App im Playstore
Pfeil rechts
1250

Zitat von Dunkelbunte:
Physisch oder psychisch?

In dem Aspekt meinte ich die physische Gewalt an der Themenerstellerin. Sie schreibt ja, dass sie geschlagen wurde.
Aber allgemein gesehen ist es natürlich auch extrem psychisch belastend.

@NochSoEiner

Bei mir war es so, daß ich die physische Gewalt mit Abstand schlimmer empfand.
Und ich traf im Laufe der Jahre viele Opfer, die es genauso empfanden.
Das Brechen der Seele, die Erniedrigung, das Unberechenbare, die Entwertung, nicht geliebt zu werden etc.

Körperliche Gewalt ist wenigstens noch Aufmerksamkeit, wenn auch die Falsche.

A


Opfer von Narzissten (NPS) - Erfahrungen und Austausch

x 3


Zitat von Dunkelbunte:
Bei mir war es so, daß ich die physische Gewalt mit Abstand schlimmer empfand

Ich habe das thema hier noch nie fuer vollgenommen. Aber auch ich werde gerade so richtig wach und langsam warm mit dem thema.

Ich habe deinen satz hier eben anders gelesen und dennoch trifft beides auf mich zu. Denn ich glaube bei sichtbarer koerperlicher gewalt haette ich den warnschuss schneller bemerkt.

Ich laß ihn so:
bei mir war es so, dass ich die physische gewalt, MIT ABSTAND, schlimmer fand.

Der verleserli bedeutet fuer mich, dass das mit dem gewinnen des abstandes erst so richtig schlimm wurde. Da ich das physische erleben waehrend der zeit als solches nicht wahrnahm und damit eher beschaeftigt war die sitationen zu entschaerfen in dem ich mich der person beugte. Mir war bewusst, dass das handeln irgendwie unfair war aber sah nicht, dass er derjenige war der mich dauerhaft manipulierte.

So litt ich also erst so richtig, als ich mich da rausgeholt hatte. Ich war lange nicht wirklich mit dem fokus bei ihm und seinen taten, sondern ich litt eher darunter, dass ich seine worte die er jahre lang verwendete angenommen habe und die fehler somit immer wieder bei mir suchte. Ich verurteilte also oft nur mich allein. Trug ganz viel schuld in mir und immer wieder dachte ich darueber nach ob ich zu wenig getan habe. Ob ich was haette anders machen muessen. Es kam so viel zusammen, dass ich heute noch glaubensmuster habe und auf der stelle trete.

Viele jahre munkelte ich nur rum. Ich sah zwar irgendwie verschleiert die wahrheit aber redete mir seine art dennoch oft schoen.

Letzten dienstag fiel bei mir erst der ganze groschen: mit wem und was ich es da eigentlich zu tun hatte und was das fuer konsequenzen hatte. Wen ich dadurch verloren habe (mich) und erkenne welche hintergruende sein handeln hatte. Ich kann jetzt immer mehr verknuepfungen erkennen..

Es tat weh die wahrheit nun zuzulassen und da ungefiltert drauf zu sehen aber ich glaube es hilft mir gerade sehr es nun endlich als das zu sehen was es war. Somit kann ich mit meinem schmerz den ich noch heute trage mit anderen augen sehen und ganz anders auf mich eingehen.

Schon heftig aber auch irgendwie sorgt das nun fuer erleichterung. Das eben nicht nur ich der fehler im system bin/war.

Zitat von Knipsi:
Es tat weh die wahrheit nun zuzulassen und da ungefiltert drauf zu sehen aber ich glaube es hilft mir gerade sehr es nun endlich als das zu sehen was es war.


Zitat von Knipsi:
Ich habe das thema hier noch nie fuer vollgenommen. Aber auch ich werde gerade so richtig wach und langsam warm mit dem thema.

Ja ich hatte lange Zeit nicht geschnallt, das meine Mutter klassische narzistische Züge hat. Erst in den letzten handvoll Jahren, durch andere Zusammenhänge.
Ich dachte immer, sie sei einfach nur überfordert und umbeherrscht gewesen und hätte mich nicht geliebt...

PS:
Ich mag nicht wie diese hypothetische Diagnose inflationär verwendet wird, und zeige selten mit dem Finger auf jemanden und sag du bist Narzisst. Aber meine Mutter ist mit sicherheit einer.

Zitat von Dunkelbunte:
du bist Narzisst


Es gibt ja unterschiedliche Stadien, und wir litten ja durch die pathologischen Narzissten.

Ich fand die psychische Misshandlungen auch schlimmer, das züchtigen mit dem Stock war da eher aushaltbar, da zwar intensiv aber auch zeitlich begrenzt.

Als Kind war es eher ein Fulltimejob, immer aufzupassen, wie die Stimmung gerade ist und sich dementsprechend zu verhalten. Immer schön unterm Radar......

Allerdings steckt in mir auch ein Rebell und ich habe es schon immer gehasst, wenn es zu Ungerechtigkeiten kommt.

Und die Angsterkrankung kam durch meine Unfähigkeit, meine Bedürfnisse vernünftig auszudrücken, da ich es in der Kindheit nicht habe lernen dürfen, wie man selbige artikuliert.

Und die Angst spiegelte eigentlich alles wider, was mir eh zuwider ist:
Ungerechtigkeiten, Zwänge, Ausgeliefertsein, Abhängigkeit......

Und deswegen meine damalige Angst vor dem Umfallen, denn gefühlt lag ich schon lange auf dem Boden.

Als ich die Zusammenhänge von Kindheit und Panik erkennen konnte, wurde alles viel besser.

Zitat von Icefalki:
wir litten ja durch die pathologischen Narzissten

Ich muss mich damit noch mehr beschäftigen. Mir fehlt nur die Energie dafür.

Zitat von Icefalki:

Als Kind war es eher ein Fulltimejob, immer aufzupassen, wie die Stimmung gerade ist und sich dementsprechend zu verhalten. Immer schön unterm Radar......

Allerdings steckt in mir auch ein Rebell und ich habe es schon immer gehasst, wenn es zu Ungerechtigkeiten kommt.

Ja, bei mir war es auch so.
Allerdings habe ich, je älter ich wurde, mehr rebelliert. Angst und Wut wechselten sich über Jahre ab.

Zitat von Icefalki:
Ungerechtigkeiten, Zwänge, Ausgeliefertsein, Abhängigkeit......

Japp. Und jetzt wo wir Krankheiten haben, körperliche, ist das ganz oft ein Anmachknopf für diese Modi.

Zitat von Icefalki:
wurde alles viel besser.

Aber niemals weg.
Niemals.
Wir tragen es wie ein Brandzeichen.

Mir spricht eigentlich alles was ihr schreibt aus der Seele. Es ist gut zu wissen das nicht allein erlebt zu haben. In der Klinik hat mir mal eine Mitpatienten gesagt Du wurdest psychisch misshandelt das ist ja nichts zu körperlicher Misshandlung.. Das hat mir damals weh getan. Sie wusste natürlich nicht wie es ist sein ganzes Leben mit einem narzisstischen Elternteil zu Leben. Sie hatte körperliche Gewalt erlebt. Meine Therapeutin mein vielleicht hat er auch psychopathische Anteile. Es war schlimm das es so abgewertet wird. Es ist wirklich ein Brechen der Seele, der Menschen bei uns schon von Kindern.

Zitat von Coru:
Es ist wirklich ein Brechen der Seele,


Eines hat mir wirklich geholfen. Ich habe definitiv verstanden, dass man die Vergangenheit nicht ändern kann.

Und mir ist es immer wichtig, dass ich die Zusammenhänge verstehe. Das ist nämlich auch so ein Trigger aus der Kindheit: Da brach die Hölle aus und ich kapierte nicht, warum.

Aber wir müssen akzeptieren lernen, dass wir aufgrund unserer Kindheitstraumata einen Schaden auf Lebzeit davongetragen haben.

Dann versteht man manche Reaktionen einfach besser und kann das dann akzeptieren. Und wichtig ist auch der Abstand, den man zu pathologischen Menschen wahren sollte.

Ich vergleiche auch nie, welche Missbrauch nun schlimmer sein könnte. Tatsache bleibt, alles, was einem negativ angetan wurde, hinterlässt Spuren.

Unsere Aufgabe ist es, hier Mittel und Wege zu finden, damit wir einigermassen mit umgehen können, aber auch verstehen, dass das eine Lebensaufgabe ist.

@Icefalki ich muss sagen der Kontaktabbruch und die Namensänderung waren wirklich die beste Entscheidung meines Lebens. Nur so konnte ich richtig Abstand schaffen und nun meine Vergangenheit aufarbeiten.

Ich würd inzwischen sogar so weit gehen und schreiben ohne Kontaktabbruch zum Täter ist eine Befreiung und ein Heilungsweg nicht möglich.

@Coru Das psychische Leid sehe ich als schlimmer an. Das ist etwas, was man so schwer greifen und erklären kann. Man fühlt sich mit diesem seelischen Leid so oft allein und das tut vieo viel länger weh find ich. Meine Geschichte zum Thema Narzismjs möchte ich hier auch irgendwann mal niederschreiben, aber das ist alles noch zu diffus für mich. Man ist sich selbst ja auch nke so sicher, ob man nun betroffen ist oder nicht. Oder ob das, was man da erlebt hat, schlimm genug ist, um erzählt zu werden oder ob man selbst einfach das Problem hat, finde ich zumindest

Zitat von NochSoEiner:
Man ist sich selbst ja auch nke so sicher, ob man nun betroffen ist oder nicht. Oder ob das, was man da erlebt hat, schlimm genug ist, um erzählt zu werden oder ob man selbst einfach das Problem hat, finde ich zumindest

Bist du denn Opfer?
Wenn du selbst narzistische Züge bei dir vermutest, kannst du Tests im Internet machen...

Zitat von Dunkelbunte:
Bist du denn Opfer?
Wenn du selbst narzistische Züge bei dir vermutest, kannst du Tests im Internet machen...

Ich bin vermutlich ein Opfer, aber da es keine physische Gewalt gab, bin ich mir unsicher.

Meine Eltern leugnen bzw beschönigen das Ganze heute auch noch. So in der Art: Nun übertreibe mal nicht so oder nee also so war es ja nun wirklich nicht usw. Oder sogar: Du hattest es nicht anders verdient!. Und ich glaubte das echt jahrelang, deshalb habe ich mich kaum getraut darüber zu sprechen, mich jemandem anzuvertrauen. Ich kam mir so falsch vor und dachte, ich wäre nicht normal, eben anders als andere... Dadurch wurde ich auch sehr depressiv, zusätzlich zu meinen Ängsten. Mein Selbstwert war zerstört oder gar nie richtig aufgebaut.
Einsicht wird NIE kommen, ändern werden die sich auch NIE. Selbst wenn ich mich gut abgrenze, die schaffen es dennoch mich ständig zu verletzen, auch indirekt über 3. Personen. Ich spüre es sehr oft, obwohl ich kaum Kontakt habe und Nähe meide.

@NochSoEiner vielen Dank für deine Worte
Ja ,ich bin wirklich froh , das ich irgendwann den Absprung geschafft habe.
War wirklich eine schlimme Zeit.
Er hat ein neues Opfer, seit nicht ganz einem Jahr , so wie ich mit bekommen habe.
Die arme tut mir sehr leid.
Ich weiss auch nicht , wieso ich an so jemanden geraten bin .... Denke manchmal immer noch drüber nach, wie all das passieren konnte....

Zitat von Dagoberta:
wieso ich an so jemanden geraten bin


Narzissten sind aber auch zu Beginn faszinierend. Die legen dir den Himmel zu Füssen. Und solange du in dieser Fazination mit ihnen lebst, ist ja auch alles gut. Und genau hier beginnt dann die Problematik, da man einerseits ja um Harmonie bemüht ist, andererseits natürlich auch Widersprüche hat.

Und dann beginnt die Bestrafung und man beginnt dann sich selbst zu verlieren, da man ja ständig auch im eigenen Widerspruch lebt: Dem geliebten Menschen nicht zu verlieren, sich selbst aber ja auch nicht.

Das ist alles sehr extrem und krank. Aber unsere Narzissten sind das eben auch, was jetzt aber keine Entschuldigung ist. Ist eher eine Tatsache.

Ich bekomm eigentlich nichts von meinem Vater mir. Ich hab aber auch allen im meiner Umgebung gesagt das ich nichts davon wissen möchte. Eine zeitlang hat mein Vater vor Kurzem meiner Mutter E-Mails geschrieben. Dabei sind sie seit Jahrzehnten getrennt. Er hat auch schlecht über mich geredet und sich als Opfer dargestellt. Er hat gesagt das ich ihn ja nur bestrafen möchte. Ich hab eine Grenze gezogen und nochmal gesagt das ich von seinem Gelaber nichts wissen möchte. Einsicht ist da nicht und wird es auch nicht geben. Wer das alles glaubt und sich das geben möchte bitte.

Nun gibt es eine neue Situation und ich hab eine kleine Nichte bekommen. Natürlich ein Berührungspunkt. Sie wohnt aber auf einem andern Kontinent. Da werd ich mich klar an ihrer Seite positionieren. Soll er halt sehen das ich da bin und gerade das ich auf sie aufpassen. Ich bin zwar auch unsicher aber ich lasse mich da nicht einschüchtern. Er sollte sich schämen und nicht ich für meine Erkrankung.

Menschen mit einer NPS, das bringt schon die Bezeichnung „Störung“ mit sich, können gar nicht anders, als sich so zu verhalten wie sie es tun. Wohingegen narzisstische Züge ein im Charakter verankerter Wesenszug von Vielen ist. Der grandiose Narzisst muss gefüttert werden und dies erfolgt durch eine Überhöhung, die Ihm durch Andere zu Teil wird. Dabei spielt auch eine Rolle ob eine NPS soziopathisch ausgeprägt ist, was leider recht oft der Fall zu sein scheint. Solche Menschen sind, wenn überhaupt, nur schwer zu heilen. Das einzige was denjenigen Hilft, die unter Ihnen leiden ist, sich diesen Menschen zu entziehen, beziehungsweise deren Narzissmus nicht zu füttern. Der Glaube, Sie ändern zu können ist leider dazu nicht förderlich, denn Derjenige wird es nicht zulassen. Und ein Ändern ist ja etwas, das jeder nur im Bezug auf sich selbst tätigen kann, wenn er es will.

Das ein Narzisst sich gerne als Opfer darstellt, wenn er nicht überhöht wird und dem Narzissmus das Futter entzogen wird, ist ja kennzeichnend für die NPS. Und ist genauso manipulativ angelegt, wie alles andere auch, was dieser Mensch tätigt um ein eigenes Erfolgserlebnis zu generieren. Beim verdeckten Narzissmus wird besonders mit der Opferrolle gespielt, aber dieser ist eher nicht so soziopathisch ausgeprägt, dass es demjenigen egal ist, wie sehr er einem anderen schadet. Eine überhöhende Beachtung durch Andere ist aber trotzdem essenziell für diese Art der NPS. Nur geht es nicht darum als „toller Hecht“ Beachtung zu finden.

Die Erkrankung NPS sollte meines Erachtens nach schon als solche betrachtet werden, wie eben jede psychische Erkrankung auch. Behandlungsbedürftig ist sie allemal, nur hat sie leider bei den krassen grandiosen Fällen kaum Aussicht auf Erfolg.

Opfer böser Menschen zu sein ist schlimm. Grandiose Narzissten kann man auch getrost als böse bezeichnen. Aber nicht jeder böse Mensch ist deswegen ein Narzisst. Und nicht jeder der narzisstische Züge hat ist ein gestörter (kranker) Mensch. Ohne einen gewissen narzisstischen Anteil, gäbe es keine (positive) Selbstdarstellung in keiner Form. Weder im Berufsleben, noch auf Plattformen die der Selbstdarstellung dienen und im privaten Umfeld erstrecht nicht.
Sponsor-Mitgliedschaft

Zitat von Disturbed:
erfolgt durch eine Überhöhung, die Ihm durch Andere zu Teil wird.

Richtig. Wobei die Erhöhung auch nur das Erreichen wollen normaler Aufmerksamkeit und Anerkennung sein kann. Es muss nicht zwangsläufig drüber sein. Nur die Methoden sind drüber.

Zitat von Disturbed:
Das ein Narzisst sich gerne als Opfer darstellt, wenn er nicht überhöht wird und dem Narzissmus das Futter entzogen wird, ist ja kennzeichnend für die NPS.

Japp. Bekommt sein Ego nicht, was es braucht, wird er anstrengend. Von zickig bis hin zu fies. Alles mit dabei. Und mäßig intelligent manipulativ (meine Erfahrung). Je wütender der Narzist, weil er sich nicht genug gesehen fühlt, umso durchschaubarer die Manipulation.

Zitat von Disturbed:
nur hat sie leider bei den krassen grandiosen Fällen kaum Aussicht auf Erfolg.

Gar keinen laut meiner beiden Therapeuten. Es ist die schwerste Persönlichkeitsstörung überhaupt.

Zitat von Disturbed:
Ohne einen gewissen narzisstischen Anteil, gäbe es keine (positive) Selbstdarstellung in keiner Form.

Richtig. Haben wir alle.
Aber im Gleichgewicht mit all möglichen anderen Persönlichkeitsanteilen, und deshalb auch nicht krankhaft.

Ich erkenne die Krankheit des Narzissmus. Es tut mir teilweise leid für diese Menschen. Oft hab ich auch gesehen wie gerne sie eigentlich Teil einer Gruppe sein und dazu gehören möchte. Aber die Menschen spüren oft auch unterbewusst und distanzieren sich. Bei Gesprächen haben sie wenig Feingefühl was nun angebracht ist oder wo er sich zu stark selbstdarstellt. Meinen Ex hab ich so oft erklärt, dass es Menschen abstößt wenn er ein Gespräch direkt damit beginnt wie viel er im Monat verdient und welche besondere Position er hat. Er hat es einfach nicht verstanden. Er meinte das ist aber doch die Wahrheit also kann ich das doch auch sagen.

In der Hinsicht hab ich Mitleid. Nur da ich eine Erkrankung hab darf ich nicht mit anderen Menschen so umgehen. Sie hätten die Verantwortung gehabt sich Hilfe zu holen und gerade mit Kindern zur Not diese in gutes Zuhause abzugeben.

Wir nähern uns der Thematik gerade auf einer Weise, wie ich es seit ca 2 Monaten tue. Das finde ich prima!

Frage an euch:

Was hat das Opfer, was braucht es, wenn es sich im Erwachsenenalter einen Narzisten bewusst antut?

Meine Beobachtungen dazu erzähle ich später...

A


x 4


Pfeil rechts




Dr. Christina Wiesemann
App im Playstore