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Hallo zusammen, Ich bin M 44j.
Seit Mitte 20 habe Ich Panikattacken,die Ich bis vor kurzem, mehr oder weniger, aushalten konnte.
Vor 6 Monaten habe Ich arbeitsbedingt, große Probleme mit dem Knie.
Eine langwierige Entzündung mit Knochenmarksödem, Heildauer ist immer noch nicht abzusehen.
Seit 5 Monaten bin Ich im Krankengeld,dh finanzielle Einbußen, zusätzlich hat meine Partnerin ihren Vollzeitjob verloren und verdient nur noch in Teilzeit.
Auch familiäre Probleme sind momentan aktuell,also wirklich volles Programm

Jetzt zum eigentlichen Problem:
Mein Sohn wohnt 50 Kilometer entfernt und ist gerade 12 geworden.
Durch die Knieprobleme, habe Ich ihn sehr unregelmäßig geholt, sonst ist er alle 2 Wochenenden hier.
Durch den ganzen Stress, habe Ich täglich mit Panik zu kämpfen.
Einmal war der Blutdruck so erhöht,das meine Partnerin einen RTW gerufen hat.
Im Krankenhaus war alles soweit unauffällig, habe lediglich Nitrospray bekommen,um im Notfall den Blutdruck zu senken.
Sonst nehme Ich regelmäßig Candesartan 8 mg und Schmerzmittel (IBU 600), wegen dem Knie.
Ab Sonntag ist der Kleine für 3 Wochen hier,in den ersten 1,5 Wochen bin ich mit ihm alleine,da meine Partnerin arbeiten muss.

Habe jetzt schon große Angst,das Ich Panikattacken bekomme, wenn der Kleine mit mir alleine ist. Da Er Autist ist,habe Ich eine besondere Aufmerksamkeitspflicht.
Ich freue mich auf Ihm und Er sich auf Mich, möchte ihm mit meinem Panikattacken aber nicht konfrontieren.

Hat jemand Tipps für mich?

Wäre superlieb von Euch

06.07.2024 02:30 • 06.07.2024 #1


3 Antworten ↓


Hallo,
es tut mir leid dass dass du im Moment wirklich viele Baustellen hast.

Ich muss sagen dass mir als erstes in den Sinn kam , als ich von dem Besuch deines Sohnes und deinen Befürchtungen gelesen habe : ob es für dich UND für deinen Sohn sinnvoll und machbar ist jetzt zusammen zu kommen.
Nach langer Zeit ohne Kontakt kommt m.E. noch erschwerend hinzu.
Ich weiß nicht wie ausgeprägt die autistische Erkrankung deines Sohnes ist.
Kannst du das im Moment wirklich auffangen ?
Es gibt ja im Endeffekt nichts was eine Panikattake , wenn du denn eine haben solltest , mit Bestimmtheit aufhalten könnte.
Selbst wenn du nur in ständiger Anspannung und Angst lebst eine zu bekommen.
Für 3 Wochen ist dies ein nicht akzeptabler Zustand und auch nicht zu händeln.

Gibt es die Möglichkeit dich erst zu stabilisieren und dann einen längeren Kontakt mit deinem Sohn zu haben. Oder diesen Besuch zu verkürzen, d.h. den Stressfaktor zu minimieren?
Hilfrreich wäre auch wenn du und dein Sohn nicht allein wärt.
Ich verstehe dass du dich freust - aber es gibt eben auch Situationen in denen nicht alles was man möchte oder muss auch durchführbar ist.

A


Momentan verstärkte Panikattacken

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Guten morgen. Ojee da kommt ja einiges zusammen bei dir.

Deine eigene Gesundheitsgeschichte mit dem knie und vermutlich dauerschmerz, das zuhause sein und nicht koennen, nicht wissen wie und was weiter geht, vaeterliche Verpflichtungen so semi dadurch, finanzielle veraenderungen, Frustration wegen der jobveraenderung deiner partnerin.

Und deine reaktion auf all diese veraenderungen ist angst, verunsicherung und das kleine fuenkchen an gefuehl versagt zu haben, scham und selbstzweifel . Das versteh ich total!

Du schreibst familiaere probleme, heißt das du koenntest auf deine familie als unterstuetzung fuer die drei wochen schon mal nicht zaehlen? Sind sie trotzdem erwachsen genug das zu trennen und wuerden dem kleinen wegen sich zusammenreißen und ihn besuchen?

Ich freu mich aber sehr fuer euch zwei das ihr gemeinsame zeit verbringen koennt und dein sohn zu dir kommen kann. Du schriebst er sei autist und es fordert eine groeßere verantwortung fuer dich. Ich wuerde eine art notfallplan erstellen. Er muss ja nicht greifen aber das wissen das man darauf zurueckgreifen KANN, kann dich schon etwas erden. Dazu zaehlen zb der Freundeskreis die euch besuchen kommen koennten, dazu zaehlen beschaeftigungen von dem du weißt dass dein sohn dorthingehend etwas in abtauchen kann, hat er bei dir freundschaften welche du mit einbeziehen kannst? In wie weit aggiert denn die kindesmutter, unterstuetzt sie dich und waere sie bereit den kleinen vereinzelte tage abzuholen wenns dir gar nicht gut geht oder vorbei kommen fuer einen gemeinsamen Nachmittag ?
Was kannst du fuer dich selbst tun um dir kleine inseln einer Auszeit zu schaffen? Gibt es bei euch in der naehe einrichtungen (eltern-kind) wo man seine freizeit mit anderen Eltern und kindern verbringen kann? Habt ihr denn sonstige plaene fuer die urlaubszeit?

Meine erfahrung ist, das die angst VOR der Angst das ist was mich am allermeisten fertig machte. Tage vorher bekam ich schiss um am eigentlichen geschehen das ding doch irgendwie zu rocken. Keine ahnung wie aber ich versetzte durchaus berge. Was also wenn alles gut wird?

Vllt hilft dir ein gespraech mit deinem behandelnden arzt. Erzaehl ihm wie es dir geht, was dich umtreibt und frag nach was du tun kannst. vielleicht wuerde dir laengerfristig auch eine therapie gut tun um dich gut aufzufangen und zu lernen mit deiner aktuellen gefuehlswelt umzugehen

Du schaffst das. Ich glaub da ganz fest an dich

Hallo SXW,

wie Du schreibst, haben Du und Deine Partnerin derzeit mit einigen Problemen zu kämpfen.
Wenn Du dann auch noch gesundheitlich durch Dein Knie stark eingeschränkt bist, wundert es nicht,
wenn schon mal regelrechte Existenzängste auftreten.

Zitat von SXW:
Auch familiäre Probleme sind momentan aktuell, also wirklich volles Programm

Ich kenne so etwas aus eigener Erfahrung. Das kann extrem belasten.

Nun kannst Du an Deiner Lebenssituation nicht eben mal viel verbessern. Was Du aber machen kannst
ist, Du kannst Dich versuchen selbst etwas zu beruhigen. Das sollte Dir helfen, Deine Ängste etwas
abzubremsen, damit sie sich nicht zu einer Panik aufschaukeln.
Im Grunde ist das nicht so schwer, wie Du vielleicht glaubst. Es braucht aber bestimmt etwas Übung.

Eine Panik kann entstehen, wenn man glaubt, dass es für eine angstmachende Situation gerade
keine Lösung geben wird. Dadurch bekommt unser unterbewusstes Denken so richtig Stress.
Leider zu Unrecht.

Wir Menschen werden aber nur zu einem Teil, einem sicherlich sehr großen Teil, durch unser
unterbewusstes Denken gesteuert.
Helfen kannst Du Dir selbst, indem Du Dir langsam und bewusst immer wieder selbst sagst, das Du
für Deine Sorgen und Probleme eine Lösung finden wirst. Das funktioniert, wenn Du deutlich mehr
langsam und bewusst denkst.
Bewusstes Denken macht kräftig, gibt Hoffnung und drängt Ängste stark zurück.

Zitat von SXW:

Habe jetzt schon große Angst,das Ich Panikattacken bekomme, wenn der Kleine mit mir alleine ist.


Habe erst einmal davor keine Angst. Glaube an Dich. Glaube daran, dass Du stark genug bist um
ruhig zu bleiben und die Situation im Griff zu behalten..

Zitat von SXW:
Da Er Autist ist,habe Ich eine besondere Aufmerksamkeitspflicht.

Deiner Verantwortung wirst Du gerecht werden können. Es wird funktionieren.

Viele Grüße
Bernhard



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Dr. Christina Wiesemann