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Hallo ihr Lieben,

Hab mal eine Frage, bin seit 2 Monaten bzgl. meiner Panikattacken in Behandlung und stelle mich ihnen jetzt immer mehr und bewusster und es wird wirklich besser *juhu*

Zu meiner Frage :

Ich habe noch immer leichte bis mittlere Panikattacken wenn ich Termine wahrnehmen muss (Arzt, Ämter etc.), ich zwinge mich dann außer Haus und nach ein paar Minuten geht es dann eigentlich weil ich mir einrede dass ja eh alles in Ordnung ist. Passiert immer nur wenn ich alleine zu einem Termin gehe.

Habt ihr Tipps wie ich nicht immer innerlich komplett ausflippe wenn ich daran denke zu einem Termin zu müssen? ich hab dann meistens den worst case im Kopf und mach mich oft selbst fertig, wenn ich es dann aber angehe, klappt ja eh alles (hoch lebe die irrationalität)...

Meine Psychologin hat mir gute Atemtechniken nähergebracht, aber ich will einfach dazwischen mal so richtig den Kopf abschalten können ohne mir gedanken darüber zu machen ob bei meinen Terminen etwas passieren könnte. (bewusst weiß ich dass dem ja nicht so ist)..

Ich bin wirklich happy über meine Fortschritte und weiß, dass ich nicht gleich wieder die Welt niederreißen kann, jedoch will ich einfach aktiv dagegen vorgehen (auch wenn es nur kleine schritte sind).
Vorallem will ich einfach wieder zurück in meinen Job, davor habe ich mittlerweile wirklich Bammel (was ist wenn ich es nicht hinschaffe, wenn wer was merkt falls ich eine Attacke bekomme etc.)

Hoffe ich hab die Situation gut geschildert und ihr könnt es nachvollziehen was ich meine

Ich würde mich wirklich über eine paar Tipps und Ratschläge freuen wie ich diesen Momenten der Panik/Angst entgegensteuern kann.

Danke euch!

Lg Lis

21.04.2015 18:16 • 27.04.2015 #1


11 Antworten ↓


Lissi, du machst das doch wirklich prima.

Bleib da dran. Je öfters du dich damit konfrontierst, desto besser ist es.

Diese Gedanken und Gefühle bleiben lange. Ich habe es bei der Arbeit erzählt. So Stück für Stück. Das hilft schon mal. Und werde nicht ungeduldig. Das braucht eben seine Zeit.

Akzeptiere es und überlege dir, was dir deine Seele sagen will.

Was passt nicht, dass du innerlich explodieren musst.

A


Panikattacke- Angst vor Terminen-Tipps zur Beruhigung?

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Hallo Icefalki,

danke für die rasche antwort!
ich habe wegen meiner Panikattacken bei meiner alten Arbeitsstelle gekündigt, die wussten davon nur es ging leider nicht mehr. Jetzt hab ich natürlich ein schlechtes Gefühl weil ich nicht arbeite und bin der Meinung dass ich so schnell wie möglich wieder arbeiten sollte, meine psychologin hat mich derzeit als arbeitsunfähig eingestuft- und ich bin ja auch der meinung dass ich wsl meinen Alltag zuerst wieder auf die Reihe kriegen sollte bevor ich mich dann wieder Stressituationen in der Arbeit aussetze.

ich bin ein mensch, ich brauche immer einen plan, und die situation passt halt derzeit gar nicht in meine gewohnte lebensweise.. :/
wie akzeptiere ich dass nun am besten, dass ich einfach Zeit brauche um gewisse Dinge zu verarbeiten und mir keinen Zeitdruck mache?

Hast du da zufällig eine Idee?

es ist mir bewusst dass es Zeit braucht, ich bin leider ein recht ungeduldiger Mensch und bin es einfach nicht gewohnt Angst vor Situationen zu haben, da ich mich ihnen immer gestellt habe.

Danke dir!
Lg Lis

Zitat von Lissi03:
Ich habe noch immer leichte bis mittlere Panikattacken wenn ich Termine wahrnehmen muss (Arzt, Ämter etc.), ich zwinge mich dann außer Haus und nach ein paar Minuten geht es dann eigentlich weil ich mir einrede dass ja eh alles in Ordnung ist. Passiert immer nur wenn ich alleine zu einem Termin gehe.

Habt ihr Tipps wie ich nicht immer innerlich komplett ausflippe wenn ich daran denke zu einem Termin zu müssen?
......
Ich würde mich wirklich über eine paar Tipps und Ratschläge freuen wie ich diesen Momenten der Panik/Angst entgegensteuern kann.


Hallo Lissi,

die Angst vor Terminen kenne ich sehr gut! Es ist aber wie du schreibst: wenn man losgeht, dann geht's. Und genau das ist meine Strategie: Wenn sich die Angst steigert (je weiter die Zeit vorrückt, dass ich los muss), umso mehr sage ich mir wenn du erst unterwegs bist, geht die Angst weg. Das sage ich mir immer wieder und weiß ja aus Erfahrung, dass das stimmt und es mir dann besser geht. Durch dieses mir gut Zureden hält sich die Angst in Grenzen.

Trotzdem bin ich immer froh, wenn ich keinen Termin habe....

Liebe Grüße
Adea

Liebe Adea,

Danke für deine Antwort!
Das ich zu mir selbst sage dass alles Okay sein wird funktioniert wirklich gut da hast du recht, Termine in der Nähe klappen dann recht gut, doch sobald ich weiter weg von meinem sicheren zuhause muss, funktionierts dann schon mal nicht mehr so gut :/

Habe Freitag einen Termin bei der Krankenkassa und habe jetzt schon ein mulmiges Gefühl wenn ich daran denke --- warum ich die habe? WEISS ICH NICHT *ratlos grinse*
wie steuerst du denn diesen mulmigen gedanken entgegen wenn sie auftreten? meine psychologin meinte ich soll nicht analysieren ich soll mehr beobachten, leichter gesagt als getan ich analysiere gerne alles bis ins kleinste detail

liebe grüße lis

Zitat von Lissi03:
Habe Freitag einen Termin bei der Krankenkassa und habe jetzt schon ein mulmiges Gefühl wenn ich daran denke --- warum ich die habe? WEISS ICH NICHT
...
wie steuerst du denn diesen mulmigen gedanken entgegen wenn sie auftreten?


Warum wir ein mulmiges Gefühl haben? Ich finde, unser mulmiges Gefühl hat seine Berechtigung. Wir können nicht sicher sein, dass uns Gutes erwartet, herzliche Menschen, die es gut mit uns meinen, uns Kekse schenken und über's Haar streichen... nee, nee... Wie oft trifft man bei Ärzten und Ämtern auf unfreundliche Leute oder gar solche, denen es Freude macht, ihr kleines bisschen Macht, das sie haben, auszuspielen.

Wenn ich solche Termine habe, ist für mich wichtig, dass ich mich darauf vorbereiten kann, Zeit habe, alles ganz langsam machen kann bis ich los muss, bloß nicht hetzen müssen, früh anfangen mit den Vorbereitungen für das Losgehen. Und wenn's mir doch schlecht geht, es AUSHALTEN, ja ich sage mir, ich halte das jetzt aus.

Noch ein guter Trick: Ich konzentriere mich auf den Moment, wenn ich wieder zu Hause bin, rechne aus, wann das sein wird. Sage mir z.B. 3 Stunden bin ich jetzt weg, nur 3 Stunden, und um 14 Uhr darf ich wieder in meinem Zuhause sein. Dann stelle ich mir vor, wie ich die Tür aufschließe und den Termin hinter mir habe. Das hilft sehr gut.

Liebe Grüße
Adea

Kekse wären aber echt toll - naja wieder nix..

oft wenn ich mir viel spielraum lasse werde ich dadurch noch nervöser.. :/
das mit dem ich halte es aus ist ein guter tipp danke, das probiere ich dann gleich mal aus! ich halte es ja schließlich aus weil nix passieren wird - war ja bei anderen terminen nicht anders - im nachhinein hab ich mir gegen die stirn geklatscht und mich gefragt warum ich mich eigentlich so fertig gemacht habe, war ja eh easy *hö-hö*

das gedankliche türen aufschließen wird mir bestimmt auch sehr helfen, sowas beruhigt mich immer enorn.

danke dir vielmals für die tipps! ich denk wenn ich das berücksichtige werd ichs denen auf der krankenkasse zeigen - obwohls dort ja um meine panikattacken gehen wird.. denke ich hab auch einfach bammel davor denen davon zu berichten und deshalb ist es mir sehr unangenehm...

lg lis

Lissi, Tipps zur Beruhigung habe ich nicht gehabt. Ablenken war noch das beste.

Und ungeduldig, ja bin Ich auch.

Erzähle mir mal lieber, ob du schon eine Ahnung hast, woher diese Angst bei dir kommt.

Und noch was. Für uns ängstler sind ungewohnte, neue Situationen sehr belastend. Habe das noch heute. Aber da ich es weiß, mache ich es trotzdem. Immer und immer wieder.
Sehe das dann sogar als Herausforderung an.

Was bzgl. Deiner Krankenkasse ist, könnte es sein, dass du eine Art Ausgeliefertsein damit verbindest? Eine Instanz über dir, die über dich entscheiden kann. Oder du etwas willst, das dir verweigert werden könnte?

Steckt hinter dieser Angst evtl. Ein autoritätsproblem? Hasst du es, wenn jemand über dich entscheiden kann. Eine Ablehnung daraus entstehen könnte?

liebe icefalki,

ja es wurde eine art belastungsstörung / anpassungsstörung diagnostiziert eben dadurch kommen die angst und panikattacken. meine psychologin vermutet genauso wie ich es auch glaube, dass ich diese störung entwickelt habe weil bei einer fast stattgefundenen operation sehr viel schief gelaufen ist und ich generell die ganze sache mit meinem kopftumor nur abgetan habe und mich nicht bewusst damit auseinander gesetzt habe. (bin zwar ein sehr sensibler mensch aber kümmer mich dann leider immer lieber um die probleme anderer als um meine eigenen ^^)

auch mit dem ergebnis der späteren operation (wo dann alles geklappt hat) bin ich wohl doch nicht ganz zufrieden da sich sehr viel geändert hat (großflächige entfernung des tumors wo ein ganz schön großer teil meiner haare daran glauben musste)
haben schon mal bei einem beitrag den ich ganz am anfang (märz) meiner panikattacken hier reingestellt habe darüber geschrieben danke nochmal für deine damaligen lieben worte!

die sache mit der hausforderung habe ich mittlerweile auch schon oft erlebt und ich bin dann auch wirklich stolz auf mich und es ist ein großes erfolgserlebnis.

das ist ein guter punkt - daran habe ich noch gar nicht gedacht...! danke für diese denkenanstöße!

dafür erhältst du ein eindeutiges JA wenn ich so darüber nachdenke..
Ich habe nach wie vor ein Schamgefühl diese ganzen dinge, welche die letzten 1,5jahre so passiert sind vor fremden personen auszubreiten, und ja ich mache mir dann viele gedanken ob ich auf ablehnung stoßen könnte (vielleicht auch deshalb weil mir nach der operation bewusst wurde dass jetzt einiges anders ist und was wohl die leute denken könnten wenn sie die Narben sehen könnten...man kann das ergebnis der o.p gsd gut verstecken..)

Habe das Gefühl dass es viele nicht verstehen können, wobei ich mich eigentlich als sehr stark empfinde weil ich mich der Sache eigentlich so gut wie möglich gestellt habe... das Gefühl von Machtlosigkeit ist derzeit noch ziemlich stark bzw. das Gefühl ich packe etwas alleine an und das kann ja nur schief gehen... - eben weil ich damals auch alleine im spital war und es nicht verhindert habe dass der arzt so einen bockmist fabriziert hat..

und JA seit der operation fällt es mir sehr schwer fremden leuten zu vertrauen- dem arzt damals habe ich auch vertraut und der hätte mich wsl verbluten lassen wenn der oberarzt nicht vorher einen blick darauf geworfen hätte.. den typen habe ich über mich entscheiden lassen und das ging mehr als schief.. :/

im endefekt habe ich einfach diese angst dass immer etwas schief gehen könnte- obwohl nichts schief gehen wird - weil damals so viel schief ging - obwohl mir aber auch bewusst ist dass es ein einzelfall war, nur mein kopf(hirn) das noch nicht verstanden hat...

das klingt, wenn ich mir das so durchlese selbst für mich etwas chaotisch

liebe grüße lisa

Vor sehr kritischen Terminen (bei mir z.B. Konzert, Zahnarzt etc.) versuche ich mich langsam zu steigern :
- ein kleiner Spaziergang um den Block
- in die kleine Bäckerei gleich um die Ecke
- in den kleineren Supermarkt ein paar Straßen weiter
- in das große Kaufhaus in der Innenstadt
- und so weiter
Den Gefahren-Level also langsam steigern.
Dummerweise klappt das bei mir oft nur am gleichen Tag, am nächsten Tag muß ich oft bei null anfangen
Aber immer noch besser, als (immer wieder) kritische Termine abzusagen

Hallo dontpanic,

Das habe ich auch tw. Schon probiert.. kenne ich nur zu gut dass der nächste tag dann bei 0 beginnt.. aber wie heisst es so schön neuer tag neues Glück

aber bei mir sind allein schon die läppischen gänge zu normalen terminen sehr mühsam.. konzertbesuche sind da derzeit zb ein absolutes nogo (insofern ich große menschenansammlungen nivht mag gg)

Aber denke dass es eine gute idee ist dass ich am freitag vor meinem termin einfach mit meinem hund rausgehe und einen langen spaziergang mache damit ich mir wieder ins Gedächtnis rufe dass alles halb so wild sein wird.

Ist ein guter tipp danke dir!
Genau das termin absagen will ich verhindern, habe ich mir jetzt auch gut abgewöhnt einfach der situation auszuweichen

Ich habe vor Situationen auf die ich mit Panikattacken reagiert habe TAVOR (0,5mg) Schmelztablette genommen und hatte dann nicht mit Panik reagiert was meinem Selbstbewusstsein verdammt gut getan hat. Konnte dann Anfangen mich in die Situationen zu begeben ohne Medikamente.
Das du durch die Attacken nicht mehr Arbeiten konntest tut mir leid. Mein Doc. wollte mich auch auf unbestimmte Zeit Krank schreiben, habe ich abgelehnt. Naja ... Kämpfe mich so tapfer es geht durch
ich bin weiter in Behandlung, wenn meine Attacken allerdings noch etwas schlimmer werden wäre es das für mich auch mit Arbeiten.

A


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Dr. Reinhard Pichler
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