Bilbo
Ich würde mich gerne hier austauschen mit Menschen die längere Angstphasen haben.
Ich frage mich ständig, warum meine Phasen so lange dauern. Meine Ängste gehen in Richtung Verlustangst und daraus resultierende Bindungsangst. Bin seit 3 Jahren in Behandlung und nehme eine geringe Dosis eines AD. Bei mir spielen sich die schwierigen Abschnitte wie folgt ab:
Phase 1, Tag 1: es macht sich leichte Unruhe breit, ich merke ich bin gereizt. Meine Gedanken fangen sich an zu bewegen, sie werden schneller. Gewisse Verlustangstgedanken können aber noch erfolgreich abgewendet werden, mein gesunder Erwachsener hält hier noch die Oberhand. Am Nachmittag werden die Symptome trotz erkennen meines Problems mehr. Meine Schultern ziehen sich nach oben, die Gedanken werden noch schneller, aber auch hier kann ich meine Gedanken abschmettern. Ich merke wie sich meine Mundwinkel nur noch nach unten bewegen, ich merke einen Widerstand bei dem Versuch zu lachen.
Phase 2, Tag 1: ich spanne mich völlig an, verkrampfe mich. Blick auf den Boden, Schultern extrem angezogen. Die Gedanken drehen und ich bekomme ein Gefühl dass ich nur noch in meinem Kopf lebe. Der Körper funktioniert, macht was er muss. Arbeiten, Einkaufen. Kann kaum sprechen. Werde extrem Müde und will schlafen. (Flucht?).
Phase 3, Tag 2: Symptome werden besser, Gedanken sind immer noch schnell, kämpfe mich durch den Tag. Der Prozess läuft rückwärts.
Phase 4, Tag 3: Langsam kehre ich in die Realität zurück. Kann meine Gefühle wieder spüren und frage mich was das war. Ich fühle mich gesund und ohne Probleme.
Was ich mich einfach frage, warum dauert das immer so lange? Man sagt doch, Panikattacken dauern in der Regel maximal 2-3 Stunden. Ängste noch weniger. Ich beobachte bei mir einfach einen konstanter Angstpegel 7 Tage x 24 h (ohne Medikamente). Mir geht das nicht in den Kopf warum dies ein Dauerzustand ist?
Hat jemand von euch ähnliche Erfahrungen? Wie geht ihr damit um? Wurde es besser mit der Zeit?
Ich grüsse euch herzlichst.
Bilbo
25.06.2014 07:40 • • 28.06.2014 #1