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Ich plane auch den Kontaktabbruch. Es geht nicht mehr. Meine Psyche macht das nicht mehr mit. Ich kann aus lauter Angst nur noch mit Tavor schlafen, wenn ich bei meiner Mutter übernachte, und das wird mir nicht mehr verschrieben. Sie hat mich am Freitag nachgeäfft, sich selbst gelobt (mich lobt ja sonst keiner) und wieder ihre alte Schimpftirade über mein Verhalten an mir ausgelassen, dass ich unmöglich sei und dass ich untergehen werde, wenn ich das im Job mache. Sie hat mir dazu sogar eine lange Mail geschrieben. In weniger als 4 Wochen ziehe ich um, dann wird der Abstand zwischen uns statt 70 km 250 km sein. Aber ihr langer Arm reicht auch bis dorthin. Ich brauche sie und ihren Freund noch für Hilfe beim Umzug und der Organisation desselben, aber immerhin hat sie keine Zeit, um beim Umzug selbst zu helfen. Wir konnten sie überzeugen, dass sie eh nichts helfen konnte, nur Befehle geben, und ich will diesmal selbst bestimmen, wo alles steht.
Und deshalb werde ich es dieses Jahr wieder versuchen. Leider weiß sie, wo ich wohne. Eigentlich traut sie sich nicht, allein Autobahn zu fahren, aber ich habe trotzdem Angst, dass sie drohend vor meiner Tür stehen wird.

@Meteora das lasse ich alles gar nicht mehr zu. Ich brauche keine Hilfe von ihr. Da frag ich lieber andere um Hilfe. Das bekomme ich doch jahrelang noch vorgehalten. Nee das will ich nicht. Mein Sohn ist nun fast 17. Sie rühmt sich heute noch damit, ihn mal aus der Kita geholt zu haben! Das als Oma. Ist ja der Wahnsinn!
Aber dieses Abhängigkeitsgefühl kenne ich sehr sehr gut.

A


Opfer von Narzissten (NPS) - Erfahrungen und Austausch

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Zitat von Gaulin:
@Meteora das lasse ich alles gar nicht mehr zu. Ich brauche keine Hilfe von ihr. Da frag ich lieber andere um Hilfe. Das bekomme ich doch jahrelang ...

Ich hab soveiele böse menschen gesehen aber Narzissten sind wirklich erste sahne. Man kann die irgendwie nie los werden.

Zitat von Troja:
Ich hab soveiele böse menschen gesehen aber Narzissten sind wirklich erste sahne. Man kann die irgendwie nie los werden

Das stimmt, das ist verdammt schwer. Hier braucht man viel Durchsetzungsvermögen.

Zitat von Meteora:
In weniger als 4 Wochen ziehe ich um,


Bis dahin musst du noch durchhalten. Versuche auch mal, deine Mutter nimmer soviel Macht zu geben. Wäre sie eine Bekannte, würdest du doch anders reagieren, oder?

Wobei, eine Bekannte würde dich gar nicht so verletzen. Insofern ist das keine echte Mutterliebe, eher Besitzanspruch. Und wenn der Besitz den Besitzer enttäuscht, wird das eben frustriert bemerkt und dementsprechend bestraft.

Stinknormales Verhalten von Narzissten. Bedeutet, auch die können nicht aus ihrer Haut und irgendjemand hat sie ja zu dem gemacht, was sie sind.

Als Kinder waren wir da hilflos, als Erwachsene müssen wir uns fragen, ob wir den ganzen Mist noch akzeptieren wollen, oder nicht.

Zitat von Icefalki:
Stinknormales Verhalten von Narzissten. Bedeutet, auch die können nicht aus ihrer Haut und irgendjemand hat sie ja zu dem gemacht, was sie sind.


Zitat von Icefalki:
Als Kinder waren wir da hilflos, als Erwachsene müssen wir uns fragen, ob wir den ganzen Mist

Ich rudere immernoch zwischen den beiden Denkweisen hin und her.
Fakt ist, die ändern sich nicht. Nun muss ich entweder einen Umgang finden oder meiden.

Zitat von Gaulin:
Nun muss ich entweder einen Umgang finden oder meiden.


Ich habe ja auch ewig dazu gebraucht, bis ich mich von denen abgewandt habe. Diese Erkenntnis, warum nur andere einen verletzen dürfen, muss ja mal bewusst durchdacht werden, bzw. es muss einem doch mal klarwerden, dass man das gleiche Recht hat, sein Leben zu leben, wie es andere auch für sich beanspruchen.

Irgendwann bin ich mal auf diese Erkenntniss gestossen, dass auch ich entscheiden kann, wie ich leben will. Und dann haben sich die Schleusen geöffnet.

Narzisstenkinder lernen auszuhalten, einzustecken, sich blitzschnell den Umständen anzupassen. Lernen, dass andere das Sagen haben und es vermeintlich kein Entrinnen gibt. Naja, bis Tag X kommt und man erkennt: Nö, ich muss mal gar nix und ich bestimme, wer mich verletzen darf und wer nicht

Zitat von Icefalki:
Narzisstenkinder lernen auszuhalten, einzustecken, sich blitzschnell den Umständen anzupassen. Lernen, dass andere das Sagen haben und es vermeintlich kein Entrinnen gibt. Naja, bis Tag X kommt und man erkennt: Nö, ich muss mal gar nix und ich bestimme, wer mich verletzen darf und wer nicht

Das ist sooo wahr. Trotz des Wissens zweifle ich immer wieder dran, ob es richtig ist, ob es sich gehört. Dann kommen die Schuldgefühle. Daran arbeite ich. Es ist noch ein ganzes Stück Weg. Aber gefallen lasse ich mir nix mehr von denen.
Selbst wenn es geschafft ist, ist es noch nicht fertig. Dann kommt noch die Arbeit an den Folgen.

Was haltet ihr von Vergebung?

@Gaulin Vergebung find ich schwierig. Ich versuch meinen Frieden damit zu machen aber nicht für das Elternteil sondern für mich. Gerade an Tagen wo ich so starke Ängste habe und was ich dadurch nicht kann bin ich von Vergebung echt weit weg.

Es hilft mir aber damit besser klar zu kommen wenn ich weiß, dass diese Persönlichkeitsstörung dahinter steht.

Zitat von Coru:
Es hilft mir aber damit besser klar zu kommen wenn ich weiß, dass diese

Wie genau machst du das? Was sind deine Gedanken dabei? Ich schaff das irgendwie nicht.

@Gaulin schwierig.. Manchmal gelingt mir das auch nicht und ich hab auch Tage wo ich einfach nur weine und der Schmerz so heftig ist.

Ich denk mir, dass mein Vater mich richtig lieben könnte und mir das vielleicht nicht angetan hätte, wenn er diese Persönlichkeitsstörung nicht hätte. Das ist eine Krankheit ist. Er wurde ja auch nicht damit geboren sondern etwas hat ihn dazu gemacht. Ich denke mir, dass er ja nicht nur mich nicht richtig lieben kann sondern niemanden. Das es traurig ist. Das es ihn allein macht. Das entschuldigt natürlich nichts... es sind eher Gedanken die mir helfen.

Zitat von Gaulin:
Was haltet ihr von Vergebung?


Wer das kann, soll es tun. Letztendlich ist das Wichtigste, dass das Opfer sich irgendwie damit arrangieren kann und zwar so, wie es am besten funktioniert. Daher egal, wie man reagiert.

Ich bin nicht so edelmütig, dass ich verzeihen will. Ich entferne für mich negative Menschen aus meinem Umfeld. Wende mich von Ihnen ab, bedeutet, sie interessieren mich nimmer. Sie werden mir egal. So gehe ich damit um.

Dazu fällt mir noch etwas ein. Dadurch, dass die mir egal werden, sie aus meinem Leben gestrichen werden, verlieren sie ihren Einfluss auf mich. Selbst meine Gedanken streifen die ganze Problematik eher sachlich, kann sogar manches verstehen und nachvollziehen.

Bei Ängsten muss man sich frei machen wollen. Frei davon, was einem andere irgendwann man eingetrichtert haben, weil es deren Vorstellung von Recht und Ordnung oder sonstigen Kram war.

Selbst denken, selbst ausprobieren, Fehler machen wollen, und lernen, sich sachlich und korrekt mit sich und dem Umfeld auseinandersetzen zu wollen , OHNE sich gross zu kümmern, was andere denken könnten.

Erwartungen zu reduzieren, auch diese, dass man einen Narzissten dazu bringen möchte, oder darauf hofft, jemanden anderen zu lieben ausser sich selbst.

Zitat von Gaulin:
@SeaShepherd Danke für deinen Beitrag. Das kommt mir soooo bekannt vor. Was ist mit deinen leiblichen Eltern? Du hast trotzdem dein Ding durchgezogen, das ist mutig und darauf kannst du echt stolz sein. Ich habe leider nicht so gehandelt und habe nun den Salat, den ich nach und nach ausbügeln muss.

Meine leiblichen Eltern habe ich leider nie kennengelernt. Ich hatte es mal übers Jugendamt versucht Kontakt aufzunehmen, aber es kam nichts zurück. Ich hoffe ganz fest, das es bei Dir besser wird. Ich muss ja momentan auch noch bei meiner Mutter ausharren bis April. Mir gehen so viele Dinge durch den Kopf, denke so viel nach, habe Angst das falsche zu tun, den das ist ja auch nun kein kleiner Schritt. Keine 800km sondern auf der anderen Seite der Erde. Aber ich muss es machen, werde heute meinen Oneway Flug buchen. Nur so kann es auch besser werden! Soll meine Mutter doch in ihrer Welt weiter leben, ich lebe meine. Ich drücke Dir auch ganz fest die Daumen das es bei Dir auch besser wird und schicke Dir eine große Umarmung

Zitat von Meteora:
Ich plane auch den Kontaktabbruch. Es geht nicht mehr. Meine Psyche macht das nicht mehr mit. Ich kann aus lauter Angst nur noch mit Tavor schlafen, wenn ich bei meiner Mutter übernachte, und das wird mir nicht mehr verschrieben. Sie hat mich am Freitag nachgeäfft, sich selbst gelobt (mich lobt ja sonst ...

Ich finde es gut, dass Du weiter weg ziehst. So habe ich es auch gemacht. Denke immer daran, ein Umzug dauert nicht ewig, und danach hast Du deine Ruhe. Die Wohnung ist ja deine, oder? Also auf deinen Namen und Du zahlst ja auch Miete von deinem Gehalt? Wenn ja, kann sie Dir gar nichts. Wenn sie meint die 200km zu Dir zu fahren und vor der Tür zu stehen um zu schimpfen. Ich würde gar nicht erst aufmachen. Ich hab, als ich damals die 800km weggezogen bin, nur zugelassen, das meine Mutter mich anrufen darf. Und wenn sie da ausgefallen wurde, hab ich einfach aufgelegt. Das ging ganz gut. Ich lass es nicht mehr zu, das man mein ICH erniedrigt und herabwürdigt.

Zitat von SeaShepherd:
Ich lass es nicht mehr zu, das man mein ICH erniedrigt und herabwürdigt.


Sehr, sehr gut.

Und um dahin zu kommen heisst es, dass man sich mit dem ganzen Mist auseinandersetzt und auch akzeptiert, dass man tatsächlich die A. rschkarte gezogen hat. Allerdings liegt es an uns, ob wir sie weiter behalten, oder ablegen.

Ich lebe mit dieser Lebenseinstellung jetzt wirklich deutlich besser als vorher: Ich entscheide alles und trage auch die Konsequenzen meiner Entscheidung.

Festgestellt habe ich nämlich, dass dieses Dazwischen für mich katastrophal ist.
Sponsor-Mitgliedschaft

Zitat von SeaShepherd:
Meine leiblichen Eltern habe ich leider nie kennengelernt. Ich hatte es mal übers Jugendamt versucht Kontakt aufzunehmen, aber es kam nichts zurück.


Das ist schade und traurig. Man kennt die Gründe nicht, aber trotzdem...


Zitat von SeaShepherd:
Keine 800km sondern auf der anderen Seite der Erde. Aber ich muss es machen, werde heute meinen Oneway Flug buchen. Nur so kann es auch besser werden!

Also flüchtest du? Gleich ans andere Ende der Welt? Willst du das denn auch? Oder musst du nur?
Ich sehe es nicht ein meine Heimat, samt meinen Freunden usw aufzugeben wegen denen...
Die wohnen leider im Nachbardorf wo ich täglich hin muss (Oma-Pflege), das ist direkt um die Ecke. Wenn das mal vorbei ist: UND TSCHÜSS!

Zitat von Icefalki:
Ich bin nicht so edelmütig, dass ich verzeihen will. Ich entferne für mich negative Menschen aus meinem Umfeld. Wende mich von Ihnen ab, bedeutet, sie interessieren mich nimmer. Sie werden mir egal. So gehe ich damit um.


Zitat von Icefalki:
Dazu fällt mir noch etwas ein. Dadurch, dass die mir egal werden, sie aus meinem Leben gestrichen werden, verlieren sie ihren Einfluss auf mich.

Wie schafft man es, dass es einem egal wird? Bringt das die Zeit, indem es verblasst? Es ist ja schon mal viel Wert sich von schlechten Menschen fernzuhalten, somit passiert aktuell nix neues (ist dann eine Vermeidung). Das kann natürlich lebenslang funktionieren, aber ich würde für mich eher lernen wollen gerade auch mit solchen schlechten Menschen umgehen zu können. So das es mich eben nicht trifft, dass ich es nicht an mich heran lasse, persönlich nehme oder groß darüber nachdenken muss. Das wäre mein Ziel. Ob es funktioniert und wie, weiß ich allerdings auch nicht. Es müsste mir eben trotz Kontakt (nur das Nötigste) egal werden. Ob das geht?

Zitat von Icefalki:
OHNE sich gross zu kümmern, was andere denken könnten.

Das ist verdammt schwer. Wir sensiblen Menschen, die nur für andere gelebt haben, so erzogen wurden, ist es ein lebenslanger Kampf. Aber: Es kann viel besser werden! Bei mir ist es eher phasenweise, je nach Stress sozusagen. Manchmal geht's, manchmal eben nicht. Das ist aber ok so für mich. Perfekt wirds eh nie und muss es auch nicht..

Zitat von Gaulin:
Das ist schade und traurig. Man kennt die Gründe nicht, aber trotzdem... Also flüchtest du? Gleich ans andere Ende der Welt? Willst du das denn auch? Oder musst du nur? Ich sehe es nicht ein meine Heimat, samt meinen Freunden usw aufzugeben wegen denen... Die wohnen leider im ...

Ne, ne, das ist nicht wegen meiner Eltern. Ich wollte schon immer im Ausland leben, habe dort meine meisten Freunde und ich liebe englisch. Seit 2016 arbeitete ich an diesen Traum. Meine Eltern, wie soll es auch anders sein, hassen diesen Traum. Das ist mir egal, ich mach es. In Deutschland habe ich nur noch 1 Freundin, alle anderen sind "Aus den Augen, aus den Sinn” was ich sehr schade finde. Aber viele haben geheiratet und Kinder bekommen, da war bei denen wohl kein Platz mehr Freundschaften zu pflegen.

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Dr. Christina Wiesemann
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