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Hallo liebe Mit-angsthasen.

mein name ist tim ich nehme seit knapp 4 wochen paroxetin (10mg .. also eine
halbe tablette immer morgens ..) wegen meinen
panikattacken (welche hin und wieder auftauchen weil ich angst vorm übergeben
habe und zu viel in mein körper nach symptomen 'reinhorche' .. und mich deshalb
verrückt mache).

anfangs ging es mir echt schlecht damit .. die erste woche war um ehrlich zu sein
der blanke horror. // ich bitte aber trotzdem allen angsthasen, diesen beitrag hier
weiterzulesen! // ich lag komplett nur im bett .. hatte extreme übelkeit, musste die
ganze zeit würgen und hatte herzrasen, schweißausbrüche und schlafstörungen. ich
war unheimlich angespannt und nervös. hatte auch irgendwie zuckungen.

nach knapp 5 tagen ging es mir schon etwas besser. meine mutter meinte, ob wir nicht
eine runde mit dem hund rausgehen wollen .. ich wäre zwar lieber zurück ins bett gegangen,
aber hab mich letztendlich doch dazu durchgerungen. es gab mittlerweile auch phasen in denen
es mir richtig gut ging. ich hab zu meiner mutter auch gesagt 'ich könnte jetzt die ganze welt umarmen,
alles ist so schön' .. und im nächsten moment war es dann wieder so dass ich wie ein häufchen elden in der
ecke saß und versucht hab mir das essen runterzuzwängen.

nach etwa 2 wochen wurde es dann immer besser. UND .. ich ging auch wieder arbeiten.
und ich glaube genau das tat mir gut (zur info: ich arbeite beim kaufland .. und gerade zur
weihnachtszeit wird es dort unheimlich stressig) .. | es war echt nicht leicht .. aber ich habe
es versucht und wurde letztendlich belohnt mir ging es super. das einzige problem das
ich noch hatte, waren diese gedanken was ist wenn die tabletten ihre wirkung dann plötzlich
doch verfehlen? .. werde ich durch die tablette gefühlskalt?! .. kann man panikattacken
wirklich besiegen? ..

nach 3 wochen ging es mir dann schon spürbar besser. ich ging wieder gerne zur arbeit,
konnte zu freunden meinem freund fahren .. ich würde es jetzt mal so ausdrücken dass
ich nun wieder stabil war .. mir ging es jetzt nicht unheimlich gut .. aber mir ging es einfach
'normal gut' komisch zu beschreiben.

nach 4 wochen (und es ist weihnachten) habe ich genau heute (am 26.12.2012) ein kleines
tief .. wodurch es ausgelöst wurde, kann ich nicht genau sagen. | wir waren gestern mit der
familie essen, wo ich ein XXL-Schnitzel mit pommes gegessen habe .. abends als ich dann
nötig auf toilette musste, habe ich den toilettengang 'verweigert' bzw 'zurückgehalten' ..
jedenfalls war mir vorhin als ich aufgestanden bin irgendwie komisch. es ging sogar soweit
dass ich plötzlich wieder ansätze einer panikattacke bekommen hab .. so dass ich gleich auf
toilette rennen müsste und anfangen würde zu würgen. //

ihr müsst wissen, dass ich vor dem 'ausbruch' der heftigsten panikattacke (23.11.2012) ein
relativ normales leben geführt habe. | ich habe eine tolle familie, ein tolles umfeld. hab immer
optimistisch gedacht .. war eigentlich nie wirklich traurig .. ABER ich habe mir schon immer über
alle sachen den kopf zerbrochen. mich belasten viele dinge .. wenn auch vielleicht unbewusst.

ich bin ungeoutet gleichgeschlechtlich habe auch momentan einen freund .. falls sich das schon so nennen
kann ^^ .. || jedenfalls ging es mir damals damit immer gut. nur jetzt brach alles aus. warum
weiß ich nicht.

am 11.01.2013 habe ich einen termin bei der chefärztin einer psychatrie im bereich psychosomatik,
mal sehen was mir das so bringt.

26.12.2012 11:10 • 26.12.2012 #1


4 Antworten ↓


Hallo,
zu einem finde ich es erstaunlich, dass man dich so schnell mit Psychopharmaka behandelt hat. Du hast ja nach eigener Aussage erst seit Kurzem Panikattacken.
Zum anderen können Psychopharmaka alleine gegen Angst und Panik nichts bewirken. Außer einen vielleicht für eine gewisse Zeit runterfahren und ruhiger machen. Ein Mittel, das rein gegen Angst wirkt, gibt es nicht.
Du wirst also noch weitere Dinge unternehmen müssen anstatt nur Tabletten zu nehmen.
Hier im Forum findest du bestimmt viele nette Leute, die dir Ratschläge geben können.
Du hast ja schon zwei Punkte genannt, die bei dir ursächlich sein könnten. Deine ungeklärte gleichgeschlechtlich und Streß auf der Arbeit.
Alles Gute dir!

A


Meine Erfahrung mit Paroxetin wegen Panikattacken.

x 3


heyo

ich habe seit ich 14 bin schon mit solchen attacken zu tun, habe
diese nur nicht als solche erkannt. hatte damals eine essstörung
(ausgelöst durch mobbing) .. und die übelkeit kam immer und
immer wieder. nun weiß ich dass das immer panikattacken waren.

das hab ich dann so meiner hausärztin erklärt .. sie meinte dass
panikattacken bzw anfängliche depressionen mit phasen einhergehen.

daher bekam ich die tabletten ^^

Ach so ist das. Und würde sich deine Situation denn bessern, wenn du dich outest und nötigenfalls einen anderen Job machst? Ich kenne Kaufland bzw. diesen Konzern. Ich möchte da nicht arbeiten! Ich glaube, in derart großen Geschäften herrscht ein ungeheurer Druck. Diese Menschenmassen, die sich da durch wälzen, die vielen Kassen, die ständig wechselnden Marktleiter, die immer weiter Druck von Oben bekommen, die ganzen anderen Abteilungsleiter, die wiederum Druck bekommen. Und zwischendrin der kleine Angestellte, der immer weiter schuften muss bis ihm die Augen vorm Kopp stehen. Die langen Öffnungszeiten... Also ich beneide Verkäufer generell nicht. Aber es ist immer noch ein Unterschied, wo man ist. Was hat man da alles schon gehört. Videoüberwachung, Klogang-Kontrolle... Ich weiß ja nicht, ob es bei dir auch so schlimm ist. Ich stelle es mir grauenhaft vor. Mir tun die armen Kassierer immer unendlich leid. Ich könnte das nicht. Bei meinem Nervenkostüm. Überhaupt. Ein harter Job. Wirklich. Das steht nicht jeder durch. WENN es am Job liegt, dann zieh die Notbremse. Ich kann es dir nur raten. Mit Anfang 20 war ich in gleicher Situation. Der Job ein anderer. Aber die Arbeit nicht zu bewältigen. Ich bin fast daran kaputt gegangen. Damals half mir die Kündigung. Diesmal hängt es nicht vom Job ab. Aber diese schlimme Erfahrung werde ich nicht vergessen. Wie ich dort saß. Völlig verzweifelt und verängstigt. Ich kam nicht mal mehr von meinem Arbeitsplatz bis zum Kopierer... Ich weiß noch, dass ich da mal ne Zeit lang 8 Stunden am Tag Akten kopieren musste. Es waren zehntausende Seiten. Gleichzeitig Kunden bedienen, ans Telefon gehen und Diktakte schreiben, dem Chef den Kaffee servieren, in der Stadt Besorgungen machen, Fristen überwachen, Akten bearbeiten. Mein erster Ausweg waren Energydrinks. Dann Überstunden. Dann zwang mich meine Psyche in die Knie. Chefs und Kollegen brachen mit mir. Ich bekomme noch heute Beklemmungen, wenn ich an dem Gebäude vorbei gehe (kann ich aber vermeiden, ist woanders) und wenn ich diese Chefs in der örtlichen Presse sehe. Ausbeuter. Fein lächelnde Herrschaften. Heute haben sie wohl nicht mehr so viel zu tun. Die Branche leidet.
Aber ICH wäre damals an ihrem Reichtum fast zugrunde gegangen. Bitte unternimm etwas, falls das mit ein Grund ist.

die arbeit ist zum glück nicht einer dieser gründe. | ich fühle mich
jedes mal auf arbeit echt wohl. ich bin völlig abgelenkt und denke
kaum noch nach .. weil ich überall kunden um mich rum hab.

es ist komisch ... sobald ich länger als 2 - 3 tage frei hab, dreh
ich völlig durch!! dann werden meine panikattacken plötzlich richtig
schlimm! ich denke dann den ganzen tag nur noch an den schei.. google
im internet rum .. hab angst dass ich total krank bin und und und ..

daher bin ich froh dass ich morgen überstunden machen muss! ich
arbeite morgen so lange wie ich noch nie im kaufland arbeiten musste.

aber wenns mir dadurch besser geht .. nehm ich das
gerne in kauf ..






Dr. Reinhard Pichler
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