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Hallo,
Ich bin neu hier und absolut verzweifelt. Meine Angsr bestimmt mein Leben und ist absolut nicht vorhersehbar. Erst heute habe ich einen probearbeiten absagen müssen und das obwohl ich schon zwei mal in der Firma war.
Meine Panik geht mit Übelkeit einher und nach einem unschönen Erlebnis auf einer öffentlichen Toilette während eines Kreuslaufzusammenbruchs wurde es immer schlimmer. Manchmal hab ich zuhause Panik wenn Besuch da ist. Ich hab keine Freunde. Ich bin 26 und lebe noch bei meinen Eltern und bin nur geringfügig beschäftigt. Allein kann ich das Haus nicht verlassen und wenn ich es versuche kommt die Angst. Ich bin seit einem halben Jahr in Psychotherapie und es wird auch in manchen Punkten besser aber ich muss dauernd gegen mich selber kämpfen und verliere immer mehr Kraft. Essen kann ich nur nach Plan weil ich nicht satt sein kann wenn ich raus gehe aus Angst. Ich weiß auch nicht was ich mir hiervon verspreche ich bin einfach verzweifelt. Niemand kann mir helfen und ich weiß das ich das auch nur selbst kann. Ich weiß nur nicht was ich machen soll welche Maßnahmen mich weiter bringen könnten. Ich will endlich wieder leben gleichzeitig weis ich nicht wie lang ich die ständige Angst und depressiven Phasen noch aushalten soll.

11.07.2020 09:01 • 11.07.2020 #1


7 Antworten ↓


Was bleibt dir erspart, wenn du wie heute zuhause bleibst?

A


Panik beherrscht das Leben

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Willkommen im Forum @Deni
Ich habe da so meine Zweifel, ob eine ambulante Psychotherapie bei dem Gesamtpaket an Ängsten etc. ausreicht. Hast du schon mal an eine stationäre Therapie gedacht?

Hallo @soleil meine Therpeutin hat mir tatsächöich eine stationäre Therapie vorgeschlagen. Die Entscheidung hierfür ist für mich sehr angstbehaftet. irgendwie weiß ich aber auch bzw hoffe mittlerweile das es sinnvoll sein kann. Worte wie Gruppen- oder Musiktherapie haben mich bisher ziemlich abgeschreckt.

Ich hab im Rahmen einer REha mal Musiktherapie gehabt. Ich war sehr skeptisch, weil ich absolut unmusikalisch bin.
Aber es war das Beste an der ganzen ReHa, es hat so Spaß gemacht. Wir haben mit verschiedenen Klanginstrumenten (z.B. Oceandrum) ein Entspannungstape aufgenommen. Ich kann es nur empfehlen, es ist auch nur ein Teil der ganzen Behandlung.

Zitat von Deni:
Hallo @soleil meine Therpeutin hat mir tatsächöich eine stationäre Therapie vorgeschlagen. Die Entscheidung hierfür ist für mich sehr angstbehaftet. irgendwie weiß ich aber auch bzw hoffe mittlerweile das es sinnvoll sein kann. Worte wie Gruppen- oder Musiktherapie haben mich bisher ziemlich abgeschreckt.

Ich denke auch, dass es sehr sinnvoll ist, wenn du diesen Schritt wagst. Denn sonst drehst du dich wahrscheinlich im Kreis, kommst nicht weiter und eventuell geht es dir mit der Zeit dann sogar noch schlechter.
Du hast Angst vor der Gruppen- bzw. Musiktherapie? Warum? Was befürchtest du?
Übrigens, ich hatte auch Angst vor der Gruppentherapie und habe dann aber sogar bemerkt, dass sie mir hilft. Ich möchte dir Mut machen, diesen Schritt zu gehen. Du kannst dabei nur gewinnen.

Zitat von soleil:
Ich denke auch, dass es sehr sinnvoll ist, wenn du diesen Schritt wagst. Denn sonst drehst du dich wahrscheinlich im Kreis, kommst nicht weiter und eventuell geht es dir mit der Zeit dann sogar noch schlechter.Du hast Angst vor der Gruppen- bzw. Musiktherapie? Warum? Was befürchtest du?Übrigens, ich hatte auch Angst vor der Gruppentherapie und habe dann aber sogar bemerkt, dass sie mir hilft. Ich möchte dir Mut machen, diesen Schritt zu gehen. Du kannst dabei nur gewinnen.


Ich weiß selbst nicht so recht was mir daran Angst macht. Teilweise ist es eine für mich fehlende Logik. Einen Erfolg bei einer Musiktherapie kann ich mir rational überhaupt nicht erklären. Bei der Gruppentherapie hab ich einfach gesagt ein Problem mit der Sache an sich. Ich bin sehr unempathisch. Selbst wenn jemand die gleichen Probleme hätte wie ich könnte ich mich nur schwer einfühlen. Gleichzeitig hab ich Angst davor etwas über mich zu erzählen und im Mittelpunkt zu stehen. Das sind für mich sehr schambehaftete Punkte vor allem weil ich seit Jahren sozial isoliert bin.
Und um das Fass voll zu kriegen hab ich, und dieses Problem hasse ich am meisten, sehr große Panik wenn ich auf mich allein gestellt bin, sprich ohne meine Mutter Dinge regeln muss bzw. Wenn mir was passieren sollte niemanden da zu haben, dem ich Vertrauen kann und von dem ich sicher sein kann dass er die Verantwortung übernimmt.
Vielen Dank für deinen Rat.

Zitat von Deni:
Ich weiß selbst nicht so recht was mir daran Angst macht. Teilweise ist es eine für mich fehlende Logik. Einen Erfolg bei einer Musiktherapie kann ich mir rational überhaupt nicht erklären. Bei der Gruppentherapie hab ich einfach gesagt ein Problem mit der Sache an sich. Ich bin sehr unempathisch. Selbst wenn jemand die gleichen Probleme hätte wie ich könnte ich mich nur schwer einfühlen. Gleichzeitig hab ich Angst davor etwas über mich zu erzählen und im Mittelpunkt zu stehen. Das sind für mich sehr schambehaftete Punkte vor allem weil ich seit Jahren sozial isoliert bin. Und um das Fass voll zu kriegen hab ich, und dieses Problem hasse ich am meisten, sehr große Panik wenn ich auf mich allein gestellt bin, sprich ohne meine Mutter Dinge regeln muss bzw. Wenn mir was passieren sollte niemanden da zu haben, dem ich Vertrauen kann und von dem ich sicher sein kann dass er die Verantwortung übernimmt. Vielen Dank für deinen Rat.

Es ist bei einer Gruppentherapie sogar von Vorteil, wenn du dich in andere nicht einfühlen kannst. Denn sonst würdest du Gefahr laufen, dass dich das eher noch triggert und belastet. Keiner kann dich zu irgendwas zwingen. Wenn du nicht gerne über dich erzählen möchtest, musst du das auch nicht. Ich hatte in der Gruppentherapie auch immer welche dabei, die fast nichts gesagt haben. Aber später haben sie gemeint, dass es ihnen geholfen hätte zu hören, wie die anderen mit ähnlich gelagerten Problemen umgegangen sind. Also alles auf sich zukommen lassen.
Was die Musiktherapie betrifft, lach, ich bin dermassen unmusikalisch, mehr geht nicht. Na ja, ich habe halt etwas auf den Trommeln rumgeschlagen und da ich nicht im Rhythmus war, hatten die anderen (und ich) wenigstens was zu lachen. Nein im Ernst. Du malst da ein Schreckgespenst und aller Wahrscheinlichkeit nach wird es ganz anders kommen als du denkst.
Dir fehlt es an Selbst-Vertrauen. Das Vertrauen, dass du es auch alleine schaffst, ohne deine Mutter. Die Klinik ist eine gute Übung für dich, dir selber zu beweisen, dass du es hinbekommst. Also, du siehst, du kannst nur gewinnen.





Dr. Christina Wiesemann
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