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Hallo!

Ich möchte mich gern vorstellen. Ich bin Mutter von zwei Kindern und leide seit ich mich kenne an Angststörungen. Ich habe sie immer als eine Art Normalzustand akzeptiert, aber in äußerst angspannten Situationen kam ich einfach nicht weiter. Als Kind bin ich mit etwa 3 Jahren alleine für längere Zeit ins Krankenhaus gekommen und das Gefühl der Ohnmacht und des Ausgeliefertseins ist mir seit dem sehr präsent.

Erst als ich vor einem Jahr mit dem Abschluß meines Studiums begann, bemerkte ich, daß ich Hilfe brauche. Die Panikattaken waren dermaßen extrem, daß ich dauernd wie gelähmt war. Der Bereich um meinen Mund herum meine Arme haben sich wie taub angefühlt. Abends sah ich das Wort ANGST in Großbuchstaben vor mir geschrieben als gäbe es kein Entrinnen mehr. Ich sah auch einen Strick als mögliche entlastung aber das habe ich nie real in Erwägung gezogen. Dazu kamen die Selbstvorwürfe, daß ich mich nicht genügend um meine Kinder kümmere, mein Mann war mit der Situation komplett überforder, v.a. weil er meine Krankheit nicht als solche erkannte, wie ich selbst auch. Mein Zustand und v.a. die Tatsache, daß ich ernsthaft Hilfe brauche, wurde mir erst bewußt als ich wie ein gefangenes Wildtier rauchend den Garten auf und abging. Da bin ich kurz von meinem Karussel runtergekommen. Den Tag darauf bin ich die Psychatrie gegangen und habe mir meinen Zustand eingestanden. Es viel mir einerseits sehr schwer, da ich immer sehr stark und unabhängig zu sein schien, aber dann lernte ich für mich, daß die Annahme von Hilfe auch eine Stärke ist.
Dann kam die Angst vor den Tabletten, vor den Nebenwirkungen, die Überspannten Anforderungen an das Medikament, Citalopram. Ich dachte es würden mir sozusagen Flügel wachsen. Was mir das Medikament vor allem gebracht hat, ich kann das jetzt nach 3 Monaten besser beurteilen, ist die klare Sicht auf mich und die Dinge.
Ich habe die Uni endgültig aber doch mit großem Bedauern geschmissen. Will ein entspanntes und zufriedenes Leben.

Aber es gelingt mir trotzem nicht immer. Ich habe nach wie vor sehr große Anforderungen an mich. Und vor allem mache ich mir Sorgen um die Kinder, die schon seit ihrem Säuglingsalter sehr ängstlich waren.
Selbstvorwürfe kommen sehr oft, habe ich überhaupt Kinder haben können mit diesem Handycap?
Viele Familienangehörige von mir leiden an Phobien und Ängsten. Mein Vater insbesondere (Das ist mir erst nach der Außernandersetzung mit meiner Ansgt bewußt geworden.). Aber Sie meistern ihr Leben doch irgendwie. Das möchte ich mir und meinen Kindern auch möglich machen. Wie mache ich sie stark? Habe ich überhaupt Einfluß darauf?

Wenn jemand auch in einer ähnlichen Lage ist, würde es mich sehr freuen, wenn wir uns zusammen tun würden. Um uns, unsere Kinder und unsere Beziehungen mit der Umwelt zu stärken. Ich denke an eine Mutter-Kind Selbshilfegruppe.

27.09.2007 08:57 • 27.09.2007 #1





Dr. Hans Morschitzky
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