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Hallo ihr lieben,

Bei mir wurde vor Jahren eine Agoraphobie diagnostiziert, die ich damals auch relativ erfolgreich bekämpfen konnte.
Seit dem hatte ich jahrelang Ruhe. Ich hatte zwar ab und zu eine anfangende Angstattacke, konnte diese aber immer mehr oder weniger schnell damit abwenden, das ich mir gesagt habe das es ja nur Angst ist, und das mir nichts passieren kann.

Seit knapp 2 Monaten kann ich das plötzlich nicht mehr. Sobald ich irgendwo hin fahre, wo ich weiß, das ich länger außer Haus sein werde, krieg ich wieder meine typischen Symptome (Herzrasen, Schwindel, Hitzewellen). Mir ist bewusst, das diese nur eine Symptomatik meiner Angst sind, schaffe es aber trotzdem nicht mich zu beruhigen.

Ich weiß im Moment echt nicht mehr, was ich tun soll. Ich habe es schon mit Konfrontationsübungen versucht, habe aber das Gefühl, das es mir nach diesen nur noch schlechter geht. Nach jeder Übung laufe ich tagelang hypernervös durch die Gegend, kann kaum was essen, weil ich Angst habe das mir schlecht werden könnte, kann kaum Leute um mich herum ertragen. Ich weiß wirklich nicht mehr, was ich machen soll, ich fange im September theoretisch eine neue Arbeit an, weiß aber jetzt nicht mehr, ob ich das überhaupt schaffe.

Danke fürs lesen, vielleicht hat ja jemand einen Rat, was ich sonst noch tun kann.

22.06.2016 17:05 • 22.06.2016 #1


5 Antworten ↓


Hallo Alessa

ich denke es wäre gut, schnell zu handeln und in Therapie zu gehen und/oder Medikamente zu nehmen, damit man den Angstgeist noch gerade am Anfang packen kann. Hattest du viel Stress in der letzten Zeit? Vielleicht brauchst du Ruhe anstelle von Konfrontation. Mach etwas was dich runterholt und dir wieder Boden unter den Füssen gibt, Spazieren gehen, Yoga, Garten oder was auch immer es bei dir ist, was dir am Besten tut.

A


Nach Jahren wieder richtig schlimm

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Hallo allessa ,

Diese Ängste die du jetzt massiv verspürst kommen viellecht von zu vielem Stress.
Bestimmt steckst du wieder in den Teufelskreis
.
Tja , ich kann dir nur raten so schnell wie es möglich ist deinen Therapeuten aufzusuchen wo du deine Therpaie gemacht hast , ansonsten , Achtsamkeitübungen
aber die hast du viellecht gelernt . Das wäre für dich jetzt genial wenn du Entspannungsübungen anwenden würdest. Somit würde dein Stresslevel niedriger werden .

Hallo Du,
mir ging es ähnlich: vor 10 Jahren erstmal PA, mit Therapien ging es weg. Dann nach ein paar Jahren wieder PA aus unerklärlichen Gründen. Noch ne Therapie. Dann ging es ein bisschen. Jetzt seit einem halben Jahr wieder starke PA.

Erklären kann ich es nicht, warum es Zeiten ohne PA gibt. Und warum sie dann wieder kommen. Scheint einfach so zu sein.

Ich hab auch versucht, über aushalten und Konfrontation die schlechten Phasen zu überwinden. Das hat bei mir nicht funktioniert. Mein Psychiater meint, ich würde mich damit nur selbst konditionieren. Also, mein Gehirn lernt durch Konfrontation nicht, dass alles wieder gut wird, sondern genau das Gegenteil: Gehe ich raus, werde ich eine PA bekommen. Nicht für alle ist die Konfrontation und das aushalten der richtige Weg.

Mein Weg - in Abstimmung mit dem Psychiater - ist: Ich nehme Alprazolam 0,25 mg. Das ist ein Benzo. Kann abhängig machen. Ich habe vor 3 Monaten damit begonnen. Anfangs hab ich eine halbe Tablette täglich genommen. Damit konnte ich meinen Alltag wieder gut bewältigen (Zahnartz, Friseur, zur Arbeit....). In Stresssituationen (lange Autobahnfahrten) hab ich bis zu 1,5 Tabletten genommen. Nach ca. 1 Monat mit der guten Erfahrung, ich kann alles machen und krieg keine PA, habe ich die Tabletten reduziert. Manchmal nehme ich nur 1/4 Tablette, manchmal keine. Mein Ziel ist natürlich, gar keine mehr zu nehmen. Aber als Krücke, erstmal wieder was machen zu können, finde diese Vorgehen in meinem Fall hilfreich und gut. Ich war inzwischen schon unterwegs (z.B. beim Friseur) ohne was zu nehmen! Mein Mut nimmt zu, mein Bewegugsraduis auch.

Es ist ein gutes Gefühl, die Tabletten immer bei mir zu haben. Ich weiß, damit kann ich die schlimmsten PA beenden. Und alleine da scheint zu reichen, keine Tablette zu nehmen.

Unterm Strich: Mir hat es geholfen, dank der Tabeletten einfach 2 - 3 Monate Urlaub von den PA zu haben. Scheinbar hat mein Gehirn inzwischen etwas besser gelernt, das nach draußen gehen nicht unweigerlich eine PA nach sich zieht.

Für mich ist es nicht anstrengend, die Tabletten tagelang wegzulassen. Ich habe gott sei Dank keine Entzugserscheinungen. Das ist aber bei jedem anders. Mein Ziel ist, immer weniger zu nehmen. Zurzeit sieht es auch so aus, dass mir das gelingt.

Alles gute für Dich

Hallo Freisein tuffie,

danke für eure Antworten. Ich hatte in letzter Zeit schon etwas Stress, ich bin mir nicht sicher, ob der Job wirklich das ist, was ich machen will.

Ich hab im Moment keine Therapeutin, an die ich mich wenden könnte. Brauch ich für einen Termin beim Psychiater eine Überweisung von meiner Hausärztin?

Mit Entspannungstraining hab ich angefangen, ich mach Autogenes Training, ich merk auch währenddessen, das mir das gut tut



Hallo nayeri,

danke für deine Antwort. Ich werd mir mal einen Termin beim Psychiater machen und schauen, wie der mir helfen kann.

Ich wünsch dir auch alles Gute

Hallo Alissa

Für den Termin beim Psychiater brauchst du in der Regel keine Überweisung von der Hausärztin. Viel Glück dir und berichte mal wie es dir ergangen ist.

Grüsse
Freisein





Dr. Christina Wiesemann
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