T
Tarik
Hello Forum
Wie fange ich an?
Es ist zwar meine Leidensgeschichte...doch sollte es nur eine sein unter sehr vielen.
juli 2001
Meine Mutter ruft mich aus der Türkei an, meine Eltern leben dort bzw. nur noch meine Mutter, dass mein Vater an einem Gehirntumor erkannt sei und das es in den nächsten Tagen operiert werden sollte. Für mich ein Schock..mein geliebter Vater krank? Ich war gerade dabei meine Ausbildung abzuschliessen, die Zeit war sowieso ziemlich Konfus meine Frau war im 5 Monat schwanger und die Zukunftsausichten aus einen Job sehr dürftig.
Die Operation verlief gut meine Vater erholte sich schnell wieder, ich dachte alles wird gut.
11. September 2001
ohne worte.
November 2001
Meine schwieger Mutter ruft an...meinte das meine Mutter sie angerufen hätte und das der Zustand meines Vater sich enorm verschlechtert hatte. Der Tumor wuchs wieder an, es sei schon soweit das die linke seite gelähmt sei...Wiederum ein Schock...am nächsten Morgen bekam ich einen Flieger und flog in die Türkei...mein Freund holte mich vom Flughafen ab...kurz bevor wir vor meinem Elternhaus angekommen waren...war mir eines klar geworden, dass wird mein letzter Besuch sein wo ich beide Elternteile sehen werde...Serkan hielt an..ich musste raus und heulte 1 Stunde lang...ich musste stark sein...immer zeigte ich stärke gegenüber meinen Eltern...da sie sehr früh Deutschland wieder verliessen und ich ihnen zeigen wollte dass ich es alleine schaffe.
Das Elternhaus war voll mit Verwandten...alle hatten sie einen sehr besorgten Gesichtsausdruck...ich ging zu meinem Vater...zuerst erkannte er mich nicht...zu diesem Zeitpunkt sah nur schlecht und er wusste nicht das ich kommen werde um ihn zu besuchen...es war natürlich sehr schwer für mich...vom eigenen Vater nicht erkannt zu werden...zum Glück viel der schleier und mein Vater erkannte mich und freute sich...doch schimpfte er mit mir...was ich hier mache da ich doch einen schwangere Frau habe und ich mitten meinen Prüfungen stand.
4 Tage
Als wir uns ausgetauscht hatten, brachten wir ihn gemeinsam an den Esstisch, wo wir dann gemeinsam das Abendessen zu uns nahmen...mein Vater kippt immer wieder zur Seite so das Serkan sich neben ihm hinsetzte und als stütze fungierte.
von Tag zu Tag ging es meinen Vater immer schlechter...schwer konnte man ihn erreichen...stunden verbrachte ich damit ihn in die Augen zu sehen und wir tauschten ohne worte sehr viel aus.
Am letzten Tag als ich wieder zurückfliegen musste um bei den Prüfungen teilzunehmen...wünschte mir mein Vater alles gute für die Zukunft und viel freude mit dem Kind...ich sagte ihm wie sehr ich liebe...was er für ein großartiger Mensch gewesen sei und das er von meiner Seite her alles richtig gemacht hat...er sagt noch eine gute Reise und bis zum Sommer wenn ich mit der Familie komme...und wünschte ihm das gleiche...zuerst verstand er nicht...und dann zeigte er mit dem Finger nach oben...und ich erwiederte mit einem nicken...dann flog ich wieder nach Hause in meine Heimat. Ich sah ihn zum letzten Mal. :´-/
Als ich zu hause war telefonierte ich jeden tag mit meiner Mutter, ich konnte zu dieser Zeit keine große stütze sein für sie.
1 Woche später
kam ich wieder zu meinem Praktikumsbetrieb....der Stuhl neben mir war leer...In den letzten 6 Monaten saß mittlerweile ein Freund neben mir und wir arbeiteten gemeinsam...doch an diesem Tag kam er nicht zur arbeit. Ich fragte bei einem Kollegen was mit ihm sei...er antwortete nicht gleich und schickte mich zur Personalabteilung...dort musste ich erfahren das er vor 1 1/2 gestorben sei...ich möchte die genauen umstände nicht hier erläutern...und doch hatte es diesmal auch mit dem Hirn zu tun...ein weiterer Schock für...ein junger guter Mensch tot..einfach so...ich konnte es nicht fassen...
1 Woche später überkamen mir die ersten Panikattaken und enorme Angst zustände...die schriftliche Prüfung konnte ich gerade mal so erreichen...die mündliche stand noch bevor...
In dieser Zeit dachte ich jede Minute daran...aus heiterem himmel zu sterben...einfach so...das jetzt gleich ich tot sei...aufhöre zu existieren...nicht mehr lebendig...meinen Sohn niemals sehen würde...ich hatte ständige Todesangst...ich konnte ich nicht einschlafen weil ich dachte ich würde am nächsten Morgen nicht mehr lebendig sein...mein Körper war immer kalt...ich war wie in einem schwarzen Loch...niemanden zeigte ich das...ich war ja gewohnt immer stabil zu stehen...niemals zeigen das ich unsicher war...es war schrecklich...insgesamt machte ich diese phase 6 Monate intensiv mit...
Dezember
Ausbildung gerade so bestanden.
25. Dezember 2001
Früh morgens rief mich meine Mutter an...mein Vater ist letzte Nacht verstorben. Trauer über trauer. Mein geliebter Vater gestorben...bei unserem letzen Treffen als er noch gesund war...sagte er zu mir...Du kommst nun in ein Alter wo du nun mich verstehsten kannst...wir werden nun andere Gespräche führen...leider kam es nie soweit.
11. Januar 2002
Geburt unseres Sohnes Lewin
Februar 2002
Ein bekannter ruft mich über das Handy an...er ist total verzweifelt...er möchte mit mir sprechen..sagt aber nicht was sache ist...2 Stunden später ist er mit seine Familie da...er hat eine sehr liebe familie.
Er suchte das 4 augengespräch...in diesem Gespräch sagte er mir das er an einem Hirntumor erkrankt sei...kategorie 5 der gleiche den mein Vater hatte...wiederum ein Schock für mich...ich begleitete so gut es ging 2 Jahre lang bis er dieses Jahr im April starb...wir hatten stunden mit gesprächen verbracht...doch verstand er nicht viel von dem was ich ihm sagte...ich bereue es heute das ich ihm niemals an den Ohren gezogen habe...ihn hart konfrontierte mit dem Leben...was es ausmacht...das das Leben im Hier und Jetzt abspielt..nicht in der Vergangenheit nicht in der Zukunft...das man sich frei von dem machen sollte um den Moment lebendig zu erfahren...Liebe.
04. Januar 2003
Geburt unserer Tochter Lena
3 Jahre nun bin ich frei...tausende Erkenntnisse entstanden aus diesem Prozess...ich bin wieder lebendig...
Für mich war es die wahrhaftig gewordene Hölle...doch war immer ein Funke in mir was mich am Leben hielt...Liebe.
Ich war einmal zu dieser Zeit bei einem Arzt um die Birne zu durchleuchten...und...nichts...vollkommen gesund...köperlich...doch Psychisch sehr labil.
Ich habe in dieser Zeit noch etwas getan...was jeder Psychologe auf jeden Fall abraten würde...ich berauschte mich...es verstärkte meine Angstgefühle...aber auf der anderen Seite...konnte ich nicht..obwohl ich immer wusste das es mir besser gehen würde wenn ich keinen *beep* rauchte.
Wow...das war jetzt ganz schön viel...habe mich euch offenbart...will euch ermutigen....wenn ihr das hier lesen könnt...dann steckt ein Funke in euch...lasst die Liebe zu.
Aus tiefstem Herzen
Tarek
Wie fange ich an?
Es ist zwar meine Leidensgeschichte...doch sollte es nur eine sein unter sehr vielen.
juli 2001
Meine Mutter ruft mich aus der Türkei an, meine Eltern leben dort bzw. nur noch meine Mutter, dass mein Vater an einem Gehirntumor erkannt sei und das es in den nächsten Tagen operiert werden sollte. Für mich ein Schock..mein geliebter Vater krank? Ich war gerade dabei meine Ausbildung abzuschliessen, die Zeit war sowieso ziemlich Konfus meine Frau war im 5 Monat schwanger und die Zukunftsausichten aus einen Job sehr dürftig.
Die Operation verlief gut meine Vater erholte sich schnell wieder, ich dachte alles wird gut.
11. September 2001
ohne worte.
November 2001
Meine schwieger Mutter ruft an...meinte das meine Mutter sie angerufen hätte und das der Zustand meines Vater sich enorm verschlechtert hatte. Der Tumor wuchs wieder an, es sei schon soweit das die linke seite gelähmt sei...Wiederum ein Schock...am nächsten Morgen bekam ich einen Flieger und flog in die Türkei...mein Freund holte mich vom Flughafen ab...kurz bevor wir vor meinem Elternhaus angekommen waren...war mir eines klar geworden, dass wird mein letzter Besuch sein wo ich beide Elternteile sehen werde...Serkan hielt an..ich musste raus und heulte 1 Stunde lang...ich musste stark sein...immer zeigte ich stärke gegenüber meinen Eltern...da sie sehr früh Deutschland wieder verliessen und ich ihnen zeigen wollte dass ich es alleine schaffe.
Das Elternhaus war voll mit Verwandten...alle hatten sie einen sehr besorgten Gesichtsausdruck...ich ging zu meinem Vater...zuerst erkannte er mich nicht...zu diesem Zeitpunkt sah nur schlecht und er wusste nicht das ich kommen werde um ihn zu besuchen...es war natürlich sehr schwer für mich...vom eigenen Vater nicht erkannt zu werden...zum Glück viel der schleier und mein Vater erkannte mich und freute sich...doch schimpfte er mit mir...was ich hier mache da ich doch einen schwangere Frau habe und ich mitten meinen Prüfungen stand.
4 Tage
Als wir uns ausgetauscht hatten, brachten wir ihn gemeinsam an den Esstisch, wo wir dann gemeinsam das Abendessen zu uns nahmen...mein Vater kippt immer wieder zur Seite so das Serkan sich neben ihm hinsetzte und als stütze fungierte.
von Tag zu Tag ging es meinen Vater immer schlechter...schwer konnte man ihn erreichen...stunden verbrachte ich damit ihn in die Augen zu sehen und wir tauschten ohne worte sehr viel aus.
Am letzten Tag als ich wieder zurückfliegen musste um bei den Prüfungen teilzunehmen...wünschte mir mein Vater alles gute für die Zukunft und viel freude mit dem Kind...ich sagte ihm wie sehr ich liebe...was er für ein großartiger Mensch gewesen sei und das er von meiner Seite her alles richtig gemacht hat...er sagt noch eine gute Reise und bis zum Sommer wenn ich mit der Familie komme...und wünschte ihm das gleiche...zuerst verstand er nicht...und dann zeigte er mit dem Finger nach oben...und ich erwiederte mit einem nicken...dann flog ich wieder nach Hause in meine Heimat. Ich sah ihn zum letzten Mal. :´-/
Als ich zu hause war telefonierte ich jeden tag mit meiner Mutter, ich konnte zu dieser Zeit keine große stütze sein für sie.
1 Woche später
kam ich wieder zu meinem Praktikumsbetrieb....der Stuhl neben mir war leer...In den letzten 6 Monaten saß mittlerweile ein Freund neben mir und wir arbeiteten gemeinsam...doch an diesem Tag kam er nicht zur arbeit. Ich fragte bei einem Kollegen was mit ihm sei...er antwortete nicht gleich und schickte mich zur Personalabteilung...dort musste ich erfahren das er vor 1 1/2 gestorben sei...ich möchte die genauen umstände nicht hier erläutern...und doch hatte es diesmal auch mit dem Hirn zu tun...ein weiterer Schock für...ein junger guter Mensch tot..einfach so...ich konnte es nicht fassen...
1 Woche später überkamen mir die ersten Panikattaken und enorme Angst zustände...die schriftliche Prüfung konnte ich gerade mal so erreichen...die mündliche stand noch bevor...
In dieser Zeit dachte ich jede Minute daran...aus heiterem himmel zu sterben...einfach so...das jetzt gleich ich tot sei...aufhöre zu existieren...nicht mehr lebendig...meinen Sohn niemals sehen würde...ich hatte ständige Todesangst...ich konnte ich nicht einschlafen weil ich dachte ich würde am nächsten Morgen nicht mehr lebendig sein...mein Körper war immer kalt...ich war wie in einem schwarzen Loch...niemanden zeigte ich das...ich war ja gewohnt immer stabil zu stehen...niemals zeigen das ich unsicher war...es war schrecklich...insgesamt machte ich diese phase 6 Monate intensiv mit...
Dezember
Ausbildung gerade so bestanden.
25. Dezember 2001
Früh morgens rief mich meine Mutter an...mein Vater ist letzte Nacht verstorben. Trauer über trauer. Mein geliebter Vater gestorben...bei unserem letzen Treffen als er noch gesund war...sagte er zu mir...Du kommst nun in ein Alter wo du nun mich verstehsten kannst...wir werden nun andere Gespräche führen...leider kam es nie soweit.
11. Januar 2002
Geburt unseres Sohnes Lewin
Februar 2002
Ein bekannter ruft mich über das Handy an...er ist total verzweifelt...er möchte mit mir sprechen..sagt aber nicht was sache ist...2 Stunden später ist er mit seine Familie da...er hat eine sehr liebe familie.
Er suchte das 4 augengespräch...in diesem Gespräch sagte er mir das er an einem Hirntumor erkrankt sei...kategorie 5 der gleiche den mein Vater hatte...wiederum ein Schock für mich...ich begleitete so gut es ging 2 Jahre lang bis er dieses Jahr im April starb...wir hatten stunden mit gesprächen verbracht...doch verstand er nicht viel von dem was ich ihm sagte...ich bereue es heute das ich ihm niemals an den Ohren gezogen habe...ihn hart konfrontierte mit dem Leben...was es ausmacht...das das Leben im Hier und Jetzt abspielt..nicht in der Vergangenheit nicht in der Zukunft...das man sich frei von dem machen sollte um den Moment lebendig zu erfahren...Liebe.
04. Januar 2003
Geburt unserer Tochter Lena
3 Jahre nun bin ich frei...tausende Erkenntnisse entstanden aus diesem Prozess...ich bin wieder lebendig...
Für mich war es die wahrhaftig gewordene Hölle...doch war immer ein Funke in mir was mich am Leben hielt...Liebe.
Ich war einmal zu dieser Zeit bei einem Arzt um die Birne zu durchleuchten...und...nichts...vollkommen gesund...köperlich...doch Psychisch sehr labil.
Ich habe in dieser Zeit noch etwas getan...was jeder Psychologe auf jeden Fall abraten würde...ich berauschte mich...es verstärkte meine Angstgefühle...aber auf der anderen Seite...konnte ich nicht..obwohl ich immer wusste das es mir besser gehen würde wenn ich keinen *beep* rauchte.
Wow...das war jetzt ganz schön viel...habe mich euch offenbart...will euch ermutigen....wenn ihr das hier lesen könnt...dann steckt ein Funke in euch...lasst die Liebe zu.
Aus tiefstem Herzen
Tarek
15.10.2004 10:16 • • 15.10.2004 #1