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Hallo
Ich fasse mich mal kurz. Leide seit 10 Jahren an einer Angststörung mit starken Panikattacken und bin jetzt 25. Habe in der Zeit zwei ambulante und zwei staionäre Therapien absolviert. Es gab Phasen in denen es mir sehr schlecht ging, aber auch Phasen in denen ich ein (fast) vollkommen normales leben führen konnte. Nun ist jedoch seit Abschluss meiner letzten Therapie im Oktober 2013 eine rapide Verschlechterung eingetreten. Im Mai 2014 war es dann so schlimm, dass ich das Haus nicht mehr verlassen konnte. Dieser Zustand hält bis heute an. Ich habe keine Ahnung wie ich diesen Teufelskreis aus Angst durchbrechen kann. Früher war es mir zumindest immer noch möglich gewesen in Begleitung das Haus zu verlassen. Aber auch das ist nicht mehr möglich. Ich habe seit einigen Wochen eine Therapeutin die einmal in der Woche zu mir kommt, aber es scheint nicht wirklich besser zu werden. Gehe Abends etwas spazieren, aber schaffe es nur 10 Minuten in eine Richtung. An Einkaufen ist überhaupt nicht zu denken.
Die Verzweiflung wird immer größer und ich habe extreme Zukunfts und Existenzängste. Ich weiß das ich eine Klinik gehöre, möchte es auch gerne. Das Problem ist nur, ich weiß nicht wie ich zur Klinik kommen soll...
Es fällt mir nicht leicht darüber zu schreiben. Aber ich hoffe hier Leute zu finden denen es genauso geht, oder die tatsächlich einen Weg gefunden haben diesen Teufelskreis aus Angst zu durchbrechen.
Ich danke euch!

10.12.2015 14:48 • 11.12.2015 #1


14 Antworten ↓


Hey Schneeflocke,

liest sich nicht gut. Verstehe nicht, das Du durch die Therapien und stationären Aufenthalte nicht weiterkommst. Beschränken sich die Ängste nur auf das Rausgehen? Was für Symptome bekommst Du bei Angst?

Letztlich kannst Du beim Arzt ne Überweisung holen und dann in die Notaufnahme einer Akutpsychiatrie.

A


Panik aus dem Haus zu gehen Wem geht/ging es genauso?

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Also die Therapien haben mir bisher immer sehr geholfen, jedoch hielt der Erfolg nicht sehr lange an.
Angst habe ich so ziemlich vor allem. Sicher fühle ich mich ausschließlich in der Wohnung. Habe immer Angst ohnmächtig zu werden. Sobals ich mich von meiner Wohnung entferne bekomme ich extremen Schwindel, Herzrasen und habe das Gefühl jeden Moment umzukippen.

Hey Schneeflocke,

verstehe und kenne ich. Mir ging es damals so mit dem Herz. Irgendwann sagte ich mir, das macn mich Draußen eher findet und mir helfen kann. Denk mal drüber nach.

Oh je, wer kauft dann für dich ein? Du musst doch auch mal zum Arzt oder ähnliches.

Zitat von Schneeflocke90:
Sobals ich mich von meiner Wohnung entferne bekomme ich extremen Schwindel, Herzrasen und habe das Gefühl jeden Moment umzukippen.


Ich hatte vor 30 Jahren Panikattacken mehrmals am Tag mit diesen Smptomen, aber zum Glück auch zuhause. So konnte ich feststellen, dass nichts passierte, egal wie schlimm es mir ging. Nach 2 Wochen, wo ich nicht aus dem Haus ging (Weihnachtsferien), beschloss ich, trotz allem an die Uni zu gehen und auch sonst alles zu machen. Und es passierte nie etwas. Nach ein paar Monaten wurden die Anfälle seltener und schwächer und hörten schließlich nach einem halben Jahr ganz auf.

Ich denke, die einzige Möglichkeit für dich ist, rauszugehen und in der Situation zu bleiben, um auch die Erfahrung zu machen, dass die Attacke nach einiger Zeit abbebbt, ohne dass man umkippt. Wenn man das oft genug durchlebt, hören die Attacken auf.

Weisst du Schneeflocke meine Schwester hatte es so übel wie du bis sie die therapeutin die immer zuihr kam vr di eWahl gestellt hat sie musste sich konfrontieren und rausgehen. Sie ist durch die Hölle gegangen aber sie hat es geschafft. Nur mit Konfrontation geht das anders nich

Hallo Schneeflocke,
ich hatte das auch einmal ganz schlimm. Da konnte ich auch nicht raus gehen. Nie und nimmer, das ging dann fast ein halbes Jahr so, bis ich dann den Weg in die Klinik gegangen bin. Das war in der ersten Nacht furchtbar, ich dachte ich sterbe 1000 Tode.
Danach, 11 Wochen Aufenthalt war ich wieder in der Lage raus zu gehen.
Ich lasse dir einmal ganz viel Kraft da und hoffe du findest einen Weg für dich

LG
Hilda

In was für eine Klinik bist du gegangen?

Mir hat geholfen, das Rausgehen mit Ritualisierung zu schaffen. Ich gehe selten spontan raus, denn dann kommt garantiert schon auf der Treppe nach unten die erste Attake. Wenn ich heute weiß, daß ich morgen einkaufen gehen muß, dann stelle ich mir den Wecker so früh wie möglich und die Dinge, die man täglich eben tut, wenn man losgehen will, die laufen dann hintereinander ab und wenn ich dann alles erledigt habe, kann ich los gehen. Zum Einkaufen ist mein Einkaufszettel so eine Art Versicherung, etwas an dem ich mich festhalten kann und der mich nicht in eine 'hilflose' Situation bringt. Das war langes Training und ich weiß, daß ich mir diesen Mechanismus erhalten muß, wenn ich mich weiterhin um mich selbst kümmern will.
Ich bekomme unterwegs auch hin und wieder eine Panik, aber ich bin vorbereitet und dann bekomme ich mal keine Panik und dann bin ich ganz erstaunt. Manchmal fällt es mir leicht, loszugehen und manchmal komme ich einfach nicht los - gehe aber trotzdem. Diese Angst bin ich. Es ist nichts, was unabhängig von mir einfach kommt und geht, denn jedes mal nehme ich sie ja mit. Und ich denke, darin liegt auch eine Lösung.

Hallo Schneeflocke90

Ich komme auch seit 2011 nicht mehr alleine aus dem Haus.
Oft auch nicht mit Unterstützung.
Ich habe mehrere Therapien hinter mir, die nach dem beenden auch bei mir nichts brachte.
Bei mir geht es um Extrasystolen, die mich nicht mehr aus dem Haus lassen.

Ich nehme es jetzt selber in die Hand. Stück für Stück.
Irgendwann werden wir es schaffen.
LG

Hallo und guten Morgen,

Ich war damals in der Gelderlandklinik in Geldern, am Niederrhein.
Ich denke es ist egal wo du hin gehst, wichtig ist es, dass du da einen Schritt zur Hilfe für dich findest.

lg

Hallo,
ich kenne das nur zu gut. Es war mal so schlimm, das ich im Supermarkt an der Kühltheke in der Ecke stand und geweint habe. Aber ich habe es in den Griff bekommen. Ich bin immer wieder rausgegangen, kleine Strecke die nicht überfüllt waren. Da ich zwei Hunde habe muss ich raus. Also suchte ich mir ruhige Ecken. Da sammelt man auch positive Erfahrungen. Was auch gut hilft (da ich immer denke alle Leute beobachten nur mich) Musik in die Ohren. Genieße die Umgebung. Außerdem habe ich aufgehört zu denken alle beobachten nur mich. Denn....SOOOO interessant bin ich nun auch wieder nicht
Vorallem, warum gucke Leute? Vllt finde sie einen hübsch oder interessant. Wenn man das Gefühl hat die Welt erdrückt einen, stell dich in eine Ecke und betrachte die Lage, atme tief durch. Aber es gibt so viele schöne Dinge, die man sehen muss. Arbeite nach und nach dran. Setze dir kleine Ziele. Wenn du die meisterst bist du einfach nur stolz auf dich.

Hallo,

ich kenne das leider auch, mach dir einen Plan mit kleinen Dingen die du jeden Tag üben könntest. Ganz langsam aber jeden Tag..es wird dir helfen.
Du mußt an dir arbeiten und dir Stück für Stück dein Leben zurückerobern keine Pille und kein Therapeut wird dir dabei helfen können.
Die Ängste und Symptome können dir nichts... ( bin auch schon gefühlte 10000 mal) gestorben. Es braucht Mut und Routine....aber du wirst das schaffen...wie viele andere hier auch.

Viel Erfolg


L.G. Waage

Kann mich meinen Vorrednern nur anschließen. Und deine Ohnmächtigkeitsangst hatte ich auch.

Mir half, mir vorzustellen, was denn wirklich passieren würde, wenn ich umkippen würde.

Und dass es bei mir nicht ums Umkippen ging, sondern vor der Blamage. Das wiederum half beim Weiterdenken, warum es für mich so schrecklich ist, wenn mich Menschen hilflos erleben würden.

Und warum ich Hilflosigkeit nicht ertragen kann. Usw. Usw.

A


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Dr. Reinhard Pichler
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