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Huhu zusammen,

vor ewigkeiten habe ich mir hier ein Profil erstellt und dann nur sehr wenig geschrieben.
Das müsste jetzt, puuh. 6-7 Jahre her sein.

Heute bin ich erneut hier und auch wenn viel Zeit vergangen ist, meine Probleme sind nicht weniger geworden.
Ich bin wegen Burnout am Arbeitsplatz und familiären Schicksalsschlag mit starken deprissiven Episoden seit August 2022 krank geschrieben und war deswegen Ende letzten Jahres für 10 Wochen (über Weihnachten in den Januar 2023 hinein) in einer LVR Tagesklinik in Behandlung.
Laut LVR Klinik liegt die Vermutung nahe, dass ich an einer kPTBS leide.
Leider habe ich nach der LVR Klinik bis dato keinen weiterführenden Therapieplatz gefunden.
Hinzu kommt meine langjährige Agoraphobie, die z.B. seit über 5 Jahren dafür sorgt, dass ich mich nur in einem sehr kleinen Kreis ausserhalb meiner Wohnung bewegen kann.
(ich kann mich im aktuellen Kreis und dem angrenzenden Kreis wo ich vorher gewohnt habe mehr oder weniger frei bewegen).

Doch genau da kommt jetzt mein aktuelles Problem hinzu: Ich fühle mich extrem unwohl in meiner eigenen Wohnung und erleide hier oft starke Panikattacken.
Vor der LVR Klinik habe ich ca. 2-3 mal pro Woche einen RTW gerufen. das mache ich mittlerweile nicht mehr und kann mich mit Knetgummi und Center Shocks vor größeren Panikattacken mehr oder weniger schützen.

Trotzdem mag ich meine Wohnung überhaupt nicht und fühle mich hier komplett Fehl am Platz.
Das gleiche hatte ich auch in der Wohnung davor. anfangs fühlte ich mich wohl und dann wurde das immer schlimmer und ich bin umgezogen.
Zugegeben: Eigentlich traurer ich einer bestimmten Wohnung hinterher, in der ich 6 Jahre gelebt und mich wirklich sehr sehr wohl gefühlt habe.
Ich hatte in der Wohnung einen richtig tollen Happy Place an einem Fenster.
Das Haus stand an einer recht viel befahrenen Straße direkt neben einem Waldstück.
Und dort am Fenster habe ich eigentlich jeden Abend mit einer Tasse Tee gesessen und beobachtet wie die Autos die Straße entlang gefahren sind.
Gegenüber war noch ein Bio Bauernhof mit jeder Menge Tieren auf der Wiese.
Ich habe mich hier wirklich unglaublich wohl gefühlt.

Und trotzdem bin ich vor 5 Jahren ausgezogen, weil ich dachte, näher am neuen Job zu wohnen wäre toll.
Die Wohnung wurde nach mir verkauft und steht nicht mehr zur Miete frei.
In den 5 Jahren bin ich 3 mal umgezogen, aber nie fühle ich mich irgendwo wohl und vermisse immer und immer wieder meine alte Wohnung.

In der aktuellen Wohnung wohne ich jetzt seit knapp 1,5 Jahren und mir geht hier einfach alles schon wieder derbe auf den Keks. ich will hier in dieser Wohnung einfach nicht sein.
Das führt dazu, dass ich oft nicht aufräume oder nicht sauber mache, was dann zusätzlich Probleme macht, da ich eigentlich ein sehr ordentlicher kleiner Monk bin, bei dem allen seinen festen Platz hat.
Wird mir all das Chaos irgendwann zuviel, räume ich einen ganzen Tag wie ein Verrückter auf, mache sauber etc.
Danach fühle ich mich meist besser, nur um kurz danach wieder festzustellen, dass ich in dieser Wohnung gar nicht sein will.

Und wenn ich jetzt wieder umziehe, habe ich wahrscheinlich nach kurzer Zeit das gleiche Problem..

01.05.2023 21:40 • 02.05.2023 x 3 #1


2 Antworten ↓


Zitat von Durcheinander:
Doch genau da kommt jetzt mein aktuelles Problem hinzu: Ich fühle mich extrem unwohl in meiner eigenen Wohnung und erleide hier oft starke Panikattacken.

Ist jetzt aber nicht so, dass du mit Gas heizt oder kochst und du vielleicht ein Gasleck hast? Darüber habe ich ja schon die verrücktesten Geschichten gelesen.

Du hast ja echt ganz schön was hinter dir. Danke fürs teilen

Lässt sich das irgendwie festmachen, warum du dich in der Wohnung unwohl fühlst?

Ich denke das sollte deine oberste Prioriät sein, das zu verbessern. Schöne Bilder an der Wand, schalldämmende Elemente an den Wänden und großer Teppich für bessere Akustik.
Richtig gute Lautsprecher um angenehme Musik laufen zu lassen. Ordentliche helle Lampen.

Die Regeln des Feng Shui finde ich hier auch durchaus sinnvoll. Da kann man alleine durch das Umstellen der Möbel schon viel erreichen. Youtube hat da viele Videos zu.

Also ich will sagen, du kannst dir dein Gefängnis durchaus auch schöner machen. Du bist dem nicht ausgeliefert. Gerade hast du wohl das Gefühl, dass du gar nix an der Wohnung machen willst, weil du da eh nicht sein willst. Damit steckst du dann aber in einer Sackgasse fest.
Tu einfach so, also würdest du da nun für immer bleiben. Sonst kannst du dich da nie wohl fühlen.

Mir kam der Gedanke, das deine Wohnung dein innerstes darstellt. Du fühlst dich mit der Krankheit nicht wohl, ergo spiegelt sich das im außen wider.

Ich denke das es nichts mit der Wohnung ansich zu tun hat.

Ich bin seinerzeit aus dem gemeinsamen Haus ausgezogen und in die jetzige Wohnung. Kind und ich haben es gehasst. On top eine schwere Depression und (pardon) alles war sch.eisse. Dem Haus, dem Mann hinterher getrauert, nicht zuhause gefühlt in der Wohnung usw.

Ich habe eine Therapie angefangen, Antidepressiva angefangen und vor gut einem Jahr habe ich Schritt für Schritt angefangen die Wohnung zu meiner zu machen.

Es hat funktioniert. Es ist jetzt meine Wohnung und ich liebe sie. Fühle mich wohl.

Geb dir Zeit dort anzukommen, aber nutze die Zeit auch.

Alles Gute




Youtube Video

Dr. Christina Wiesemann
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