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Hallo zusammen,

ich mache jetzt seit über einem halben Jahr eine ambulante Verhaltenstherapie und ich habe das Gefühl, dass die Panikattacken immer schlimmer werden. Kennt Ihr das?

Die Therapie an sich gefällt mir ganz gut, ich lerne viel dazu, Tipps gegen die Panik usw. Ich habe mein Leben neben dem Job in einigen Bereichen verändert, versuche regelmäßig Sport zu machen, Progressive Muskelentspannung, Atemübungen, doch manchmal glaube ich, das nichts hilft.
Mir fällt es oft schwer jeden Tag zu üben, oder mich täglich damit beschäftigen zu müssen, denn wenn ich manche Situationen (wie z.B. Arztbesuche) gedanklich übe, kommen oftmals sämtliche Symptome wie Herzrasen, Schwindel etc.

Auch Dinge, die mir früher Freude bereitet haben, wie Treffen mit der Familie, überkommen mich schlechte Gefühle und würde es am liebsten vermeiden. Die Panik ist allgegenwärtig. In den harmlosesten Situationen taucht sie auf und dann frage ich mich, warum denke ich überhaupt an sie, oder lasse es immer wieder zu?

In einer direkten Panikattacke kann ich mich oft nicht ablenken und beobachte stattdessen, was mit meinem Körper los ist bzw. konzentriere mich auf die Symptome. Wenn ich versuche ruhig zu atmen geht das auch nicht, am liebsten würde ich dann sofort direkt aus dem Raum stürzen ...

Ich weiß, dass ich immer weiter üben muss und auch meine Therapeutin erinnert mich immer wieder an die Entspannungsübungen. Momentan habe ich eine schlimme Phase und könnte alles hinschmeißen. Ich habe es so satt und will mein angstfreies Leben zurück!

Meine Therapeutin ist gerade drei Wochen im Urlaub und ich sollte Termine bei Ärzten (Vorsorgetermine) machen, damit ich übe und ich habe es immer noch nicht umgesetzt. Da mache ich mir dann immer Vorwürfe, aber das ist auch nicht Sinn der Sache.

Habt Ihr noch Tipps, habt ihr die Panikattacken jemals überwunden?

Vielleicht brauche ich auch einfach ein paar Leute, die mich aufbauen bzw. Gleichgesinnte, denn Menschen, die damit nichts zu tun haben, können damit meist nichts anfangen bzw. ist es für sie schwierig sich da hineinzuversetzen.

Liebe Grüße Nati

28.08.2016 16:55 • 31.08.2016 #1


10 Antworten ↓


Hallo natini,

weisst Du denn ,was Deine Panikattcken verursacht?

Bei den meisten sind es ja mehrere Faktoren.
Mögliche Ursachen können sein:
- Über- oder Unterforderung im Job
-in der Beziehung nicht glücklich sein
- zuviel Stress
- Schuldgefühle
- Perfektionsanspruch an sich selbst
- Grübeleien
- unverarbeitete Trauer/unterdrückte Wut

Körperliche Ursachen können sein : ungesunde Ernährung,Schilddrüsenerkrankung,Hormonelle Störungen

Ich selbst habe zwar noch leichtere Angstzustände aber Panikattacken nicht mehr.
Ich weiss auch nicht,je mehr und intensiver ich mich mit dem Thema Angst beschäftigt habe,desto weniger wurde das.
Sie ist jetzt nurnoch ein alter Bekannter: er nervt immernoch aber zu Boden ringt er mich nicht mehr.

A


Panik wird schlimmer trotz Verhaltenstherapie

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Hallo natini,

Zum einen bin ich der gleichen Meinung wie Green Tree.

Zitat:
Die Therapie an sich gefällt mir ganz gut, ich lerne viel dazu, Tipps gegen die Panik usw. Ich habe mein Leben neben
dem Job in einigen Bereichen verändert, versuche regelmäßig Sport zu machen, Progressive Muskelentspannung,
Atemübungen, doch manchmal glaube ich, das nichts hilft.


Panik entsteht durch sehr starke, vor allem aber meist schon länger versteckte Ängste. Mit welchen Denk- und
Verhaltensweisen sorgst Du denn dafür, dass Deine Gefühle (Ängste) ruhiger werden?

Zitat:
Ich weiß, dass ich immer weiter üben muss und auch meine Therapeutin erinnert mich immer wieder an die Entspannungsübungen.


Wenn Du eine falsche gedankliche Einstellung zu Dir aufgebaut hast, dann kannst Du Dich so oft entspannen, wie Du willst.
Sobald Du mit dem entspannen aufhörst, ist Deine, eventuell falsche Lebenseinstellung wieder da.

Wie ist das mit Dir, wie gut gefällst Du Dir selbst. Wie gut findest Du das, wie Du so lebst?
Bist Du zufrieden mit Dir?

Viele Grüße

Bernhard

Zitat von GreenTree:
Hallo natini,

weisst Du denn ,was Deine Panikattcken verursacht?

Bei den meisten sind es ja mehrere Faktoren.
Mögliche Ursachen können sein:
- Über- oder Unterforderung im Job
-in der Beziehung nicht glücklich sein
- zuviel Stress
- Schuldgefühle
- Perfektionsanspruch an sich selbst
- Grübeleien
- unverarbeitete Trauer/unterdrückte Wut

Körperliche Ursachen können sein : ungesunde Ernährung,Schilddrüsenerkrankung,Hormonelle Störungen

Ich selbst habe zwar noch leichtere Angstzustände aber Panikattacken nicht mehr.
Ich weiss auch nicht,je mehr und intensiver ich mich mit dem Thema Angst beschäftigt habe,desto weniger wurde das.
Sie ist jetzt nurnoch ein alter Bekannter: er nervt immernoch aber zu Boden ringt er mich nicht mehr.


Bei mir ist das alles durch Stress gekommen, vor allem im Job, im Laufe der Jahre haben sich die Panikattacken immer mehr in mein Leben geschlichen. Vermutlich auch durch falsche Denkweisen und Grübeleien.

Es ist schön, dass Dich die Angst nicht mehr zu Boden ringt.

danke,ja darüber bin ich auch sehr froh...

Pass einfach gut auf Deine Gedanken und Überzeugungen auf,die haben viel Macht.
Wenn man die Ursachen lokalisiert hat,kann man gegensteuern,machst Du ja auch schon.

Dazu kommt: die Seele/Psyche brauch ihre Zeit um sich wieder zu zentrieren.
Also wenn Du kannst,setzt Dich nicht selbst unter Druck,der erzeugt Gegendruck = erneute Ängste.

Ich denke aber,Du bist auf gutem Weg und mit etwas Geduld und Aufmerksamkeit für die Störfaktoren in Deinem Leben werden sich Deine Ängste bestimmt auch Stück für Stück abbauen.

Zitat von Hotin:
Hallo natini,

Zum einen bin ich der gleichen Meinung wie Green Tree.

Panik entsteht durch sehr starke, vor allem aber meist schon länger versteckte Ängste. Mit welchen Denk- und
Verhaltensweisen sorgst Du denn dafür, dass Deine Gefühle (Ängste) ruhiger werden?

Ich übe rationale innere Dialoge, die ich auch in den Situationen anwenden soll, aber das fällt mir immer noch schwer.

Zitat:
Ich weiß, dass ich immer weiter üben muss und auch meine Therapeutin erinnert mich immer wieder an die Entspannungsübungen.


Wenn Du eine falsche gedankliche Einstellung zu Dir aufgebaut hast, dann kannst Du Dich so oft entspannen, wie Du willst.
Sobald Du mit dem entspannen aufhörst, ist Deine, eventuell falsche Lebenseinstellung wieder da.

Ja, da ist was Wahres dran.

Zitat:
Wie ist das mit Dir, wie gut gefällst Du Dir selbst. Wie gut findest Du das, wie Du so lebst?
Bist Du zufrieden mit Dir?
Zitat:


Wie ich mir gefalle? Na ja, an manchen Tagen denke ich, dass ich nicht hübsch bin, oder zu wenig Selbstbewusstsein habe, das kommt immer wieder vor. Ich bin auch eher eine ruhige Person und früher wollten Menschen mich immer ändern, oder haben mir gesagt, ich müsse offener werden, aber das wollte ich nie. Ich finde es furchtbar, wenn man nicht so sein kann, wie man möchte und ich habe mich ja auch gebessert, aber eben so, wie ich es wollte.

Wie ich lebe, das ist okay. Ich lebe mit meinem Freund in einer eigenen Wohnung. Ich brauche nicht viel, ein Dach über dem Kopf, Dusche, Toilette, Bett, dann ist alles gut.

Klar, im Job könnte manches besser sein, Organisation usw. mehr Mitarbeiterwertschätzung, sei es vom Gehalt, wie auch menschlich. Ich arbeite in einem Altenzentrum in der Hauswirtschaft und Betreuung. Was da manchmal abgeht, das wollt ihr nicht wissen ...
Doch von den Aufgaben her, mag ich es und ich hänge an den Bewohnern, dass ist das was mich noch hält.

Zufrieden mit mir, im großen und ganzen schon, denn ich sage mir immer, anderen geht es noch viel schlechter. Sicherlich kann und muss ich immer an mir arbeiten. Ich würde gerne mehr reisen, dass ist sowas, oder manchmal spontaner sein, aber das ist mir durch die Panik des öfteren verwehrt geblieben, einfach, weil mir die Überwindung fehlt. Nun erstmal genug geschrieben, wird sonst ein Buch.

Hallo natini,

Zitat:
Wie ich mir gefalle?....
Dann folgt eine Beschreibung von überwiegend Zufriedenheit
Zitat:
Wie ich lebe, das ist okay…

Zitat:
Zufrieden mit mir, im großen und ganzen schon,….

Zitat:
Ich würde gerne mehr reisen, dass ist sowas, oder manchmal spontaner sein,…

Ich finde, was Du so schreibst, klingt ziemlich harmonisch. Dahinter würde ich nie eine Angststörung vermuten.

Wo hast Du etwas versteckt? Wie läuft Deine Partnerschaft?
Weißt Du wirklich nicht, wo es bei Dir klemmt, oder fällt es Dir halt schwer darüber zu schreiben?
Zitat:
Ich brauche nicht viel, ein Dach über dem Kopf, Dusche, Toilette, Bett, dann ist alles gut.


Das hört sich so verflixt bescheiden an bei einer jungen Frau. Kämpfst Du nicht für dein Glück und Deine Zufriedenheit?


Zitat:
Ich finde es furchtbar, wenn man nicht so sein kann, wie man möchte und ich habe mich ja auch gebessert,
aber eben so, wie ich es wollte.


Ich habe mich gebessert klingt nicht überzeugend. Für wen solltest Du Dich verändern? Und kannst Du nun so
sein, wie Du willst oder doch nicht?

Vieles klingt für mich nicht eindeutig. Was nicht eindeutig ist, kann eventuell Angst erzeugen.

Viele Grüße

Bernhard

@GreenTree Das stimmt Druck erzeugt Gegendruck. Ich muss mir einfach diese Zeit geben, die ich brauche und mit diesen Vorwürfen aufhören und mich nicht gleich schlecht fühlen.

Wenn ich in der Therapie sitze, denke ich oft, haben die anderen das denn so schnell daraus geschafft, oder bei einer bestimmten Sitzungsanzahl muss man so und soweit sein, zumindest kommt es manchmal so rüber, das verunsichert mich und dann setze ich mich wieder unter Druck.

Hallo,


Eine Angsterkrankung mit Depressionen läßt sich sehr gut behandeln und sie ist heilbar .
Veränderungen brauchen zeit ,Geduld und Diszipin. Naja ich gebe zu es klingt nach Stress pur , so dachte ich auch bis vor einigen Wochen aber ich kann dir aus Erfahrung sagen das es anfangs nach Stress aussieht aber du kannst es dir ja dosieren . Ich finde das dosieren gerade zum heilprozess dazu gehört.
Sonst ensteht wieder Druck und das ist überhaupt nicht gut. Wie sollen da die Ängste oder auch Depressionen heilen , für ich undenkbar da dreht man sich im Kreis.

Jede Krankheit braucht Zeit um zu heilen ,gebe sie dir. Wenn die Zeit gekommen ist ,für Dich , bestimmst du alleine für Dich , wieviel Ängste zu für Dich richtig hälst und vorallem mit der Zeit und Achtsamkeit bekommst du deine Triggerpunkte heraus , dass sind Punkte die deine Ängste beinflussen ,sprich Depresionen auslösen können aber alles mit der Ruhe und Zeit.


Ich wünsche Dir gute Besserung und alles Gute

Zitat:
Ich finde, was Du so schreibst, klingt ziemlich harmonisch. Dahinter würde ich nie eine Angststörung vermuten.
Zitat:


Ich wünschte, es wäre so!

[/quote]Wo hast Du etwas versteckt? Wie läuft Deine Partnerschaft?
Weißt Du wirklich nicht, wo es bei Dir klemmt, oder fällt es Dir halt schwer darüber zu schreiben?
Zitat:

Ich denke, dass vieles auch aus der Kindheit/Jugend stammt. In der Schule hatte ich mit Hänseleien zu tun, auch von den Lehrern. Durch meine ruhige Art war ich einige Jahre meist in der Außenseiterliga. Dazu kam, dass meine Eltern viel gestritten haben, es war immer irgendwie schwer, dazu Leistungsdruck von meinem Vater, wahrscheinlich unbewusst von seiner Seite, es lag viel im Argen, aber ich wollte meinen Eltern auch nie Probleme bereiten, weil sie mit sich schon genug Kram hatten. Zumindest habe ich im Nachhinein diese Erkenntnis daraus gezogen.

Meine Partner ist mein Halt, mein Deckel, ich habe kaum Freunde, von daher ist er wie ein bester Freund und guter Liebhaber zugleich. Ich will ihn nie so viel mit der Panik voll texten, klar er hört sich das an, aber ich habe fast täglich Panik in meinen Gedankenkarussell und überhaupt, da bin ich froh, wenn wir über andere Themen quatschen können.


Zitat:
Das hört sich so verflixt bescheiden an bei einer jungen Frau. Kämpfst Du nicht für dein Glück und Deine Zufriedenheit?
Zitat:


Doch das mache ich schon, aber manchmal habe ich es satt. Die allgemeine Ellenbogengesellschaft das nervt mich manchmal. Deswegen bin ich mit wenig zufrieden und wenn man darüber nachdenkt, kann man das Glück in vielen kleinen Digen finden. Es muss nicht alles materiell sein.

Zitat:
Ich habe mich gebessert klingt nicht überzeugend. Für wen solltest Du Dich verändern? Und kannst Du nun so
sein, wie Du willst oder doch nicht?
Zitat:


Zum einen habe ich mich für mich selbst geändert, in dem Maß, wie ich es wollte, bin kontaktfreudiger geworden, offener, das klappt mal mehr mal weniger gut.
Ich glaube, dass ich freier wäre, wenn die Panik verschwinden würde, denn es schränkt mich definitiv ein. Vielleicht kann ich dann sein, wie ich will? Ich weiß es nicht, es ist eine schwierige Frage.

Ich bin auch noch nicht fertig damit, immer weiter an mir zu arbeiten bzw. noch mehr darüber rauszufinden, warum das alles so ist.

Zitat von tuffie:
Hallo,


Eine Angsterkrankung mit Depressionen läßt sich sehr gut behandeln und sie ist heilbar .
Veränderungen brauchen zeit ,Geduld und Diszipin. Naja ich gebe zu es klingt nach Stress pur , so dachte ich auch bis vor einigen Wochen aber ich kann dir aus Erfahrung sagen das es anfangs nach Stress aussieht aber du kannst es dir ja dosieren . Ich finde das dosieren gerade zum heilprozess dazu gehört.
Sonst ensteht wieder Druck und das ist überhaupt nicht gut. Wie sollen da die Ängste oder auch Depressionen heilen , für ich undenkbar da dreht man sich im Kreis.

Jede Krankheit braucht Zeit um zu heilen ,gebe sie dir. Wenn die Zeit gekommen ist ,für Dich , bestimmst du alleine für Dich , wieviel Ängste zu für Dich richtig hälst und vorallem mit der Zeit und Achtsamkeit bekommst du deine Triggerpunkte heraus , dass sind Punkte die deine Ängste beinflussen ,sprich Depresionen auslösen können aber alles mit der Ruhe und Zeit.


Ich wünsche Dir gute Besserung und alles Gute


Vielen Dank! Das hat mir gerade gut getan. Ich finde es immer hilfreich auch von anderem die Fortschritte/Erfahrungen zu lesen und Tipps die einen helfen können.

Es ist gut, dass es dieses Forum gibt.

Liebe Grüße Nati

A


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