App im Playstore
Pfeil rechts
6

Mit Tavor wird alles gut. Davor und danach ist aber nichts oder nur wenig gut. Ständig befällt mich ein Schwindel, eine ungeheure Kraftlosigkeit, Gedanken, man müsse jederzeit zusammenbrechen. Gedanken, mir würde jederzeit der Boden unter den Füßen wegbrechen, oder die Wände könnten mich unter sich begraben, zu denken, dass der Wahnsinn jederzeit vor der Tür steht, jederzeit einfallen kann. Es ist ein Spiel mit der ständigen Angst, wobei die Angst hierbei lauert. Im Verborgenen. Und nur ab und zu mit den Zähnen hervorblitzt. Diese Male sind dann umso schlimmer. Es gibt nur noch wenige Momente, in denen ich vollends zufrieden und mir meines Lebens sicher bin. Artikel über Multiple Universen, Geistige Krankheiten oder sonstige Vorfälle meide ich komplett, zu groß die Gefahr mir könnte gleich eine Sicherung durchbrennen. Ich würde wahnsinnig werden.
All das kann ich zu großen Teilen mit Tavor ablegen. Nach Tavor ist all das vergessen. Und falls es doch mal eintritt, dann habe ich keine Angst mehr davor. Das Ruhegefühl ist einfach zu schön. Es ist einfach zu schön, an nichts denken zu müssen. Und es ist schön, dass kein Gedanke mich umbringen oder wahnsinnig werden lassen kann.
Nun frage ich mich: Wie schaffe ich es – jemals – diesen Tavor-Status, den ich jahrelang als mein normales Ich bezeichnet habe, zu meinem Status Quo zu machen? Frei von allen Ängsten, frei von körperlichen Gebrechen, der absoluten Schwäche, den vielen wirren und verängstigenden Gedanken.
Ist es eine Depression die ich habe? Dauerbelastung und die ständige Angst vor dem Tod, infolge meiner Überdosis, könnten diese gefördert haben. Auch habe ich mich lange Zeit vor meinen Problemen und Aufgaben des Studiums geflüchtet. Ich wollte und konnte das alles einfach nicht wahrhaben. Lust und Freude wichen Frustration und Müssen. Und diese Frustration und dieses Müssen fraßen sich nur umso tiefer in mich herein, dergestalt ich mich in Alk. und Rauch und Exzesse flüchtete. Leichte Unterhaltung, Wirklichkeitsflucht, Nachtleben. Verschwindende Konturen im Rausch. Kann es wirklich sein, dass all diese Last meine jetzigen Symptome bedingt? Dieser Schwindel, dieses Nichtschlafenkönnen, diese körperliche Abgeschlagenheit, die unwahrscheinlich mehr als „normal“ zu klassifizieren ist? Ich möchte dem auf die Spur kommen; ich werde mich in Hypnose Therapie begeben. YouTube verriet mir, Hypnose böte gute Wege zur Behandlung vieler Symptome. Und selbst, sollten meine psycho-somatischen Symptome, wie Kopf- und Herzschmerz, wiederkehren, vielleicht sind auch diese nur Folgen meines nicht verarbeiteten Stresses?
Ich schließe hiermit, die nächsten Tage werden Klarheit bringen.

09.09.2015 16:42 • 30.12.2015 #1


16 Antworten ↓


Zitat von RainerFeldweg:
und die ständige Angst vor dem Tod, infolge meiner Überdosis, könnten diese gefördert haben.


Hey Rainer,

was meinst Du mit Überdosis; wieviel Tavor nimmst Du am Tag und wie lange schon?

A


Mit Tavor wird alles gut - Liebes Tagebuch

x 3


Hallo Vergiss!

Ich hatte einen Horrortrip auf Basis von zuviel Canna. -
Dachte infolgedessen zu sterben, konnte nicht los lassen, wäre vielleicht nur eingeschlafen, statt zu sterben. Bin da ganz schön durchgedreht. Tavor nehme ich vielleicht einmal die Woche (1x 1mg), je nachdem wie schlimm das Gedankenkarussell dreht. Innerhalb zweier Monate sind von 20 Tabletten nun 10 alle, also ist's doch nicht jede Woche...

Hey Rainer,

könnte mir vorstellen, dass das Erlebte wie eine Art Trauma ist?!

Ja, das halte ich auch für möglich!
Ich war mal in einer Gesprächstherapie. Fand' ich dann aber nicht so sehr gut.
Vielleicht ließe sich da tiefenpsychologisch was machen? Möchte auf jeden Fall morgen eine Hypnose versuchen; habe einen Termin. Es gibt im Grunde nichts zu verlieren, oder?

Nein, ganz sicher nicht, eher im Gegenteil. Drücke Dir für Morgen die Daumen, das die Hypnose greift und Du an die Wurzeln kommst.

Ich werde wieder berichten,
hab Dank!

Bin echt gespannt, ob es funktioniert. Warte dann auf Deinen Bericht

Bin ich ebenso, das kannst du mir aber glauben!

Also, hallo nochmal, alle die hier mitgelesen haben und werden!

Hypnose? Tja, ich dachte wirklich das hilft. Vielleicht hilft die auch vielen Patienten und Leidgeplagten. Mir leider nicht.
Ich komme und komme einfach nicht in die - tiefe - Trance. Kurz davor erlebe ich immer etwas, wie man es eigentlich nicht erleben möchte. Angst, Panik, ich weiß nicht WAS es ist, ABER es plagt und geißelt mich ohnegleichen.

Meine Beschwerden gingen nun soweit, dass ich mich hab einweisen lassen. Tagesklinik. Damit ich - endlich - mal eine Diagnose bekomme.

Heute dann, ich saß zum EEG, hatte diese Kappe auf. Die Frau sagte dann immer, Augen zu, pam pam, so und so lang messen, Augen zu. Während der Phasen in denen ich meine Auge geschlossen hielt, merkte ich immer mehr, dass sich meine Gedanken trotz äußerer Reize (Radio, Umgebung) zurückzogen, ich schlagartig und kurz erst weißgrau dann ein großes Schwarz sah und kein Gedanke mehr zu fassen war. Schlagartig war ich in der Situation zu bangen, sie möge wieder sagen ich solle die Augen aufmachen. Sagte sie. 5 Sekunden Augen auf, dann begann der Horror. Mein Kopf war total leer, die Angst wuchs, meine Handflächen wurden schwitzig.

Dann machte ich die Augen auf, sagte ihr ich habe Panik, sie: Soll ich was machen? Ich: Nein, geht schon. Klarer hatte ich es nie vor Augen, das ist ein Schwarzes Loch, oder? So wie ich das immer gefühlt habe und nie benennen konnte. Dazu kam, je mehr die Angst und das ekelhafte Gefühl anstieg, desto mehr hatte ich das Gefühl, es würde mich aus meinem Körper heben. Ganz, ganz furchtbar! Wollte das alles heute dem Arzt erzählen, leider war die Visite rappelvoll und ich dann zum Töpfern. Morgen dann!

Ich werde weiter berichten...

Hey Rainer,

Bei mir wurde es auch schon versucht; ohne Erfolg. Was meinte der Hypnositeur?

Auch mit einem EEG habe ich so meine Probleme und erinnere mich daran; grauenvoll.

Werde dann Deine Zeilen weiter lesen.

Ich habe die gleichen Erfahrungen gemacht, sowohl bei der Hypnose als auch beim EEG. Normalerweise habe ich keine Panikattacken, aber bei diesen beiden Sachen ja.

Der Hypnositeur meinte ich sei schon ein paar Mal auf 'nem richtig guten Weg gewesen. Aber solang ich diese unbestimmte Angst nicht wegbekomme, mache ich das nicht wieder. Kostet ja auch horrend Geld!

Was waren denn deine Ängste beim EEG? Bin eigentlich froh, dass die Angst nicht im MRT kam, da wäre sie um LÄNGEN schlimmer gewesen!

Hallo RainerFeldweg

wie hat sich denn dein Horrortrip mit Canna. denn geäußert ?
Denn die Sache das die Hypnose bei dir nicht geklappt hat ist das du dich nicht komplett fallen gelassen hast um in die tiefere Trance zu kommen, weil du anscheinend Angst davor hast die Kontrolle zu verlieren bzw abzugeben und deswegen verspannst du dich anstatt dich zu entspannen. Das selbe auch bei Canna.. Sobald eine Wirkung kommt (und die ist bei Canna. nunmal unberechenbar) will man diese auf einmal nicht mehr und man geriet in Panik und es artet in einen Horrortrip aus. So war es zumindest bei mir so. Es war und ist nunmal alles Kopfsache !

Meine Angstsymtomatik hat sich auch durch zu viel Canna. verstärkt aber das finde ich heute nicht mehr so schlimm, da die Angst in mir latent verborgen war. Und seit dem nehme ich meine Psychotherapie ernst und fang an sehr viel über mich selbst zu lernen.

Um vom Tavor wegzukommen versuche es mal mit CBD Tropfen. CBD (Canna.) ist der schwach psychoaktiver Stoff vom Canna. und dieser wirkt angstlösend und antipsychotisch. Ist total legal erhältlich über das Internet und über eine Apotheke in Frankfurt.

Die Tropfen haben mir heute sehr gut bei Derealisationen und Angstattacken geholfen somit denke ich das die eine gute Alternative zu Benzos darstellen.

gruß I

@igormane: Hallo Igor. Also so ähnlich lässt sich das auf jeden Fall beschreiben. Wie eine Achterbahnfahrt die nicht mehr aufhören wollen. Totaler Kontrollverlust und die Angst loszulassen. Ganz, ganz schlimm! Ich nehme nun nichts mehr. Keine Benzos, kein Baldrian, kein Nichts.

Ende September war ich an dem Punkt an dem nichts mehr ging. Konnte nicht mehr einschlafen, kam nicht mehr aus dem Bett. Hab überhaupt nichts mehr hinbekommen. Noteinweisung in die Psychiatrie. Das war das Beste was ich machen konnte. Es stellte sich heraus - Diagnose der Ärzte -, dass ich an Derealisation und Derpersonilation litt. Ich hoffe ich habe das richtig geschrieben. Des Weiteren betrieb ich jahrelangen Alk. und Canna.. Sorgen wurden von mir verdrängt, nicht wahrgenommen, geschmälert, stets befand ich mich irgendwie auf der Flucht. Hauptsache Feiern, unter Leuten, sich nicht den eigenen Ängsten stellen. Dann kam mein Horrortrip und hat mich total zerstört. Heute weiß ich, dass all die Probleme die ich habe und haben werde nur durch mich entstehen, und wenn sie da sind, auch nur durch mich gelöst werden können. Stellt man sich diesem Problem nicht, kann man ernsthafte Probleme bekommen. Ich hätte nie gedacht, dass Stress - wenn auch nur latent vorhanden - solche Folgen nach sich ziehen kann. Wahnsinn!

Ich habe nun wieder mein Studium aufgenommen, versuche mein Leben Tag für Tag zu meistern, muss was tun, dass nicht wieder die Lethargie und Lähmung und absolute Hoffnungslosigkeit einzieht. Achja: Auf ärztlichen Rat totales Alk. und Canna.. Alk wegen der Leben, Canna wegen der Psyche. Ein Opfer welches ich gern zu geben bereit bin.

Ich wünsche allen die das hier lesen alles Gute!
Passt immer auf euch auf, holt euch Hilfe, kein Problem ist zu groß, dass man es nicht zusammen lösen könnte!

Liebe Grüße
Rainer

Lieber Rainer, hat mir gut gefallen, dein Bericht. Ja, nur so geht es. Und du bist auf einem guten Weg.
Geh den weiter, steige den Berg empor und genieße dann die Aussicht, die Freiheit, das Licht, die Weite..

Alles Gute weiterhin

Ich wünsche dir auch alles Gute, Icefalki!
Wir schaffen das.

A


x 4






Dr. Reinhard Pichler
App im Playstore