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Hallo ihr lieben,
Bin neu hier angemeldet und hoffe ihr könnt mir ein wenig weiterhelfen. Zu meiner Person bin männlich 36.
Leide seit mittlerweile gut 12 Jahren an einer angststörung die ich nie behandeln ließ. Bin anfangs von Arzt zu Arzt gerannt so wie wahrscheinlich jeder hier. Ist soweit alles kerngesund. Es wurde dann eine angststörung festgestellt. Ich war eine Zeitlang beim Psychologen mit dem ich mich aber nie gut verstand. Bin deshalb dann auch einfach nicht mehr hin und habe durchgehend venlafaxin genommen. Hab mich dann über die Jahre so durchgeschlagen. Mittlerweile ist es aber so schlimm das ich kaum noch aus dem Haus kann. Habe mir nun Hilfe gesucht und war stationär in lohr, 8 Wochen. Dort wurde meine Mediation umgestellt auf escitalopram. Bekomme davon 15 mg und noch 0.5 mg risperidon. Leider gibt's in lohr nicht wirklich Therapien gegen Angst deshalb habe ich mich jetzt für die schön Klinik in Bad arolsen angemeldet. Kennt die jemand von euch?
Ich habe eigentlich durchgehend ein besonnenes Gefühl im Körper, mir ist schwindelig habe ständig dieses augenflimmern. Und es wird einfach nicht besser. Bin echt am verzweifeln und habe meinen levensmut verloren. Ich weiss ehrlich gesagt nicht mehr weiter. Möchte einfach nur diese schlechten Gefühle loswerden. Könnt ihr mir weiter helfen? Kennt ihr auch diese Symptome?
Vielen dank schonmal für eure Antworten
Mfg markus

08.04.2018 07:19 • 08.04.2018 #1


8 Antworten ↓


Hallo Hatzen,

die Symptome, die du beschreibst, kenne ich auch seit mehr als 10 Jahren. 24 Stunden am Tag dieses Schwindel- und Benommenheitsgefühl. Beides sind Symptome der Angst und haben keinerlei körperliche Ursachen. Leider verfestigen sich diese Sachen umso mehr, je länger sie dauern. Ich versuche auch schon jahrelang, etwas dagegen zu unternehmen, aber bisher hat überhaupt nichts geholfen. Ich habe mehrere Therapien gemacht, Reha, Klinikaufenthalt ect, dutzene Medikamente, nichts hat auch nur ansatzweise geholfen.

Die Webseite von der Klinik sieht ja ganz gut aus, vielleicht hilft es dir ja.


LG

Jörg

A


Meine Geschichte

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Hallo Jörg danke für deine Antwort. Wie hälst du das aus? Ich bin wirklich am Ende ich kann einfach nicht mehr. Egal was ich mache. Würde am liebsten nur faul daheim alleine rum liegen dann geht es mir einigermaßen gut... Aber das ist ja auch kein Leben dann mehr. Ich kann noch nicht mal genau sagen vor was ich Angst habe, es kommt einfach so.

Naja, die Angsterkrankung hab ich schon ca 25 Jahre. Erst seit 10 Jahren ist es ganz extrem mit dem Schwindel. Bis vor 4 Jahren hab ich mich auch noch jeden Tag zur Arbeit geschleppt, 10 Stunden am Tag. Aber das ging dann beim besten Willen auch nicht mehr.

Richtig, aushalten ist der richtige Ausdruck. Aber was will man sonst machen? Andere Leute sind halt auch krank, der eine hat vielleicht Diabetes, der andere Rheuma usw. Aber das Schlimme an der Angsterkrankung ist halt, dass man fast GAR nichts mehr machen kann, weil einen die Symptome jede Sekunde am Tag begleiten. Es nutzt auch nicht, es immer und immer wieder zu versuchen, weils dann angeblich besser wird mit der Zeit. Tut es leider nicht....

Du nimmst mir gerade ein wenig die Hoffnung:)

Nein, nicht die Hoffnung verlieren. Angsterkrankungen sind behandelbar. Vielleicht reicht eine Therapie nicht, dann muss man noch eine machen. Es dauert unter Umständen lange und ist anstrengend, aber es hilft!
Ich beende jetzt gerade meine zweite tiefenpsychologische (kann ich nur empfehlen) Therapie und nach 20 Jahren Krankheitsgeschichte geht es mir jetzt so viel besser. Ich konnte zeitweise auch kaum das Haus verlassen, jetzt kann ich etwas arbeiten, Bahn fahren, mit meinem Sohn auf den Spielplatz gehen. Also, es ist machbar, die Angst zu überwinden, aber man muss den Kampf annehmen und sich darauf einstellen, dass er Jahre dauern wird.

Alles Gute euch beiden!

Ich lese grad Risperidon, ist das nicht ein Neuroleptikum? Wie wirkt das bei dir?

Sub1 was ist tiefenpsychologie? Bin im Moment auf der Suche nach einem Hypnose Therapeuten leider sind die Wartezeiten ewig. Aber hab gehört das kann gut helfen. Mal schauen.
Risperidon hab ich bekommen für ein dickeres fell haben sie zu mir gesagt. Aber irgendwie merke ich von denen gar nix.

Eine tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie setzt in der Vergangenheit an. Also bei traumatischen Erlebnissen oder allgemein bei einer schwierigen Kindheit, verdrängten Erinnerungen. Meiner Meinung nach ist sie nachhaltiger als eine Verhaltenstherapie, die nur Denk- und Verhaltensmuster der Gegenwart versucht zu verändern. Aber bei leichteren Fällen ist wahrscheinlich auch eine VT hilfreich.
Eigentlich denke ich das jede Form des sich selbst Analysierens hilfreich ist und über die Zeit zu Verbesserung führt.
Aber eine Hypnosetherapie sind nur wenige Sitzungen, oder? Zahlt das die Krankenkasse? Ich denke es ist wichtig zu verstehen, dass es keine Wundermittel gibt und Therapie eine langfristige Arbeit ist und jeder Fortschritt erkämpft werden muss.





Dr. Christina Wiesemann
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