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Hallo ihr Lieben,
ich bin neu hier im Forum und habe mich angemeldet, weil ich wohl unter einer Angststörung leide. Ich bin ganz neu in dem Thema; hatte vorher noch nie starke unbegründete Ängste oder gar Panikattacken. Nach mehreren Jahren, in denen ich psychisch sehr belastet war (3 Kinder, davon 2 mit Besonderheiten, pflegebedürftige Mutter und natürlich Corona) bekam ich kurz vor Weihnachten stechende Kopfschmerzen (die zum Glück wieder weg sind). Mitte Januar stieß ich mir zu allem Unglück auch noch heftig die linke Schläfe an einer Lampe und das brachte anscheinend das Fass zum Überlaufen.
Abends hatte ich auf dem Sofa das Gefühl, alles Blut weiche aus meinem Kopf und meinen Füßen und sammle sich in meiner Körpermitte. Dazu Herzrasen und Atemnot. Diese Attacke hatte ich noch zwei Mal und später noch drei, vier Mal in sehr abgeschwächter Form. Und seitdem bin ich nicht mehr dieselbe.
Ich leide unter starken Schlafstörungen, schrecke beim Einschlafen schon mehrmals mit Herzrasen und Beklemmung hoch. Habe ich Glück, schlafe ich irgendwann ein, habe ich Pech, geht das die ganze Nacht so. Morgens zwischen vier und fünf wache ich auf mit Brustbrennen.
Auch der Alltag wird immer schwieriger zu bewältigen und gerade heute habe ich dann beschlossen, die mir von der Hausärztin verordneten Opipramol zu nehmen, weil ich diese diffusen Ängste den ganzen Tag sowie die Beklemmungen und mittlerweile wohl auch leichten Panikzustände nicht mehr aushalte. Zudem muss ich funktionieren für meine Kinder.

Könnt ihr mir irgendwie Mut machen? Komme ich da wieder raus mit einer geeigneten Therapie? Gibt es quasi Hilfe zur Selbsthilfe; irgendetwas was ich selbst tun kann bis ich einen Therapieplatz bekommen?
Danke euch und liebe Grüße!

12.03.2022 12:15 • 15.03.2022 #1


20 Antworten ↓

Hallo

Ich selbst nehme die opipramol auch aber nicht mehr lange weil sie mir nicht mehr helfen mittlerweile
Aber in der schlimmsten zeit vor zwei Jahren haben sie mir sehr gut geholfen gehabt ich konnte wieder ein normales Leben führen die Ängste wurden damit gedämpft
Versuch sie einfach wenn es garnichts bringt absetzen kann man immer noch

Eine Therapie nebenbei ist auch nicht verkehrt und kann sehr hilfreich sein noch bist du am anfang der Angststörung wo man sehr gut wieder raus kommt

A


Neu im Angstthema

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Hallo,
danke dir für deine Nachricht! Ich bin immer noch am zögern und nehme nur ab und zu eine Opipramol zur Beruhigung, wenn es nicht anders geht.
Ich stehe auf der Warteliste für die Tagesklinik bei uns; angeblich an erster Stelle. Jetzt habe ich gerade angerufen und wollte fragen, ob es absehbar ist, dass ich bald drankomme. Da sagte die Dame am Telefon, ich solle später anrufen, sie sei gerade in einem Aufnahmegespräch? Verstehe das nicht; dann müsste das doch eigentlich mein Aufnahmegespräch sein?
Ich finde es so schlimm, wenn man erkannt hat, dass man Hilfe braucht, diese aber nicht erhalten kann, weil es keine Therapieplätze gibt. Ich habe echt Angst, dass sich mein Zustand chronifiziert und dann nichts mehr zu machen ist.

Darf ich dich fragen, was deine Strategien sind, um mit Angst/innerer Unruhe fertig zu werden? Tust du dann was aktiv dagegen?
Viele Grüße!

Hallo

Ich kenne das auch mut den therapieplätzen es ist sehr schwer irgendwo rein zu kommen und aufgrund von corona noch schwieriger
Ich suche jetzt seit über einem jahr nach einem Platz bisher keinen erfolg gehabt wenn dann nur bei privat Therapeuten aber das zahlt einen ja niemand
Ich versuche mich oft abzulenken wenn ich merke das die angst und panik wieder Überhand nimmt aber das klappt nicht immer breche auch oft zusammen und bin am weinen vor lauter verzweiflung
Ach das opipramol nimmst du als bedarfsmedikament hilft dir das?
Ich habe bzw nehme es jeden tag regelmäßig drei mal am tag

Das Opipramol macht mich halt etwas ruhiger, aber das quälende Gefühl im Inneren bleibt. Ich hasse es und habe Angst, dass das jetzt immer so bleibt und ich kein normales Leben mehr führen werde. Aber ich denke mir, wenn ich Medikamente nehme, dann weiß ich ja nicht, ob ich mental Fortschritte mache während einer Therapie oder ob es nur an den Medikamenten liegt. Verstehst du, was ich meine?
Du wartest seit einem Jahr auf einen Therapieplatz? Wie hältst du das nur aus? Hat sich an deinem Zustand seitdem etwas verbessert? Tust du aktiv etwas?

Ja ich verstehe was du meinst ich habe es auch lange ohne medikamente versucht aber irgendwann ging es nicht mehr die angst war einfach zu stark gewesen möchte mich jetzt auch umstellen lassen auf ein anderes medi erstmal
Mir ging es jetzt zwei jahre relativ gut bis auf einzelne Tage aber ich hatte mich mit corona infiziert seitdem geht es bergab

Möchtest du stationär in eine Klinik oder Tagesklinik?

Grüß dich, auch ich bin erst frisch was PanikAngstzustände betreffen. In der Anfangswoche hatte ich Atemnot,kalte schwitzige Hände, Herzrasen ein hoher Blutdruck, zittern usw. 2 Wochen später bin ich zum Arzt gegangen und seitdem geht es mir besser(da man sich in sicheren Händen fühlt) ich nehme seitdem Pflanzliche Beruhigungskapseln(Sedariston) die mir gut helfen den Alltag zu überwinden.

Es treten Abundzu immernoch sorgen auf, Beispielsweise muss ich mehrmals in der Stunde gucken wie mein Herz schlägt, dann wird mir mulmig, ich bekomm leichte Panik und ich habe eine verdammte Unruhe in mir.

Mein Tipp den ich dir geben kann ist das du dich ablenkst wie beispielsweise etwas zu lesen. Das mach ich hier im Forum weil ich dadurch abgelenkt bin und sich das herzrasen beruhigt, der Blutdruck wieder runtergeht und man entspannen kann. Auch Videospiele oder sonstige Beschäftigungen wie Spazieren gehen, Haushalt machen oder mit der FamilieFreunden reden helfen mir da sehr gut.

Ich hoffe das du da schnell wieder raus kommst und wünsche dir alles gute

Hast du dich schon um einen Therapieplatz bemüht? Ich habe eben nochmal in der Tagesklinik angerufen. Ich bin die erste auf der externen Warteliste, aber es sind noch 10 stationäre Patienten vor mir. Ich denke, es wird Mai, bis ich die Tagesklinik von innen sehe ... tolle Aussicht.
Sedariston hat mir nicht geholfen, ich nehme nun Laif900 und Ashwaganda Kapseln. Aber die innere Unruhe macht mich wahnsinnig. Dazu das heulende Elend, das mich befällt, wenn ich mir vorstelle, dass mich diese Gefühle nun nie wieder verlassen werden.

Das Schlimmste sind die nächtlichen Panikattacken, die mich oft befallen. Tagsüber habe ich keine, aber nachts ist es wirklich teilweise schlimm, so dass ich manchmal nur 2 Stunden schlafe oder so.

Ich wäre dankbar, wenn hier noch einige alte (Angst-)Hasen antworten könnten, die vielleicht noch ein paar Tipps haben gegen Angst?

Ich gehe in eine Tagesklinik, alles andere wäre undenkbar mit drei Kindern. Schon die Tagesklinik ist schwierig.

Das ist eben auch meine Angst; dass ich jetzt was nehme, was dann in einem halben Jahr nicht mehr wirkt, dann brauche ich was Stärkeres und immer so weiter...

@PanikPanther du bist ja noch ziemlich am Anfang da kann man es mit Therapie sehr gut behandeln
In einer Tagesklinik war ich schon gewesen hat ganz gut geholfen
Ich habe nur ein ganz leichtes AD bekommen gehabt um runter zu fahren erstmal aber es wirkt halt leider eben nicht mehr aber die Ängste sind momentan so schlimm das ich es ohne nicht schaffe aber ich habe das ganze auch seit 2012

Hallo, es gibt hier einen erste Hilfe Thread bei Panikattacken, agoraphobie-panikattacken-f4/hilfe-thread-t63048-13950.html?hilit=erste%20Hilfe%20thread%20bei%20Panikattacken#p2454162

Hilfreiche Videos und Bücher können helfen.
Meistens findet alles nur in Gedanken, die in der Zukunft liegen statt (Sorgen) oder in der Vergangenheit (was passiert ist, ist vergangen).

Die nächtlichen Panikattacken habe ich hinter mir gelassen, auch tagsüber gelingt es mir seit etwa zweieinhalb Jahren ohne Panik auszukommen. Kampf dagegen erzeugt mehr davon.
Lernen, mit den Gedanken umzugehen, sie beobachten, statt zu bewerten oder ihnen zu glauben....sich selbst Fragen stellen, was gerade im Leben nicht läuft und dazu lernen, wie es richtig laufen kann...Annahme, Akzeptanz, Aushalten, sie zum Freund machen, nicht zum Feind.
Es gibt so viele Tipps...es sind verschiedene Wege, ausprobieren und schauen, wie es einem damit geht, wenn man den Weg gefunden hat, kann man ihn weiter beschreiten und dieser führt dann auch zum Ziel (wobei der Weg ja immer schon das Ziel ist... ) Leider viel Arbeit, wenn es langfristig zum Erfolg führen soll. Und sich nicht verurteilen, wenn man glaubt oder denkt wieder mal einen Schritt zurück geht oder denkt: ich schaff es nicht mehr...friedvoll mit sich selbst umgehen, egal, wie schlimm die Panik gerade ist.
Beispiel: Peter Beer hat selbst unter Panikattacken gelitten und viele Videos dazu im YouTube Kanal, er weiß wovon er spricht. Ebenso Yongey Mingyur Rinpoche, ein tibetischer Meditationsmeister. Diese waren u. a. quasi meine Lehrer.

Hast du dich dann nicht direkt behandeln lassen? Genau das ist ja meine Angst, dass es einfach nicht mehr weggeht...
Ich bewundere deine Kraft!

Wen meinst du @PanikPanther

@-IchBins- Danke dir für die vielen Tipps! Ich habe im Alltag keine Panikattacken, sondern nur nachts. Das finde ich fast noch schlimmer, weil ich das Gefühl habe, ihnen hilflos ausgeliefert zu sein. Hab gestern zu meinem Mann gesagt Meine Angst ist ein Feigling. Sie überfällt mich nur nachts so richtig. Was hast du denn konkret gegen die nächtlichen Panikattacken gemacht? Und würdest du dich heute als angstfrei bezeichnen?
Ansonsten habe ich tagsüber immer so ein Kribbeln im Bauch, als wenn ich auf sehr unangenehme Weise verliebt wäre. Es ist kaum zum Aushalten und ich glaube, am stärksten ist im Moment die Angst vor der Angst bei mir. Kämpfe jeden Tag mit mir, ob ich nicht doch das Paroxetin einfach nehmen soll. Aber ein Freund von mir hat es eingeschlichen und kam dann nach einer Woche mit dem Notarzt stationär in die Psychiatrie. Es geht ihm zwar jetzt ganz gut mit dem Paroxetin, aber das Einschleichen war wohl die Hölle für ihn.

@-IchBins- Ich hab Angstmaus gemeint mit meinem vorherigen Thread.

Doch habe ich mich behandeln lassen es kommt bei mir leider immer wieder zurück wenn ich zu viel Stress habe oder private Probleme
Diese Erkrankung liegt aber auch bei uns in der Familie ich denke da gibt es einen großen zusammenhang

Ja, das kenne ich. Das ist wirklich furchtbar. Ich habe viel gelernt mit jeder Panikattacke, nämlich, dass sie mir nichts anhaben kann. Es kommen nur Symptome, die sich nach und nach abgeschwächt haben, je mehr ich sie ausgehalten habe. Habe mir dann innerlich gesagt: ah, ok, da bist du ja wieder, es ist ok. Ich kenn dich bereits sehr gut, ich weiß, dass du auch bald wieder gehen wirst. So oder so ähnlich. Habe anfangs oft nachts am Bettrand gesessen mit meinem Handy in der Hand, weil ich dachte, ich müsse sterben.
Angstfrei bin ich nicht, diese Angst zieht sich bereits seit meiner Kindheit durchs Leben. Aber ich konnte lernen, gesünder/besser mit der Angst umzugehen. Ich habe mir alle möglichen Videos angesehen und Hörbücher angehört und jeden Tag diese Theorie in die Praxis umgesetzt. Es kamen auch immer mal wieder Rückfälle, aber ich habe weiter gemacht und diese sogenannten Rückfälle wurden immer weniger und weniger. Jetzt habe ich wieder einen ganz normalen Alltag und Frieden in mir.
Keine Dauermedikamente (haben mir nicht geholfen, es waren 13 verschiedene), keine Therapie und auch keine Klinikaufenthalte haben mich soweit gebracht, wie ich mich selbst. Ja, es kostet Kraft, aber nach einer meiner schlimmsten Attacken habe ich einen starken Willen entwickelt, aus dem Leid raus zu kommen. Und es hat auch geklappt langfristig. Habe mich mit mir auseinander gesetzt und gefragt, was genau das Problem ist und somit konnte ich mit der Vergangenheit abschließen. Die Zukunft liegt vor mir und keiner weiß, was passieren wird, es sei denn jemand kann tatsächlich hell sehen, also habe ich auch damit abgeschlossen und den Fokus auf das Hier und Jetzt gelegt.
Ich habe begonnen zu meditieren und fühle mich viel besser. Zeitgleich habe ich mit Qi Gong Übungen begonnen.
Die Infos habe ich von P. Beer, Mingyur Rinpoche, E. Tolle. Thich Nhat Hanh, Shi Heng Yi...
Zu den Medikamenten kann ich nichts sagen, das darfst du für dich selbst entscheiden. Es kann dir helfen, auch, wenn es deinem Freund damit nicht gut ging, heißt das nichts...jeder spricht anders auf ein Medikament an. Manchmal dauert es ein paar Wochen, bis die Wirkung einsetzt, deshalb sollte man nicht gleich aufgeben. Zunächst kann es schlimmer werden, was ich so gelesen habe, muss aber nicht.
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@-IchBins- Ich danke dir sehr für deine Ausführungen. Ach Mann, mir macht es solche Angst, dass mein Leben jetzt so anders ist und vielleicht nie wieder richtig gut... ich stehe da echt noch am Anfang und muss nun lernen, damit umzugehen. Vor allem dass es so plötzlich über mich hereingebrochen ist.

Zitat von PanikPanther:
@-IchBins- Ich danke dir sehr für deine Ausführungen. Ach Mann, mir macht es solche Angst, dass mein Leben jetzt so anders ist und vielleicht nie wieder richtig gut... ich stehe da echt noch am Anfang und muss nun lernen, damit umzugehen. Vor allem dass es so plötzlich über mich hereingebrochen ist.

Ja, das war bei mir auch nicht anders. Man muss halt selbst viel tun und dann kommt da auch wieder raus aus dem Teufelskreis. Viel Erfolg!

Danke dir so sehr für deine aufmunternden Worte!

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Dr. Christina Wiesemann
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