Hab seit 20 Jahren mit dem Sch*** zu tun.
Die Angst kommt bei mir ca. alle 5 Jahre mit anderen Symthomen wieder, und obwohl es nur andere Symthome waren, hat es mich jedes Mal wieder aus der Bahn geworfen.
Dennoch kann ich etwas zum Notfallkoffer beitragen, denn das in drei verschiedenen Therapien erlernte hat mir auch immer ein paar Jahre geholfen:
Wenn man die Angst-skala mal so einteilt:
-----Unwohlsein,Beklemmt-----------deutliche Symphome------------PANIK---
-----0 bis 40%-------------------------40 bis 90%-----------------90-100%-
Bis 40% half mir stehts:
Tätigkeit einstellen, mal einen Tee aufsetzen, mal spazieren gehen.
Bei 40-90 haft mir sehr sehr oft:
Offensichtliche Stressoren ändern oder abstellen: Fenster zu bei Baulärm, Senderwechsel bei nervigem Lied, Ortswechsel im Café o.ä.
Wenn ich merkte das der Vulkan ausbricht (90%):
-Rückwärtszählen oder subtrahieren (wenns langweilig wird, in einer fremdsprache)
-Eine Zitrone oder Zwiebel in der Manteltasche mit Fingernagel einkerben, oder einen Baldrianteebeutel aufreissen, -dran riechen
-Dinge gleicher Farbe zählen
-sich versuchen an Teekesselchen zu erinnern oder neue zu finden (Schloss, Bart, etc...)
-Die persönlichen Ohrwürmer summen (Auf dem Handy kann man auch schön einen spezialmix dafür zusammenstellen)
-Atemübung: Doppeltsolange ausatmen wie einatmen - sorgt sofort für Entspanung und angehende Müdigkeit.
Bei mir spielen auch Erwartungsängste eine große Rolle. Dafür habe ich mir von einer Freundin zwei kurze Monologe aufs Handy sprechen lassen.
Eins ist Marke Reis dich mal zusammen-Arschtritt, eins ist Marke Tröst-Umarmung. Die helfen mir auch, besonders beim aufsuchen der Kontrontrations-Situation.
Die Monologe habe ich selbst verfasst, nur höre ich sie dann von jemand anderem, dem ich vertraue. Ein selbstgemachter mist sozusagen. Und das hilft erstaunlich gut.
Weil es kein Geheimnis ist, und vielleicht jemadn auf die richtige Spur bringt, hier einige Auszüge:
Aus der Motivationssicht:
-Was mit Tavor (Diazepam) geht, geht auch ohne
-Einfach mal so tun als sei man gesund
-Du hast schon eine Menge große, und vor allem echte Probleme bestanden, also klappt das was du jetzt vorhast auch.
-Ist das Problem wovor du dich jetzt fürchtest wirklich so wichtig, das du an Sylvester darauf zurückblickst? Eher lachhaft oder?
-GLAUB NICHT ALLES WAS DU DENKST
Aus der Tröstsicht:
-Wenns nicht klappt, hast du es wenigstens versucht, - auch das ist ein Gewinn
-Es stirbt niemand wenn du 5 minuten später kommst, mach langsam.
Gruß
Jemand