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Die letzten Wochen waren sehr anstregend. Nicht nur wegen der Corona Situation (eingeschränkte soziale Möglichkeiten), auch war ich bedingt der Kurzarbeit quasi arbeitslos. Ich habe gemerkt, wie es mir von Tag zu Tag gefühlt schlechter ging, zwischendurch wars wieder ok, dann schlechter. Ich habe dennoch versucht so viel wie möglich zu unternehmen (was halt ging). U.a. war ich in Berlin (400 km mit dem Zug), eigentlich wollt ich Freitag bis Montag hin, habe dann aber Samstag Nachmittag einen Zug zurück genommen, weils echt nicht ging. Dennoch, das vorrangige Ziel nach Berlin zu fahren habe ich erfüllt.

Nun habe ich seit dieser Woche einen neuen Job. eigentlich die perfekten Voraussetzungen: öffentlicher Dienst (sicher in den aktuellen Zeiten), kein stressiger Job (Telefondienst der Kommunnalhotline), nur 4 h am Tag (0745 - 1145), erster Eindruck ein sehr tolles Kollegen-Team, die Vorgesetzten machen auch einen netten Eindruck (ich habe denen auch meine psychosomatischen Probleme geschildert, damals im Vorstellungsgespräch schon). Dennoch, morgens ist es der Horror. Ich wache meist gegen 5 - 0530 auf und dann beginnt das Gedankenrasen. Irrationale Ängste schießen mir durch den Kopf, ich schaffe das alles nicht, ich enttäusche alle, ich halte das nicht aus, ich muss vll wieder in eine Klinik, ich bin nicht stark genug usw. Dennoch habe ich mich die 3 Tage bisher hin geschleppt, und im Laufe des Vormittages wurde es dann auch immer besser. Dennoch bin ich komplett ausgebrannt danach, erschöpft, müde. Auch heute Nachmittag kamen/kommen immer wieder diese Gedanken gepaart mit leichten Angstschüben. Natürlich sind sowohl meine Therapeutin als auch mein Psychiater im August im Urlaub. Ich versuche mich irgendwie abzulenken, Hörbücher, PMR, Entspannungsmusik. Gerade kleinen Spaziergang inkl Einkaufen (das ist eigentlich mein Hobby), aber da es mega heiß ist war das auch eher anstregend als guttuend. Nun sitze ich vorm Rechner und bin echt verzweifelt. Ich mein, ich kenne das theoretisch ja. So war es oft bei neuen Jobs. Und ich bin mir auch absolut sicher, dass es besser werden wird. Aber das hilft mir irgendwie auch gerade nicht so sehr weiter. So schlecht, depressiv habe ich mich dennoch lange nicht gefühlt. Dabei hab ich mich so gefreut, dass ich in der aktuellen Situation (mein alter Job wäre Ende diesen Monats ausgelaufen und coronabedingt nicht verlängert worden) so einen sicheren Job finde. Und nun habe ich Angst, dass eben die Angst das alles kaputt macht. Angst vor der Angst, und die Erwartungshaltung ist negativ.,


Habt ihr Tipps?

05.08.2020 16:58 • 20.09.2020 #1


49 Antworten ↓


Bei mir ungefähr das selbe Problem. Im Mai wegen Corona meinen Job verloren. Seit dieser Woche neuer Job auch im öffentlichen Dienst.

Die letzten Monate war ich auch sehr schlecht drauf. Depression, teilweise Selbstmordgedanken. Habe dann letzte Woche nach Rücksprache mit meinem Psychiater Venlafaxin auf 225 erhöht. Depression wurde besser.

Am Montag, an meinem ersten Tag, von 13 Uhr bis ca. 15 Uhr Panikattacken. Tavor hatte ich zu Hause vergessen. Das war die absolute Hölle.

Gestern auch ständig Panikattacken. Hab dann Tavor genommen. Heute hab ich dann frühs 50mg Opipramol vorsorglich genommen. Hab den Tag dann ohne Panikattacke überlebt. Ich arbeite 40 Stunden. Hab auch total Angst, dass ich den Job nicht packe. Von meiner Angststörung weiß keiner. Werde das auch vorerst niemandem sagen.

Bei mir war das allerdings in jedem Job so, bis ich richtig eingearbeitet war und meinen Platz gefunden habe.

Wir schaffen das. So nen Job im öffentlichen Dienst bekommen wir wahrscheinlich so schnell nicht wieder.

A


Neuer Job sehr anstrengend - dadurch Ängste

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jau. ich nehme aktuell ja nur venlafaxin 75 mg. arzt und therapeutin im august natürlich im urlaub. überlege dnenoch auf 150 zu gehen.

ok 40 würde ich absolut nicht packen (allerdings, selbst als ich recht fit war habe ich schon für mich entschieden, 30 h ist maximum, da ich noch andere sachen machen möchte, arbeiten um zu leben und so. finanziell ist es dann nie super aber vertretbar).

ich gehe ja generell sehr offen mit der angststörung und den depressionen um. und ich hab 3 kollegen nun bisher gehabt bei der einarbeitung und jedem das gleich gesagt, damit se wissen woran se sind. aber bisher nur positives feedback (eine hat gleich von ihrer agoraphobie erzählt). ich glaube, das team da ist echt super.

ich habe vorhin wieder angefangen mit geführten meditationen (ohrinsel auf youtube, nur zu empfehlen). das hat mich echt runtergefahren, das tat gut. das werde ich nun wieder verstärkt machen. hat mir schon oft geholfen, auch nach harten beziehungstrennungen zb. und ich werde verstärkt auf meine gedanken achten und die negativen versuchen gleich zu entlarven.

denn eigentlich, rein objektiv betrachtet, läuft es super. und wie du schon sagst, so einen job im öd bekommt man nicht so schnell wieder. gerade in der aktuellen zeit.

aber gibt es bei dir nicht die möglichkeit zu reduzieren, 30 h zb?

Momentan besteht keine Möglichkeit zu reduzieren. Will eigentlich auch nicht mehr als 30. Sollte es irgendwann zu viel werden, nach der Probezeit selbstverständlich, werde ich da mal nachhaken. Hab GdB 50 und daher glaube ich ganz gute Möglichkeiten. Aber ich werde es mit den 40 probieren. Ich bin lange genug herumgekrebst was das finanzielle angeht und das Geld im ÖD ist halt einfach top

ich hab nen gdb von 30, bin aber gleichgestellt.

jau, ich bin nur eg 6 stufe 2, aber verdiene bei 20 h genauso viel wie in meinem letzten job bei 30 h^^
und der war stressig.

ich will irgendwann wieder auf 30 hoch. aber zum reinkommen sind 20 einfach besser.

Nur
Ich bin EG5 Stufe 1

Heute ging leider nix mehr. Körperlich komplett in Ar.. Wie erkältet nur irgendwie noch total matschig und Akku leer. Habe gleich einen Arzttermin. Natürlich nur bei ner Vertretung, da ja sowohl mein Hausarzt, Psychiater als auch Therapeutin in Urlaub sind. Egal. seit ner halben Stunde habe ich noch Herzrasen dazu bekommen. sch. ist das alles

es wurde ein corona abstrich gemacht. morgen, spätestens montag habe ich das ergebnis. bin ich mal gespannt.

Zitat von Flenji88:
Nur Ich bin EG5 Stufe 1


Ich bin E13 Stufe 6 .Daher kann ich es mir erlauben, nur 18 Stunden zu machen

Hahaha ja gerade Mal ausgerechnet, was das bei mir wäre. Das könnte ich dann auch aushalten.

Ich habe zudem Venlafaxin Mal von 75 auf 150 mg abgehoben. Hoffe, dass hilft.

ich hab noch mal ein wenig im forum gelesen, nachgedacht und gegoogelt. ich denke, es ist momentan doch mehr die depression als die angst (bzw die angst spielt da mit rein). die symptome passen 1a. und ich glaube, bin mir fast sicher, es hat viel mit dem thema selbstliebe/selbstwert zu tun - das is bei mir nen riesen problem. ich versuche es allen recht zu machen, jedermanns liebling zu sein, immer für alle da zu sein. und vergesse mich irgendwie ganz oft. ich kann schlecht streiten, mag es nicht, wenn probleme nicht gleich geklärt werden, hasse es, wenn jemand schlecht auf mich zu sprechen ist, wenn ich fehler mache usw. und setze mich mega unter druck, auch bzgl des neuen jobs. weil alle nun so glücklich sind, das ich den hab. also darf ich alle nicht enttäuschen. ich weiß nur nicht, wie ich das hinbekommen soll, mich mehr selbst zu lieben.

Maldur , das ist total normal, ich denke, dass viele Ängstler bei Stress so reagieren. Ich auch.

ABER, das geht vorbei, je mehr du im Job zur Normalität kommst. Da ich auch so reagieren kann, hab ich mir gesagt: 1. Ich bin so, und weiss einfach, ganz wirklich, dass ich bei enormen Stress total am Rad drehen kann. 2. Ich gebe mein Bestes, wenn mein Bestes nicht gut genug ist, dann soll es so sein. 3. Ich werde einen Teufel tun, nur wegen meiner Macke etwas hinzuwerfen, was in paar Monaten ganz toll ist.

Bedeutet, du akzeptierst, dass du so bist. Ist das hart? Natürlich, aber es geht vorbei. Und jeder Tag, den du überlebst ist ein Tag, der dich immer mehr in die Routine bringt und irgendwann fragst du dich, Mensch, wie konnte ich nur.

Also, anstelle zu verzweifeln, dass du eben so bist, erlaube dir das. Ja, ich bin total gestresst, ja, ich habe meine Einschränkungen und darf das haben. Du bist ok so. Der Rest dauert eben, aber auch das funktioniert irgendwann. Und sei du auch mal auf dich stolz, dass du einen Job ergattert hast, in den heutigen Zeiten. Irgendwas sehen andere in dir, das du selbst nicht siehst.

Also, cool down, du bist voll in Ordnung und wenn du so tolle Kollegen hast, dann freu dich mal, trotz Stress, den wir Dussels uns immer selbst machen. Aber so sind wir eben.

danke für deine worte. ich muss mir das halt immer wieder einzimmern. ich bin gut wie ich bin. und nicht wie mich andere sehen.

ich bin gespannt auf morgen früh. wie es mir geht. die letzten morgen waren allesamt grausam, allerdings bin ich krank geschrieben. und wie ich morgen den tag so drauf bin, während ich auf den anruf der arztpraxis wartem bzgl des corona test. denn auch wenn ich glaube, er wird negativ sein, ein wneig restzweifel/angst bleibt bestehen.

Dieses morgen tief seit Wochen belastet sehr. Ich wache auf und will nur weiter schlafen. Es ist echt zum verzweifeln...

Gerade wieder dieses krasse Herzrasen. Und die vielen Gedanken. Negativen Gedanken. Das ich das alles nicht schaffe.

Vielleicht probierst du einfach mal was anderes? Also z.B. aufstehen, einen Morgenspaziergang machen und in einem Straßencafé frühstücken?

Momentan bin ich noch unter Quarantäne, bis ich das Ergebnis vom Corona Test habe. Und diese Hitze macht mir auch arg zu schaffen.

Ich mache die ganze Zeit Meditation. Aber gerade musste ich davon Mal ausreißen und habe meine Bude gesaugt, die Katzen Klos gesäubert und mein Bett neu bezogen. Das habe ich mir seit Tagen vorgenommen. Nun habe ich das schon Mal geschafft. Nun mache ich eine pmr.
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der corona test ist negativ. wenigstens etwas. war auch erst ma zum kiosk, paket wegbringen und brötchen holen. puh is das warm. nun zu haus und wieder ko. aber zumindest schon einiges geschafft heut. nun darf ich wieder ne pause machen. später noch weiter haushalt und noch laufen. aber zwischendrin pausen machen. das darf ich. und ich bin gut wie ich bin. trotz aller macken.

Zitat von Maldur:
und ich bin gut wie ich bin. trotz aller macken.

Die wichtigste Erkenntnis, die man nie vergessen darf!
Weiter so

heute brauch ich sehr viele pausen. vorhin ein wenig ablage gemacht, danach total erschlagen. jetzt gerade zocken, auch das strengt an. zwischendurch meditiere ich viel, döse dann immer auch kurz weg. und immer im hinterkopf der zweifler, ob das so richtig ist wie ich das mache...

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Dr. Christina Wiesemann
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