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Hallo,

ich bin 32 Jahre alt und bin mit meiner Freundin seit ca. 9 Jahren zusammen. Wir wollten im nächsten Jahr heiraten. Seit dem Beginn unserer Beziehung hat Sie Panikstörungen. Diese wurden in den letzten Jahren immer schlimmer. Seit 2011 geht Sie so gut wie nicht mehr aus dem Haus. Ich werde zunehmend deprimierter und stehe eigentlich kurz davor die Beziehung zu beenden. Ich habe ja Verständnis so gut es geht aber irgendwann ist auch meine Verständnisgrenze erreicht. Ich sehe einfach nicht, vor was Sie sich fürchtet und wo das Problem ist, mal mit mir einkaufen zu gehen. Ich mache eigentlich alles außerhalb der Haustür. Ich mache den Garten, ich kaufe ein und ich arbeite. Sie war in Therapie aber das hat nichts gebracht.

Im juni wollten wir gemeinsam in Urlaub fahren. Sie hat sich zu Beginn auch gefreut aber wurde dann kurz vor der Abreise total panisch. Sie ist dann trotzdem mit gefahren. Plötzlich wurde es auf der Autobahn immer schlimmer und Sie hat Herzrasen und Atemnot bekommen. Es gab keinen Anlass dazu. Die Autobahn war frei und ich bin schon auf der rechten Spur als LKW Hindernis mit 90 kmh gefahren. Sie wollte, dass wir sofort anhalten und umdrehen. Ich bin dann erstmal mit Ihr auf einen Rastplatz. Dort waren Ihr dann aber zuviele Menschen. Also sind wir wieder weiter gefahren auf einen kleinen Rastplatz. Es gab keine Chance sie umzustimmen. Sie wollte, dass wir zurück fahren. Irgendwann ist mir dann auch der Kragen geplatzt und ich habe zugestimmt. Urlaub vorbei! (mein Jahresurlaub)

So, jetzt habe ich mir hier angemeldet um zu verstehen, was im Kopf dieser Frau vorgeht? Ich stehe wirklich kurz davor die Beziehung zu beenden. Ich habe auch noch ein Leben und möchte mal gemeinsam mit Ihr ins Kino. Essen gehen oder was auch immer. Vielleicht trete ich mit meiner Meinung jetzt einigen hier auf die Füsse aber ich finde, diese Angst ist wirklich übertrieben und für einen normal denkenden Menschen nicht zu verstehen. Ihre Anfälle aus heiterem Himmel wirken zunehmend verrückter. ja, sorry, fast schon lächerlich. Ich will ja Mitgefühl habe aber das schwindet mir immer mehr.

Erklärt mir jetzt mal, was im Kopf dieser Frau vorgeht? Vielleicht wäre es für Sie besser, Sie würde sie auch einen Mann mit Ängsten suchen. Dann könnten Sie gemeinsam den Rest Ihres Lebens im Haus bleiben.

Sorry, bin einfach von diesen unnötigen Ängste angenervt. Ja ich weiss, Sie ja auch aber es kann doch nicht so schwer sein, sich bewusst zu machen, dass Sie nicht gleich vom Blitz getroffen wird, nur weil wir gemeinsam spazieren.

Ich hatte mich letztes Jahr schon angemeldet aber bisher nichts geschrieben. Jetzt ist es aber wieder so akut...

Grüße

19.09.2013 10:24 • 29.01.2014 #1


128 Antworten ↓


Nimmt sie Medikamente?

A


Meine Freundin hat Panikstörungen - was soll ich tun?

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Ich bin selber Angst erkrankt.
Bin seid 23 Jahre verheiratet.
Sie muss entweder zum Psychiater -sie braucht bestimmt Medikament , und Psychotherapie.
Sie zu verlassen wäre nicht so gute Idee.....
Beiseite Panik Attacke passieren tausende Dinge-Angst gleich zu sterben, zittern , Tunnel Blick, herzklopfen
Schwitzen-das fühlt sich sooooo bedrolig!
Mein Mann lebt mit mir schon so lange.
Ich habe immer gute Zeiten und auch schlechte gehabt.
Ich lasse mir helfen-und helfe mir auch vielbselber.
Mache Entspannung Methoden,-alles auf youtube zu ffinden.
Dazu Psychotherapie , atemubu., Muskel Entspannung Usw.
Spreche mit deine Freundin.....
Viel geduld.
LG

Ich denke der erste Schritt wäre zum Psychiater, wo sie AD bekommt, um die Angstsymptome etwas zu schwächen und ihr zu ermöglichen positive Erfahrungen zu machen.

Was sie erlebt ist ja nicht rational zu verstehen. Das krankhafte Angstgefühl ist so stark und bedrohlich, dass sie davor flüchten will und zwar um jeden Preis. Da es ihr daheim besser geht ist das ihre Lösung damit umzugehen. Solange du sie hier unterstützt, wird sich auch nichts ändern. Sie muss ja nicht raus, weil du alles machst.

Ich würde mir nicht einreden lassen, dass du dich nicht trennen darfst. Du solltest auch auf dein Leben achten, sonst bekommst du auch noch eine Störung und dann seid ihr beide zuhause gefangen Natürlich rate ich dir auch nicht zu einer Trennung, aber du solltest nie dich vergessen. Sprich mit ihr, dass du so nicht weiterleben möchtest und dass Sie etwas für ihr Besserung tun muss. Dazu zählt eine medizinische Unterstützung, um Sie therapiefähig zu machen. Dann eine weitere Verhaltenstherapie und tägliches Üben wie z. B. im Park spazieren gehen bis die Angst nachlässt, Einkaufen gehen zusammen, dann mal allein und so weiter. Nur so kann sie wieder vertrauen bekommen und ihre Ängst abbauen und ihren Radius wieder vergrößern.

Erwarte dir aber keine zu großen Sprünge. Ihre Angst ist schon so fest eingebrannt, dass es schon ein großer Fortschritt ist, wenn Sie mal 5 Minuten draußen verbringt. Langsam steigern und Rückschritte mit einplanen.

Hallo ihr lieben

Die zu verlassen wollen zeigt das eure liebe nicht sehr stark sein kann ich wurde mal drüber nachdenken . Sie Brauch halt und Verständnis . Mein Mann stand 12 Jahre hinter mir . Ich bin heut geheilt . Wenn der Körper außer Gefecht gesetzt wird sind wir nicht auf unseren Lebensweg unsere Seele sucht nach Erfüllung . Kauf ihr bitte erst mal das Buch -leben im hier und jetzt- zum einschlafen die cd- innerer Frieden - hat schon sehr vielen geholfen . Sie hat bereits Angst vor der Angst darum muss sie sich den Angst machenden Situationen immer wieder aussetzen in Begleitung !dann lernt das Gehirn das nichts passiert und regiert mit der zeit wieder positiv ! Stell ihre Ernährung um Obst Gemüse gutes Fleisch wenig besser kein industriefutter . Geht lange spazieren und jagt euch gegeneinander nur ganz kurze Strecken spazieren lange . Es werden bestimmte Hormone ausgeschüttet die helfen die Angst zu kontrollieren natürlicher Fluchthelfer . Die Welt hat sich zu schnell entwickelt für unseren Organismus und dann die widernatürliche Ernährung . Ich Kauf nur noch im Bio Laden ohne Zusätze keine getreideprodukte . Kauft euch Schüzler Salze die Grund Ausstattung jeden Tag eine heiße sieben : sieben Schuezler Salz nach Wahl je drei Tabletten im Glas mit heißen Wasser nicht kochen ich nehme leichten Weißwein tolle Wirkung kl Tasse schlickerigste trinken .dann hilft gut hyperforat pflanzlich in der Apotheke besser die Tropfen da mit Alk. geht schneller. Dann empfehle ich tägl. Drei bis fünf globuli gelsemium d12,arum metallicum d12 drei Tage lang 2mal tägl. In der Apotheke besser online!zu Haus leichtes Krafttraining Liegestütz und Knie beuge Hantelteaining leicht gesamt 5-10 min tägl. . Bei mir hat es Gehilfen man lernt dem eigenen Körper zu Vertrauen und den Kräften . Kauft euch mal das Buch wir fressen uns zu Tode das öffnet einem die Augen ! Kopp verlang neue Weltbilder vielleicht interessiert es! Ich habe über zweihundert Bücher gelesen über den ganzen Wahnsinn . Nehmt bloß keine Medikamente also chemisch die Nebenwirkung Angst und Selbstmord sind ne Frechheit ich war danach noch schlimmer drauf .
Gut wenn was ist meld dich einfach vielleicht hilft ja was viel Glück erst mal

Hallo Timeless,

zuerst möchte ich dir mal sagen dass ich es toll finde dass du die Beziehung mit deiner Freundin nicht so einfach beendest nur weil sie schwierig ist. Das ist in der heutigen Zeit nämlich selten.

Ich kann dir auch nur den Rat geben, dass du dafür sorgst dass deine Freundin sich Hilfe holt. So wie du es beschreibst wird sie es alleine nicht schaffen die Angst zu besiegen. Sie braucht einen Psychiater der ihr Medikamente verschreibt damit sie soweit stabil wird dass sie eine Therapie machen kann. Ohne das wird es nicht gehen.

Ich kann dich sehr gut verstehen dass du ihre Ängste nicht nachvollziehen kannst. Ich kann meine eigenen Ängste nicht nachvollziehen. Wie sollen es da andere können?
Das was du/ihr durch habt das habe ich auch schon mitgemacht. Und mein Mann kann meine Ängste auch nicht nachvollziehen. Wir sind auch in den Urlaub gefahren obwohl ich eigentlich schon vorher große Angst hatte. Aber ich wollte meinem Mann und meiner Tochter nicht den Urlaub verderben. Also sind wir 1700 km hingefahren und nach nur 4 Stunden wieder die 1700 km nach Hause weil ich vor Angst bald verrückt geworden bin. Was war so schlimm dass ich geglaubt habe zu ersticken wenn ich nicht sofort nach Hause komme.

Ich bin unendlich dankbar dass mein Mann die ganze Zeit zu mir gehalten hat und es noch tut. Genauso wie meine Ängste macht mir aber auch mein schlechtes Gewissen Meinem Mann und meiner Tochter gegenüber zu schaffen dass ich ihnen das schon so lange antue. Ich denke deiner Freundin geht es ähnlich und darum kann ich dir nur ans Herz legen dass sie sich Hilfe holt.

Weiß sie eigentlich wie du dich dabei fühlst? Sprecht ihr darüber? Wir reden sehr viel darüber und ich denke das hilft uns allen.
Vielleicht lässt du sie das hier ja mal lesen damit sie sieht dass ihr nicht alleine seid mit dem Problem.

Ich wünsche euch viel Erfolg und alles Gute!

Hallo Timeles,

sie zu verlassen halte ich auch nicht für eine gute Idee, aber vielleicht könntest du sie darin unterstützen erneut eine Therapie zu machen. Rede mit ihr und auch, wie du dich dabei fühlst. Mein Mann konnte meine Ängste auch nicht nachvollziehen, aber ich habe an mir gearbeitet mit Hilfe von Therapien (Manchmal reicht eine nicht aus), auch wenn ich mich nicht unterstützt fühlte.

Wünsche alles Gute und viel Erfolg.

Hallo Timeless 76!

9 Jahre Panikattacken ist schon eine ganze schön lange Zeit! Kein Wunder das es schlimmer wird, wenn Ihr Euch keine Hilfe holt. Ich denke nicht das hier irgendjemand der Meinung ist, Angst - und Panikattacken für immer und ewig allein besiegen zu können!

Hier mal für Dich als Angehöriger ein Link von einer Leidensgenossin von uns, die mit Herzblut versucht hat für Ihre Freunde und Angehörige ein Video zu erstellen, wo man als Außenstehender dieser Störung eventuell einen kleinen Einblick bekommt wie man sich fühlt mit diesen Attacken.

Ich kann Dich verstehen das Du mit diesen Situationen überfordert bist und Du darfst Dich nicht hinten an stellen, keines Falls! Deine Freundin kann sich aber scheinbar nicht selber kümmern und bemühen sich Hilfe zu organisieren, also darfst Du das gerne tun! Nur lass sie damit nicht allein!

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und weiterhin Verständnis und eine übergroße Portion Liebe für Dich und Deine Freundin!

schau doch mal in eurer nähe, ob es eine selbsthilfegruppe gibt. vielleicht rufst du dort mal an und fragst nach, ob du als angehöriger ein- oder zweimal bei einem treffen dabei sein darfst. deine freundin wird sicher professionelle hilfe benötigen, so eine gruppe wäre für sie allenfalls unterstützend was. aber vielleicht kannst du so noch einen anderen blickwinkel gewinnen. es ist bestimmt auch gut, dass du hier angemeldet bist. lies dir mal ein paar themen durch, dann kriegst du vielleicht ein gefühl dafür, wie der angstpatient so tickt. und wir verstehen das alles ja selbst nicht, das ist ja das dilemma. es ist absolut irrational, man kann teilweise noch nicht mal eine konkrete angst benennen und trotzdem kommen die sch... panikattacken. dass es dir umso schwerer fällt das zu verstehen ist schon klar. und sprich mit ihr ganz offen über deine gedanken, auch über eine mögliche trennung. das wird ihr erstmal gar nicht gut tun damit konfrontiert zu werden, richte dich auf einen netten schub ein. aber sie hat so zumindest die chance zu agieren und eine therapie anzufangen oder in eine klinik zu gehen oder was auch immer.

Hallo, Timeless 76,

Diese Krankheit ist heilbar , das ist schon mal für euch beiden ,sehr wichtig zu wissen.
Was für ein Typ Charakter hat deine Freundin? Ist sie sehr Stolz und spricht nicht gerne über ihre Ängste.
Alleinkämpfer? Was deine Freundin jetzt braucht ist Einsicht sich zu einer Verhaltens Therapie anzumelden, überlege mal wie deine Freundin Einsicht bekommen könnte?
Dann ist der erste Schritt getan .
Wenn ihr ein Vertrautes Verhältnis zueinander haben solltet dann zeige deine Freundin unseren Forum vielleicht macht es bei ihr klick. Für diese Krankheit braucht man Wille , Mut , Einsicht, in allen Bereichen.
Wenn sie sich dazu bereit erklärt den ersten Schritt zu wagen dann gewinnt sie in dieser partie.

Alles Gute euch beiden.

timeless, ich wollte noch sagen, dass ich es ganz toll von dir finde hier zu posten. überhaupt die tatsache, dass du in deiner persönlichen verzwleiflung noch wege suchst deine freundin zu verstehen.

Hallo,

vielen Lieben dank für eure zahlreichen Antworten. Das freut mich sehr! Leider bin ich heute Abend zu müde um auf alles einzugehen. Ich werde aber morgen früh genauer auf eure Anregungen und Fragen eingehen.

Eins möchte ich noch sagen, zu der Frau, die sagt ich würde nicht genug lieben. Das ist Quatsch. Ich weiss was Liebe ist aber es gibt auch Grenzen der Belastbarkeit und jeder hat Zukunftspläne. Dies soll jetzt aber nicht das Thema hier sein. Danke

Eine Frage auf die Ihr vielleicht bis morgen noch eingehen könnt wäre:

Menschen mit solchen extremen Ängsten sind ja nicht zwangsläufig von Ihrer Intelligenz her eingeschränkt. Wenn jetzt aber ein Mensch schon 1000 mal Angst Symptome hatte und bisher nichts passiert ist, was die Angst rechtfertigen würde, dann muss es doch irgendwann einmal klick machen? Nämlich klick deswegen, dass man die Symptome einfach kommen lässt aber im Grunde weiss, es passiert ja nichts, denn bisher ist es ja 1000 mal gut gegangen. Also wird es auch heute gut gehen...und genau deswegen fühlt sich doch eigentlich die Atemnot oder die Übelkeit weniger schlimm an...oder nicht? Die Symptome entstehen doch weil es eine Angst gibt und nicht wegen der Symptome selbst? Aber selbst wenn man Angst vor den Anzeichen hat, dann muss man doch irgendwann wissen, dass nichts passieren wird. Rational gesehen gibt es ja wirklich keine Gefahr.

So, danke und gute Nacht!

Dazu kann ich dir nur eins sagen: NEIN, weil die Erwartungsangst bleibt. die Symptome die man spürt sind manchmal so unerträglich, dass man einfach nur noch davonrennen will. ich hatte im april meine erste Panikattacke und bin seitdem traumatisiert, ich hab gedacht ich würde in den nächsten Minuten sterben. Ich bin 4 wochen nicht mehr aus dem Haus gegangen, weil jeder Schritt aus der Haustür eine Qual für mich war. Diese Symptome wie : hoher Puls, Adrenalin im Körper, anspannung die schmerzt, schwere Beine, keine konzentration, starke innere Unruhe die einen fast aus den Latschen haut, zittern, beben, PANIK...man kann es leider nur sehr schwer beschreiben.
ich würde es dennoch so beschreiben: stell dir vor du sitzt in einem brennenden Haus und du kannst nicht flüchten, weil jemand die Tür zugesperrt hat, so ungefähr fühlt sich der Körper während einer Panikattacke an. schrecklich.
Als Außenstehender kann man es leider nicht verstehen, weil jeder denkt, dass Angst keine Krankheit ist. Wenn aber die Angst einen Medizinischen Namen bekommen würde, dann würde man sie vielleicht ernster nehmen. Mein Freund versteht mich auch nicht, wenn ich ihm erzähle wie ich mich fühle, oft werden auch mal die Augen gerollt oder es kommt ein stell dich nicht so an, wovor hast du Angst? da würde ich ihm am liebsten an die Kehle springen. Ich fange dann meistens an zu weinen, weil ich es so ungerecht finde, dass man das Gefühl nicht beschreiben kann und alle anderen denken, dass man nicht mehr alle Tassen im Schrank hat. Es ist wirklich zum verzweifeln.
Ich kann deine Freundin gut verstehen und sich trennen wäre nicht die richtige Idee, schlage ihr mal eine Tagesklinik vor oder ein Medikament.
Ich nehme jetzt seit 4 Monaten ein Medikament und mir geht es ziemlich gut, ich kann rausgehen, arbeiten, fliege bald in den Urlaub etc. (nur der Schock der ersten Attacke sitzt immer noch tief und von daher fährt die Angst vor der angst und die dazugehörige Anspannung immer mit)

LG

HAllo ...

ja Du hast Recht...in all Deinen Erkenntnissen hast Du Recht!

Die Angst ist nicht rational, weiß Deine Freundin das auch (also anders gefragt, hat sie eine Diagnose wie Angststörung o.ä.?)

Ich laufe seit 26 Jahren damit rum, heute bin ich 38 Jahre alt. Ich habe nie gewusst was das ist was mich so anders sein lässt wie alle anderen! Und selbst jetzt wo ich weiss was die Diagnose ist, kann ich die Angst nicht besiegen

Es sind festgelegte Denkmuster die wir uns angewöhnt haben, diese gilt es zu durch brechen. Mein Mann kann mir achtzig mal im Shoppingcenter sagen das es hier keine Säbelzahntiger gibt....Und ich weiß das auch und trotzdem bekomme ich Panikattacken. Glaube mir, jeder der eine Angststörung entwickelt hat, wäre glücklich wenn man mit Rationalität die Angst in den Griff bekommen würde. Dies gestaltet sich aber eher schwierig für jeden einzelnen hier von uns!

Sie braucht HILFE ganz dringend und ich denke Du darfst Ihr gern den Schubs in die richtige Richtung geben!

Und nein kein Angstpatient ist Intelligenzgemindert, ich kenne keinen man ist halt unkonzentrierter!

Klick machen kann es nur, wenn man die Krankheit (es ist wirklich eine Krankheit! )an nimmt und sich um sich selber kümmert. Ich weiß ja nicht in wie fern deine Freundin von der Angststörung schon eingenommen wird, aber es immer unterschiedlich ob man Medikamente nehmen kann/muss!

Ich nehme keine Medikamente (habe auch noch Angst vor Tabletten) und strampel mich allein durch den Angstdschungel, denn man wisse: Medikamente unterdrücken nur die Symptome aber nicht die Ursachen! Sie muss an sich arbeiten und sie muss es auch wollen, aber vor allen Dingen braucht sie Dich!

Ich habe meinem Mann Dein Thema vorgelesen und wir hatten hier eben noch gut darüber gesprochen. Er sagt auch man kann es nicht nachvollziehen, wenn man nicht selber eine Angsterkrankung hat weil alles so unrealistisch ist. Aber er hört mir zu ....gibt mir Kraft, ist mir eine riesen Stütze und wir reden immer viel! Er zeigt mir seine Denkensweisen auf und ich muss dann schon immer über mich lachen, wie man solche abstrakten Gedankengänge haben kann....aber es ist schon immer so!

Ich kann durch aus nach voll ziehen wie Du Dich fühlen musst und tut Dir selber den Gefallen und kümmere Dich auch um DICH! Das ist überhaupt nicht verwerflich! Ich finde es richtig toll, dass Du Dich hier bemühst ein wenig Einsicht in das Krankheitsbild zu bekommen! DAUMEN HOCH

Alles Liebe

Zitat von Timeless76:

Menschen mit solchen extremen Ängsten sind ja nicht zwangsläufig von Ihrer Intelligenz her eingeschränkt. Wenn jetzt aber ein Mensch schon 1000 mal Angst Symptome hatte und bisher nichts passiert ist, was die Angst rechtfertigen würde, dann muss es doch irgendwann einmal klick machen? Nämlich klick deswegen, dass man die Symptome einfach kommen lässt aber im Grunde weiss, es passiert ja nichts, denn bisher ist es ja 1000 mal gut gegangen. Also wird es auch heute gut gehen...und genau deswegen fühlt sich doch eigentlich die Atemnot oder die Übelkeit weniger schlimm an...oder nicht? Die Symptome entstehen doch weil es eine Angst gibt und nicht wegen der Symptome selbst? Aber selbst wenn man Angst vor den Anzeichen hat, dann muss man doch irgendwann wissen, dass nichts passieren wird. Rational gesehen gibt es ja wirklich keine Gefahr.

So, danke und gute Nacht!


Genau da liegt das Problem, man kann da nicht mit dem Verstand gegenarbeiten. Man ist sich bewußt, dass es 1000 mal gut gegangen ist. Das Problem ist bei Deiner Freundin wahrscheinlich nicht, dass sie Angst hat spazieren zu gehen. Vielmehr die Angst, wenn sie spazieren geht, dann kommt die nächste Panikattacke. Die Angst vor der Angst also. Dadurch macht man sich natürlich selbst doll und die Attacke kommt garantiert. Wahrscheinlich schon, bevor man das Haus verlassen hat. Das wird alles vom Unterbewußtsein gesteuert und es ist verdammt schwer diesen Teufelskreis zu durchbrechen. Stell Dir mal vor: du fühlst Dich, als ob Du gleich umkippst. Dabei dann noch Herzrasen, Atemnot, innere Unruhe und diverse andere Symptome, der Körper ist da extrem einfallsreich. Es fühlt sich teilweise an, als wäre masn gleich tot. Man verspürt Todesangst. Da schafft man das nicht mit dem Verstand gegenzuwirken. Auch dann nicht, wenn man es schon so oft erlebt hat und immer noch da steht.

Die Symptome entstehen doch weil es eine Angst gibt und nicht wegen der Symptome selbst?
Doch. Angst vor der Angst. Ist das größte Problem, die Ursprungsangst ist eher nebensächlich, würde ich sagen.

Deine Freundin braucht professionelle Hilfe, sie wird da alleine nicht rauskommen. Du kannst natürlich Konfrontationen schaffen. Versuch sie z. B. Tag für Tag zu überreden zumindest 2 Minuten mit Dir zusammen vor die Tür zu gehen. Vielleicht klappt das sogar irgendwann, aber wirklich helfen wird ihr das wohl nicht.

Meine Freundin hat auch nach 7 Jahren mit mir schluß gemacht wie du es jetzt auch vorhast. ICh hatte das gleiche Problem wie deine Freundin, konnte nicht mehr aus dem Haus. Daß wichtigste ist meiner Erfahrung nach das man selber merkt das es so nicht mehr weitergeht. Bei mir kam diese Erkenntnis erst als meine Freundin schluß gemacht hatte und ich dann quasi garnichts mehr hatte.

Das war für mich zwar der Supergau in dem Moment weil sich die Depressionen die sich auf die Ängste aufgesetzt hatten exponentiell verschlimmerten bis ich irgendwann die Tabletten in der Hand hatte. Aber da kam mir selbst dann die Einsicht dass es so nicht weitergeht. Bin dann in eine Klinik gegeangen und das hat meine ganze Sicht auf meine Symptome radikal verändert. Im Nachhinein war es also gut das sie schluß gemacht hat, sonst wäre ich nie aus meiner Beziehungskomfortzone aufgewacht.

Ich würde also deiner Freundin wirklich dringend raten auch mal eine Klinik aufzusuchen. Wie sieht es bei ihr denn mit anderen sozialen Kontakten aus? Bist du der dreh und Angelpunkt ihres ganzen Daseins? oder gibt es noch weitere wichtige Bezugspersonen? Falls du wirklich schluß machen willst solltest du ihre Bezugspersonen mit einweihen damit diese sie auffangen. Alleine wird sie das nicht schaffen in dem Zustand.


Und nein, intelligenzgemindert bin ich durch die Krankheit auch nicht XD Abitur, Ausbildung und geistig einigermaßen komplexer Beruf klappt alles

Hallo Timeless,

erst einmal finde ich es total mutig von dir, hier reinzuschreiben über euer Problem. Das zeigt, dass du dir Gedanken um deine Freundin machst und du sie liebst. Du kannst sie darin unterstützen, indem du sie dazu ermutigst als Angehöriger, professionelle Hilfe anzunehmen oder in eine Klinik zu gehen. Vielleicht wäre es auch sinnvoll, wenn du in der Richtung auch was für dich tun würdest, denn nicht selten ist es, das Angehörige mit einer solchen Situation selbst überfordert sind.

Wünsche für euch alles Gute und Kraft.

Liebe Grüße
Finja
Sponsor-Mitgliedschaft

Hier nochmal was zur allgemeinen Info zu der Krankheit.

Man muss halt sehr auf seinen Stresspegel achten. Auf dieser Grafik kannst du sehen wie es sich mit Panik und Stresslevel verhält. Wir Angstpatienten sind auch beim Nichtstun schon an der Panik - Stress - Grenze. Deswegen lernt man auch in der Therapie oder in der Klinik wie man seinen Stresspegel senken kann. Sport- Entspannungsübungen - Medikamente. Alles zusammen bewirkt das man wieder mehr Kraft hat um an seinen Ängsten zu arbeiten.

http://www.bilder-upload.eu/upload/2292 ... 681889.jpg

DoOrDie: interessante Grafik, erklärt einiges. Wobei ich meine Attacken meistens in den Ruhephasen hab (beim Abendessen, beim Fernsehgucken auf der Couch, im Bett etc.). Wenn ich im Job unter Dampf stehe (oft), dann geht es mir blendend. Da wirkt die Ablenkung. Die Psyche macht was sie will.

Hallo,

Sie war schon einmal in einer ambulaten Therapie für 2 Wochen. Danach hatte Sie zwar normale Gedanken und auch richtig geschlussfolgert aber viel geändert hatte sich nicht. Nach gefühlten 1-2 Monaten war sie wieder Rückfällig.

Medikamente hat Sie lange Zeit genommen. Sie war dann aber sehr teilnamslos und ruhig. Sie ging dann zwar ein paar mal mit mir raus aber da diese Tabletten kein Dauerzustand waren hat Sie wieder damit aufgehört.

Ich organisiere jetzt für Sie eine Selbsthilfegruppe. Ich weiss aber nicht wie Sie dort hinkommen sollte? Da muss ich schon einen sehr guten Tag erwischen, damit Sie mit mir oder alleine dort hin geht.

Ihr macht mir ja schon Mut, wenn ich weiss, dass es irgendwie heilbar ist.

Was mir so schwer fällt ist, dass ich mit Worten überhaupt nicht gegen Ihre Ängste ankomme.

Ich verstehe, dass es schwer zu beschreiben ist und das es eine Krankheit ist sehe ich auch ein. Warum stellt sich aber kein Gewöhnungseffekt ein? Für mich sieht das so aus, als ob Sie alle 1000 lebend überstandenen Ängste und Panikattacken jedesmal aufs neue vergißt. So als ob Sie Alzheimer hätte.


- Mein Mann kann mir achtzig mal im Shoppingcenter sagen das es hier keine Säbelzahntiger gibt....Und ich weiß das auch und trotzdem bekomme ich Panikattacken.

Gibt es dann jemals einen Punkt, an dem du wenigstens die Möglichkeit einräumst, dass es keinen Säbelzahntiger gibt?


- stell dir vor du sitzt in einem brennenden Haus und du kannst nicht flüchten, weil jemand die Tür zugesperrt hat, so ungefähr fühlt sich der Körper während einer Panikattacke an. schrecklich.

Stimmt, dass ist ein schlimmes Gefühl. Wenn ich aber bereits in diesem Haus schon ganz oft war und ich eigentlich nie eine Brandblase davon getragen habe, dann müsste einem die Hitze doch irgendwann egal sein.

Kann man die Angst nicht einfach kommen lassen? So nach dem Motto. Ok, habe ich halt Angst. Die Erfahrung hat mir doch gezeigt, dass das Haus danach, obwohl es brennt, irgendwie nicht angebrannt aussieht.

Sorry für mein Unverständnis. Es gibt halt einfach so Tage, da würde ich Sie am liebsten gegen Ihren Willen mir raus nehmen und Sie festhalten. Auf eine Wiese legen und so lange in den Himmel schauen bis es endlich bei Ihr angekommen ist, dass es völlig egal ist, ob Sie angst hat oder nicht. Vor kurzem hatte ich es mir Ihr über das sterben. Über das Gefühl, wenn man weiss, man wird nicht mehr lange leben. Sie sagte, dass Sie selbst dann noch angst hätte und nicht reisen wollen würde. Wie verrückt ist das? Was ist das für ein Leben. puhhhh....

A


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Dr. Reinhard Pichler
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