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Hallo ,

Über Google bin ich hier gelandet, weil ich einfach nicht mehr weiß, wohin mit mir.
Ich hatte nun 2 Wochen Urlaub. Die Arbeitstage davor waren die Hölle. Jeden Tag 8-9h hab ich gekämpft. Jeden Tag hatte ich Druck und Schmerzen im Brustkorb, Schwindel, das Gefühl, die Luft abgedrückt zu bekommen. Und das wirklich von der ersten bis zur letzten Minute.
Jetzt im Urlaub habe ich kaum das Haus verlassen. Habe mich allerdings immer wieder dazu gezwungen, um mich nicht völlig von all dem beherrschen zu lassen.
Letzten Dienstag bekam ich dann noch Bauchschmerzen und Übelkeit, was bis jetzt nicht weggegangen ist.
Ich weiß nicht, wie ich den Montag überleben soll. Wie ich überhaupt wieder arbeiten soll.
Ich habe jeden Tag wieder zwei Wochen geheult, weil ich nicht mehr weiter weiß und weil ich mich so schwach fühle, körperlich.
Ich weiß nicht,wie das weitergehen soll.

02.09.2017 14:45 • 04.09.2017 #1


10 Antworten ↓


Hey,

kannst du verorten, woran das liegt?
Also was bedrückt dich auf Arbeit? Ist es überhaupt die Arbeit oder hast du Sorge um ein anderes Thema? Gibt es Momente, in denen du dich reproduzierbar besser fühlst und wie sehen diese aus?
Die Tage vor und nach dem Urlaub sind immer unglaublich schwer. Druck von allen Seiten, Chefs, Kunden, sonstwer, es wird schon fast erwartet, dass man den Urlaub raus arbeitet, so dass von der Erholung eigentlich gar nichts übrig bleibt. Ist das bei dir auch so, dass sich die Arbeit vor und nach dem Urlaub verdichtet und ist das die Sache, die dir Probleme bereitet? Oder ist es etwas anderes?
Ähnliche Frage für die Urlaubstage. Warum bist du nicht raus gegangen? Tust du dich damit allgemein schwer oder hat dich die Sorge um die Zeit danach runter gezogen?

Ich versuche mir immer zu sagen ich bin nur ein kleiner Angestellter und wenn es nicht weiter geht, dann geht es schon iwo anders weiter. Hilft nur bedingt, macht aber manche Dinge erträglicher.

A


Montag ist der Urlaub vorbei

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Danke für Deine Antwort.
Ich versuche mal, sie abzuarbeiten.

Ich arbeite im Einzelhandel in der Führung.
Es gibt eigentlich nichts direktes, was mir Angst macht. Ich habe einen sehr komplizierten Vorgesetzten, der Dir ins Gesicht lacht und hinten rum etwas ganz anderes erzählt. Aber das ist das Einzige und damit kam ich eigentlich gut zurecht.
Und leider ist es ja nicht nur da so, ich kann nur noch sehr schlecht Bus oder Bahn fahren. Einkaufen bereitet mir Schwierigkeiten, halbwegs sicher fühl ich mich nur noch zuhause.
Ich habe einfach immer das Gefühl, quasi einen schwachen Körper zu haben. Eine drohende Ohnmacht, dazu eben ständig Schmerzen und andere Symptome. Das macht es mir fast unmöglich, meinen Job vernünftig zu machen oder überhaupt noch andere Dinge zu tun, als zuhause zu sein. Deshalb bin ich auch so selten raus, in diesem zwei Wochen. Und eben, weil nun auch noch Bauchschmerzen und ständige Übelkeit dazu gekommen sind.

Es ist nicht so, dass sich über meinen Urlaub Arbeit anhäuft. Der Einzelhandel lebt ja eher vom täglichen Geschäft, da schiebt sich nichts auf.
Ich habe einfach Angst davor, Montag wieder diese körperlichen Reaktionen zu bekommen. Ich kann das einfach nicht mehr.

Nichts zu danken. Ich schreibe ja auch nur aus Eigennutz, wie jeder Andere.

Mit Führungsverantwortung ist es natürlich so eine Sache.
Einer Seits bist du wer, anderer Seits hast du dadurch sofort Verantwortung. Ich verstehe das, dass dir diese Verantwortung Sorgen bereitet, geht mir nicht anders.
Eins musst du wissen: Dass du in dieser Position arbeitest, das liegt daran, dass du in deinem Job gut bist, dass du wirklich was leistest, den anderen Angestellten, denen gegenüber du weisungsberechtigt bist, gute Anweisungen gibst und dass du sie anleitest. Das kann nicht jeder und dafür darfst du ruhig stolz auf dich sein.
Aus meiner Sicht ist es auch ganz normal, dass du dir in dieser Position Sorgen machst. Das würde jedem von uns so gehen.

Hast du deine Urlaubsvertretung gut organisiert? So richtig mit Übergabe und Einweisung? Was würde passieren, wenn du eine Woche lang unerwartet krank wärst? Wenn du an einem Montag nicht zur Arbeit erscheinst, nicht diesen Montag nach deinem Urlaub, sondern in ein oder zwo Wochen? Wie wichtig bist du für deine Umgebung? Wie würdigt selbige das? Wie würdigst du das?

Ich kenne deine Lebensbedingungen nicht, ich selbst würde nur ungern Bus und Bahn fahren, sondern lege sehr großen Wert auf den motorisierten Individualverkehr. Dass ich morgens für den Weg zur Arbeit den Motorradhelm aufsetze und darin abgeschottet von allem bin, hilft mir sehr. Es ist einfach nur eine Idee von mir, dass du mal drüber nachdenken sollst, wie sich das auf dich auswirken würde. Das ist kein Allheilmittel, sondern nur ein Gedankenblitz von mir. Stell dir den Gesichtsausdruck der Kollegen vor, wenn du in Lederkombi und Helm vor der Firma vorfährst und wie du dich dabei fühlen würdest. Wenn das ein gutes Gefühl ist, dann ist es gut, wenn nicht, dann ist es auch gut und die Idee sofort wieder verworfen. Ich denke nur laut.

Ich hatte Jahre lang sonntags morgens Alpträume über den Montag. Sieh dir deine Umgebung an, sieh dir an, was dir Kummer bereitet, visualisiere Alternativen und denk drüber nach, in welcher Umgebung du dich wohlfühlen würdest.

Zitat von Allergic:
Ich habe einfach Angst davor, Montag wieder diese körperlichen Reaktionen zu bekommen. Ich kann das einfach nicht mehr.

Psychotherapie wäre vielleicht geeignet. Schreibt sich so leicht, dabei ist Psychotherapie natürlich auch kein Zaubermittel und die Wartezeiten können schonmal länger sein, wenn man einen bestimmten Therapeuten möchte oder es lokal nicht viele gibt.

Ziel der Psychotherapie wäre u.a. natürlich deine Arbeitskraft zu erhalten. Es gäbe auch die Möglichkeit eine psychosomatische Kur/Reha zu beantragen, bei der du zwischen 3 Wochen und maximal 3 Monaten an deiner Belastbarkeit arbeiten könntest.

Es besteht auch die Möglichkeit einen Psychiater aufzusuchen und mit Medikamenten zu therapieren. Darüber hinaus kannst du dich auf die Liste einer psychosomatischen Klinik setzen lassen.

Also, es gibt schon einige Möglichkeiten. Die Frage ist nur, welche du in Angriff nehmen willst.

@Tymalous
Zitat:
Ich schreibe ja auch nur aus Eigennutz, wie jeder Andere.

Ich weiß nicht, welchen Eigennutz du davon hast - aber so läuft der Laden hier nicht.

Zitat von Reenchen:
Ich weiß nicht, welchen Eigennutz du davon hast - aber so läuft der Laden hier nicht.


Sehe ich ganz und gar anders.

Wenn dazu Unterhaltungsbedarf besteht, stehe ich gern jeder Zeit per PM zur Verfügung. In diesem Rahmen fände ich es besser, diesen Punkt nicht zu behandeln.

Zitat von Allergic:
Ich habe jeden Tag wieder zwei Wochen geheult, weil ich nicht mehr weiter weiß und weil ich mich so schwach fühle, körperlich.

Mein Beileid

Schade, dass du die bisherigen 2 Wochen nicht nutzen konntest, um zum Arzt zu gehen.
Ich weiß nicht, ob du weißt, wonach sich deine Symptome anhören?

Mein Tipp ist: Schau besser früher als später bei einem Arzt vorbei, wobei er dich notfalls weiterüberweisen wird.

Je später du nämlich deine Situation reflektierst bzw Hilfe suchst, desto schlechter kann man später ev etwas machen.

Zitat von Reenchen:
Psychotherapie wäre vielleicht geeignet. Schreibt sich so leicht, dabei ist Psychotherapie natürlich auch kein Zaubermittel und die Wartezeiten können schonmal länger sein, wenn man einen bestimmten Therapeuten möchte oder es lokal nicht viele gibt.

Ziel der Psychotherapie wäre u.a. natürlich deine Arbeitskraft zu erhalten. Es gäbe auch die Möglichkeit eine psychosomatische Kur/Reha zu beantragen, bei der du zwischen 3 Wochen und maximal 3 Monaten an deiner Belastbarkeit arbeiten


Ich bin seit ca. 3 Monaten auf der Suche nach einem Therapeuten. Leider gibt es hier überhaupt keine Chance, einen Termin zubekommen. Also war ich bei einem Verhaltenstherapeuten, der privat abrechnet,um dann den Antrag bei der Krankenkasse zu stellen. Erst kam natürlich eine Absage und nun läuft seit Wochen der Widerspruch.
Eine Anmeldung für eine stationäre Therapie ist auch raus. Leider beträgt die Wartezeit dort auch ca. 6 Monate.
Aber die Schritte sind getan.

@tymalous,
Ich hatte in dem Sinne keine Vertretung. Der Filialleiter ist ja da und zwei Schichtleitungen. Das Einzige, worum ich noch vorher kümmern musste, war der Azubi, da ich Ausbilderin bin und das natürlich auch weiter gehen muss, wenn ich nicht da bin.
Ich weiß,dass ich absolut ersetzbar bin,wie wir alle dort. Geht einer, macht halt irgendjemand anders den Job.
Wenn ich krank machen würde, wären wir vermutlich wieder sehr knapp besetzt. Der Filialleiter würde es quasi persönlich nehmen und rumätzen. Trotzdem ist es an sich egal.
Allerdings war ich in fünf Jahren vielleicht insgesamt 2 Wochen krank. Es ist für mich selbst nicht leicht, krank zu machen. Ich hab den Job mal wirklich geliebt.

Ich denke schon lange darüber nach, einen neuen Weg einzuschlagen. Momentan traue ich mir das aber überhaupt nicht zu.

Zitat von Pinball:
Mein Beileid

Schade, dass du die bisherigen 2 Wochen nicht nutzen konntest, um zum Arzt zu gehen.
Ich weiß nicht, ob du weißt, wonach sich deine Symptome anhören?

Mein Tipp ist: Schau besser früher als später bei einem Arzt vorbei, wobei er dich notfalls weiterüberweisen wird.

Je später du nämlich deine Situation reflektierst bzw Hilfe suchst, desto schlechter kann man später ev etwas machen.


Was meinst du?
Ich war schon beim Arzt als die Übelkeit anfing. Er drückte auf meinem Bauch rum, fand wohl nichts dramatisches und sagte dann nur, ich solle wiederkommen, wenn es anhält.

Wegen des Druckgefühls und der Schmerzen in der Brust war ich beim Arzt, beim Kardiologen und beim Orthopäden. Ich habe eigentlich also alles durch.
Und wie oben geschrieben, die Suche nach einem Therapeuten läuft auch.

Zitat von Pinball:
Mein Beileid

Is ja Gott sei Dank niemand gestorben, dass du Beileid wünscht

Zitat:
Ich hatte in dem Sinne keine Vertretung.

Das ist meist so, dass die Arbeit liegen bleibt. Jeder ist heutzutage schon so ausgelastet, dass er den Kollegen nicht vertreten kann. Das ist das Resultat der Personaleinsparung.

Zitat von Allergic:
Und wie oben geschrieben, die Suche nach einem Therapeuten läuft auch.


Hallo,

Ich bin ebenfalls durch google auf dieses Forum gestoßen, und erkenne meine Probleme 1 zu 1 in deinen wieder ( dazu kommt, ich hatte heute auch meinen ersten Arbeitstag nach 2 Wochen Urlaub, die ich genauso wie du, zuhause verbracht habe)
Letzte Woche Donnerstag, natürlich ganz Knapp vor urlaubsende, habe ich es endlich nochmal geschafft zu meinem Hausarzt zu fahren und ihm nochmals alles genau erzählt. Zu dem Zeitpunkt war er der Meinung, das eventuell ein Mangel vorliegen könnte und nahm Blut ab - heute waren die Ergebnisse da und alles ist optimal...
deine Symptome beschreiben meine auch sehr gut, und durch diese ständige Übelkeit und den Schwindel ist mittlerweile sehr viel Lebenslust verloren gegangen. Die einfachsten, alltäglichen Dinge, wie das einkaufen oder allgemein vor die Tür zu gehen werden zur Qual, es ist immer der Gedanke da, dass es mir ja schlecht gehen könnte, und in solchen Situationen bin ich dann lieber zuhause. Wenn ich mal vor die Tür gehe, dann wirklich nur weil ich mich dazu zwinge oder weil ich halt arbeiten gehe, denn genauso wie du, kann ich mich an den letzten Krankenschein nichtmal erinnern. Ich habe aber auch zB Angst, dass ich mich nach einem Krankenschein garnicht mehr traue arbeiten zu gehen, weil ich im umkehrschluss nicht damit rechne dass es mir nach einer Woche besser geht sondern dass ich immer und immer wieder einen Krankenschein nehmen müsste. Also versuche ich mich Tag für Tag irgendwie durchzuboxen um immer im Hinterkopf zu haben in der und der Situation ging es dir auch schlecht und das ging auch nach xy Stunden wieder
Ich bin momentan ebenfalls total ratlos und habe eigentlich jede Hoffnung verloren, ich fühle mich einfach leer und kann nicht mehr weil es kein Ende nimmt.
Wie war denn der erste Arbeitstag heute für dich?
Ich würde mich freuen wenn wir uns vielleicht privat über dieses Thema unterhalten könnten

Ganz liebe Grüße,
WerkstattPrinzessin

A


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Dr. Christina Wiesemann
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