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Schönen guten Abend an Alle!

Ich schreibe Heute mal wieder, weil ich scheinbar etwas Zuspruch und Erfahrungen suche. Oder vielleicht einfach nur mal darüber reden muss.

In meinem vorherigen Thema, das schon eine weile her ist, habe ich ja bereits beschrieben das ich eine SVT hatte (Supraventrikuläre Tachykardie). Hat sich bisher auch nicht weiter wiederholt, was auch gut ist, und mir ging es eigentlich soweit ich es in Erinnerung hatte, nennen wir es mal dem umständen entsprechend ganz gut.

Vor, ich glaube, 2 Monaten ca. habe ich mir eine Grippe eingefangen. Nicht all zu Schlimm, aber war dann doch knapp 2 Wochen zuhause. Da meine Bronchien etwas bedient waren, hat mir die Ärztin einen Inhalator verschrieben, der die Bronchien öffnen sollte. Soweit so gut, hat funktioniert. Hab aber dann auch gelesen, das dieser auch zu Herzstolpern führen kann, was letztendlich auch passiert ist. Gelesen hab ich es übrigens erst später, als das Herzstolpern angefangen hat, also nicht WEIL ich es gelesen hatte.

Nach der Grippe ist es dann etwas besser geworden, aber es nervt mich dennoch seither immer wieder, mal mehr mal weniger. Ich glaub ich muss es jetzt nicht groß beschreiben, dieses Gefühl in der Brust das kurz Blubb macht und dann in den Hals zieht bei jedem Stolperer.
Grundsätzlich wurde ja bei meinem SVT schon mehrmals EKG, Ultraschall etc. gemacht, also ich schließe aus das es was ernstes ist. Dennoch, extrem Nervig.
An dieser Stelle sei auch gesagt, ich würde jetzt nicht wirklich sagen ich hätte Angst vor Herzkrankheiten oder dem Sterben direkt. Ich bin da eher so, das ich das Akzeptiert habe, sollte es passieren. Ist halt dann Schicksal oder wie auch immer. Aber es nervt halt extrem.

In der Zwischenzeit, also vor ca. 3-4 Wochen glaub ich, hatte ich auch bei meinem Neurologen einen Termin.
Diesem hab ich auch etwas offener erzählt, wie es mir halt geht, das ich auch mit Suizidgedanken zu kämpfen hab hier und da. Achja, wir waren gerade dabei meine Duloxetin abzusetzen. Ich war bereits bei 30mg, also die geringste Dosis.
Er fragte mich ob ich auch schon so richtige Pläne entwickelt habe zum Suizid, das konnte ich aber verneinen. Es waren einfach mehr so Gedanken, welche Methode würde ich nutzen (man wills ja möglichst schnell und schmerzfrei) usw.
Die Entscheidung des Neurologen war dann folgende. Wir steigern das Duloxetin wieder, auf 90mg, da ich damit sehr gut gefahren bin. Zusätzlich machen wir einen Reset meinte er.
Eine Woche lang eine halbe Alprazolam in der Früh und eine am Abend. Ich glaube das entspricht insgesamt 0,5mg.
Danach die Woche nur noch Abends eine Halbe, und dann Schluss.
Meine Bedenken zur Abhängigkeit habe ich ihm Mitgeteilt, aber er meinte das sollte wohl kein Problem darstellen.

Tatsächlich war die Woche, in der ich es in der Früh und am Abend genommen hatte, eine der besten Zeiten seit langem wieder. Ich hatte Freude an verschiedenen Dingen, die mir manchmal keine Freude mehr bereitet haben usw. Wirklich eine gute Woche, und soweit ich mich Erinnern kann, auch kein Herzstolpern, oder nicht mitbekommen.
Die Woche darauf war auch in Ordnung, aber nicht so gut wie die Woche davor. Und dann quasi wieder Normalzustand

Jetzt habe ich aber irgendwie immer noch das Problem mit dem Herzstolpern. Ja mir ist bewusst, das man das nicht wirklich Weg bekommt auch da hab ich verschiedene Dinge wie Magnesium, Vitamine, etc. probiert.
Was mich viel mehr stört, ist das ich manchmal so unruhig werde, das mir oft keine Wahl bleibt, als eine halbe Alprazolam zu nehmen, quasi Notfall. Das hilft auch soweit so gut, aber manchmal nehme ich es 2-3 die Woche, jenachdem. Und da mache ich mir irgendwie ein wenig sorgen, das vielleicht schon eine Abhängigkeit da ist, und das irgendwie Absetzsymptome sind.

Meinen nächsten Termin beim Neurologen habe ich Ende April, da kann ich natürlich nochmal mit ihm reden. Mal schauen was er dazu sagt.

Würde mich freuen, von jedem etwas zu lesen, der vielleicht in einer ähnlich Situation ist/war, oder generell was dazu sagen kann/möchte. Oft hilft mir das schon ungemein.

Vielen Dank Schönen Abend noch allen 3

11.03.2025 20:05 • 13.03.2025 #1


3 Antworten ↓


@Licinius
Das Hauptproblem hier scheint mir nicht das Herzstolpern selbst zu sein, sondern der Umgang damit und die Unsicherheit bezüglich der Medikamente. Das Herzstolpern wurde ja schon mehrfach untersucht, und körperlich scheint nichts Ernstes dahinterzustecken. Also bleibt die Frage: Warum macht es dir so zu schaffen?

Dass du nach der “Reset-Woche” mit Alprazolam eine deutlich bessere Phase hattest, zeigt ziemlich deutlich, dass Anspannung und Unruhe eine große Rolle spielen. Das Benzodiazepin hat dich für kurze Zeit spürbar entspannt – und schwupps, keine Symptome mehr. Das spricht dafür, dass die Stolperer eher durch Stress, Anspannung und möglicherweise eine Sensibilisierung auf Körpersignale verstärkt werden.

Jetzt ist natürlich das Problem, dass du das Alprazolam nicht dauerhaft nehmen kannst (und solltest), weil du sonst in eine Abhängigkeit rutschst. Dass du es mittlerweile 2–3 Mal pro Woche nimmst, ist schon eine Grauzone, die auf Dauer riskant werden kann. Es kann auch sein, dass dein Körper nach den Wochen mit dem Benzo jetzt verstärkt Unruhe spürt, weil er sich an die dämpfende Wirkung gewöhnt hat – und du das dann als “natürliche” innere Anspannung wahrnimmst, die vorher vielleicht nicht so stark war.

Wenn du jetzt schon Angst hast, dass da eine Abhängigkeit droht, wäre es sinnvoll, mit deinem Neurologen über Alternativen zu sprechen. Vielleicht ein anderes Medikament zur Beruhigung, das kein Abhängigkeitspotenzial hat, oder ein gezieltes Training zur besseren Stressregulation. Denn wenn du immer wieder das Benzo als “Notlösung” nutzt, trainierst du dein Gehirn unbewusst darauf, dass es nicht ohne geht – und das verstärkt langfristig das Problem.

Ansonsten: Die Herzstolperer scheinen sich vor allem dann zu melden, wenn du generell unruhig bist. Könnte helfen, anstatt sofort mit dem Medikament gegenzusteuern, erst mal bewusst in eine andere Richtung zu lenken – zum Beispiel mit gezielter Atmung, Bewegung oder einer Technik wie PMR. Nicht, weil das alles sofort Wunder wirkt, sondern weil du dir damit langfristig eine Strategie aufbaust, die nicht von Medikamenten abhängig ist.

Zusätzlich wäre die Frage, ob das Duloxetin wirklich (noch) das Richtige für dich ist, wenn du trotz hoher Dosis immer wieder in so tiefe Phasen rutschst. Eventuell wäre es sinnvoll, die Medikation noch mal mit dem Neurologen zu besprechen und zu schauen, ob ein anderes Antidepressivum oder eine zusätzliche nicht-medikamentöse Strategie besser für dich wäre.

Klingt wahrscheinlich mühsam, ist aber auf Dauer die nachhaltigere Lösung. Und du hast ja schon gemerkt, dass dein Zustand stark schwankt – das spricht eher gegen ein wirklich fixes körperliches Problem und mehr für eine Sache, die mit Stress und Nervensystem zu tun hat.

A


Nerviges Herzstolpern, Innere Unruhe, Alprazolam

x 3


@WayOut
Danke erstmal für Deinen Ausführlichen Beitrag und das Du Dir die Zeit genommen hast!

Vieles das Du beschrieben hast, kam mir auch schon in den Sinn, und habe auch darüber schon nachgedacht.
Habe Heute probiert meinen Termin vorzuverlegen, was leider nicht ging, da der Neurologe ziemlich zugebucht ist.
Ich werde also noch durchhalten bis zu meinem Termin, und versuchen so gut es geht kein Alprazolam zu nehmen.

Wenn es dann soweit ist, werde ich mit dem Neurologen nochmal sprechen. Dieser sollte ja hoffentlich genug Erfahrung haben, um einen guten Weg einzuschlagen.

Ich Danke Dir nochmals sehr für Deine Zeit und Deinen Beitrag 3

@Licinius
Gut ist dass du einen verständnisvollen Arzt an deiner Seite hast.
Ich denke es wird zwsr seine Zeit und viel eigenarbeit brauchen, aber es geht




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