Zitat von Lukemeatsix:Guten Abend!️ In der Therapie haben wir erst quasi die Theorie der Angst besprochen und dann verschiedene Übungen bekommen, in meinem Fall also bewusstes Hyperventilieren, damit ich merke das ich da auch selber wieder rausfinde und mir nichts passieren kann. Das hat mir unglaublich geholfen, aber trotzdem ...
Guten Abend!
Vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Entschuldige bitte, dass meine Antwort etwas spät folgt.
Die erwähnten Übungen zur Konfrontation sind der wohl effektivste und nachhaltigste Weg zur Überwindung unserer Ängste. Ich traue mich allerdings nicht an sie heran, da ich dieses Schwindelgefühl so schrecklich beängstigend finde. Da ich ständig unbewusst hyperventiliere, plagt mich laufend dieses ätzende Benommenheitsgefühl. Noch vor gar nicht mal so langer Zeit hatte es teils mehrfach täglich Panikattacken zur Folge, da mein System bei Benommenheit und Schwindel Alarm schlägt (= Angst vor drohender Ohnmacht) und der Fluchtreflex einsetzt, der dazu führt, dass ich mich sofort hinlegen muss. In den letzten Tagen habe ich es trotz aufkommender innerer Unruhe phasenweise geschafft, dem Zustand keine allzu große Beachtung zu schenken und mich NICHT sofort hinzulegen, sondern mittels einer ruhigen Atmung zur Ruhe zu finden. Durch die Einsicht, dass das Gefühl durch eine ruhige, normale Atmung wieder verschwindet, verlieren die Symptome nach und nach einen Teil ihrer Bedrohlichkeit. Das ist mein bisheriger, kleiner Fortschritt.
Ich finde es richtig klasse, dass deine Verhaltenstherapeutin die Konfrontationstherapie nicht nur innerhalb ihrer Praxis anbietet, sondern die Patienten/-innen in ihrer Lebenswelt therapiert. Meines Wissens bot die Verhaltenstherapeutin, bei der ich zuletzt war, dies nicht an. Du kannst wirklich stolz auf deinen Erfolg sein!
Verspannungen im Bauch habe ich auch so gut wie täglich. Bei einer Magenspiegelung wurde zwar eine Hiatushernie festgestellt, aber ob die das Symptom alleine erklärt? Ich beschreibe das Symptom oft als Gefühl, als hätte man Steine im Bauch. Es ist wirklich unglaublich, wozu die Psyche fähig sein kann. Ich musste gerade an einen Screenshot denken, den ich mal gemacht hatte, um ihn mir jedes Mal, wenn ich wieder an der Macht der Psyche zweifle, in Erinnerung zu rufen. Wenn ich ihn in meiner Galerie finde, dann poste ich in im Anschluss.
Davon kann ich ein Lied singen... Ich lebe seit Monaten wie eine Gefangene. Seit dieser Horror-Panikattacke ist nichts mehr, wie es einmal war. Der Schock sitzt noch so tief. Ich war in den mittlerweile fünfeinhalb Monaten nur wenige Male draußen, davon nur einmal alleine. Durch die mangelnde körperliche Aktivität fühle ich mich noch schlapper als zuvor und habe auch den Eindruck, dass mich jede kleinste Bewegung eine ganze Menge an Energie kostet.
Wurde dein Herz in der Vergangenheit untersucht? Es liegt zwar nahe, dass Verspannungen die Symptome verursachen, dennoch sollten sie vorsichtshalber immer abgeklärt werden.
Hast du mittlerweile in Bezug auf das Angebot in der Uniklinik Essen eine Entscheidung getroffen? Ich kann die Angst vor Veränderung nachvollziehen, aber es verleiht dir bestimmt eine enorme Sicherheit, dass deine Schwester in deiner Nähe ist. Dein momentaner Arbeitsplatz ist offensichtlich Gift für deine Psyche, weswegen eine Veränderung vielleicht ein Segen sein könnte.
Ich muss ja leider noch über ein Jahr warten, bis ich wieder eine Verhaltenstherapie beantragen darf. Vielleicht sollte ich der Gruppenverhaltenstherapie auch mal eine Chance geben. Deiner Beschreibung nach könnte das genau das Richtige für mich sein. Soweit ich informiert bin, bietet meine letzte Psychotherapeutin diese Form der Therapie auch an.
Mein Rückfall kam dadurch zustande, dass ich leider im Internet zufällig auf einen Artikel über die Horror-Erkrankung Schizophrenie gestolpert bin und seither eine extreme Angst vor dieser Krankheit habe. Ich komme seit mittlerweile über zwei Jahren nicht aus dieser Angstspirale heraus.