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Zitat von Lanali:
Ich ärger mich und fühle mich schlecht weil die Angst mein ständiger Begleiter ist und ich es mir manchmal übel nehme nicht mehr zu funktionieren. Hatte so ein schönes Leben und jetzt kriege ich den Alltag kaum noch hin. Diese Angst nicht als Feind zu betrachten fällt mir schwer, weil sie mir alles nimmt. Ich ...

Ja Leilani das wollte ich Damals auch, mein Leidensweg hat fast 40 Jahre gedauert. Bitte und das lege ich Dir wirklich ans Herz, ärgere Dich nicht, denn das bringt nochmal zusätzlich schlechte Gefühle. Nimm es Dir auch nicht übel. Du kannst ja nichts dafür, aber Du kannst etwas dagegen machen, auch in kleinen Schritten.
Die Hauptsache ist, Du läßt es nicht schlorren. Jeder Tag der vergeht und Du nichts gemacht hast, treibt Dich weg. Laß Dich nicht hängen, gib nicht auf. Mir haben mehrere Therapien geholfen und die ich 2006 hatte, die hat mir sehr geholfen.

Zitat von Abendschein:
Ja Leilani das wollte ich Damals auch, mein Leidensweg hat fast 40 Jahre gedauert. Bitte und das lege ich Dir wirklich ans Herz, ärgere Dich nicht, ...

Ich zwinge mich liebevoll zu sozialen und freiheitlichen Aktivitäten. Und wenn es nur kleine Schritte sind. Bin froh dass ich das so beibehalten kann , auch wenn es manchmal ekelig ist. Hatte gestern noch das Gefühl mein Hals würde sich zuschnüren, als ich mit einer Freundin unterwegs war. War dann aber abgelenkt wodurch es weg ging. Nur das mit der Arbeit ist schlimm... Mir entgleist alles.. Und dabei könnte es so schön sein ! Ich liebe meinen Job , meine Kollegen. Wieso müssen die PA alles ruinieren.. Das kann doch nicht wahr sein :(..
Habe mich um Therapie gekümmert.. Jetzt heißt es abwarten. Ich will mein altes Leben zurück:(

A


Panik vor der Welt ausserhalb der eigenen vier Wände

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Ich muss gleich zu einem vorgespräch für eine spätere online Therapie und weis nicht wie ich das schaffen soll da ich ja nicht mal schaffe 10 meter vor das Haus zu gehen. Bin jetzt schon fix und fertig und der Termin ist so wichtig.

Zitat von Cruciatus:
Ich muss gleich zu einem vorgespräch für eine spätere online Therapie und weis nicht wie ich das schaffen soll da ich ja nicht mal schaffe 10 meter vor das Haus zu gehen. Bin jetzt schon fix und fertig und der Termin ist so wichtig.

Versuche ruhig zu bleiben, es ist schwer, aber Du schaffst das, ganz bestimmt. Ich war schon auf dem Fahrrad und hatte Panikattacken, im Ernst.

Zitat von Lanali:
Ein sehr interessanter Beitrag. Habe das Problem auf der Arbeit. Immer gerne hingegangen, plötzlich PA dort. Und da kann ich quasi nicht üben um ...


Zwei Ideen:

1. Visualisiere deine Arbeit möglichst detailreich: vom Fertigmachen zuhause, bis zum Weg hin, Begrüßung, Rechner hochfahren, mit Kollegen oder Kunden sprechen, Tätigkeiten durchführen, an Meetings teilnehmen, Kaffee holen, Mittag essen, den Nachmittag, Weg zurück). Stell dir auch die entsprechenden Gerüche und Geräusche vor, damit möglichst viele Gehirnbereiche aktiviert werden. Dabei solltest du möglichst entspannt sein. Vielleicht hörst du dazu immer die selbe Entspannungsmusik. Diese kannst du dann im nächsten Schritt auch hören und später dann, wenn du wieder richtig zur Arbeit gehst.

2. versuche die Arbeit in Einzelteile zu zerlegen, in Angsteinheiten. Manche oder vielleicht sogar viele davon lassen sich trainieren, ohne dort zu sein: z.B. der Weg hin und zurück - falls er dir Angst macht. Die Tätigkeit (am Schreibtisch sitzen, Telefonieren, mit Kollegen sprechen, eventuell präsentieren), auch dafür kann man sich Alternativen suchen. Die Kantinensituation? Trainiere essen gehen...

Hey zusammen bin zurück vom Vorgespräch war jetzt 3 Stunden draussen und von zuhause weg und es fühlte sich an wie eine 3 Std. Panikattacke. Bin jetzt zuhause und fix und fertig.

Zitat von Cruciatus:
und es fühlte sich an wie eine 3 Std. Panikattacke. Bin jetzt zuhause und fix und fertig.

Mit solchen Gedanken und Aussagen festigst du deine Angst, was dazu führen wird, dass es dir nicht leichter fallen wird, beim nächsten Mal wieder rauszugehen. Du zementierst in deinem Gehirn: Boaah, war das SCHRECKLICH!

Der bessere Weg wäre, dir zu sagen: Uff, das war zwar anstrengend, aber hey! ICH HAB'S GESCHAFFT! Was bin ich für eine coole Socke! Ich war ganze 3 Stunden draußen! Wie super ist das denn?! Und jetzt hock' ich mich mit einem Cappuccino auf den Balkon und freu' mich drüber!

Du wirst dir damit vermutlich erst mal schwer tun, weil du bisher immer nur negative Glaubenssätze geübt hast. Umso stärker musst du nun anfangen, positive entgegenzusetzen.

Der Grund, warum so viele Leute mit purer Konfrontation keinen Schritt voran kommen, ist genau der, dass sie jeden eigentlich positiven Schritt im Nachhinein nur auf die damit verbundene Anstrengung reduzieren, anstatt sich darüber zu freuen, dass sie ihn geschafft haben.

Warum sollte ein Mensch z.B. immer wieder gerne auf einen Berg steigen, wenn er nur die damit verbunden Plackerei im Blick hätte? Selbst wenn die erhoffte Aussicht oben fehlt, weil es gerade Wolken gibt oder in Strömen regnet: Am Ende des Tages wird er müde in sein Bett fallen und sich stolz und zufrieden fühlen, dass er da oben war. Würde er sich hinhocken und jammern: Mimimi, der Berg war aber so verdammt steil und mimimi ich bin drei Mal gestolpert und hab' mir den Knöchel verknackst und mimimi der Rucksack war sauschwer und mimimi das Wetter war Mist und mimimi ich hab' oben nicht die Hand vor Augen gesehen! - Warum sollte er jemals wieder Lust haben, einen anderen Berg zu besteigen?

@Calima hast ja recht. Ich sollte stolz darauf sein

Zitat von Cruciatus:
Ich sollte stolz darauf sein

Nö. Sollte und Müsste und Könnte sind Konjunktive, die uns genau da lassen, wo wir sind: Im Möchtergen-Konjunktiv. Um zu verändern, müssen wir aber in den Indikativ - und das bedeutet: TUN.

Zitat von Calima:
Mit solchen Gedanken und Aussagen festigst du deine Angst, was dazu führen wird, dass es dir nicht leichter fallen wird, beim nächsten Mal wieder ...

Sehr wahrer und toller Beitrag.
Nur manchmal schwer in die Tat umzusetzen, das gedanklich ins positive zu wenden.

Zitat von Pauline333:
Zwei Ideen: 1. Visualisiere deine Arbeit möglichst detailreich: vom Fertigmachen zuhause, bis zum Weg hin, Begrüßung, Rechner hochfahren, mit ...

Werde das definitiv versuchen. Weiss nur nie so ganz wo ich ansetzen soll, weil es bei mir oft die typische morgendliche Situation ist . Müdigkeit- dadurch normal neben der Spur. Wie es früh morgens halt so ist. Und dadurch fühlt es sich noch mehr nach Kontrollverlust an. Und da klinkt sich die Panik ein

Zitat von Lanali:
Nur manchmal schwer in die Tat umzusetzen, das gedanklich ins positive zu wenden.

Warum glauben immer alle, dass es leicht sein müsste, über Monate und Jahre antrainierte Gedanken und Verhaltensweisen zu verändern?

Wird ein Couchpotatoe über Nacht zu einem Marathonläufer oder jemand mit 40 Kilo Übergewicht in ein paar Tagen Miss Universum?

Es ist nicht leicht. Aber sich hinstellen und sagen: "Es ist aber so schwer!" verstärkt genau die gleichen alten Glaubenssätze und demotiviert nur.

Die bessere Sicht wäre: "Ich krieg das hin, egal, was es kostet, weil ich gesund werden will!"

Zitat von Calima:
Warum glauben immer alle, dass es leicht sein müsste, über Monate und Jahre antrainierte Gedanken und Verhaltensweisen zu verändern? Wird ein ...

Aber wird man blöd gefragt wirklich gesund wenn man sich der Panik täglich stellt? Bin krankgeschrieben weil ich die täglichen PA auf der Arbeit nicht mehr ausgehalten habe. Kann mir das überhaupt nicht verzeihen , aber gleichzeitig hatte ich keine Kraft mehr.. Keine Energie und irgendwann auch nicht mehr den Mut.

Zitat von Lanali:
Aber wird man blöd gefragt wirklich gesund wenn man sich der Panik täglich stellt?


Gegenfrage: Wird man gesund, wenn man das nicht tut? Der einzige Weg aus einer Situation, die man nicht haben will, ist Veränderung. Wenn man alles lässt, wie es ist, wie soll da etwas anders werden?

Zitat von Lanali:
Keine Energie und irgendwann auch nicht mehr den Mut.

Ja, man kann sich da rein legen. Aber auch hier stellt sich die Frage: Wird es dadurch besser, dass ich mir leid tue, mir Vorwürfe mache und ansonsten alles lasse, wie es ist?

Zitat von Calima:
Gegenfrage: Wird man gesund, wenn man das nicht tut? Der einzige Weg aus einer Situation, die man nicht haben will, ist Veränderung. Wenn man alles ...

Aber die andere Gegenfrage die ich mir jedesmal gestellt habe ist, wie bekomme ich diese doppelte Energie für das ganze? Ich hab es anfangs tatsächlich geschafft trotz der PA stolz auf mich zu sein etc. Aber irgendwann war es nur noch frustrierend und kräfteraubend ja ich bin vermutlich so frustriert wie an noch keinem Punkt in meinem Leben. Und ich habe schon so vieles geschafft und es nervt mich so sehr , dass ich hier gerade in voller Linie versage. Ich würde alles dafür tun um wieder positiver auf die Sache blicken zu können.

Zitat von Lanali:
Ich würde alles dafür tun um wieder positiver auf die Sache blicken zu können.

Was würdest du denn konkret tun?

Ich kenne das Gefühl, mit dem Universum zu hadern und zu versuchen, mit ihm zu schachern.

Ist aber dem Universum schnurz, was man ihm so an Wunschdenken um die Ohren haut.

Es führt kein Weg über Selbstmitleid, egal, wie arg das grade ist. Über Selbsthass übrigens ebenso wenig, denn auch der erfüllt nur die Funktion, uns alibimäßig zu bestrafen, damit wir davon befreit sind, zu handeln.

Auf mich sauer sein, dass ich es nicht packe, ist unterm Strich immer noch einfacher, als wieder und wieder und wieder aufzustehen.

Zitat von Calima:
Was würdest du denn konkret tun? Ich kenne das Gefühl, mit dem Universum zu hadern und zu versuchen, mit ihm zu schachern. Ist aber dem Universum ...

Ich weiss nicht was ich tun kann, weil ich an einem Punkt bin wo der Frust arg tief sitzt. Es fällt mir schwer im Moment positives an mich ran zu lassen.
So war es auch mit den PA auf der Arbeit, es hat runtergezogen mit aller Wucht ich habe auch viel Verantwortung dort zu tragen es hat sich falsch angefühlt zu arbeiten gleichzeitig nichtmal mit sich selbst zurecht zu kommen, während man leicht übertrieben gesagt gleichzeitig für das Leben anderer Menschen verantwortlich ist. Ich hatte immer den Willen da raus zu kommen und mein altes Leben zurück zu bekommen. Ein Leben ohne Angst, Panik voller Leichtigkeit. Aber auch da ist nur noch Frust übrig geblieben. Ich weiss nicht wie ich den loswerden soll.
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Zitat von Calima:
Gegenfrage: Wird man gesund, wenn man das nicht tut? Der einzige Weg aus einer Situation, die man nicht haben will, ist Veränderung. Wenn man alles ...

Aber inwiefern Veränderung? Bezüglich der PA auf der Arbeit zum Beispiel.. Das Gehirn verknüpft diesen Ort doch irgendwann mit Panik oder nicht ?

Zitat von Lanali:
Das Gehirn verknüpft diesen Ort doch irgendwann mit Panik oder nicht ?

Ja. Und man hat zwei Möglichkeiten: Den Ort zu meiden oder das Gehirn dazu zu bringen, keine Panik mehr auszulösen.

Es besteht ja keine echte Gefahr, also kann man die Situation auch neu bewerten. Wenn du gern arbeiten gehst und deinen Job magst, gibt es keinen Grund, nicht mehr hinzugehen.

Panik tritt oft total willkürlich und zufällig an einem bestimmten Ort auf, ohne mit diesem ursächlich zu tun zu haben.

Meidet man diesen, findet sich in der Regel schnell ein neuer Ort, an dem man panikt. Irgendwann macht man gar nichts mehr, weil alles, was man tut, Panik verursacht.

Es hilft nur, sich systematisch umzukonditionieren und sich klarzumachen, dass gerade nur eine Fehlprogrammierung abläuft. Und ja: Das ist mühsam und geht nicht von heute auf morgen.

Mein Weg wäre, trotzdem zur Arbeit zu gehen, die Panikattacken auszusitzen, mir danach klarzumachen, dass nichts passiert ist und ich immer noch lebe und am Ende des Tages zu feiern, dass ich es gepackt habe.

Zitat von Calima:
Ja. Und man hat zwei Möglichkeiten: Den Ort zu meiden oder das Gehirn dazu zu bringen, keine Panik mehr auszulösen. Es besteht ja keine echte ...

Habe im Freizeit-Leben auch Probleme mit Panik. Da kann ich das auch anwenden , Situationen trotzdem gut durchzustehen. Das übe ich und konfrontiere mich bewusst mit den Ängsten, wo ich dann auch stolz drauf bin.
Auf der Arbeit habe ich mir immer wieder gesagt, dass die Symptome nicht gefährlich sind, dass mir die Panik nur zeigen will , dass ich achtsam zu mir sein soll. Und das alles gut ist und nichts passiert. Aber das hat leider nicht geholfen.. Ich habe leider nur 14 Tage durchgehalten und konnte das weder als Erfolg sehen, noch feiern es wieder geschafft zu haben (Also vor meiner Krankmeldung). Das funktioniert bei mir nicht wie im privaten Bereich. Ich denke dass ich erstmal ein wenig Therapie benötige, bevor es weitergeht.

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Dr. Christina Wiesemann
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