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Hallo zusammen,
ich bin's nochmal. Ich hoffe, ich nerve euch nicht
Aber mir ist heute eine Idee gekommen. Ich hadere doch so mit mir, ob es gut ist unserer Tochter Cipralex zu geben.
Ich hab sehr viel gelesen, habe sehr viele Gespräche geführt und stehe aber nach wie vor eher ziemlich negativ gegenüber Cipralex. Aber ich sehe halt auch meine Tochter, die irgendwie durchs Abi muss.
Heute hat sie das 4. mal Cipralex genommen. Bisher jeden Tag 3 mg. Also nur ungefähr die Hälfte von dem was man eigentlich sonst nimmt beim EInschleichen.
Seitdem geht es unserer Tochter etwas besser. Nicht perfekt, aber deutlich besser als die letzten Tage. Sie hat nach wie vor Schmerzen im Brustkorb, aber nicht mehr ganz so extrem. Oder besser gesagt, sie kann damit besser umgehen und schafft es ohne schlimme Panikattacke die Schule zu überstehen.
Sie denkt, dass das schon die Wirkung vom Cipralex ist. Das kann aber nicht sein, da die Menge zu wenig ist und auch die Einnahmedauer. Aber trotzdem passiert gerade was mit ihr, was aber wohl eher Kopfsache ist.

Allerdings klagt sie schon über Nebenwirkungen. Sie weiß nicht, dass das die Nebenwirkungen vom Medikament sind, da wir da nicht all zu viel drüber gesprochen haben. Sie hat schlimme Träume, kann sehr schlecht schlafen, hat Schweißausbrüche in der Nacht, Kopfschmerzen und einen Druck auf den Ohren. Ich hab sie nicht gefragt, sie klagte von sich aus...
Und da ja Nebenwirkungen bereits in der Einschleichphase auftreten, denke ich schon dass das im Vergleich zu dem positiven Effekt tatsächlich das Cipralex ist.

Nun ist mir eine Idee gekommen. Ich hoffe ihr dreht mir jetzt nicht den Kopf um bzw. lacht mich aus.
Wenn das mit dem Cipralex ne Kopfsache zu sein scheint, könnte ich ja das Cipralex umfüllen und Wasser in das Cipralexfläschen füllen. Natürlich würde ich unserer Tochter nichts davon sagen, sie würde immer noch davon ausgehen, dass sie das Medikament nimmt.
Steigern würden wir jetzt sowieso erstmal nicht. Da unser Arzt meinte, dass wir mit der Erhöhung der Dosierung dann aufhören sollen, wenn es ihr besser geht. Und das tut es ja schon und sie soll ja auch ein bisschen mitarbeiten und selbst lernen dass sie Herr über ihre Ängste ist.

Ich weiß, dass man mit Cipralex nicht spielen soll, aber mir liegt das Thema so sehr auf dem Magen. Ich fühl mich so unwohl damit. Mir läuft es immer eiskalt den Buckel runter, wenn ich sehe, wenn unsere Tochter morgens das Cipralex nimmt.
Mein Mann ist absolut gegen meine Idee, weil er ehrlich zu unserer Tochter sein will. Ich war auch bisher immer ehrlich gewesen. Aber bei diesem Thema, komme ich das erstmal ins Grübeln, ob man da nicht doch etwas flunkern darf.

Und wie denkt ihr über das Vorhaben meines Mannes? Die 3 mg einfach lassen bis das Abi geschafft ist und dann langsam wieder damit aufhören? Er geht davon aus, dass sie bei der Menge keine Ausschleichbeschwerden hat. Aber sie hat ja auch schon Nebenwirkungen bei dieser Menge.

Würde mich über eure Meinungen freuen. Aber bitte nicht ganz so doll hauen, wenn meine Idee zu absurd für euch klingt.
Ich will nur das Beste für mein Kind und bin den ganzen Tag am Krübeln was wir machen sollen.
Danke schon mal!

Liebe Grüße, munic

10.02.2014 20:51 • 11.02.2014 #1


2 Antworten ↓


Cipralex habe ich zwar noch nie genommen, dafür verschiedene andere ADs und es war immer so, dass ich in der Einschleichphase 1-2 Wochen lang Nebenwirkungen wie Schwindel, Benommenheit, Müdigkiet, leichte Übelkeit und Kopfschmerzen hatte. Das ist wohl bei allen ADs so. Da Cipralex ein anrendes AD ist, kann es in der Anfangszeit auch zu Schlafstörungen kommen. Ich habe bisher immer nur abends sedierende ADs genommen, die schlafanstoßend wirken.
An deiner Stelle würde ich erstmal die 2-3 Wochen abwarten, die man einem AD geben sollte, bis die positive Wirkung eintritt und die Dosierungsanweisung des Arztes befolgen. Ich finde es ehrlich gesagt absurd, das Mittel gegen Wasser austauschen zu wollen. Willst du denn deiner Tochter die Chance auf Besserung torpedieren? Deine Gedankengänge bezüglich des Medikaments und dass du dir jetzt schon Sorgen über das Absetzen machst, finde ich absolut überzogen und zeugt in meinen Augen von einer Angsstörung deinerseits. Ich hoffe, du lässt deiner Tochter gegenüber nicht anmerken, was in dir vorgeht, sonst überträgt sich diese Angst vor dem Medikament womöglich auch auf sie.

Sie wird eh schmecken, dass es etwas anderes ist...

Ich glaube nicht, dass sie mit so einer schweren Angststörung überhaupt am Abi teilnehmen kann. Aber das habe ich ja schon verlauten lassen.





Dr. Reinhard Pichler
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