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Darf ich fragen ob es dir denn dauerhaft in jedem Zyklus schlecht ging? Oder sind auch mal beschwerdefreie dabei? Ich weiß z.b. dass ich einen Eisenmangel habe und auch starken Vitamin D Mangel, allerdings glaube ich nicht dass das verantwortlich sein kann für meine Misere…

Zitat von Lululisa:
Darf ich fragen ob es dir denn dauerhaft in jedem Zyklus schlecht ging? Oder sind auch mal beschwerdefreie dabei? Ich weiß z.b. dass ich einen ...

Ich bin seit 2 Jahren ohne Blutung. Fühle mich aber oft wie in PMS. Lt. Endokrinologe völlig normal, da die Hormone auch nach Blutungsendung variieren, da Hormone nicht nur vom Unterleib (ich drücks mal so aus) kommen.

Es gibt kaum einen Tag an dem ich Yippieh bin. Aber dabei bitte nicht vergessen, dass es bei mir die nicht richtig eingestellten Hormone sind.

Aber, L-Thyroxin sind wir dabei und wenn ich mich trauen werde die Hormone zu nehmen, wird es hoffentlich besser.

A


Odyssee Angststörung, Wechseljahre,Schilddrüse, Escitalopram

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Zitat von Greta__:
Jetzt habe ich die Hormone auf meiner Krankenkassenkarte

Zitat von Greta__:
Trau mich ja nicht sie zu nehmen! Wie bekloppt muss man sein


Bekloppt ist das nicht. Vielleicht ist es sehr schlau.

Warum wagst Du es nicht, die Hormone auszuprobieren?
Es gibt doch nur 4 Möglichkeiten.
Du nimmst die Hormone ein und es wird besser.
Du nimmst die Hormone ein und es wird schlechter
Du nimmst die Hormone und es wird weder besser noch schlechter?

Und zu guterletzt. Du gehst zum Arzt, lässt Dir einen Rat geben und ein Medikament
verschreiben, nimmst es aber nicht.

Vermutest Du schon länger, dass Dir ein Medikament gar nicht helfen wird?
Das bedeutet, Du vermutest, Du kennst die Ursache?

Wie kannst Du Dir selbst dann weiterhelfen?

Zitat von Hotin:
Bekloppt ist das nicht. Vielleicht ist es sehr schlau. Warum wagst Du es nicht, die Hormone auszuprobieren? ...

Deine Fragen, Gedanken sind sehr gut, vielen Dank dafür!

Als es bei mir so schlimm war mit tgl. Angst und Panikattacken hat mich keiner ernst genommen. Ich wusste das kann nicht (nur) die Psyche sein. Nun, jeder sagte aber genau das. Ich bin dadurch so verzweifelt geworden und habe selbst schon geglaubt das ich komplett einen an der Waffel habe.

Als der Endokrinologe mir aber schwarz auf weiß zeigte und erklärte, dass es hormonell ist, war ich an dem Punkt wo ich das nicht mehr glauben konnte. Selbstwert völlig am Boden, Bauchgefühl nicht mehr vertraut.

Jetzt stehe ich hier und habe Angst. Angst das der Endokrinologe falsch lag. Das es mir nicht besser gehen wird durch die Hormone. Das die Verhaltenstherapie nichts bringt usw. Diese Gedanken sind sicher durch die Angststörung gefärbt, fühlen sich aber sehr real an.

Was kann ich glauben? Kann es mir besser gehen? Wird es mir nie besser gehen?

Zitat von Greta__:
Ich wusste das kann nicht (nur) die Psyche sein.


Das kannst Du gar nicht wissen. Du kannst höchstens sagen.
Ich vermute immer noch, dass es nur psychisch bedingt ist. Und das könnte ja auch sein.

Zitat von Greta__:
Nun, jeder sagte aber genau das. Ich bin dadurch so verzweifelt geworden und habe selbst schon geglaubt das ich komplett einen an der Waffel habe.


Dieser Satz von Dir ist so unsachlich und schlimm. Den solltest Du Dir an Deine Kühlschranktür kleben.
Nimmst Du Dich selbst nicht ernst? Wie sollen Dich andere ernst nehmen, wenn Du es selbst
nicht machst? ? ?

Wer unter Ängsten leidet oder auch irgend eine Form von psychischen Problemen hat,
derjenige hat nie einen an der Waffel.
Das finde ich ungezogen und respektlos.
Willst Du Dich selbst nicht mal etwas ernster nehmen?

Zitat von Greta__:
Was kann ich glauben? Kann es mir besser gehen? Wird es mir nie besser gehen?

Das liegt allein an Dir. Nimm Dich ernst - ab heute sehr, sehr ernst.

Zitat von Hotin:
Das kannst Du gar nicht wissen. Du kannst höchstens sagen. Ich vermute immer noch, dass es nur psychisch bedingt ist. Und das könnte ja auch sein. ...

Nun, ich glaube schon das ich weiß wie ich mich seit den Wechseljahren fühle. Auch habe ich sehr gemerkt das ich mit L-Thyroxin nicht richtig eingestellt war.

Durch den ganzen Mist hat sich die Angststörung entwickelt. Und ja, wenn die Hormone durchdrehen fühle ich mich als wenn ich einen an der Waffel habe. Das beziehe ist nicht auf andere, aber auf mich.

Seitdem ich sehr viel über weibliche Hormone sowie Schilddrüse und Wechseljahre gelesen habe, begreife ich erst, was mit mir los ist. Nur leider kam dieses Wissen nicht vor Monaten, sondern erst vor ein paar Wochen.

Ich weiß nicht ob ich mich ernst nehme, das werde ich hoffentlich in der Verhaltenstherapie eruieren.

Heute ist ein schrecklicher Tag. Ich bin mit allem komplett überfordert.

Ich war 1,5 Wochen krank. Ich habe immens viel (seit Monaten!) in der Arbeit zu tun. Ich kann gar nicht wirklich mehr priorisieren was wichtig ist. Ich setz mich total unter Druck und will alles sofort erledigen respektive so schnell wie möglich.

Hinzu kommt das ich seit Mitte September allein bin. Meine Kollegin hat sich krank gemeldet und wurde nicht mehr gesehen... Sie wurde zum 31.12. dann gekündigt.

Ich, als Teilzeitkraft mach seit Mitte September den Job von einer Vollzeitkraft plus meinem Job. Meine Kollegin hat nur Mist gebaut und ich musste total viel korrigieren.

Heute hab ich im Büro gesessen und geheult. Überforderung und Angst das es mir nie besser gehen wird.

Ach Mensch, das klingt so richtig nach in allen Ecken. Tut mir leid! Kenne sowas.

Vor 15 Jahren war ich auch so drauf und wollte alles schaffen, es bei der Arbeit allen Recht machen und dachte es ist meine Schuld wenn ich nicht alles schaffe.

Dann kam eine Erschöpfungsdepression, oder wie man es beschönigt nennt: Burnout - nix ging mehr.

In der Therapie habe ich gelernt nein zu sagen und Grenzen zu setzen. Ichi sagte mir:Ich bin gut genug, ich gebe hier alles, wenn das nicht reicht, dann liegt es am Job und nicht an mir.
Auch gern gesagt:Ich bin hier nur zum Arbeiten, für das mich aufregen werde ich nicht bezahlt.

Sage deinem Chef dass es zu viel ist. Und dass es nicht Deine Schuld ist, wenn Aufgaben nicht geschafft werden.
Das ist das Versagen der Personalplanung, nicht Deine!

Ich hatte heute den 1. Termin bei der Verhaltenstherapie und seit dem geht es mir dermaßen schlecht das ich mich frage was mit mir los ist.

Ich habe eine tiefenfundierte Therapie hinter mir und bin nicht unerfahren mit Therapie.

Das ich nach der 1. Sitzung so zusammen klappe, wo gerade mal nur oberflächlich das ein oder andere angesprochen wurde, macht mir totale Angst.

Was stimmt mit mir nicht?!?

@Greta__ ich hatte letzte Woche auch so eine Sitzung bei meiner Therapeutin, nach des es mir miserabel ging. Sie war einfach nur ehrlich und hat kein Blatt vor den Mund genommen. Das was sie sagte hat mir so eine Angst gemacht und mich ohne Umschweife getroffen, dass ich erst mal brauchte um das zu verdauen. Hab ich übrigens immer noch nicht

Also was ich dir nur sagen will… mir dir ist nichts verkehrt! Du hast einen laaaangen und wirklich anstrengenden Weg hinter dir. Dass deine Nerven nicht mehr wie Drahtseile sind, ist vollkommen normal.

Zitat von Greta__:
Ich hatte heute den 1. Termin bei der Verhaltenstherapie und seit dem geht es mir dermaßen schlecht das ich mich frage was mit mir los ist.


Warum glaubst Du, geht es Dir denn nun schlecht? Suchst Du nach Antworten auf Fragen, welche
in der Stunde angesprochen wurden? Das wäre dann normal.

Zitat von Greta__:
Ich habe immens viel (seit Monaten!) in der Arbeit zu tun. Ich kann gar nicht wirklich mehr priorisieren was wichtig ist. Ich setz mich total unter Druck und will alles sofort erledigen respektive so schnell wie möglich.


Da Du seit Monaten beruflich extrem belastet bist, scheint es so zu sein, dass es 3 Gründe gibt,
die bei Dir eventuell eine Rolle spielen werden.

berufliche Überlastung über einen langen Zeitraum.

mehr oder weniger starke Angststörung (eventuell auch wegen Überlastung)

körperliche Belastung durch Schilddrüse und eventuell auch Hormone.

Zitat von Greta__:
Geahnt habe ich sehr lang das es nicht nur psychisch sein kann, nur geglaubt hat es mir keiner.


Du wirst Recht haben. Es muss nicht alles psychisch sein. Allerdings, das eine oder andere
wird, wie bei den meisten Menschen, so auch bei Dir psychisch bedingt sein.
Das gilt es nun möglichst herauszufinden.
Diese 3 Bereiche, die ich genannt habe, werden sich ständig gegenseitig beeinflussen.

Zitat von Greta__:
Das ich nach der 1. Sitzung so zusammen klappe, wo gerade mal nur oberflächlich das ein oder andere angesprochen wurde, macht mir totale Angst.


Angst sollte Dir das nicht machen. Du kannst nun sehen, wie Du das letzte Gespräch
im nachhinein bewertest.
Gibt es Punkte, welche Du bei Deinem Denken und Verhalten besser machen könntest?
Würde Dich das dann ruhiger werden lassen und entspannen?

Wenn Du dann etwas ruhiger werden würdest, könnte Dir das dann sicher auch helfen,
leichter erkennen zu können.
Was könnte denn nun Überlastung sein, und was wird körperlich bedingt sein?

Außerdem ist unsere Psyche nicht unbegrenzt belastbar. Das darfst Du nicht unterschätzen.

Zitat von Greta__:
seit dem geht es mir dermaßen schlecht das ich mich frage was mit mir los ist.


Du weisst doch, dass alles miteinander zusammenhängt. Wenn deine Hormone spinnen, fühlst du das.

Wenn du extremen Stress ausgesetzt bist, verbraucht das dann Mikronährstoffe, die dann nimmer fürs Dopamin und andere gute Botenstoffe bereitstehen.

Und dann zur Angst. Ich bin ja der Meinung, dass diese Ängste so ne Mischung aus tiefer Elendigkeit (Depression) und daraus resultierenden Angst besteht. Ist wie ein Übertünchen durch Aktivität, da Angst immer ein zuviel ist, Depri ist das zu wenig.

Und zur Angst vor den Medis: Das ist auch nur ein Symtom, denn man muss Angst ja an irgendetwas festmachen können und da man eh das Gefühl hat, die Kontrolle zu verlieren, uuuiiiihhhh - was geschieht dann mit mir, wenn ich Hormone einnehme?

Und dann reagieren wir natürlich angstentsprechend: die einen stellen sich tot, andere greifen an und kämpfen.

Die Nichthormoneinnahme ist totstellen. Da hilft dann nur eins, allen Mut zusammenkratzen und ausprobieren. So in die Richtung - kann eigentlich nur besser werden.

Dieses ganze Angstgedöhns kann man von 2 Seiten betrachten.

Die eine Seite der Mangel an Botenstoffen, bzw. Mikronährstoffe für deren Bildung.
Die andere Seite die Faktoren (Stress) , die überhaupt den Mangel verursachen.

Und nun kannst du dir die Frage stellen, welchen Weg du einschlagen möchtest, um wieder auf die Beine zu kommen.

Und bist du wieder auf den Beinen, hast du hoffentlich gelernt, dass wir mit unseren Kräften haushalten müssen und die Superwomennummer endgültig vorbei ist. (Musste ich lernen).

Liebe @Icefalki Lieber @Hotin

War länger nicht in meinem Thema, bin drum herum gekreist wie ein Tier am Feuer....

Kann sein das es länger wird, sorry dafür.

Ich habe am 17.02. mit den Hormonen angefangen, morgens einen Hub Östrogen, abends eine Tablette Progesteron. Nach ca. 3 Tagen habe ich gemerkt das die innere Unruhe weg war, ich war sogar gut gelaunt, kannte ich gar nicht mehr von mir. Ab ca. 9. Tag ging es wieder abwärts. Überhaupt nicht belastbar, Überforderung, Erschöpfung selbst bei den kleinsten Dingen, depressiv, starker Schwindel und Benommenheit usw. Ich denke, ich werde Montag beim Frauenarzt anrufen. So darf es nicht bleiben

Arbeit: Trotz mehrfach geäußertem Stopp meinerseits wurde das nicht gehört. Es kam immer Wir müssen unsere Kraftreserven nochmal zünden und ran klotzen. Ich habe aber keine Kraftreserven mehr Aufgaben, welche mir nie (!) vermittelt worden oder überhaupt erklärt wurden, sollte ich machen. Plus normales Tagesgeschäft (u. a. 520 Mitarbeiter abrechen) plus einer neuen Kollegin (die nur 20 Stunden/Woche arbeiten wird) alles beibringen. Egal wie oft ich gesagt habe, dass das, was jetzt so wichtig ist (Jahresabschluss) mir nie erklärt wurde, ich keine Ahnung davon habe was wir überhaupt benötigen, das ich das nicht mehr wuppen kann - immer wieder die selbe Leier.

Anfang der Woche ging es mir so schlecht, ich hatte kaum Kraft mich um mich zu kümmern - bin ich zur Arbeit. Dienstag dito. Aber jeder zieht an mir, jeder will was, jeder hört mich nicht; legt mir Aufgaben auf, die ich noch nie zuvor gemacht habe.

Mittwoch Morgen habe ich mich krank gemeldet. Hatte erst Donnerstag den Termin beim Hausarzt. Als ich ihm erzählte, was seit Oktober 2024 auf meinen Schultern liegt, ist er sehr resolut geworden und hat mir gesagt, dass er mich aus dem Verkehr zieht und ich bis zum 14.03.2025 zuhause bleiben soll und mich nur um mich kümmern soll; und am 14.03. wiederkommen soll, so dass ich länger zuhause bleiben soll.

Und ich? Ich habe nur geheult, Rotz und Wasser habe ich geheult. Habe ein schlechtes Gewissen, wer macht jetzt den Jahresabschluss, wer arbeitet die Kollegin ein, wer macht die Abrechnungen, Überträge für März?

Ich bin vor einem Jahr zur Reha gewesen. Dort habe ich gelernt endlich Nein zu sagen und habe mich dazu entschieden, meinen Job zu wechseln, weil auch da war ich an allem schuld, war für alles verantwortlich und ich habe es nicht gesehen das es nicht an mir lag.

Bin frohen Mutes zu dem neuen Job gewechselt und bin vom Regen in die Traufe gekommen Wieder fühle ich mich für alles verantwortlich. Wieder habe ich 150 % gegeben, obwohl meine alte Therapeutin zu mir sagte, ich verfalle wieder in mein altes Muster Einer muss es ja machen, ich will keinen enttäuschen, ich bin doch verantwortlich usw. usf.

Warum lerne ich nicht daraus? Warum fühle ich mich selbst jetzt, wo ich nur weinen könnte, einfachste Sachen so anstrengend für mich sind, verantwortlich? Ich meine, mein Körper zeigt mir ganz klar ES GEHT NICHT MEHR und ich fühle mich schuldig....

Werde morgens wach könnte schon heulen, der Alltag überfordert mich, ich schlafe viel, gehe täglich 3 x spazieren (Hund) und trotzdem bin ich so unermäßlich erschöpft.

Wie geht es weiter? Ich weiß grad nicht welcher Weg der meine ist.

Zitat von Anne80:
Ach Mensch, das klingt so richtig nach in allen Ecken. Tut mir leid! Kenne sowas. Vor 15 Jahren war ich auch so drauf und wollte alles schaffen, es bei der Arbeit allen Recht machen und dachte es ist meine Schuld wenn ich nicht alles schaffe. Dann kam eine Erschöpfungsdepression, oder wie man es beschönigt ...


Liebe Anne80, vielen Dank für deine Worte. Ich beneide dich, dass du das geschafft hast. Ich habe gerade erst geschrieben (siehe oben), wie es gerade bei mir aussieht und ich zu weit davon entfernt bin gut für mich zu sorgen, obwohl ich mit den Vorgesetzten gesprochen habe.

Während ich das gerade schreibe merke ich, wie unheimlich traurig ich bin, was ich mir selbst antue.

Zitat von Greta__:
Wieder fühle ich mich für alles verantwortlich.


Du darfst dich nicht dafür geiseln, weil du bist, wie du bist. Du musst nur noch das Einteilen deiner Kräfte lernen, bzw. irgendwann wirklich zu verstehen, dass wir unsere Grenzen haben.

Und das lernt man nicht von heute auf morgen. Gleichzeitig genießen wir es ja auch, wenn wir (scheinbar) so viel wuppen können.

Wir müssen aus den Extremen raus. So ein Mittelweg für uns finden.

Und genau hier kämpft Gefühl gegen Verstand. Deswegen ist es auch so wichtig, dass man strategisch bei der Sache bleibt. Wenn man fühlt, oh je, jetzt wird es eng, sofort reagieren.

Ich mach das auch nicht anders. Und man muss sich auch nichts vormachen, das Thema hat man an der Backe. Die Kunst ist der Umgang damit.

Und ich brauche auch immer ne Weile, bis ich mich wieder eingekriegt habe. Allerdings weiss ich das ja alles, ist ja nichts Neues für mich.

Bleib, trotz allem, dir selbst gegenüber gelassener. Du bist halt so, jetzt mal wieder übers Ziel hinausgeschossen, nix merken wollen......

Man lernt eben nie aus. Jetzt erhole dich gut, und dann geht es weiter.

Hallo Greta,

Zitat von Greta__:
Mittwoch Morgen habe ich mich krank gemeldet.

Nachdem Du über Monate hinweg an einem Arbeitsplatz arbeitest, der Dich überfordert,
finde ich. Es ist ein richtiger Schritt, wenn Du Dich krank meldest.
Wenn Dein Chef nicht bereit ist zu erkennen, dass Du es nicht schaffen kannst, das alles zu
erledigen, muß er die Konsequenzen tragen.
Was Du beschreibst, kommt leider häufig vor.
Dir wünsche ich erst einmal gute Besserung.

Zitat von Greta__:
Bin frohen Mutes zu dem neuen Job gewechselt und bin vom Regen in die Traufe gekommen Wieder fühle ich mich für alles verantwortlich.

Es ist gar nicht verkehrt, dass Du Dich für alles verantwortlich fühlst. Dazu gehört allerdings auch,
dass Du nur einen Teil der Aufgaben erledigst, wenn die anfallenden Aufgaben zu viele sind.

Zitat von Greta__:
Habe ein schlechtes Gewissen, wer macht jetzt den Jahresabschluss, wer arbeitet die Kollegin ein, wer macht die Abrechnungen, Überträge für März?

Dein schlechtes Gewissen kann ich verstehen. Das hilft jetzt aber weder Dir, noch Deinem Arbeitgeber.
Deine Gesundheit geht vor.

Zitat von Greta__:
Einer muss es ja machen, ich will keinen enttäuschen, ich bin doch verantwortlich

Bitte überlege einmal sehr langsam, sachlich und ruhig. Warum versuchst Du hier eine
Verantwortung für etwas zu übernehmen, die Dir gar nicht zusteht?

Zitat von Greta__:
Wieder habe ich 150 % gegeben, obwohl meine alte Therapeutin zu mir sagte, ich verfalle wieder in mein altes Muster

Im Grunde kann jeder Mensch nur 100 % Arbeitsleistung geben. Versuchst Du mehr zu leisten,
arbeitest Du auf Dauer gegen Dich und Deine Gesundheit.
Was steht Dir näher? Welche Reihenfoge wählst Du für Dich persönlich?

Du und Deine Gesundheit?
Dein schlechtes Gewissen?
Dein Arbeitgeber?

Kannst Du Dich für eine Rangfolge dieser 3 Punkte eindeutig entscheiden?

Zitat von Greta__:
Ich meine, mein Körper zeigt mir ganz klar ES GEHT NICHT MEHR und ich fühle mich schuldig....

Zitat von Greta__:
Warum lerne ich nicht daraus?


Ich kann so etwas beschreiben. Sieh mal, seit Jahren versuche ich das hier Betroffenen zu erklären.
Immer und immer wieder.

Werde ich nicht verstanden? Was mache ich falsch? Oder wollen Menschen in bestimmten
Situationen nicht mehr lernen? Warum nicht?

Wenn Du aus Deiner Situation etwas lernen möchtest, dann solltest Du mal versuchen
Deine eigenen Überzeugungen mal zur Überprüfung auf einen Tisch vor Deine Augen zu legen.

Muss man sich schlecht fühlen, wenn man etwas mal nicht schafft? Jeder Mensch kommt doch
ständig in Situationen, wo er etwas nicht schafft.
Ganz viele Dinge kann ich beispielsweise nicht. Damit lebe ich und habe deshalb kein schlechtes Gewissen.
Du dagegen scheinbar oft schon.

Zitat von Greta__:
Wie geht es weiter? Ich weiß grad nicht welcher Weg der meine ist.

Greta, es wird auch für Dich weitergehen. Wie, das wird sich in den nächsten Monten und
Jahren zeigen. Habe heute keine Angst davor.
Es gibt Menschen die sagen. Wer darauf achtet, der wird erkennen.
Fast immer öffnet sich für jeden eine neue Tür. Auch für Dich wird das so werden.
Ob Du dann aber auch durch eine dieser offenen Türen hindurch gehst, dass wirst Du selbst in
der Zukunft entscheiden.

Dir wünsche ich jetzt erst einmal ein schönes Wochenende und eine gute und schnelle
Erholung.
Und dann wird es weitergehen, für Dich. Bitte schau nach vorn.

A


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Dr. Christina Wiesemann
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