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auch mich hat es heute mal wieder erwischt. ich habe seit monaten wieder eine starke panikattacke gehabt. wobei was heißt gehabt. irgendwie drifte ich immer wieder in den zustand der angst ab. mir ist derbe kalt, mein magen stresst ohne ende, wenn ich mich hinlege gehts mir richtig schlecht. nun trinke ich erst einmal einen starken beruhigungstee, ich hoffe der bringt erst einmal linderung. zur not habe ich noch tavor...

ich frage mich nur, wieso es mich nun wieder so trifft. ich treibe seit geraumer zeit regelmäßig sport, was mir sehr gut tut. meine ernährung wird auch besser. Alk. und nikotin ist eh seit langer langer zeit tabu (Alk. seit 2 3/4 jahren, nikotin seit einem jahr). allerdings habe ich die letzten tage sehr schlecht und wenig geschlafen, bin ein wenig erkältet und hatte wohl zu viel koffein (mir reichen 2 becher kaffee, dann ist eig schon das limit überschritten). vll. liegt es daran, ich weiß es nicht. ich werde schier verrückt, weil ich auf der einen seite weiß, dass das nur eine pa ist und die vorbei geht, auf der anderen seite aber dieses widerliche gefühl im körper nicht weggeht. ich weiß nicht wie ich es beschreiben soll. dieser mix aus kälte, anspannung, magendruck, verwirrtheit. es ist zum aus der haut fahren...

ich weiß, dass viele das kennen und es schwer ist jemanden zu helfen, der so etwas gerade durchlebt. aber ich musste mir das nun einfach mal von der seele schreiben...

30.03.2015 14:28 • 12.05.2015 #1


8 Antworten ↓


Immer wieder spannend zu sehen, wie sehr man doch versucht, etwas Äußeres zu finden um daran Ängste und Panikattacken festzumachen.

Ich kann nur, wie schon an anderer Stelle predigen, dass Ängste und Panikattacken nur Symptome sind, keine Ursache und kein Grund. Der liegt woanders. Ein Irrglaube, sich ausschließlich mit den Symptome zu beschäftigen, äußere Umstände festzumachen und daran festzuhalten, dass das nun alles war.

Ängste sind doch sozusagen nur ein letzter Weg der Psyche, auf das Ungleichgewicht aufmerksam zu machen, welches wahrscheinlich schon seit Jahren oder Jahrzehnten VORHER bestand, aber konsequent ignoriert wurde.

Ernährung, Nikotin, Alk. usw. geht für mich in ähnliche Richtung wie Zwänge, die ja auch gerne in Kombination mit Ängsten auftreten. Man glaubt dadurch, Ängste besser kontrollieren zu können.

Ängste haben eine Ursache. Welche?

Keine Antwort darauf, dann empfehle ich Biographiearbeit, intensiv, mit Hilfe eines Therapeuten, der durch den Lebensweg (insb. Kindheit) führt. Ich bin sicher, man findet dort mögliche Ursachen und Gründe. Ob sie es denn wirklich dann sind, muss eine tiefere Betrachtung zeigen Mithilfe geeigneter Therapiemethoden. Und nein, die Therapiemethoden heissen nicht Antidepressiva essen bis zum Lebensende und nein, auch nicht Verhaltenstherapie, die als besten Erfolg den Umgang mit den Symptomen verbessert, aber so gar nichts, Null, an den Ursachen macht.

Sorry, wenn das alles sehr direkt klingt, ich möchte Dir nicht zu Nahe treten o.ä., schaue auf das, was Du nehmen kannst...

A


Nach langer Zeit wieder eine PA

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vielen dank erst einmal für die antwort. mir ist auch bewusst, dass das nur die symptome aber nicht die ursache sind. ich bin seit 2008 in behandlung, war 2 mal in stationärer behandlung und habe gerade zudem eine 18 monate ambulante therapie hinter mir. es gibt eine menge gründe, die zu dem geführt haben,d er ich heute bin.

ich denke, aktuell ist die angst vor dem arbeitsplatzverlust der stärkste faktor. mein vertrag läuft zwar noch bis zum 31.12.15, aber chancen darüber hinaus zu bleiben sind bisher noch gering. in den vergangenen monaten war zudem die privatinsolvenz ein großer faktor. diese ist nun aber gestartet, aber sicherlich auch noch ein weiterer faktor. dazu äußere, kurzfristige einflüsse eben wie zu viel koffein und zu wenig schlaf. in der kombination ist es wieder zu viel gewesen.

so, nachdem ich es dank des beruhigungstees doch einigermßen schlafen konnte gehts nun wieder.

heute bin ich noch zu hause geblieben. fühl mich sehr ausgelaugt. nicht so schlimm wie gestern, aber einfach nur müde und kaputt (körperlich) und leer (geistig). ich habe mir einige ratgeber durchgelesen, das hilft mir persönlich immer.

aber dieses mattheit, erschöpfung, die ist doch sehr anstregend. auf der einen seite will ich wieder zur arbeit, auf der anderen merke ich, dass ich zumindest heute noch eine pause benötige.

irgendwie ist momentan der wurm drin. ich fühl mich permanent derbe angespannt, letzten samstag wieder sehr starke panikschübe, so dass ich seit langem wieder eine halbe tavor genommen habe. es ist momentan echt zum verzweifeln. ich treibe seit anfang märz sport (meist drei mal die woche fitnessstudio, ab und an auch schwimmen), ernähre mich immer besser, habe auch schon ein paar kg abgenommen. meine hoffnung, dass das ein mittel zur besserung ist wurden zumindest bisher nicht erfüllt.

mittlerweile ist mein blutdruck sehr hoch, meist so bei 155/100, wobei der puls zumindest dann immer normal ist (zw 70-90). ich habe das messgerät schon weggepackt, damit ich mich nicht kirre mache. ich habe gleich einen arzttermin, und werde dort eine 24 h messung vorschlagen. ich habe bisher 2 mal so eine messung machen lassen, weil ich dachte, das mein blutdruck zu hoch sei, beide male war er dann aber gut.

zudem habe ich meiner therapeutin auf den ab geredet, und werde sie nachher zu ihrer sprechzeit noch einmal anrufen. 2 sitzungen habe ich noch (aufgespart) und werde mit ihr besprechen ob eine folgetherapie möglich ist. ich merke, dass ich jemanden zum reden brauche. jemanden der mir hilfestellung geben kann. nicht nur freunde oder familie, die es meist gut meinen aber doch nicht richtig verstehen.

nun ist der punkt gekommen, wo ich mich frage, was genau der auslöser ist, bzw. welche punkte mit hineinspielen. ich kann mich entsinnen, dass ich vergangenes jahr zu dieser zeit (april, mai) auch probleme hatte, evtl liegt es also auch am wetter umschwung. aber das wetter kann ja nicht nur schuld sein. dann kommt der punkt, das ich angst um meine zukunft habe, da mein vertrag nur bis zum 31.12. geht. und da kommt man dann wieder in den teufelskreis, denn der wird ja sicher nicht verlängert wenn man so oft krank ist. durch die krankheit aber sehe ich mich momentan so nicht in der lage zu arbeiten. usw. dann mache ich mir gedanken um meinen vater. ihm geht es nicht sonderlich gut, wg finanzieller sorgen. ich habe mich ja für die privatinsolvenz entschieden, er ist zu stolz dafür. doch auch wenn ich mir permanent einrede, dass er erwachsen ist und es sein ding ist, er ist und bleibt mein vater. und ich bin gerade hilflos in der hnsicht.

zudem habe ich festgestellt, dass ich seit geraumer zeit wieder in einem unglaublich negativen denken verfallen bin. ich kann nichts, ich bin nichts und wenn ich einen fehler mache oder meinen job verliere werde ich nie wieder was finden. ich male mir die schlimmsten horrorszenarien aus. das ich nie wieder gesund werde und mich gut fühle. das ich immer allein bleiben werde usw. dann manifestiert sich der druck, die angst, es kommt zum ausbruch. ich vergleiche meine momentane situation mit jemanden, der in einem fluss im eis eingebrochen ist. die strömung treibt ihn unter dem eis vorwärts. nur ab und an kann er kurtz durch die decke brechen und nach luft schnappen, aber die strömung ist zu stark und zieht ihn wieder unter das eis. so fühle ich mich, nur dass man die luftnot mit dem druck vergleichen kann. ich stehe permanent unter druck, nur ab und an fühle ich mich gerade besser. heute morgen zb hatte ich ohrenrauschen, augenflimmern, schwindel und einen leichten kopfschmerz. also anzeichen für zu hohen blutdruck. habe dann mich krank gemeldet, einen entspannungstee getrunken und einen arztermin gemacht. und dann eine lange pmr. das tat gut. danach (bzw vor den letzten 3, 4 anspannungen) bin ich eingeschlafen. auch gestern nach 30 min moderatem ausdauertraining war es für ne stunde so gut. dann wurds wieder schlimmer.

ich bin noch nicht so weit wie vor 3 jahren, als alles so kacke war, dass ich mich hab einweisen lassen. und ich möchte auch nicht wieder zu diesem punkt kommen sondern es so schaffen. vll. ist es nun nur eine phase, die man als depressiver mensch mal hat. und mit hilfe (enstpannungsübungen, sport, ernährung + therapie) komme ich da wieder raus. finde den ast im fluss, durch den ich mich an land ziehen kann.

aber aktuell fühle ich mich einfach nur unter druck, hilflos und schlecht

so, 2 wochen krank geschrieben, beta blocker bekommen, chefin hat mir auch den druck genommen das ich mir keinen kopp machen muss. termin bei meiner psychaterin (leider erst in 2 monaten) und therapeutin (2 wochen).

ich frage mich vermehrt, wieso es nun wieder auftritt. was sind die gründe?

- liegt es daran, dass mein vertrag nur bis zum 31.12.2015 geht und ich nicht weiß ob er verlängert wird, zudem nun die angst mit reinspielt, das er nicht verlängert wird, wenn/weil ich krank bin?
- dass es meinem vater auch nicht gut geht, er sich aber nicht professionell helfen lassen will, mich oft sehen möchte (was ich meist ablehne) und ich deswegen ein schlechtes gewissen habe?
- das meine großmutter (seit dem tod meiner mutter eine art mutterersatz) langsam auch alt wird (ist mit fast 87) und sich immer mehr sorgen macht, oft anruft und mir dinge erzählt die mich a nicht interessieren oder b nervend sind (zb heute, dass sie gelesen hat, das angstattacken schon im kindesalter auftreten, dann hat se beispiele genannt, die aber mit absoluter wahrscheinlichkeit keine angstattacken waren), ich aber ihr auch nicht an kopp knallen kann, dass se mich in ruhe lassen soll. ich merke zb wenn ich sie sehe, das meine stimmung irgendwie nen dämpfer bekommt, obwohl sie der mit wichtigste mensch in meinem leben ist.
- meine beiden onkel auch momentan häufig krank sind (wobei bei mind. einem ich auch denke, dass es mit psychisch ist und der andere zwar mir familiär am nächsten steht, aber dennoch nie diese psychische sache bei mir wirklich verstanden hat)
- das ich auf der arbeit häufig wenig zu tun habe und daher angst habe, dass meine stelle gestrichen wird bzw ich nicht weiß was ich in der zeit anstellen soll
- das trotz sport die symptome eher schlimmer als besser geworden sind (und zudem blutdruck höher ist)
- ich das gefühl habe, dass ich ein versager bin, der nichts hinbekommt, obwohl ich weiß, dass es nicht so ist (ich habe endlich mit dem sport angefangen, habe ein paar kg abgenommen, ich habe einen job, ich habe die insolvenz endlich am laufen)
- das ich evtl neidisch bin auf einen kumpel, der nen neuen job hat und viel mehr geld als ich verdient (und so gut wie gar nichts tut^^)
- ich mir immer vorstelle, wie es ist wenn ich geld hätte, besser aussehen würde, nicht krank wäre usw., wie dann mein leben wäre, statt mein leben aktiv noch mehr zu gestalten und zu verbessern
- ich mich durch den ganzen kram selbst derbe unter druck setze udn nicht weiß wie ich gegensteuern soll/kann?
- ich allein zu sein scheine, trotz vieler freunde, aber keine partnerin habe und nicht weiß, was ich einer frau bieten könnte (wg insolvenz wenig geld, psychisch krank)

hm ok, wenn ich mir das selber so durchlese scheint es ne menge zu geben, was mich bedrückt. irgendwie zuviel momentan. puh.

auswegmöglichkeiten: pmr regelmäßig als entspannungsübung (hilft zumindest kurzfristig), weiter sport, kommende woche wieder einen termin bei meiner therapeutin (und gespräch wg anschlusstherapie).

nur das mit dem positiven denken klappt noch nicht so.

wie sind da eure erfahrungen? also positiv denken? hat das wer für sich im laufe seiner therapie verinnerlicht? oder bemesse ich dem faktor zuviel bei?

was kann ich noch tun?

und ich habe panische angst davor, dass eines meiner familienmitglieder (oma, vadder, onkel) stirbt. die sind alle schon nen tag älter. nach dem frühen tod meiner mutter wüsste ich nun nicht was ich machen sollte...





Dr. Reinhard Pichler
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