Liebe Catlady,
ich musste an einigen Stellen deiner Beschreibung doch ein wenig schmunzeln und möchte dir jetzt anhand deiner Aussagen darlegen, warum ich denke bzw. ziemlich sicher bin, dass du dich da in was reinsteigerst und nichts ernstes hast.
Zitat von Catlady085:Ich bilde mir ein , dass meine Finger immer steifer werden,
Damit sagst du schon alles: Du sagst sogar selbst, dass du es dir einbildest! Wenn ich mich jetzt sofort auf die Steifheit meiner Finger konzentriere, dann kommen sie mir augenblicklich kalt und steif vor. Hättest du eine wirkliche organische Steifheit, dann würdest du es dir nicht einbilden sondern es wäre einfach DA - unübersehbar und stark auffällig, als wären die Finger eingefroren. Du wärst dann in deinem Alltag stark eingeschränkt und könntest nicht mehr richtig greifen etc.
Zitat von Catlady085:Zeitweise fühlen sich beide Hände so an als würden sie nicht zu mir gehören
Damit beschreibst du ein Gefühl der Depersonalisation, das ganz typisch bei Angststörungen ist. Ich kenne das auch und hatte während meiner akuten Angstphase oft das Gefühl, ich würde meinen Körper nicht mehr richtig spüren und er würde nicht mehr richtig zu mir gehören. Pieks doch mal mit einer Nadel rein bis es blutet und schau ob du Schmerz spürst - wenn ja, dann ist auch das nichts weiter als ein subjektives Gefühl bzw. eine Angst.
Zitat von Catlady085:Wenn ich etwa in Flugzeug, Bus, Liegestuhl einschlafe ist es so , als würde mein gesamter Oberkörper taub werden und ich meinen Körper nicht mehr spüren. Habe jedes Mal Todesangst.
Da musste ich sehr schmunzeln - meine Liebe, es ist doch ganz normal, dass der Körper taub wird und man ihn nicht mehr spürt, wenn man einschläft! Das ist vom Körper so gewollt, du sollst ja zur Ruhe kommen. In der Traum(REM)Phase ist der Körper sogar vom Kinn an gelähmt, damit du deine Träume nicht ausleben kannst. Das ist eine natürliche Funktion des Körpers. Früher in meiner Jugend hatte ich oft nach dem Aufwachen ganz schwache Hände und konnte eine Zeit lang nicht mehr richtig greifen, das hat aber immer nach einigen Minuten aufgehört und ich wusste, dass es einfach eine Nachwirkung des Schlafes war. Ich fand das immer ganz amüsant.
Zitat von Catlady085:Wenn ich die Beinmuskulatur mehrmals bewusst anspanne, bilde ich mir ein , dass ich sie nicht mehr richig kontrollieren kann bzw. die Muskelkraft nachgelassen haben könnte.
Und wieder hast du bereits die Selbsterkenntnis: Du schreibst erneut, du bildest es dir ein. Du bist so darauf versessen, dass du eine Muskelschwäche haben könntest, dass du sogar bewusst die Muskulatur anspannst, um zu überprüfen ob sie noch da ist. In so einem hyper-fokussierten Zustand kannst du natürlich fühlen, schwächer geworden zu sein, doch das ist zu 100% Einbildung und höchst subjektiv von deiner Angst und deinem Hyper-Fokus gestört.
Zitat von Catlady085:wenn ich kein Magnesium nehmen würde.
Woher weißt du, dass du jede Nacht Krämpfe hättest, wenn du kein Magnesium nehmen würdest? Zudem lassen sich Krämpfe, die durch eine schwere organische Krankheit entstehen, nicht einfach mit Magnesium lösen!
Zitat von Catlady085:Der rechte große Zeh lässt sich seit Jahren nur schwer heben
Auch hier musste ich schmunzeln. Also ich kann meine Zehen alle nur schwer anheben. Füße sind nicht dazu gemacht, die Zehen großartig zu bewegen, sondern zum Gehen!
Mach dir echt keinen Kopf. So schwere neurolog. Krankheiten wie du sie beschreibst, fangen krass an. Hab erst letztens wieder ein Video geschaut von einer Frau, die ALS hatte und ihr erstes Symptom war ein Daumen, der plötzlich heftigst geschmerzt hat als wäre er stark geprellt - ohne Grund. Später ist sie beim Ski Fahren eingeknickt und konnte nicht mehr selbst aufstehen, sodass ihr Mann sie zum Auto tragen musste. Ein anderer Mann mit ALS hat erzählt, er konnte plötzlich eine Flasche nicht mehr öffnen! In solchen Dimensionen musst du da denken. Solche und ähnliche Geschichten hört man immer wieder als Erstsymptome von ALS. Auch die Faszikulationen (Muskelfaserzuckungen) die man bei ALS hat sind von der Intensität und Komplexität her nicht mit normalen Stress-Zuckungen vergleichbar. Zudem hättest du, wie du selbst schon erkannt hast, bei einer neurodeg. Erkrankung schon längst sehr viel stärkere Symptome (oder wärst schon tot), da deine Symptome nun seit Jahren anhalten.
Du musst, wie wir alle Hypochonder, lernen, darauf zu vertrauen, dass dein Körper dir bei einer schweren Krankheit die entsprechenden Symptome klar und deutlich mitteilen würde. Ich bin davon überzeugt, dass schwere Krankheiten sich nicht durch harmlose, sondern durch stark auffällige Symptome äußern - dass man wirklich MERKT und innerlich WEISS; dass etwas nicht stimmt, und es sich nicht EINBILDET oder es BEFÜRCHTET.
Dein Text klingt eindeutig nach einer Mischung aus harmlosen Schwäche-Erscheinungen und starker, großer Angst, die dich weit mehr belastet als die Symptome selbst.
Alles Gute!