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Hallo Leute!
Meine wochenlangen Probleme mit der Atmung den Rückenverspannungen erreichen jeden Tag ein neues Level. Inzwischen kann ich mich kaum noch außerhalb meiner Wohnung aufhalten, aber ich muss, weil ich es meinem Hund schuldig bin.
Und Einkaufen ist schließlich ebenso angesagt.

Ich habe im Freien solche Angst davor, dass jeder meine Angstschübe bemerkt, und dass ich womöglich jeden Augenblick in Ohnmacht fallen oder sterben könnte.

Mein Atem stockt, ich hab mich kaum noch unter Kontrolle.
Jeder Weg ist eine Qual.

Und erst wenn ich wieder zuhause bin, beruhige ich mich ganz langsam wieder.

Wie gehen andere Betroffene damit um, das frage ich mich.

Ich mache mir Sorgen, was mit meinem Hund geschieht, wenn ich eines Tages wirklich nicht mehr kann?
Ich kann ihn doch nicht alleine lassen! Das ist meine größte Furcht. Und es macht mich fertig.
Mein Bruder kann sich zwar kurzfristig auch schon mal um mein Tier kümmern, aber eine Dauerbetreuung wird nicht möglich sein.

Heute bekam ich zudem die Nachricht, dass sich die stationäre und/oder Tagesklinik zerschlagen hat.

Jetzt bleibt mir nur noch die Psychotherapie ab dem 7. Juli. Aber auch da muss ich ja erstmal hinkommen.

Werde heute das erste Mal mit der Einnahme von Mirtazapin (bzw. MirtaLich) 30mg beginnen. Aber das wird ja Wochen dauern, bis ich davon eine Verbesserung bemerke, oder?

01.07.2022 16:22 • 01.09.2022 x 1 #1


37 Antworten ↓


Hast du denn eine Vorahnung woher die ursprünglichen Angstschübe kommen könnten? Meistens sind diese ja nicht unbegründet. Du könntest Meditation, Atemübungen, Konfrontationstherapie und noch vieles weiteres probieren je nachdem was dir am meisten zusagt. Die Angst das es andere mitbekommen können kann ich gut nachempfinden mir geht es da ähnlich. Aber meistens ist es nicht der Ursprung der Angst.

Die Medikamente dauern meistens eine Weile ja bis ein Unterschied eintreffen sollte.

Ich bin selbst seit etwa 9 Jahren immer wieder in Therapie und habe ein paar Erfahrungen mit Medikamenten und Kliniken sammeln können. Kann dir gerne meine Unterstützung anbieten vor allem in der Zeit in der du noch keine Therapie hast. Schreib mir gerne per Privatnachricht wenn du das Gefühl hast es könnte dir helfen.

Beste Grüße

A


Meine Angst im Freien wird immer schlimmer

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@Goljadkin Du wirst aber doch nicht gleich 30mg Mirtazapin zu Beginn einnehmen, oder wurde Dir das so gesagt? Üblicherweise beginnt das einschleichen mit 7,5mg.
Was die Wirkung angeht, wird die schlafanstoßende wohl unmittelbar nach ein bis zwei Stunden einsetzen. Für eine antidepressive Wirkung werden schon einige Tage ins Land gehen. Hoffe es bringt Dir den gewünschten Erfolg.

Zitat von Disturbed:
@Goljadkin Du wirst aber doch nicht gleich 30mg Mirtazapin zu Beginn einnehmen, oder wurde Dir das so gesagt? Üblicherweise beginnt das ...

Da ich (noch) keinen Psychiater habe, hat meine Hausärztin mir das Medikament verschrieben. Ich soll in den ersten 3 Tagen jeweils die Hälfte, also 15mg nehmen und zusätzlich eine Tavor. Ab dem 4. Tag dann je eine mit 30mg und die Tavor weglassen. Meinst Du, das ist zu viel?

@Goljadkin Nein, dass 15mg zu viel sind, auch zu Beginn denke ich nicht. Ich nehme ab und an noch im Bedarfsfall auch ne ganze 15er um besser einschlafen zu können. Ich weiß aber von anderen, die halt schon bei 7,5mg sehr müde geworden sind. Also Autofahren würde ich jedenfalls nach der Einnahme nicht mehr. Mit Tavor sollte man das ja sowieso nicht.

Zitat von Disturbed:
@Goljadkin Nein, dass 15mg zu viel sind, auch zu Beginn denke ich nicht. Ich nehme ab und an noch im Bedarfsfall auch ne ganze 15er um besser ...

Ich danke Dir (mal wieder) von ganzem Herzen! Also ist das verantwortbar? Das nähme mir schon etwas die Angst vor dem Medikament.

Zitat von Goljadkin:
Wie gehen andere Betroffene damit um, das frage ich mich.

Das Du dir diese Frage stellst ist normal.

Eine pauschale Antwort gibt es nicht. Vermutlich geben dir 10 Leute 10 Wege.
Jeder dieser Personen ist seinen persönlichen Weg durch Therapien gegangen und hat sich entsprechend seinem Gegebenheiten angepasst.
Dir steht dieser Weg vermutlich noch bevor.

Bedenke immer eines - das was Du als Angst und Bedrohung wahrnimmst, ist eine Mechanismus deines Angstzentrums. Dieser kann sich so real für einen Anfühlen, das man es für wahr hält.
Lapidar gesagt ist es eine Fiktion und irreal. Irrelalen Gedanken begegnet man mit realen Gegengedanken. In der Therapie hast Du die Möglichkeit zu lernen diesen Mechanismus zu unterbrechen und die Realität wieder herzustellen.

Der Weg mag anfangs herausfordernd sein oder die Erfolge gefühlt gering. Das wird sich jedoch mit der Zeit ändern. Dann wenn Du eine real gepolte Gegernstimme in dir aufbaust. Ohne diesen Gegenpol ist der Umgang gerne eine Herausforderung.
Es ist so ähnlich als wenn Du einen Freund beim Gassi gehen begleitest und merkst wie der abdriftet. Du würdest auch mit Worten die Realität wieder herstellen.
Und eben diese Stimme in dir scheint schwächer zu sein als die wo dir Gefahr einreden will.

Wenn dir Begleitung Unterstützung anbietet, wäre das evtl. eine Idee bis zum 07. Juli.

@Goljadkin nichts zu danken. Ich habe ja schon so meine Erfahrungen mit diversen Anti D und gebe die gerne weiter. Mirtazapin habe ich das erste mal 2018 bekommen und bis letztes Jahr regelmäßig genommen. Zuletzt auch 30 mg. Es war das für mich beste Medikament, mit den geringsten Nebenwirkungen. Aber es macht leider tatsächlich ein bissel dick und das nicht nur, weil es zum Futtern anregt. Und auf Mundtrockenheit solltest Du Dich einstellen. Ansonsten hat es bei mir aber auch gut gewirkt.

Zitat von cube_melon:
Das Du dir diese Frage stellst ist normal. Eine pauschale Antwort gibt es nicht. Vermutlich geben dir 10 Leute 10 Wege. Jeder dieser Personen ist ...

Ich hab ja noch die Hoffnung, dass ich mein altes Leben wiederbekomme. Aber ich war noch niemals zuvor so deprimiert wie heute.

Mein Bruder kümmert sich zum Glück ein wenig, aber er ist selbst mit einer Psychose bestraft.

Zitat von Disturbed:
@Goljadkin nichts zu danken. Ich habe ja schon so meine Erfahrungen mit diversen Anti D und gebe die gerne weiter. Mirtazapin habe ich das erste mal ...

Das macht mir Mut. Dankeschön!

@Goljadkin ich hab mit 30mg angefangen und hab nach ca. 4 Wochen den Durchbruch”. gehabt. Hab nichts geteilt.
Trotzdem alles gut verlaufen ….

Bin nun auf 45mg und mir geht es seit 2.5 Jahren blendend außer hier und da mal ein depressiver Tag.

Oh weh, @Goljadkin, damit erübrigt sich wohl meine Frage aus dem anderen Faden.
Ich komme zwar langsam mit den deutschen Handelnamen der Pillen durcheinander (sind Lorazepam und Tavor nicht sehr ähnlich? Ich glaub, in Ö heißt alles Temesta )
Wie dem auch sei, ich denke nach wie vor, dass es das Beste ist, diesen Teufelskreis chemisch zu durchbrechen.
Wenn ein Spaziergang mit dem Hundo so viel Angst bei dir auslöst, wird sich auch Angst vor dem Spaziergang und nicht nur währenddessen einstellen, und wenn sich der Mist manifestiert, gehst du irgendwann gar nicht mehr raus.
Ich würde vorschlagen, du wirfst dir das Zeug ein und gehst dann raus. So lernst du wieder, ohne massive Panik rauszugehen und konditionierst dich ein bisschen um.
1 Woche noch, dann beginnst du Therapie, noch eine Woche bis du dich in Sachen Magen beruhigen kannst, und dann werden auch die ADs bald den Spiegel aufgebaut haben.

@Johnny83 Danke Dir! Schritt für Schritt gehts hoffentlich voran!

Zitat von Goljadkin:
@Johnny83 Danke Dir! Schritt für Schritt gehts hoffentlich voran!

Ich möchte Dir Heute Abend antworten, jetzt habe ich keine Zeit mehr.
Was Du schreibst, kenne ich Haargenau.

Zitat von Abendschein:
Ich möchte Dir Heute Abend antworten, jetzt habe ich keine Zeit mehr. Was Du schreibst, kenne ich Haargenau.

Ich freu mich, wenn Du die Zeit findest!
Liebe Grüße!

Hallo @Goljadkin ,

es tut mir leid, das Dir der ganze Mist begegnet ist.

Ein Rezept habe ich natürlich auch nicht, wie das alles wieder weg geht.
Ich hatte das Damals auch und so plötzlich wie es kam, ging es
auch wieder, nur leider lagen zwischen Kommen und Gehen, fast 40 Jahre.

Ich hatte alle Symptome der Welt, wenn ich Draußen war (aber ich bin trotzdem immer raus gegangen)
bin auch Arbeiten gewesen, wie ich das geschafft habe? Ich weiß es nicht mehr, irgendwie ging
es immer.

Ich hatte auch Angst Draußen umzukippen, oder ohnmächtig zu werden, ist aber
nie vorgekommen. Wie das alles wieder weggegangen ist? Wenn ich Dir das sage, wirst Du sagen,
das Du das nicht glaubst, aber es war so.

Ich habe nicht mehr an den ganzen Mist gedacht.
Plötzlich hatte ich aufeinmal etwas anderes in meinen Gedanken und die Symptome waren
weg. Die Angst ist da, sie begleitet mich immer, aber sie hält sich im Hintergrund, manchmal
schlägt sie zu, aber nichts im Vergleich zu Früher.

Ich hatte zwei gute Therapien.

Alles Liebe für Dich.

@Abendschein Danke für Deine Antwort.
So viele Jahre etwas derartiges durchzustehen, bedeutet sicher eine unvorstellbare Anstrengung.
Umso schöner aber, daß Du das Werkzeug gefunden hast, das Dich davon weitestgehend befreite.
Meine Leidenszeit beträgt ja nur (Stand heute) einige Wochen.

In den beiden letzten Tagen, also mit dem heutigen (und bis jetzt mitgerechnet), habe ich ein etwas besseres Gefühl.
Vielleicht liegt's an den Tabletten, ich weiß nicht.
Ich bleib' standhaft und werde das schaffen!
Sponsor-Mitgliedschaft

@Abendschein hallo erstmal,
Also erstmal Glückwunsch und Respekt das du das alles geschafft hast.
Ich nehme mir echt ein beispiel an dir. Icv muss sagen das ich trotz der Symptome auch raus gehe, auch wenn es manchmal echt schwer ist. Auch arbeiten gehe ich. Irgendwie geht es schon auch wenn mein Körper nicht will. Momentan macht mrin Magen zicken wenn ich auch nur an Arbeit denke. Aber ich werde es mal versuchen wie du jnd einfach an all das nicht mehr zu denken. Klar es wird dauern aber man sieht das es auch zum Erfolg führen kann

@Goljadkin und dir kann ich nur raten mach weiter! Geh raus, mach auf was du lust hast auch wenn in dir gerade alles dagegen spricht! Lass dich davon nicht einsperren, denn sonst wird es umso schwerer! Und glaub mir ich weiß das das leicht gesagt ist und wie schwer die Umsetzung ist, aber mal ehrlich: möchtest du so dein leben weiter führen? Also einfach machen.

Zitat von DerKalle31:
@Goljadkin und dir kann ich nur raten mach weiter! Geh raus, mach auf was du lust hast auch wenn in dir gerade alles dagegen spricht! Lass dich davon nicht einsperren, denn sonst wird es umso schwerer! Und glaub mir ich weiß das das leicht gesagt ist und wie schwer die Umsetzung ist, aber mal ehrlich: möchtest du so ...

Vielleicht auch Stück für Stück, nicht alles aufeinmal. Jeder noch so kleine Erfolg führt zum Ziel.
Es ist kein leichter Weg, aber es wird gehen.

Ich wünsche Euch alles Gute dazu.

A


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Dr. Christina Wiesemann
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