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Hallo zusammen.

mir ist gestern tatsächlich etwas passiert, was ich nie erwartet hätte. Und ich habe gerade einfach Angst das mich das wieder um Jahre zurück wirft in meinem Kampf mit den Ängsten.

Seit einiger Zeit habe ich Probleme mit einer trockenen Nase. manchmal kann ich gar nicht mehr durch die Nase atmen und muss dann auf den Mund ausweichen. Das Problem ist, das ich dann schnell anfange zu Hyperventilieren. die Hände kribbeln, der Mund kribbelt und wenn ich mich nicht schnell genug beruhige kommt dann wieder die große Angst vor den krampfenden Händen, Kontrollverlust etc.

Oft habe ich diese Problem im Zug und wie es kommen musste, ereilte mich dann gestern 10 min vor meiner Haltestelle die Angst. Ich habe versucht gegenzusteuern, aber es ist mir einfach nicht gelungen… ich glaube manchmal merke ich gar nicht, das ich zu tief atme. Auf jeden Fall hatte ich dann ein extremes kribbeln in den Händen und hab mir dann echt einen Ruck gegeben und die Schaffnerin gefragt, ob sie mir helfen könnte.

Das herablassende Verhalten hat mich echt schockiert. sie könnte einen Krankenwagen rufen aber helfen könnte Sie mir nicht, wie soll man bitte jemanden beim atmen helfen, das geht ganz von alleine etc. Hat sich dann lautstark darüber aufgeregt, sodass es alle mitbekommen haben. Alle haben mich angestarrt, das war mir so peinlich.

Bin dann irgendwie aus dem Zug raus und musste mich erst mal auf den Boden setzen, weil mir so schwindelig war- wie es bei einer Panikattacke manchmal ist. Und es sind einfach alle an mir vorbeigegangen und viele haben getuschelt und mich angesehen, als hätte ich nicht mehr alle Tassen im Schrank. Ich bin dann nach Hause irgendwie, aber konnte den ganzen Tag nichts mehr machen. Ich habe mich von der Angst so besiegt gefühlt, saß nur weinend auf dem Sofa und hatte dann noch eine Panikattacke.

Jetzt habe ich natürlich wieder Angst in den Zug zu steigen. aber ich muss unbedingt, weil ich ja sonst nicht zur Arbeit komme. Ich kann meinen Job nicht riskieren, das würde mich finanziell echt ruinieren. Also habe ich mich wieder mal stundenlang belesen, theoretisch weiß ich das mir bei einer Hyperventilation nichts passieren kann, aber ich komme einfach nicht aus meiner Haut raus. Ich bin auch irgendwie sauer auf mich, warum kann ich nicht wie ein normaler Mensch einfach atmen? Ich bin gerade echt verzweifelt

Gibt es hier vielleicht Leidensgenossen oder hat jemand eine Atemtechnik, die ich üben könnte? Ich versuche immer doppelt so lange aus- wie einzuatmen, aber das hat nicht funktioniert. Vielleicht muss ich es auch vorher mehr üben, ich weiß es nicht…

02.09.2023 07:35 • 02.09.2024 x 3 #1


78 Antworten ↓


Das tut mir echt leid. Das ist wirklich eine schreckliche Situation. Ich glaube nicht, dass es dich um Jahre zurückwerfen wird. Aber es wird dich vielleicht noch über das Wochenende und ein paar Tage noch beschäftigen.

Das Problem beim Hyperventilieren ist ja, dass du zu flach atmest nicht zu tief. Du musst langsam und tief in den Bauch einatmen. Da hilft es manchmal eine Hand auf den Bauch zu legen. So kannst du es besser spüren. Das mit dem doppelt so lange aus- wie einatmen ist schon einmal super. Wie lange hast du diese Atemtechnik gemacht? Es kann schon einmal 15 Minuten und länger dauern bis die Symptome wie kribbeln weniger werden. Es kann dir aber nichts geschehen. Mir hilft es beim Zugführer rauszuschauen und zu versuchen sich nicht so auf meinen Körper zu konzentrieren.

Die Reaktion der Zugbegleiterin und der Mitreisenden war total blöd. Leider haben die wenigsten Ahnung davon bis sie mal selber in der Situation sind.

A


Panikattacke im Zug-der reinste Horror

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Die Symptome wie das Kribbeln kamen ja nur durch das Hyperventilieren, aber das weißt du sicher.

Zitat von Lukemeatsix:
Gibt es hier vielleicht Leidensgenossen oder hat jemand eine Atemtechnik, die ich üben könnte? Ich versuche immer doppelt so lange aus- wie einzuatmen, aber das hat nicht funktioniert. Vielleicht muss ich es auch vorher mehr üben, ich weiß es nicht…


Tiefes AUSatmen ist hier sehr hilfreich für mich. Atme komplett aus, und dann atmest du noch 2-3 mal aus, um wirklich den letzten Rest Luft rauszukriegen. Und dann atmest du langsam wieder ein. Und das wiederholst du dann bis es dir besser geht.

Das dehnt dein Zwerchfell, und das Atmen fällt dir anschließend etwas leichter.

Oh und gegen die Trockene Nase hilft mir Sesam Öl-Nasenspray aus dem DM.

@Coru danke für die schnelle Antwort.

Ich habe es tatsächlich nicht lange genug gemacht mit der Atemübung… das blöde ist ja das ich ständig das Gefühl habe ich kriege nicht genug Luft. Und dann fällt es mir sehr schwer mich darauf zu konzentrieren. Ich wusste nicht das es bis zu 15 min dauern kann, bis es sich wieder normalisiert.

Es ist verhext, sobald es anfängt zu kribbeln wird alle Logik über den Haufen geworfen. Ich hatte das schon mal und die Hände nicht bewegen zu können, hat mich wahrscheinlich traumatisiert.

Ich habe auch von der 4-7-11 Atemtechnik gehört, 4 Sekunden ein- und 7 Sekunden ausatmen, am besten für 11 Minuten.

Ich habe jetzt zum Glück bis zum 12.9 Urlaub und einen HNO Termin. Wenn ich weiß was mit meiner Nase ist und wie ich da gegensteuern kann, wäre das schon mal eine große Hilfe. Bis dahin versuche ich einfach mein Bestes.

@colitis9439 das die Symptome nur wegen dem Hyperventilieren kamen, weiß ich. Aber sie verlieren leider nie Ihren Schrecken für mich.
Bekomme dann immer Angst, das ich gleich zusammenbreche und wirklich eine Art krampfanfall bekomme.. hört sich dramatisch an, aber ich habe gelesen das sowas passieren kann, wenn man sich nicht beruhigt.

Das mit dem lange ausatmen werde ich auch probieren. Ich denke ich werde es üben, dann fällt es mir vielleicht leichter in Akutsituationen.

Ich habe schon Nasenöl, Nasensprays mit Dexpanthenol, Nasenduschen und Emser Nasensalbe probiert… es scheint nichts zuhelfen. Ich frage mich, ob mir die Psyche da auch einen Streich spielt, aber die Nase ist wie blockiert. Ganz seltsam. Aber das Sesam Nasensprsy habe ich noch nicht probiert, danke für den Tipp:)

Also von Krampfanfällen bei Panikattacken hab ich noch nie was gehört. Ich hab seit Jahrzenten Panikattacken. Das wäre ja auch richtig unpraktisch. Eine Panikattacke ist ja das Notfallsystem im Körper bei Gefahr. Es kribbelt auch nur, da das Adrenalin durch den Körper schießt bereit für die Flucht oder Kampf. Würde der Mensch auf einmal einen Kampfanfall bekommen wäre er vom Tiger gefressen worden.

@Coru ich meine auch vom Hyperventilieren, nicht von der Angst oder Panikattacke an sich. Da bekommt man natürlich keine Krämpfe von. Aber vom Hyperventilieren hatte ich das schon mal in den Händen

Hallo.

Tut mir leid,ein Alptraum. Man schämt sich einfach...
Ich glaube nicht dass es dich zurück wirft du weißt bescheid und Kennst dich mit der Thematik aus und hast dir über Jahre wissen angeeignet....aber ich weiß, man kann nicht klar denken wenn man drin steckt.

Ich hatte letzte Woche eine ähnliche Situation, keine richtige Panik, aber so ein grosser dauerhafter Angstzustand.
Das hängt mir auch noch nach und beschäftigt mich.

Bin einfach enttäuscht von mir selbst dass es so gelaufen ist.
Ich bekomme auch keine Luft und seit neuestem kribbelt es im Rücken.
Man muss irgendwie das Nervensystem beruhigen.

Ich kann dir auf Instagram die Seite von Klara Hahnstein empfehlen. Das ist eine Psychotherapeutin die sehr guten Input hat. Das hat mir schon oft sehr geholfen wenn man es immer wieder durchliest.

Liebe Grüße

Zitat von Lukemeatsix:
Ich habe schon Nasenöl, Nasensprays mit Dexpanthenol, Nasenduschen und Emser Nasensalbe probiert… es scheint nichts zuhelfen. Ich frage mich, ob mir die Psyche da auch einen Streich spielt, aber die Nase ist wie blockiert. Ganz seltsam. Aber das Sesam Nasensprsy habe ich noch nicht probiert, danke für den Tipp:)

Hat der HNO schon was dazu gesagt? vielleicht hast du eine chronische Nebenhöhlenentzündung?

Wenn die Nase blockiert ist hilft ggf auch einfach Pfefferminzöl. Einfach ein kleines bisschen unter die Nase tupfen.

@colitis9439 hab ich mir auch schon überlegt. Den Termin beim HNO habe ich am Dienstag, der wird mir hoffentlich h mehr sagen können.

Das mit dem Pfefferminzöl werde ich mal ausprobieren

@Lukemeatsix
Wenn ich da gewesen wäre hätte ich gefragt ob du Hilfe brauchst. Verstehe die Menschen manchmal ncht.
Ich habe auch seit Jahren trockene Nasenschleimhaut. Brauche immer Nasensalbe. Bepanthen Nasensalbe ist gut.
Wünsche dir gute Besserung

Zitat von Jojo21:
@Lukemeatsix Wenn ich da gewesen wäre hätte ich gefragt ob du Hilfe brauchst. Verstehe die Menschen manchmal ncht. Ich habe auch seit Jahren ...

Heutzutage guckt jeder auf sich selbst.
Das hat auch einen Vorteil...lach..ich habe Agoraphobie und meine Angst war immer dass die anderen Leute das merken. Im Supermarkt an der Schlange..ich dachte jeder schaut auf mich wie zittrig ich bin.

Meine Therapeutin sagte mir mal ich soll mal die anderen Leute beobachten, die sind mit sich selber beschäftigt da guckt keiner auf mich....
Habe das gemacht ist tatsächlich so. Seitdem bin ich im Supermarkt entspannter.

Lg

@kleiner genau das war meine Angst das im Supermarkt oder im Zug alle es merken. Inzwischen glaub ich, dass keiner was merken würde.

@Jojo21 es ist leider echt so, dass keiner hilft. Ich bin - als Frau - mal aufs Gesicht gefallen und hab stark geblutet. Ich bin mit der Bahn und danach dem Bus nach Hause gefahren. Ich stand total unter Schock. Keiner hat geholfen und alle haben nur geschaut. Das Blut lief so runter und mir hat keiner mal ein Taschentuch angeboten. Zuhause bin ich heulend auf dem Sofa zusammengebrochen bevor ich allein mit dem Taxi in das Krankhaus musste.

@Coru
finde ich ganz schlimm das keiner hilft. Bin wohl aus der Art geschlagen. Es gibt Menschen die helfen aber nicht Viele.

Zitat von Coru:
@kleiner genau das war meine Angst das im Supermarkt oder im Zug alle es merken. Inzwischen glaub ich, dass keiner was merken würde. @Jojo21 es ist leider echt so, dass keiner hilft. Ich bin - als Frau - mal aufs Gesicht gefallen und hab stark geblutet. Ich bin mit der Bahn und danach dem Bus nach Hause gefahren. Ich ...

Du bist auf`s Gesicht gefallen und hast stark geblutet und keiner hat geholfen? womöglich noch gegafft?
Sowas ist das Allerletzte...jeder kann mal in eine Lage kommen das er die Hilfe eines andern benötig.....sollte man nicht vergessen....schon krass was aus unserer Gesellschaft mittlerweile geworden ist.

Das tut mir leid, dass dir das passiert ist, manche Menschen sind wirklich schrecklich. Mit Hyperventilation habe ich keine Erfahrung, aber gibt es vielleicht jemanden den du in so einer Situation anrufen kannst, der dich aus der Ferne unterstützt?
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Beim Hyperventilieren muss man in eine Tüte ein- und ausatmen. Wenn man das ausgeatmete Kohlendioxid wieder einatmet, gleicht sich der Überschuss an Sauerstoff im Blut wieder aus und die Symptome verschwinden.

Zitat von Coru:
@kleiner genau das war meine Angst das im Supermarkt oder im Zug alle es merken. Inzwischen glaub ich, dass keiner was merken würde. @Jojo21 es ist ...

Das tut mir total leid kann echt nicht verstehen, warum Menschen nicht etwas hilfsbereiter sein können… gerade wenn man offensichtlich sieht, das etwas nicht stimmt.

@paulana leider nicht, den meisten Menschen gehe ich damit eher auf die Nerven bzw. wissen sie nicht, wie sie damit umgehen sollen. Normalerweise halte ich immer irgendwie durch, aber gestern hat es mich wohl kalt erwischt… einfach echt eine blöde Situation gerade.

A


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