Ich möchte Euch erst einmal meine Situation schildern und Euch dann bitten mir ein paar Tipp´s oder Erfahrungen mitzuteilen.
Meine Frau-eigentlich meine Lebensgefärtin, aber Frau schreibt sich einfach kürzer, leidet seit ihrer Kindheit unter Angstzuständen. Wir haben uns vor über 10 Jahren kennengelernt und sind jetzt beide 39 Jahre alt. Sie hat es ganz gut verstanden, ihre Angst/Panik zu verstecken, bzw. war sich zu diesem Zeitpunkt ihrer Erkrankung noch nicht voll bewusst. Nach einjähriger Partnerschaft kam dann unser gemeinsamer Sohn zur Welt. Ich war zu diesem Zeitpunkt beruflich sehr engagiert. Die Situation meiner Frau verschlechterte sich aber zusehends. Ihr Bewegungsradius schränkte sich immer mehr ein und es fiel ihr immer schwerer die alltäglichen Dinge des Lebens zu bewältigen. Ich gebe mir sicherlich auch hier eine Mitschuld, nicht rechtzeitig die Notbremse gezogen zu haben. Aber aus Unwissenheit habe ich ihr viele Dinge abgenommen und sie so zu einem immer unselbstständigerem Leben erzogen. Die typische Spirale einer Angsterkrankung unter Mitwirkung von Angehörigen! Mittlerweile stellt sich unsere Situation wie folgt dar: Meine Frau ist aufgrund ihrer Agoraphobie verrentet und das nach 3maliger Verlängerung auf unbestimmte Zeit. Ich habe meine Berufstätigkeit aufgegeben, um sie bei der Bewältigung ihrer Agoraphobie zu unterstützen. Dabei muß ich hinzufügen, daß es in unserer Region aussichtslos ist, professionelle Unterstützung in Form einer Psychotherapie zu erhalten und wir gezwungen waren nach dem Motto zu verfahren Hilf dir selbst, so ist dir geholfen!. Wir haben uns massenweise Lektüre besorgt, im Internet recherchiert, telefonisch mit Psychotherapeute oder Selbsthilfegruppen gesprochen, täglich geübt-und das machen wir immer noch, aber den richtigen Durchbruch hat es nicht gebracht. Das Hauptproblem, welches in der letzten Zeit entstand, ist, daß durch all unserer gemeinsamen Aktivitäten eine emotionale Abhängigkeit begründet wurde. Meine Frau bewältigt zwar wieder viele längst nicht mehr erreichte Dinge wie z.B. Arztbesuche oder Einkäufe, aber sie schafft es nur mir mir und sie kann nicht mehr allein sein. Es hat sich alles auf uns zwei fixiert und ich haben sämtliche Freiheiten verloren. Das schränkt mich extrem ein. Wie kommt man aus so einem Teufelskreis heraus, ohne den anderer zu verletzen? Wenn ich mit meiner Frau darüber spreche, lautet ihre Antwort stets: Ich kann dich nicht zwingen bei mir zu bleiben-enweder du akzeptierst es oder du gehst-es ist deine Entscheidung! Ich möchte sie aber auf der einen Seite nicht verlieren, aber auf der anderen Seite weiß ich auch,daß es so auf Dauer nicht weitergehen kann. Ein zusätzliches Problem ist bei uns auch die Sexualität. Meine Frau ist der Meinug, daß sie ihrer Sexaulität erst mit der Überwindung ihrer Angst wieder ausleben kann. Da ihre Angsterkrankung aber schon eine ganze Weile dauert, ist bei mir langsam der Notstand ausgebrochen. Ich habe keine berufliche Anerkennung mehr, meine Hobbys liegen auf Eis und eine Anerkennung als Mann innerhalb einer Beziehung erhalte ich auch nicht. Langsam bin ich wirklich am Ende! Wie macht man in so einem Fall weiter??
03.06.2009 21:26 • • 05.06.2009 #1