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Liebe Forumsmitglieder,

Ich habe mich in diesem Forum angemeldet, weil ich mit meiner Situation absolut nicht mehr klarkomme und ich auf der Suche nach Gleichgesinnten bin, die das Chaos in meinem Kopf nachempfinden können... das Gefühl, dass man alleine ist mit der Situation, wird untertragbar.

Meine Geschichte ist folgende: ich arbeite seit über 6 Monaten an einem Projekt in einem internationalen Unternehmen. Ich wurde extra für dieses Projekt eingestellt. Schon von Anfang an wurde ich in diesem Job gefordert- es gab wenig bis keine Führung, meine Vorgesetzte ging kurz nach meiner Einstellung in Karenz und ich blieb ratlos auf der Strecke.

Ich bin damals für diesen Job aus Österreich ins Ausland gezogen, was mir damals schon wahnsinnige Bauschmerzen bereitete, denn mein Lebensmittelpunkt befindet sich eigentlich in Österreich. Seit ca. 2 Monaten arbeite ich nun primär im Büro des Kundens, was mir die Möglichkeit gibt, wöchentlich nach Hause zu fahren. Anstatt dass ich mich freue und meine Vorteile hier sehe, macht mich diese Siutation ängstlich und paranoid und bringt mich an den Punkt, dass ich krank werde vor lauter Sorge. Wie ich schon oben erwähnt habe, bin hierarchisch gesehen noch am Anfang meiner Karriere; der Grund warum ich das erwähne, ist weil mir keine Grenzen gesetzt werden und ich auch keine Ansprechperson habe, wo ich mich orientieren kann. Einerseits interessiert sich niemand für das was ich tue und mache, aber andrerseits wird von mir erwartet, dass ich alles organisiere und plane und gleichzeitig mich mit meinem Vorgesetzten austausche, obwohl ich keine Angaben bekommen habe, wer das nun ist.
Ich habe das schon öfter angesprochen, aber bis jetzt hat sich nichts verändert. Meine Angst ist, dass ich obwohl ich soviel Freiheiten habe und mir keine klaren Grenzen gegeben wurden, dass ich einmal eine auf den Deckel bekomme...

Tut mir leid, falls das nicht viel Sinn ergibt aber vielleicht kann jemand diese Situation nachempfinden...?

19.04.2017 12:22 • 19.04.2017 #1


5 Antworten ↓


So richtig hab ich das nicht verstanden, aber um dich abzusichern, mach das schriftlich. Dann hast du was in der Hand, wenn der worst case eintreten sollte. Führ auch Aufzeichnungen deiner Telefonate, wann, mit wem gesprochen, warum und mit welchem Ergebnis.

Dann hast du was fürs Arbeitsgericht.

Übrigens, willkommen bei uns.

Ängste kommen, wenn man unsicher ist. Liegt diese Unsicherheit in dir selbst, oder liegt es am Unternehmen? Ersteres wird dann aufzuarbeiten sein, zweiteres ist nicht deine Schuld, ergo klug sein, und Fakten schaffen und den Job nach bestem Wissen durchführen.

A


Panik im Job, Angst dass ich gefeuert werde

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Hallo Icefalki,

Vielen lieben Dank fürs Willkommenheissen und für deinen Input.

Ja, leider tue ich mir sehr schwer, das logisch für andere zu erkären. Also im Endeffekt ist es so, dass ich dort sehr selbststaendig arbeite und ich mir alles selber einteilen kann, wie ich möchte. Da ich mit meinen Kollegen meisten nur über Email kommuniziere, habe ich alles schriftlich. Ich glaube, um mein Problem direkt auf den Punkt zu bringen habe ich Angst, dass es den Anschein erwecken könnte, dass ich mir alles so zurechtlege, wie ich will. Ich kenne das gar nicht, dass man soviel Eigenständigkeit hat in einem Job. Deswegen erweckt das in mir immer mehr Zweifel, ob ich vielleicht doch was falsch mache.
Ich bekomme auch nie wirklich Feedback, weder positiv noch negativ deswegen verstärkt das meine Unsicherheit nochmehr.
Ich habe schon öfter versucht, das anzusprechen aber es ändert sich nicht wirklich was daran...


Ich würde definitiv sagen, dass ich sehr unsicher bin. Ich stelle alles in Frage was ich mache, und bin dadurch eine regelrechte Perfektionistin...also bei mir selbst.

Perfekt sein zu wollen beinhaltet per se schon die Angst, nicht zu genügen. Damit hast du auch dein Problem schon erkannt.

Leider treibt das einen ganz schnell in einen Burnout oder in die Angst, weil, wann ist denn genug? Ich denke, da befindest du dich jetzt.

Dass hier sehr viel Gedankenarbeit zu leisten ist, wirst du schnell erkennen. Es ist immer unsere eigene Sicht auf Situationen, die man auch ändern kann. Das beinhaltet aber, sich Hilfe von aussen zu suchen, die wiederum erst erfolgt, wenn der Leistungsdruck sehr gross wird.

Wenn ich dir sage, lass es laufen,es kommt wie es kommt, könntest du das tun?

Hallo Icefalki,

Danke für deine Worte.

Ich würde es gerne laufen lassen, schauen was passiert... irgendwie hab ich ständig Angst, wenn ich nicht aufpasse dann werde ich schutzlos und in dem Moment könnte etwas passieren und somit schliesst sich der Kreis der Unsicherheit wieder...falls das Sinn ergibt, was ich meine.

Zitat von mauszahn123:
Hallo Icefalki,

Danke für deine Worte.

Ich würde es gerne laufen lassen, schauen was passiert... irgendwie hab ich ständig Angst, wenn ich nicht aufpasse dann werde ich schutzlos und in dem Moment könnte etwas passieren und somit schliesst sich der Kreis der Unsicherheit wieder...falls das Sinn ergibt, was ich meine.



Natürlich ergibt das Sinn. Aber es ist Unsinn, hihi, du verstehst? Hinter unseren Ängste verstecken sich gemachte Erfahrungen und eben unsere Bewertungen dazu. Alles hat ja einen Grund. Bleiben die Ängste einigermaßen händelbar, kann man ja mit leben. Werden sie zur Qual, weil das Leben nur noch darum kreist, wird es Zeit für eine Therapie. Klingt immer so ballaballa, ist es aber nicht.

Im Gegenteil. Man darf das als Chance sehen. Warum belastet mich etwas so schrecklich, was überhaupt noch nicht eingetreten ist? Hier gilt es anzusetzen. Deine Angst schutzlos zu sein, irgendwas könnte passieren, hat evtl. Damit zu tun, dass du als Kind diese Gefühle oder Situationen meistern musstest. Und um dem zu entgehen willst du alles ganz korrekt machen, brauchst die Sicherheit, dass alles in Ordnung ist.

Keine Ahnung, aber evtl. lohnt sich da mal drüber nachzudenken.





Dr. Christina Wiesemann
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