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Wir kennen es alle, die Angst bringt viele Facetten mit sich. Der Körper sendet so viele Signale aus, mittlerweile achte ich nicht mehr auf die kleinen Ankündigungen. Eigentlich ist das gut, aber seit einigen Tagen erleide ich wieder intensive Attacken. Ich kann während der Attacken kein bisschen klar denken.

So heftig wie jetzt, war es bei mir schon lange nicht mehr. Ich hatte für ein paar wenige Wochen wirklich gute Phasen in denen die Angst fast verschwunden war. Und nun kommen die Attacken wieder - in ihrer vollen Intensität. Gestern und heute befand ich mich auf einer richtigen Achterbahnfahrt. All das ist sehr anstrengend.

Situationsbedingt ertrage ich es einfach. Derzeit bin ich so sehr erschöpft, dass ich gar keine Kraft habe um dem Ganzen entgegen zu wirken. Die Attacken ermüden so sehr. Ich sitze da und warte, mit einer richtig unangenehmen Gefühlswelt. Die Techniken, die sonst immer geholfen haben sind gar nicht möglich. Dadurch, dass ich mich wie vernebelt fühle, kann ich so gut wie gar nichts denken. Mein Kopf ist total blockiert. Danach bin ich fertig, zu müde und erschöpft. So gerne würde ich meine Techniken anwenden, um die Attacken auszuschalten, wie es sonst auch immer gut geklappt hatte.

Sind die Attacken dann wie im Nichts verschwunden, ist alles wieder gut. Bin zwar dann auch müde, aber kann mich dann wieder (fast) normal dem Alltag widmen. Momentan sind die Attacken Vormittags und Mittags präsent. Nichtsdestotrotz ziehe ich meinen Alltag durch.

Wie geht es euch? Habt ihr manchmal auch keine Kraft?

14.11.2022 20:46 • 15.11.2022 x 2 #1


10 Antworten ↓


Hey Argonia, ja irgendwann ist die Kraft am Ende nach diesen ständigen Attacken, welche Techniken helfen dir denn sonst immer weiter? Ich habe meistens Abends/Nachts diese Probleme und komme nicht zur Ruhe, auch nicht mit 2 Liter Entspannungs Tee.

A


Müde vom Kampf gegen die körperlichen Symptome

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Ich erinnere mich noch gut an meine letzte, stärkere Panikattacke in der Bahn, letztes Jahr. Danach hatte ich ziemlich starke Muskelschmerzen im Bereich des Schultergürtels und im Nacken. Mir saß regelrecht die Angst im Nacken. Ursache für die Panikattacke, war das ständige Grübeln, weil ich mit einem leichten Hexenschuss zur Arbeit gegangen bin und ich vier Tage später, plötzlich stärkere Schmerzen hatte. Ich hatte Angst, weil ich alleine auf der Arbeit war und ich mich einfach da reingesteigert hatte.

Ende vom Lied war, dass mein Hexenschuss dann allmählich immer besser wurde - mein Schultergürtel aber immer noch stark verhärtet war. Ich bin damit schließlich zur Physio gegangen.

Panikattacken habe ich eigentlich eher selten (habe sie aber mit ca. 25 wirklich regelmäßig gehabt). Aber was bei mir halt da ist, dass ich alleine schon Stress etc. sofort körperlich spüre. Sprich, ich verspanne mich sehr schnell, bekomme Magenprobleme, stillen Reflux. Und wenn ich dann merke, dass da was ist, neige ich dann auch wiederum unruhig zu werden. Tja und je angespannter ich mich fühle, umso mehr sehne ich mich nach Entspannung.

Ich kann dich daher sehr gut verstehen - auch wenn es bei mir noch lange nicht so extrem ist. Wünsche dir daher viel Kraft und Mut. Du hattest geschrieben, dass du Techniken anwendest, was genau sind das für Techniken? Weil viele kann und soll man auch machen, wenn es einem gerade gut geht. Alternativ würde ich dir zu kurzen, geführten Meditationen raten.

Hallo Argonia, da kann ich vollkommen mitfühlen. Ich habe auch die schnauze voll und bin mit meinen kräften langsam am ende…momentan habe ich jeden tag die gleichen Symtome beim arbeiten und wundere mich langsam , wie ich das ganze immernoch durchhalte. Am ende des tages denke ich mir immer, dass ich wiedermal nicht ohnmächtig zusammen geklappt bin und es auch morgen nicht passieren wird…doch trotzdem ist jeder tag wieder gleich und ich hoffe so sehr, dass bald wieder eine gute phase kommt wo ich wieder kräfte sammeln kann..ich hoffe sehr, dass es dir bald wieder etwas besser geht.

Liebe Grüsse

Zitat von Argonia:
Der Körper sendet so viele Signale aus, mittlerweile achte ich nicht mehr auf die kleinen Ankündigungen. Eigentlich ist das gut,

Zu allererst: ich kann nur von mir sprechen, Du kennst dich selbst natürlich am besten!

Ich habe meine GAS seit 2007. Der Anfang war schon sehr heftig, aber ich bin die letzten 10/12 Jahre gut damit zurecht gekommen. Dass ich meine Angst jemals komplett los werde, glaube ich nicht und habe ich auch nie wirklich geglaubt.
Meine Angst ist für mich wie eine Anzeige, die mir sagt in welchem Zustand ich mich grade befinde und auf was ich zusteuere. Daher achte ich möglichst immer auf die kleinen Ankündigungen, sie haben mir schon so oft Hinweise gegeben die ich sonst nicht oder zu spät bemerkt hätte.
Wenn ich spüre, dass sich da etwas zusammenbraut weiss ich direkt, dass ich grade irgendwas falsch mache: zu viel Stress, zu wenig Schlaf, falsches Essen, falsche Gedanken, irgendein Konflikt oder Problem usw.

Es muss auch gar nicht so sein, dass ich dann direkt reagiere - manchmal geht es im Leben ja einfach nicht anders - aber ich weiss dann, dass und warum es mir demnächst wieder schlechter gehen könnte.

Versuch die Angst vielleicht ein bisschen wie einen Freund zu sehen, der sich um dich kümmert und dich lenken möchte.

descartes ist da anderer ansicht , der mensch ist sehrwohl eine art maschine , ich denke also bin ich , das ist reflektion , ich mag jetzt nicht denken dass das einem im wirklichen leben weiterhilft , ist aber abseits emotionen die auch dasselbe schema haben die wirklichkeit , nur als trost dass der mensch eben genau diesen uebergeordneten naturgesetzen ausgesetzt ist , und dass es dann doch was gibt in der natur dessen wir nix dafuer koennen , das war jetzt bloed , aber was ich mein zwischen willen jedes einzelnen z. b. seine aengste und sonstigen psychischen defizite zu degradieren , seiner wirklichkeit im sein als individuum , kann es differenzen geben die nicht ueberwinbar sind , das heisst jetzt nicht sich gehen zu lassen , sondern ist als trost wenn man nicht die kraft dazu hat , sei es selbst verschuldet oder durch aussere umstaende , das war jetzt bloed , ich text manchmal nur um mich abzulenken und die buchstaben nicht zu vergessen weil mein gehirn auch unter demenz leidet , deswegen kann man auch nicht sinnvolle texte schreiben , hauptsach man wir positiv oder negativ wahrgenommen , ist doch in den sozialen medien oder in der wissenschaft dasselbe

Zitat von Argonia:
Wie geht es euch? Habt ihr manchmal auch keine Kraft?

Meine Angst begleitet mich schon mein ganzes Leben, die erste Panikattacke hatte ich nach dem Tod meiner Großmutter. Die zweite letzte Schwere im Oktober 2019. Ich habe es diesmal ohne Therapie und ohne Medikamente hinbekommen. Es kommen immer mal wieder schlechte Tage, dann versuche ich sie so anzunehmen wie sie sind. Das allein erzeugt in mir schon eine Erleichterung. Alle Zustände sind vorübergehend, dieser Satz hat mir schon so oft geholfen, dass ich nicht mehr zählen kann. Die Frage an mich selbst: was genau ist JETZT mein Problem? hat mich schon oft weiter gebracht.
Ich kann sagen, dass ich seither Attackenfrei bin. Mache ich mir Sorgen, merke ich, wie es mir schlechter geht. Aber ich versuche dann die Dinge so anzunehmen wie sie sind, weil man nichts gegen bestimmte Dinge ausrichten kann (hier meine ich z. B., dass meine Eltern sterben werden), das ist immer noch ein sehr großes Thema, welches wiederum an einem langen Faden hängt.
Ansonsten gibt es viele Momente, die unnötig Sorgen machen. Weil ich doch eher lösungsorientiert bin, versuche ich, eine Lösung zu finden. Habe ich gerade keine, darf es auch so sein und ich tue meine Dinge weiter.
Ja, es kostet manchmal viel Kraft, besonders in den vielen Monaten der Panikattacken und der ständigen Angespanntheit, inneren Unruhe, kaum Schlaf war ich besonders erschöpft irgendwann. Aber es wurde weniger und weniger. Irgendwann lernt man damit umzugehen. Jeder hat ja seinen eigenen Weg, der gefunden wird, wenn der Zeitpunkt da ist.

Zitat von Argonia:
So gerne würde ich meine Techniken anwenden, um die Attacken auszuschalten, wie es sonst auch immer gut geklappt hatte.


Vielleicht klappt das dieses Mal nicht. Eine Möglichkeit ist auch, die derzeitige Situation und die Panikattacken zu akzeptieren. Hört sich komisch an, aber es kann funktionieren. Ich habe dann oft erfahren, dass gar keine Panik entsteht, wenn man sich in AKZEPTANZ übt. Die Panik entsteht ja durch Anspannung. Deine Anspannung wird sehr hoch sein und sie bleibt auf einem hohen Level, wenn man in Erwartung der nächsten Panikattacke ist.
Kannst du dir vorstellen, dass es eine Möglichkeit wäre?

Zitat von koenig:

Vielleicht klappt das dieses Mal nicht. Eine Möglichkeit ist auch, die derzeitige Situation und die Panikattacken zu akzeptieren.

Das ist eine meiner Techniken .


Zitat von Angstmaschine:
Wenn ich spüre, dass sich da etwas zusammenbraut weiss ich direkt, dass ich grade irgendwas falsch mache: zu viel Stress, zu wenig Schlaf, falsches Essen, falsche Gedanken, irgendein Konflikt oder Problem usw.

Bei mir ist das oft ein Thema. Ich bin mir darüber bewusst und weiß weshalb ich überlastet bin. Momentan sind das viele äußere Faktoren. Aber ja, das stimmt, mein Körper sagt, dass es gerade viel Stress ist. Was ja nicht unbedingt etwas Negatives bedeutet.

Zitat von ClaudiiaLou:
Am ende des tages denke ich mir immer, dass ich wiedermal nicht ohnmächtig zusammen geklappt bin und es auch morgen nicht passieren wird…doch trotzdem ist jeder tag wieder gleich und ich hoffe so sehr, dass bald wieder eine gute phase kommt wo ich wieder kräfte sammeln kann.

Ich meine jetzt mal heraus gelesen zu haben, dass sich die Phasen bei dir abwechseln? Ich glaube auch, dass man zwischendurch mal wieder Kräfte sammeln kann. Aber die negativen Phasen sind häufig sehr anstregend und rauben alle Kräfte. Danke, für deine liebe Nachricht. Ich drücke dir fest die Daumen, dass du bald wieder eine gute Phase haben wirst .

Zitat von Cillybelle:
Ich kann dich daher sehr gut verstehen - auch wenn es bei mir noch lange nicht so extrem ist. Wünsche dir daher viel Kraft und Mut. Du hattest geschrieben, dass du Techniken anwendest, was genau sind das für Techniken? Weil viele kann und soll man auch machen, wenn es einem gerade gut geht. Alternativ würde ich dir zu kurzen, geführten Meditationen raten.

Zu meinen Techniken gehört sogar die Meditation. Aktuell sitze ich während der Attacken oft in Besprechungen oder bin am Auto fahren, sodass die Meditation raus fällt. Habe aber noch Atemübungen, Gegenimpulse setzen, etc.


Danke auf jeden Fall für eure zahlreichen Antworten. Es wird von Tag zu Tag wieder besser, was mich wahnsinnig entstresst. Heute hatte ich kaum mit Panik zu tun, was ich nicht erwartet hätte. Umso mehr kann ich den Tag positiv beendet.

dann nochmal zu dem absatz was ich alles falsch mache von der texterin der mensch ist keine maschine : genauso so geht es mir , genau diese dinge sind vorherrshend in meinem denken auch , und das zurecht , weil ohne diese kleinigkeiten die einen dauernd beschaeftigen geht es auch nicht , das widerspricht jetzt nicht descartes der in seinen mediationen diese probleme loest , ich moecht jetzt nicht einen alten philosophen als loesung diverser probleme empfehlen aber der loest das damit alles in kleine loesungsschritte aufzuteilen , spinoza hat dann weil vom juedischen glauben herkommend noch emotionale texte zu bieten , neben der rein mathematischen ansaetze von descartes , beide sind aber irgendwie religioes , was man beim lesen dann auch positiv wahrnimmmt

dann nocheinmal zu maschinen , vom menschen gebaut , auch diese brauchen abundzu ersatzteile von spezialisten , also wiederum vom menschen , der diese zu seinem wohl gebaut hat , was anderes die natur an sich , ich mein jetzt wasser und wind und universum etc. , diese sind im prozentsatz mit dem menschen nicht so sehr kompatibel in der beeinflussung , ich schliess jetzt kriegs oder sonstige waffen aus , aber nicht religioese einstellungen an sich

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Dr. Christina Wiesemann
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