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Zitat von Lanali:
Ich denke dass ich erstmal ein wenig Therapie benötige, bevor es weitergeht.

Das ist immer eine gute Idee. Manchmal ist es wichtig, ein paar Knoten aufzudröseln, um weiterzukommen.

Zitat von Lanali:
Aber wird man blöd gefragt wirklich gesund wenn man sich der Panik täglich stellt?

Bei mir hat das damals funktioniert. Aber es hat ein halbes Jahr gedauert. Ich war damals im Studium und hatte einen Hiwi-Job 11 Stunden die Woche. Das war mein ein und alles und es kam übehaupt nicht in Frage, da nicht hinzugehen. Ich habe die täglich mehrmals auftretenden Attacken über mich ergehen lassen, egal ob in einer Veranstaltung, in der Mensa, im Bus, im Zug, an der Haltestelle, im Büro oder sonstwo. Nach 3-4 Monaten wurden sie seltener und schwächer und hörten nach einem halben Jahr ganz auf. Mein Vorteil war, dass ich keine Krankheitsängste hatte und mir vollkommen klar war, dass es nichts Organisches war, nachdem ich ein paar Ärzte aufgesucht hatte und nichts gefunden wurde.

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Panik vor der Welt ausserhalb der eigenen vier Wände

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Ich bin auch in der Panik inzwischen gefangen. Erst dachte ich, ich hätte hohen Blutdruck. War mal so ein aktiver Mensch und nun ein Frack. Wo soll man sich da aufraffen. Kann nicht verstehen, dass 3 Monate KH keine Besserung brachten? Allein kommt man da schlecht raus. Der Therapeut müsste das üben mit Dir Vorort.

Zitat von Lanali:
Aber die andere Gegenfrage die ich mir jedesmal gestellt habe ist, wie bekomme ich diese doppelte Energie für das ganze? Ich hab es anfangs ...

Deswegen der Ansatz, dass man das Ganze in gut zu bewältigende Einheiten zerteilt und sich Stück für Stück ran arbeitet.
Jemand, der Angst vor dem Auto fahren hat, sollte erstmal wieder das Auto ertragen können, also reinsetzen, aushalten, wieder aussteigen. Wenn das geht, Motor an, aushalten, wieder aussteigen. Wenn das geht, Gang einlegen. U.s.w. u.s.f.


Einem Spinnenphobiker setzt man auch nicht beim ersten Mal die Tarantel auf die Hand, sondern fängt an, über Spinnen zu sprechen, dann gemalte, reduzierte Bilder, dann Fotos u.s.w.

Rein in die Situation, durchhalten und das immer und immer wieder führt in den wenigsten Fällen zum Erfolg und kostet unendlich viel Kraft. Man vertieft das negarive neuronale Netzwerk nur immer weiter.
Man muss es auf eine schrittweise Methode tun, die zu möglichst vielen Erfolgserlebnissen führt, um die entsprechenden Stellen im Gehirn positiv zu überschreiben.

@Calima: so hast du es ja z.B. auch gemacht: erst langsam und kurze Einheiten gehend auf Laufband, gesteigert, dann dort drauf gelaufen, dann draußen.

Man muss sich langsam steigern. Aber wie beim Krafttraining muss es auch immer etwas herausfordernd sein. Es darf aber nicht ÜBERfordern.

Zitat von Pauline333:
Deswegen der Ansatz, dass man das Ganze in gut zu bewältigende Einheiten zerteilt und sich Stück für Stück ran arbeitet. Jemand, der Angst vor ...

Genau, das funktioniert auch in dem privaten Bereichen ganz gut.
Hmmm Bekomme die PA auf der Arbeit meistens aus der normalen morgendlichen Müdigkeit heraus. Weil ich dann noch so neben der Spur bin. Natürlich kommen auf der Arbeit auch Faktoren dazu wie Du kannst nicht weg und musst 8 Stunden durchhalten. Wäre es denn wohl immerhin ein Anfang zb bewusst in den Morgenstunden einkaufen zu gehen etc etc. Könnten sich solche Erfolge dann auch positiv auf die Arbeit übertragen?

Zitat von Pauline333:
Deswegen der Ansatz, dass man das Ganze in gut zu bewältigende Einheiten zerteilt und sich Stück für Stück ran arbeitet. Jemand, der Angst vor ...

Habe bald Ergotherapie, kann mir gar nichts darunter vorstellen. Was macht man da wohl so bei Panikstörung?

Zitat von Lanali:
Wäre es denn wohl immerhin ein Anfang zb bewusst in den Morgenstunden einkaufen zu gehen etc etc.

Alles ist ein Anfang alles, was dich challenged, was du dennoch durchstehst, lässt dich wachsen und Vertrauen aufbauen. Also, wenn du denkst, es ist die morgendliche Müdigkeit, dann nimm dir morgens anstrengende Sachen vor.

Das mit dem ich kann 8h nicht weg kann man auch auflösen:
- kannst du für eine Weile Stunden reduzieren?
- vielleicht kannst du auch einen Teil im Home Office arbeiten?
- was brauchst du, wenn du weg willst? Kannst du dir das auch anders beschaffen? Brauchst du z.B. Ruhepausen? Könntest du sie dir in den Arbeitsalltag einbauen? Willst du aus unangenehmen Situationen raus? Warum sind die unangenehm?

Du siehst: man kann jedes Problem in kleine aufdröseln, für die man viel einfacher eine Lösung und ein Umgang findet als mit dem ganz großen Problem.

Zitat von Lanali:
Habe bald Ergotherapie, kann mir gar nichts darunter vorstellen. Was macht man da wohl so bei Panikstörung?

Guck mal hier https://www.neurologen-und-psychiater-i...%C3%A4rken.

Hallo,
Mir hat eine kognitive verhaltenstherapie sehr gut geholfen um aus dem Teufelskreis zu kommen .

Zitat von Pauline333:
Alles ist ein Anfang alles, was dich challenged, was du dennoch durchstehst, lässt dich wachsen und Vertrauen aufbauen. Also, wenn du denkst, es ...

Heute habe ich zb einen Tag mit der Familie verbracht, es hat mich Überwindung gekostet und im Endeffekt war es super schön. Das sind immer die guten Momente.
Ich versuche mir mein derzeitiges Fehlen auf der Arbeit nicht mehr allzu übel zu nehmen. Ich arbeite ja an der Besserung, hab mich um alles gekümmert was man an Therapieangeboten wahrnehmen kann.

Das mit der Arbeit ist so ne Sache, ich glaub schaffe es nicht das alleine aufzubröseln. Stunden reduzieren nicht, weil es trotzdem die 8 h pro Tag bleiben. Da muss ich also durch. Ich glaube dass die morgendliche Müdigkeit- Schwummrigkeit etc. obwohl im normalen Rahmen zu den PA viel beitragen. Früher kam ich super damit zurecht. Jetzt eben nicht momentan.. Dazu fällt mir auch nur ein mir meine To Do's auf die frühen Morgenstunden zu legen.
Das Problem ist dass ich den Ort auf der Arbeit an sich momentan als Panikort eingespeichert habe , es ging dann schon vor der Arbeit los.. Kann mir dann noch so oft aufsagen dass alles gut ist kein Grund zur Sorge besteht, es kommt dann einfach nicht bei mir an leider. In einer Paniksituation hilft es mir dann nur nach Hause zu gehen. Weil da müsste ich ja nicht mehr funktionieren, könnte mich hinlegen und alles wäre tutti. Somit lässt dann auch die Panik ganz schnell nach. Aber das ist ja überhaupt nicht Sinn der Sache. Deshalb habe ich mal versucht in einer Paniksituation einfach an die Luft zu gehen, aber in den Momenten kann ich das nicht weil ich mich dann innerlich so fühle als würde ich mich total in die PA reinsteigern und sie somit verschlimmern. Bzw als würde ich ihr zu viel Beachtung schenken und sie dadurch verschlimmern. Dann kommt hinzu dass ich weiss Kollege xy würde bemerken Die geht einfach raus, der geht's nicht gut. Ich frag sie mal was sie hat. Und ich kann in dem Moment leider nicht zulassen dass jemand von der PA etwas bemerkt, bin dann aber auch nicht in der Lage vernünftig zu kommunizieren etc pp. Habe eine einzige Kollegin der ich in einer akut Situation sagen kann Ey, habe eine schlimme PA. Bitte komm mit raus. Heule mich dann ordentlich aus und die Panik nimmt ab. Das ist irgendwie bei mir das Muster In Sicherheit flüchten oder an einen sicheren Ort, zu einer sicherheitsgebenden Person.
Eigentlich muss ich meine Sicherheit sein oder ? Finde das Gefühl so übermäßig furchtbar wenn ich weiss diese eine Kollegin ist in so ner Situation nicht da , oder zu wissen du kannst nicht weg , oder zu denken su drehst total durch und jeder merkt es. Das komische ist dass ich meinen Arbeitsplatz liebe, genauso meinen Job und meine Kollegen. Jeder hat Verständnis für den anderen , Zusammenhalt pur. Und trotzdem die PA an diesem Ort. Das lag mir jetzt total auf dem Herzen .

Ja, das kann man auch manchmal nicht alleine schaffen. Therapie ist da der richtige Ansatz. Aber bleib dran, versuche dir immer mehr Sicherheiten zurück zu holen. Auf gar keinen Fall mehr einschränken. Halt dagegen und versuche Stück für Stück Land zu gewinnen.

Zitat von Pauline333:
Ja, das kann man auch manchmal nicht alleine schaffen. Therapie ist da der richtige Ansatz. Aber bleib dran, versuche dir immer mehr Sicherheiten ...

Ja um arbeiten zu können brauche ich ein paar Therapieansätze, aber Mitte Juli geht es wenigstens etwas los. Für die anderen Lebensbereiche kämpfe ich , bzw setze ich mir Ziele und Aufgaben. Das klappt ganz gut .

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Dr. Christina Wiesemann
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