durchgängige Einnahme von Medikamenten eine Rückfallprophylaxe.
In guten Phasen kann man sein Medikament ja durchaus reduzieren aber ganz absetzen find ich einfach zu riskant.
Warum das Sertralin bei Dir nicht mehr so gut anschlägt ist schwer zu sagen.
Wenn Du es reduzieren würdest,könntest Du zumindest feststellen,ob es Dir überhaupt noch etwas bringt.
Denn Du weisst ja nicht,wieviel schlechter es Dir ganz ohne Sertralin gehen würde.
Es kann gut sein,dass ein Medikamentenwechsel angesagt ist.
Hast Du schonmal ein beruhigendes Antidepressivum probiert?
18.04.2020 16:19 •
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