Hallo ihr,
ich verfolge schon seit einiger Zeit die Beiträge im Forum, weil sie mir auch sehr viel Kraft gegeben haben mit dieser Krankheit umzugehen. Nun würde ich gern meinen eigenen Problemen Luft machen wollen, da ich das Gefühl habe nich so richtig verstanden zu werden...
Kurz zu mir: Ich bin Studentin und hatte diesen Sommer das Glück bei einer Forschungseinrichtung im Ausland tätig zu sein. Aber das Glück wehrte nicht lange- meine erste Panikattacke hatte ich bei einem Ausflug in eine fremde Stadt- es war ein unglaublich schwüler Tag und ich hatte das Gefühl mir ist alles zuviel- die fremde Sprache, die temperatur, die Luft- einfach alles. Ich wurde dann in ein Hinterzimmer eines nahen Gebäudes gebracht und ich sollte mich erstmal kurz erholen. Ganz allein- die anderen meiner Gruppe setzten ihren Rundgang erstaml ohne mich fort. Ich dahcte ich sterbe in diesem Zimmer- gedanklich hatte ich mich shcon von meinen Lieben verabschiedet. Es wurde auch kein Arzt geholt, da eine Teamkollegin Medizinerin ist und mich untersuchte und mir becheinigte, dass es mir körperlich gut gehe und ich eine Art kleines Burn-out hätte. Es fiel mir sehr schwer dies zu akzeptieren. Die restliche Zeit im Ausland schleppte ich mich so dahin. Ich hatte täglich mindestens eine Panikattacke, die ich versuchte so gut wie möglich zu vertuschen, da ich eine eventuell zukünftige Arbeit nicht vermasseln wollte und außerdem war es mir einfach nur peinlich vor den Kollegen. Die ganze Zeit begleitete mich Schwindel und ich hatte Angst in Ohnmacht zu fallen.
Meine einzige Hoffnung war, dass es mir zu Hause wieder gut gehen würde. Dem war aber nicht so. Nach mehreren Arztbesuchen stand die Diagnose fest: Panikattacken. Zum Glück fand ich gleich eine Psychotherapeutin, die mich fast sofort behandeln konnte- damit es nicht erst chronisch wird. Bisher hatte ich einen Termin und schon hier stellte sich heraus, dass ich eine gestörte Beziehung zu meiner Mutter habe, da sie sehr dominant ist und mich oft in meinen Entscheidungen gelenkt hat- ich war ziemlich baff. Eigentlich dachte ich, ich hätte ein gutes Verhältnis zu ihr, aber bei längerem drüber nachdenken... naja, ich versuche mich gerade etwas von ihr zu entfernen.
Leider hat sich aus meinen Panikattacken auch noch eine Agoraphobie entwickelt. Am anfang war es so schlimm, dass ich noch nicht mal mehr auf Toilette gehen konnte ohne die Tür offen zu lassen.
Ich habe mir auch das Buch von Heinrichs gekauft, welches mir sehr hilft. Jeden Tag versuche ich mich mit meiner Angst zu konfrontieren- ich gehe raus, fahre Bahn, gehe einkaufen. Es wurde immer besser, auch wenn ich kleine Rückschläge in Kauf nehmen musste. Ich war jetzt recht lange für meinen Nebenjob krank geschrieben, jetzt am Montag ist der große Tag, wo ich seit langem mal wieder arbeiten werde. Ich bin sehr aufgeregt. ABER: gestern wurde ich dann auch körperlich krank- eine dicke Nasennebenhöhlenentzündung hat sich eingeschlichen und macht mich unglaublich mutlos- heute habe ich nur geheult, weil ich das Gefühl habe noch tiefer gerutscht zu sein. Die Symptome (Atemnot, Kopfschmerzen und Gliederschmerzen) verstärken meine Angst und die daraus resultierenden Panikattacken nur noch. Mein Freund, mit dem ich zusammen wohne, ist heute den ganzen Tag arbeiten und als unser Internet kurzzeitig nicht funktionierte, weil ich so meine Antipanik-Entspannungsvideos nicht schauen konnte, bin ich fast ausgerastet und in ein tiefes loch gefallen... Weil ich so allein war. Irgendwie habe ich es mir auch verboten meine Mutter anzurufen, weil ich lernen wollte selbstständiger zu werden... Mein Freund sorgt sich sehr um mich, aber er hat so viele eigene Probleme und ich will ihn nicht immer vollheulen. Ich glaube er ist auch etwas überfordert mit dieser Störung. Könnt ihr mir Tipps geben, wie ich ihm irgendwie entgegen kommen kann- er schaut mich bei einer attacke immer mit tausenden Fragezeichen im Gesicht an und hat auch sehr unter meinen Stimmungen zu leiden. Wie kann ich das Mutter-problem besser angehen? Ich habe das Gefühl ich brauche sie jetzt ganz sehr, aber naja, sie hat auch so eine Art... Sie verletzt mich sehr oft unbewusst.
Ich will mein altes Leben zurück! Ich kann so nicht mehr weiter leben- so etwas denke ich mir dann.... Ich will auch wieder reisen-weil das einfach mal zu meinem zukünftigen Job dazu gehört und ich es auch liebte zu reisen. Meine Hausärztin meinte nur, dass ich mir das abschminken könne- gechädigt für´s Leben....
Ich will nicht mehr heulen und wieder nach vorn schauen, aber gerade habe ich das Gefühl, dass ich keine Kraft mehr habe.
Wenn ich Montag wegen der Nasennebenhöhlenentzündung nich arbeiten gehen kann, dann wäre das sehr enttäuschend... Ich will ja auch mal wieder produktiv sein. Gammeln zu Hause lässt einen auch nur nachdenken...
Ich bin grad echt am Ende
Ganz liebe Grüße
Daisy
ich verfolge schon seit einiger Zeit die Beiträge im Forum, weil sie mir auch sehr viel Kraft gegeben haben mit dieser Krankheit umzugehen. Nun würde ich gern meinen eigenen Problemen Luft machen wollen, da ich das Gefühl habe nich so richtig verstanden zu werden...
Kurz zu mir: Ich bin Studentin und hatte diesen Sommer das Glück bei einer Forschungseinrichtung im Ausland tätig zu sein. Aber das Glück wehrte nicht lange- meine erste Panikattacke hatte ich bei einem Ausflug in eine fremde Stadt- es war ein unglaublich schwüler Tag und ich hatte das Gefühl mir ist alles zuviel- die fremde Sprache, die temperatur, die Luft- einfach alles. Ich wurde dann in ein Hinterzimmer eines nahen Gebäudes gebracht und ich sollte mich erstmal kurz erholen. Ganz allein- die anderen meiner Gruppe setzten ihren Rundgang erstaml ohne mich fort. Ich dahcte ich sterbe in diesem Zimmer- gedanklich hatte ich mich shcon von meinen Lieben verabschiedet. Es wurde auch kein Arzt geholt, da eine Teamkollegin Medizinerin ist und mich untersuchte und mir becheinigte, dass es mir körperlich gut gehe und ich eine Art kleines Burn-out hätte. Es fiel mir sehr schwer dies zu akzeptieren. Die restliche Zeit im Ausland schleppte ich mich so dahin. Ich hatte täglich mindestens eine Panikattacke, die ich versuchte so gut wie möglich zu vertuschen, da ich eine eventuell zukünftige Arbeit nicht vermasseln wollte und außerdem war es mir einfach nur peinlich vor den Kollegen. Die ganze Zeit begleitete mich Schwindel und ich hatte Angst in Ohnmacht zu fallen.
Meine einzige Hoffnung war, dass es mir zu Hause wieder gut gehen würde. Dem war aber nicht so. Nach mehreren Arztbesuchen stand die Diagnose fest: Panikattacken. Zum Glück fand ich gleich eine Psychotherapeutin, die mich fast sofort behandeln konnte- damit es nicht erst chronisch wird. Bisher hatte ich einen Termin und schon hier stellte sich heraus, dass ich eine gestörte Beziehung zu meiner Mutter habe, da sie sehr dominant ist und mich oft in meinen Entscheidungen gelenkt hat- ich war ziemlich baff. Eigentlich dachte ich, ich hätte ein gutes Verhältnis zu ihr, aber bei längerem drüber nachdenken... naja, ich versuche mich gerade etwas von ihr zu entfernen.
Leider hat sich aus meinen Panikattacken auch noch eine Agoraphobie entwickelt. Am anfang war es so schlimm, dass ich noch nicht mal mehr auf Toilette gehen konnte ohne die Tür offen zu lassen.
Ich habe mir auch das Buch von Heinrichs gekauft, welches mir sehr hilft. Jeden Tag versuche ich mich mit meiner Angst zu konfrontieren- ich gehe raus, fahre Bahn, gehe einkaufen. Es wurde immer besser, auch wenn ich kleine Rückschläge in Kauf nehmen musste. Ich war jetzt recht lange für meinen Nebenjob krank geschrieben, jetzt am Montag ist der große Tag, wo ich seit langem mal wieder arbeiten werde. Ich bin sehr aufgeregt. ABER: gestern wurde ich dann auch körperlich krank- eine dicke Nasennebenhöhlenentzündung hat sich eingeschlichen und macht mich unglaublich mutlos- heute habe ich nur geheult, weil ich das Gefühl habe noch tiefer gerutscht zu sein. Die Symptome (Atemnot, Kopfschmerzen und Gliederschmerzen) verstärken meine Angst und die daraus resultierenden Panikattacken nur noch. Mein Freund, mit dem ich zusammen wohne, ist heute den ganzen Tag arbeiten und als unser Internet kurzzeitig nicht funktionierte, weil ich so meine Antipanik-Entspannungsvideos nicht schauen konnte, bin ich fast ausgerastet und in ein tiefes loch gefallen... Weil ich so allein war. Irgendwie habe ich es mir auch verboten meine Mutter anzurufen, weil ich lernen wollte selbstständiger zu werden... Mein Freund sorgt sich sehr um mich, aber er hat so viele eigene Probleme und ich will ihn nicht immer vollheulen. Ich glaube er ist auch etwas überfordert mit dieser Störung. Könnt ihr mir Tipps geben, wie ich ihm irgendwie entgegen kommen kann- er schaut mich bei einer attacke immer mit tausenden Fragezeichen im Gesicht an und hat auch sehr unter meinen Stimmungen zu leiden. Wie kann ich das Mutter-problem besser angehen? Ich habe das Gefühl ich brauche sie jetzt ganz sehr, aber naja, sie hat auch so eine Art... Sie verletzt mich sehr oft unbewusst.
Ich will mein altes Leben zurück! Ich kann so nicht mehr weiter leben- so etwas denke ich mir dann.... Ich will auch wieder reisen-weil das einfach mal zu meinem zukünftigen Job dazu gehört und ich es auch liebte zu reisen. Meine Hausärztin meinte nur, dass ich mir das abschminken könne- gechädigt für´s Leben....
Ich will nicht mehr heulen und wieder nach vorn schauen, aber gerade habe ich das Gefühl, dass ich keine Kraft mehr habe.
Wenn ich Montag wegen der Nasennebenhöhlenentzündung nich arbeiten gehen kann, dann wäre das sehr enttäuschend... Ich will ja auch mal wieder produktiv sein. Gammeln zu Hause lässt einen auch nur nachdenken...
Ich bin grad echt am Ende
Ganz liebe Grüße
Daisy
05.10.2013 20:14 • • 06.10.2013 #1
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