Da muss ich euch ebenfalls recht geben. Mir sagte auch jeder Konfrontation. Vermeide nix sonst wird dein Umkreis immer kleiner.
Ja das wurde es auch... aber in meiner tief depressiven Phase konnte ich nicht mal auf die Toilette gehen. Selbst der Gedanke an das Aufstehen machte mir Angst.
Meine damalige Therapeutin bequatschte mich am Telefon, als ich den Termin absagen wollte und meinte egal wie sehr ich Angst habe ich solle kommen. Auch wenn wir dort nur Quatsch machen,sei allein die Fahrt Therapie für mich.
Recht hatte sie schon aber sie fühlte nicht das was ich zu der Zeit gefühlt habe. Viele Therapeuten arbeiten pauschal das ab was sie in der Schule gelernt haben.
Ich habe den Termin in Begleitung dann irgendwie wahrgenommen, 50min. lang während der Sitzung nur gezittert, von dem was sie erzählt hat habe ich garnix verstanden weil ich mit meinen Gedanken nicht bei der Sache war und das Ende vom Lied war dass ich die Therapie komplett abgebrochen habe und dachte so jetzt könnt ich mich alle mal.
Ich weiß was ich fühle oder auch nicht fühle und deswegen entscheide ich dass ich im Moment noch nicht bereit bin für eine Therapie und schon gar nicht bereit vor die Türe zu gehen.
Ich schlich mein Medikament erst mal ein, durchlebte in der Zeit grauenhafte Tage, ging durch die Hölle, wochenlang nur im Bett. Wollte von niemandem weder was wissen noch hören. Selbst zur Körperpflege war ich zu schwach. sch. drauf wenn die Haare vor Fett triefen. Mich interessierte zu dem Zeitpunkt rein garnix....
Erst nachdem mein Medi anfing zu wirken wurde ich aktiver und machte mir nach und nach einen Plan wie ich wieder in das Leben zurück kann. Mit zitternden Beinen stand ich mit Hilfe vor der Haustüre und machte erst mal drei Schritte hin und her...
In ganz langsamen Schritten und nach und nach über Wochen bin ich soweit dass ich in Begleitung einkaufen gehe, gewisse längere Wege laufen und Arzttermine ohne großartige Zitteranfälle wahrnehmen kann, aber alleine geht noch nicht viel.
Was ich damit sagen möchte, ist dass man eine gewisse Stabilität braucht um sich auch mit seinen Ängsten konfrontieren zu können.
Auch ich überforderte mich. Es gab Tage an denen lief es sehr gut und ich stürzte mich von einer Sache in die nächste. Zum Teil war es zuviel und mein Körper reagierte dann bei Dingen die ich ein Tag zuvor geschafft hatte am nächsten Tag mit Angstattacken.
Konfrontation ja, aber mit einer gewissen Stabilität und in kleinen Schritten. Schon raus aus der Komfortzone aber seine eigenen Grenze nicht überschreiten, das ist ein wenig schwierig.
Es geht z.B nicht darum im Edeka einen Großeinkauf zu machen.
Es geht darum, da wo die Angst kommt diese auch an Ort und Stelle auszuhalten. Sprich wenn die Angst schon auf dem Parkplatz vom Edeka kommt dann erst mal nicht rein gehen sondern die Angst auf dem Parkplatz aushalten, beim nächsten mal dann ein Schritt weiter usw...
Und ganz wichtig, nicht von anderen Personen zu irgendetwas überreden lassen. Das geht garantiert schief, habe ich auch schon durch.