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Hallo,

traurig, aber wahr. Ich hätte nie gedacht das sowas mir mal passieren könnte. Ich habe die Leute ausgelacht die mir von solchen Attacken erzählt haben...

Es war am Freitag, gegen 16:00 Uhr. Ich saß im Auto und stand an der roten Ampel. Hatte schon den ganzen Tag das Gefühl schlecht Luft zu bekommen, aber nicht wirklich bedrohend. Habs aufs Rauchen geschoben. Auf einmal bekomme ich einen Adrenalinschub, hab das Gefühl zu ersticken. Vor meinen Augen flimmert es, meine Arme und Hände werden kalt und fangen an zu kribbeln. So als wenn mir die Arme eingeschlafen wären. Meine Beine fühlen sich betäubt an, aber ich kann noch kuppeln und Gas geben. Nur noch 200m bis nach Hause. Ich fühl mich als würden jeden Moment die Lichter ausgehen. Geschafft, vor der Haustüre, ich zitter am ganzen Körper. Die Verkrampfungen lassen nach. Ich versuche langsam und regelmäßig zu atmen. Alles normalisiert sich wieder.

Ich erinnere mich sowas schonmal vor ein paar Jahren in einer viel viel leichteren Art und Weise während einer Zugfahrt gehabt zu haben. Da bin ich dann auf Klo gerannt, Fenster auf und hab frische Luft geschnappt.

Nun war ich beim Notarzt weil sich das ganze Spektakel immer wieder seit Freitag wiederholt. Glücklicherweise nicht in diesem schlimmen Ausmaß wie am Freitag. Aber immer noch so das es sicher nicht normal ist. Der Arzt konnte nichts auffäliges bei mir feststellen, zumindest körperlich. Muss am Montag zum Hausarzt für eine Überweisung zum Neurologen.

Ich hatte in letzter Zeit viel beruflichen Streß. War 1 Jahr lang Wochenendpendler. Immer 500km eine Strecke. Dann wurde meine Abteilung outgesourced. Was auch nicht gerade förderlich für meinen Gemütszustand war. Jetzt sitz ich hier und harre der nächsten Attacke, die bestimmt kommen wird. Fühl mich wie ein Wrack und das mit 28 Jahren. Dabei glaube ich, bei dem was ich hier lese, das ich noch eine der leichteren Panikattacken habe. Mein größte Angst ist das ich das wieder beim Auto fahren bekomme. Ich bin berufsbedingt auf das Auto angewiesen. Arbeite im Außendienst und es graut mir schon vor Montag

Grüße,
Flo

24.05.2009 00:00 • 24.08.2009 #1


11 Antworten ↓


Willkommen Flo!

Ich hatte auch schon PA's während der Fahrt. Einmal habe ich einfach auf dem nächsten Parkplatz angehalten und ein anderes mal, bin ich einfach weitergfahren. Und es ging! Wichtig ist, denke ich, dass Du Dich nicht unterkriegen lässt. Ich weiß, es ist einfacher gesagt als getan. Aber zuhause sitzen und darauf warten, macht die Situation nicht einfacher.

Lieben Gruß und Kopf hoch!

Alex

A


Meine erste Panikattacke :-(

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als ich meine erste PA hatte war ich vll 12 oder 13 jahre und ich konnte von einem tag auf den anderen nich mehr zur schule gehen. zu dieser zeit konnte ich das gar nich definieren was das war und wieso ich dauernd das gefühl hab als sterbe ich gleich oder einfach eben dieses angstgefühl mit allen symptomen die eben dazu gehören. nachdem ich drei wochen nich zur schule gegangen war wurde meine mutter sehr unruhig und redete mit meinem hausarzt der leider auch erstmal nix sagen konnte. ich weiß noch eines tages bin ich zu meiner mutter gegangen und hab ihr gesagt das ich immer angst hab. warum und wovor konnte ich nich sagen. danach begangen viele gänge zu unterschiedlichen ärzten und psychologen. in der 7 klasse hatte ich keinerlei probleme mer und ab der 8ten klasse fing es wieder an. ich bin nich mehr zur schule gegangen. woraufhin ich in die kinder und jugend psychatrie auf die bult in hannover gekommen bin. dort verbrachte ich 8 monate die schei. aber gut waren. naja seiddem viele therapien ambulant. dann ein jahr pause und nun wieder therapie angefangen, weil meine ängste wieder schlimmer geworden sind.

sry wenn ich hier jetzt meine lebensgeschichte schreibe aber mich würde interessieren wie es bei anderen noch so war. also der angfang der angst...

ausserdem hoffe ich hier leute zu finden die auch in meinem alter (20 jahre) sind...bzw leute mit denen ich mich austauschen kann...

lg frosch

und flo ich wünsche dir viel kraft und wünsche dir das du deine PAs in den griff bekommst. für mich hört es sich so an als hast du angst vor der angst. dieses gefühl kenn ich auch und ich weiß wie schlimm das sein kann wenn man nur darauf wartet dass man wieder angst bekommt. ich fiel dann immer in ein vermeidungsverhalten habe alle sachen vermieden die ich mit dieser angst verbinde....

Nun war ich heute beim Hausarzt. Die Fahrt dahin war der Horror. Ich hatte das Gefühl jeden Moment eine Attacke zu bekommen. Aber, ich habe es geschafft.

Hab nun erstmal einen Termin beim Neurologen. Der Hausarzt hat mir auch geraten das ich bloß nicht anfangen soll nun nicht Auto zu fahren oder Dinge zu lassen bei denen ich Bedenken haben könnte eine Attacke zu bekommen.

Und natürlich vielen Dank für die aufmunternden Worte. Bin zwar für heute krank geschrieben, hab mir aber fest vorgenommen morgen wieder ganz normal zu arbeiten. Das heißt, den ganzen Tag Auto fahren. Ich habe nämlich nicht vor mir von einer Angst meinen Alltag bestimmen zu lassen.

Eine kleine Anekdote noch am Rande. Da ich wußte das ich heute wieder fahren muss, bin ich natürlich gestern ins Auto gestiegen um zu schauen was mich erwartet. Die erste längere rote Ampelphase hatte es dann auch schon in sich. Ich merkte wie mein Puls stärkte anfing zu pulsieren. Meine Arme wieder kalt wurden und anfingen zu kribbeln. Ich hab mich dann sehr auf eine gleichmäßige Atmung fokussiert. Als plötzlich alles wie weggeblasen war. Eine ältere Dame mit einem abgrundtief häßlichem Fahrrad fuhr an mir vorbei. Und als ich das sah und mir dachte was die Dame denn für ein häßliches Zweirrad fährt, waren meine Gedanken vor der Angst abgelenkt. Hab das mehrfach probiert, mich einfach wenn ich das Gefühl habe die Angst kommt hoch, auf meine Atmung sowie etwas in der Umgebung zu konzentrieren. Das hat einigermaßen funktioniert.

hast du auch ängste wenn in einer schlange stehst an der kasse oder so?da hab ich das auch immer ganz extrem ich will dann am liebsten wegrennen...

Wie die Zeit vergeht.

Wollte mal ein kleine Update darüber geben wie es mir geht. Kurz und knapp, beschissen.

Kurz nachdem ich meine ersten PAs hatte, bin ich auf meine lange Urlaubsreise gegangen. Hatte 6 Wochen Urlaub, war in Amerika, Spanien und good old Germany an der Nordsee. Ich habe meine Attacken ohne Probleme ertragen, bis zu meinem letzten Urlaubstag. Da hat sich meine PA und Angststörung auf die nächste Stufe bewegt. Ich war auf einmal nicht mehr in der Lage irgendwo anzustehen, geschweige denn durch die Stadt zu laufen und das ständige Gefühl ohnmächtig zu werden oder keine Luft mehr zu bekommen. Es war und ist einfach nur grausam. Ich war letzte Woche beruflich bedingt auf Messe unterwegs. 2 Tage habe ich durchgehalten, dann bekam ich so eine heftige Attacke das ich dachte ich muss sterben. Ich hatte das Gefühl ich würde atmen aber die Luft würde nicht in meinen Körper strömen, mir wurde schwindelig, schwarz vor Augen und es flackerte alles. Die Kollegen riefen den Notarzt. Ich wurde dann zur Notfallstation gebracht mit dem Krankenwagen und alle Tests im KW waren absolut in Ordnung nur das ich dachte ich müsste sterben. Der Notarzt spritzte mir dann ein Beruhigungsmittel. Nach 1 Stunde wurde ich dann entlassen, rief meine Freundin an ließ mich vom Hausarzt für den Rest der Woche krank schreiben. Mein Hausarzt hat mir nun Amitriptylin verschrieben. Ich soll 3x am Tag je eine 10mg Tablette nehmen. Außerdem neuer Termin beim Neurologen. Bin auch auf der Suche nach einem Therapeuten, aber ich hab das Gefühl einen zu finden ist schwieriger als eine Audienz beim Papst zu bekommen. Die sind ja alle heillos überlaufen und mit Wartezeiten von JAHREN!!

Das Schlimme und erniedrigende ist immer, sobald ich eine PA habe und dann auf dem schnellsten Wege nach Hause fahre und zu Hause bin, gehts mir wieder gut. Es ist echt so schlimm, das ich das erste mal seit Jahren wieder geweint habe. Ich bekomme immer guten Rat von meiner Mutter, die das selbe auch durchgemacht hat und ich habe im Teenager Alter das alles miterlebt. Den ersten Rat den Sie mir gegeben hat, ist mir auf keinen Fall Tavor oder Normoc oder sonst irgendwas in diese Richtung verschreiben zu lassen. Meine Mutter hat alleine die gleiche Zeit, solange sie PAs hatte, gebraucht um von dem Zeug wieder runter zu kommen. Ob die Antidepressiva jetzt besser sind die ich momentan nehme, kann ich nicht sagen. Merke eigentlich auch nur das die Tabletten müde machen. Wie oben geschrieben bin ich beruflich auf mein Auto angewiesen und mit Einnahme der Tabletten darf ich kein Auto fahren. Das unter einen Hut zu bekommen ist auch nicht so einfach. Ich will mich ja ständig krank schreiben lassen. Irgendwann ist die Geduld von jedem Arbeitgeber am Ende.

Wie auch immer. Ich habe schon verstanden das ich mich den Situationen der Angst stellen muss! Mal schauen ob ich einen Therapeuten der mich auf dem schweren Weg begleitet.

Flo

Hallo Flo,
ich würde dir vorschlagen das du vielleicht erstmal in eine Klinik gehst. Ich hab das so gemacht,eben auch wegen der langen Wartezeiten beim Therapeuten.Lass dich bei mehreren auf die Warteliste setzen und guck mal ob du eune gute psychosomatische Klinik in deiner Nähe findest.Ich zb. war in der Ameos Klinik in Bremen. 8Wochen! Aber es hat mich erstmel wieder stabilisiert und ich bin wieder gut arbeitsfähig!
Natürlich werde ich trotzdem noch zu einem Therapeuten gehen.
Vielleicht ist das ja was für dich? Wenn du noch Fragen oder so hast kannst du dich gerne bei mir melden!
Alles Gute Nini

Zitat von derFlo:
Bin auch auf der Suche nach einem Therapeuten, aber ich hab das Gefühl einen zu finden ist schwieriger als eine Audienz beim Papst zu bekommen.

Da lässt sich vielleicht was machen... Ich kenn da ein paar Leute...

Zitat von derFlo:
Es ist echt so schlimm, das ich das erste mal seit Jahren wieder geweint habe.

Wenn es nicht so traurig wäre, wäre es teilweise zum Lachen. Weinen beruhigt und soll Schadstoffe aus dem Körper schwemmen. Doch die Docs verschreiben und die Leute nehmen gewisse und kostenhafte Fremdstoffe nur allzu bereitwillig zusätzlich in den körperlichen Stoffwechselkreislauf mit hinein, anstatt sich gehen zu lassen und den Körper zu seinem guten Recht zu verhelfen. Natürlich kann das einem peinlich sein (auch wenn es keiner sieht), aber es ist natürlich und menschlich und der Körper bekommt die Sicherheit die Krise (oder was es auch immer sei) mit eigenen Mitteln zu bewältigen.

Apropos Papst: Was ist mit dem Mann von Deiner Motter bzw. Deinem Vater?

Zitat von derFlo:
Bin auch auf der Suche nach einem Therapeuten, aber ich hab das Gefühl einen zu finden ist schwieriger als eine Audienz beim Papst zu bekommen. Die sind ja alle heillos überlaufen und mit Wartezeiten von JAHREN!!
Flo


Hallo Flo,

wo wohnst Du denn? Falls Du in der Nähe einer größeren Stadt wohnst, könntest Du Dich an die dortige Uni-Klinik wenden und fragen, ob die dort eine Angstambulanz haben. Ich hatte sieben Jahre lang Panikattacken, die nicht erkannt wurden, so dass ich schließlich meine Wohnung nicht mehr verlassen habe. Dann habe ich einen Artikel über Panikattacken gelesen, habe mich zu meiner Hausärztin geschleppt, ihr gesagt, was ich habe (ich -ihr ) und die hat mich dann an die Angstambulanz der hiesigen Uni-Klinik überwiesen. Dort bekam ich auch schnell einen Termin.

Liebe Grüße
Tanja

P.S. Lass Dich bitte nicht davon irritieren, dass ich jetzt in diesem Forum wegen meiner Ängste Zuflucht gesucht habe. Ich bin gerade in einer belastenden Lebenssituation und da verstärken sich meine Ängste wieder einmal. Die Verhaltenstherapie an der Angstambulanz hat mir aber sehr gut geholfen und seit der Therapie kann ich meine Wohnung jederzeit verlassen und hingehen wo ich möchte

Apropos Papst: Was ist mit dem Mann von Deiner Motter bzw. Deinem Vater?[/quote]

Mein Vater hat sich zu der Zeit weiter um unser Geschäft gekümmert, war also wenig zu Hause.

@nini

Über eine Klinik habe ich tatsächlich auch schon nachgedacht. Bei uns gibt es auch eine. Ich weiß das daher, weil meine Mutter dort ein halbes Jahr verbracht hat.

Ich muss dazu sagen, dass ich immer versuche mich meinen Problemen hinsichtlich der Angst zu stellen. Ich merke schon vorher, dass ich schlecht Luft bekomme, wenn ich zum Beispiel vor habe in die Stadt zu gehen. Ich gehe trotzdem und ertrag dann alles. Ist zwar schlimm aber ich habe nicht vor mir von meiner Angst mein Leben so einschränken zu lassen.

Hab mir einiges an Lesematerial bestellt und eine Entspannungs-CD nach Jacobsen. Außerdem ist meine Tante ausgebildete Heilpraktikerin Schwerpunkt Akupunktur. Ihr habe ich mich gestern mal geöffnet, neben meiner Freundin, die einzige in der Familie die das nun weiß. Direkt heute darf ich bei Ihr antanzen und dann unterhalten wir uns erstmal. Ich meine probieren kostet ja nichts. Vielleicht hat ja schon jemand gute Erfahrung in diese Richtung gemacht und kann davon berichten? Ich werd heute Abend mal einen kleinen Bericht schreiben wie es war.

Wie auch immer, was ich weiß ist das ich auf jedenfall anfangen muss mich sportlich zu betätigen um wieder Vertrauen in meinen Körper und vor allem in meine Atmung zu bekommen.

So hatte gerade eben ein Treffen mit meinem Chef hier in meiner Stadt. Er ist extra vorbei gekommen um sich nach meinem Befinden zu informieren, sowie mit mir zu besprechen ob ich jetzt eine neue bessere Stelle antreten kann.

Und nun? Der Termin war der reine Horror, jeden Moment wollte ich meinen Chef bitten einen RTW zu rufen, aber innerlich hab ich mich dagegen gewehrt. Jetzt ging es mir noch kurz sehr schlecht, als ich zu Hause war, aber so langsam scheine ich mich wieder zu stabilisieren.

Es ist so grausam, eigentlich will ich nur mein altes Leben zurück....

A


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Dr. Hans Morschitzky
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