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Hallo und liebe Grüße,
seid meiner Kindheit leider ich unter Panikattacken, wenn ich eine Erkältung bekomme. Das Problem dabei ist meine Angst vor einer Verschleimung von Hals und Bronchien und durchs Abhusten ersticken zu können. Ich habe es bis heute nicht geschafft, mit irgendjemandem darüber zu sprechen. Aber ich weiß, dass ich mich diesem Problem stellen muss, denn ich ich kann den auslösenden Infekten nicht ständig versuchen aus dem Wege gehen. Schon bei den kleinsten Anzeichen eines Infektes lutsche ich Tag und Nacht was es Schleimlösendes gibt und trinke literweise Tee mit Ingwer, Zitrone etc., reibe und klopfe Hals und Brust und, und, und.

Hat jemand von euch ähnliche Ängste und kann mir helfen, die Situation anzunehmen und damit umgehen zu können?

Ganz liebe Grüße!

30.06.2024 14:19 • 01.07.2024 #1


1 Antwort ↓

Willkommen im Forum,

Zitat von Teddyundhavier1:
Das Problem dabei ist meine Angst vor einer Verschleimung von Hals und Bronchien und durchs Abhusten ersticken zu können.

Ist Dir - zumindest hinsichtlich der Logik - bereits bewusst, dass diese Angst auf einer falschen Einschätzung der physischen Gegebenheiten beruht?

Hast Du evtl. irgendwelche generellen Atemprobleme?
Zitat von Teddyundhavier1:
Ich habe es bis heute nicht geschafft, mit irgendjemandem darüber zu sprechen.

Das könnte darauf hindeuten, dass Du Dir grundsätzlich über die Abwegigkeit Deiner Ängste im Klaren bist?
Zitat von Teddyundhavier1:
Schon bei den kleinsten Anzeichen eines Infektes lutsche ich Tag und Nacht was es Schleimlösendes gibt und trinke literweise Tee mit Ingwer, Zitrone etc., reibe und klopfe Hals und Brust und, und, und.

Schleim befindet sich ständig und in großer Menge im menschlichen Körper. Neben der Menge und dem Ort ist die Konsistenz ein wesentlicher Faktor, der ihn zum Problem macht.
Irrationale Ängste übersehen oder ignorieren idR wichtige Aspekte der jeweiligen Angstobjekte.
Du kannst (pathologische) Ängste in zwei Kategorien einteilen: 1. Angst vor etwas. 2. Angst um etwas.
Natürlich greift beides ineinander und bedingt sich gewissermaßen gegenseitig.

Zitat von Teddyundhavier1:
Hat jemand von euch ähnliche Ängste und kann mir helfen, die Situation anzunehmen und damit umgehen zu können?

Versuche, Deine Angststruktur selber zu analysieren: Beachte dabei nicht nur die vordergründig ersichtlichen Dinge sondern erwäge dabei eventuell dahinterliegende Themen zu ergründen. Das kann durchaus spielerisch erfolgen.

Beispiel: Wenn Du mehr Angst vor dem Ersticken hast, hast Du ja eigentlich eher Angst vor dem Sterben. Wenn Du Angst vor dem Sterben hast, hast Du dann auch Angst vor dem Tod? Wenn ja, warum? usw.

Wenn Du Angst vor dem Infekt, also vor dem schleimigen Atemgefühl hast, könnte das Deine Kindheitserinnerungen hochholen. Der (heutige) Infekt wurde also eher als Schnittstelle zum (damaligen) kindlichen Krankheitserleben etabliert. Es ist bei Angst- und Zwangserkrankungen nicht unüblich, dass Krankheit im Kindesalter ein laviertes traumatisches Erlebnis als mittelbare Ursache darstellt. Hier kann viel mit Gedankenhygiene erreicht werden.




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Dr. Christina Wiesemann
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