Hallo,
dies könnte länger werden und ich bedanke mich im Voraus für Geduld beim lesen.
Vor über 20 Jahren wurde mir die Schilddrüse entfernt und ich wurde auf L-Thyroxin 150 eingestellt. Jährliche Kontrolle beim Nuklearmediziner, Dosis war immer korrekt, musste nicht angepasst werden.
2020 kam ich aufgrund einer schweren Depression in eine Klinik, dort wurde ich erst auf Sertralin in Kombi mit Quetiapin eingestellt, was ich gar nicht vertragen habe. Sertralin raus, Escitalopram rein. Quetiapin nur noch 25 mg zum schlafen. Seinerzeit stellte mein Frauenarzt schon fest, dass die Wechseljahre beginnen und dies unbedingt in die Behandlung mit einbezogen werden müsste - lt. Chefarzt in der Klinik Nein, spielt keine Rolle.
Ich bin nach 12 Wochen aus der Klinik - im Gepäck Angst- und Panikattacken (welche ich bei Einlieferung nicht hatte). Ich war auf Escitalopram 20 mg eingestellt, irgendwann, dank ambulanter Therapie, waren die Angst- und Panikattacken weniger, runterdosiert auf 15 mg.
Vor gut 3/4 Jahr kam Angst quasi täglich. Mehrfach. Schlimme Unruhe, Panikattacken und es wurde und wurde nicht besser, im Gegenteil. Keiner nahm mich wirklich ernst, das war eine ganz schlimme Zeit. Ich hatte einen Termin bei meinem Frauenarzt und er war ganz entsetzt wie es mir ging. Zu der Zeit war ich schon ohne Monatsblutung. Mein Frauenarzt überwies mich mit einem Vermittlungscode an einen Endokrinologen, der mich komplett auf den Kopf stellte. Ergebnis: L-Thyroxin viel zu hoch, ich war in eine absolute Überfunktion gerutscht, gleichfalls Östrogen unter 0,1 %, Progesteron gleichfalls 0,1 %.
Erst einmal musste das L-Thyroxin angepasst werden, da ich lt. Arzt nicht auf 100 % lief, sondern auf 7000 %. Seelisch war ich mittlerweile ein Wrack; täglich mit Angst und Panik zu kämpfen und keiner nimmt ein ernst und man muss kämpfen, kämpfen, kämpfen, selbst meine ambulante Therapeutin war schon überfragt weil es mir einfach nicht besser ging.
Nun, mittlerweile bin ich bei 112 mg L-Thyroxin, bin aber noch nicht am Ende der Fahnenstange, bin immer noch leicht in einer Überfunktion. Ende der kommenden Woche werden die weiblichen Hormone angegangen.
Escitalopram nehme ich nun seit 2020 und es macht mich immens traurig, dass man seinerzeit in der Klinik die Behandlung völlig falsch ansetzte und ich durch die ganze Odyssee musste und immer kränker wurde statt das es besser wurde
Die Angst und Panik hat sich seit dem 3/4 Jahr gefestigt, so dass ich den Therapiezeig wechseln muss. Von tiefenfundiert zu Verhaltenstherapie. Gekämpft, gemacht, gekümmert und Gott sei Dank geht am 12.02. die Therapie los; auf die ich so hoffe.
Escitalopram möchte ich nun ausschleichen, da es mir überhaupt nicht geholfen hat und man es mir (meine Meinung), gar nicht erst hätte geben dürfen. Vor rund 1,5 Jahren war die Reduzierung von 20 mg auf 15 mg auf 10 mg unproblematisch. Nun dachte ich, von 10 mg auf 5 mg wird auch unproblematisch. Ist es leider nicht. Von 10 mg auf 7,5 mg war okay, diese Dosis hielt ich 2 Wochen, dann habe ich auf 5 mg reduziert.
Das war letzte Woche Dienstag und ab Mittwoch war ich krank. Grippeähnliche Symptome, Muskelschmerzen, Durchfall, Übelkeit. Musste mich wirklich krank schreiben lassen. Gestern dann am Abend eine ganz schlimme Panikattacke, wie lang nicht mehr. Bin auch nur am weinen, bin total durch den Wind.
Schlafstörungen vom feinsten. Heute früh ging es mir psychisch fast hysterisch (kann es anders nicht beschreiben), so dass ich die Dosis von 5 mg (Tropfen) auf 6 mg erhöht habe. Keine Ahnung ob das die Symptome wieder etwas eindämmt.
Ich bin, wenn ich das alles so niederschreibe, unheimlich traurig wie mein Leben die letzten Jahre verlaufen ist, wie krank ich war, wie wenig mir geholfen wurde, wie sehr ich wirklich gelitten habe (und noch leide).
Ich habe Angst, dass es nie wirklich besser wird, das die Angststörung sich ins Fäustchen lacht und mich nicht mehr los lässt.
Traurige Grüße,
Greta
Gerade eben • • 02.02.2025
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