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Huh, Menandera!
Peinlich - in meinem Vor-Beitrag, auf den Du antwortetest - war Ratio kurzerhand maskulin geworden. . .das war kein freudscher Vertipper. . .sondern Wirrheit . . .
Eben, das meinte ich auch damit, dass DIE Ratio zwar nicht unmittelbar eingreifen/helfen kann - aber man über sie indirekt etwas bewegen kann an den neuralgischen Stellen (also mit allerlei zunächst rational Geplantem dazu drängen kann, dass auf der Ebene darunter eher die neuen Denkautobahnen genutzt werden).
Viele Grüße, viel Kraft!
Martin

mir geht es ähnlich wie dir martin.hab die angst nun auch schon fast 30 jahre.mal mehr mal weniger.mal mit medis mal ohne....zur zeit mit medis jedoch leider nicht zufriedenstellend.hört das denn nie auf?ich fürchte nein.es macht mich manchmal lebensmüde.einfach gehen wäre leichter als die aussicht das nochmal 30 jahre zu durchleben,leider.
naja es wird schon irgendwie weitergehen und es kommen auch wieder leichtere zeiten.ganz bestimmt.was ich auch als sehr anstrengend finde ist das man mit seiner krankheit nicht offen umgehen kann.verschiedene außere umstände wie zb.beruf lassen es nicht zu.vlt wäre es dann leichter.sich mal auszuklinken und stationär zu gehen.nichts hören und sehen.dies widerum hätte weitreichende folgen für meinen beruf.also fällt das flach.denn gesund geht man da auch nicht raus.die kliniken sind überfüllt und somit auch die therapie nicht sonderlich adequat.
dann bleibt eben nur noch die selbstheilung .ich kann dir sehr gut nachempfinden was du die letzten 30 jahre erlebt hast mit deiner angst.sie ist verdammt mächtig.eigentlich echt irre wie wir uns von ihr steuern lassen.

A


Meine 30jährige Angst/Panik&Co-Karriere

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Hallo Annastasia,
gebe
ich dir recht: einfach ist unser Leben nicht, wenn die Angst immer im Hintergrund ist. Aber das Leben ist ja nie einfach- irgendwie. Es liegt sicher in unseren Händen, wie wir mit unserer Angst umgehen,ob wir sie bekämpfen/verdrängen oder sie neugierig bearbeiten - was Mut,Kraft,Ausdauer und auch das Tragen der Konsequenzen beinhaltet.
Und das trifft ja dann alle Lebensbereiche: Beruf,Partnerschaft und das soziale Umfeld.
Ich weiß nicht, in wie weit du zu deiner Angst durchgedrungen bist( wenn überhaupt?) , aber ich habe damals sehr positive Erfahrungen in der Psychosomatischen Klinik (2Monate) gemacht Eine durchaus adäquate Therapie mit geschultem, emphatischen Personal.
Und eins muss ich auch aus eigener Erfahrung sagen: wenn der Leidensdruck/Symptome sehr eindrucksvoll und beänstigend sind, dann muß man eben handeln: im Selbstmitleid passiert nämlich nichts. Es bedarf
dann auch einer guten Planung, um z.B. eine stationäre Klnikauszeit hinzubekommen.
Wo ein Wille ist, findet sich meist auch ein Weg .....
Angst ist so mächtig, wie wir es zulassen und uns steuern lassen. Jeder noch so kleine Angstmoment, und ich habe noch genug davon , ist für mich eine Aufforderung, etwas woran ich wachse,zusammen mit der Angst. Das macht in kleinen Schritten
angstfreier.
Wahrscheinlich wird eine Form von Angst mein Begleiter in meinem Leben sein- soviel weiß ich, aber es gehört dann so zu mir und ich kann mit meinen Gedanken die Steuerung übernehmen. Neue Denkautobanen schaffe ich mir.Jeden Tag.
Dir wünsche ich Kraft und: Du kannst durchaus mitsteuern.

LG,Menandera


LG,Menandera

Liebe annastasia,
Vielen Dank für Deinen Beitrag. Ich nutze jetzt mal eine abgegriffene Floskel. . .: er hätte auch von mir sein können, Du sprichst mir aus dem Herzen.
Ich weiß auch nicht, ob es je komplett aufhört. Mein Ansatz - ebenfalls etwas in Richtung Deiner erwähnten Selbstheilung gehend - ist mittlerweile unter anderem, zu schaffen, dass einem gewisse Dinge egaler werden - nicht zu verwechseln mit Lethargie, Resignation.
Die Mutter dieser facettenreichen Angstgeister sehe ich dabei als die Urangst, die Angst vor dem Ende, dem Tod, dem Loslassen, dem Kontrollverlust (nix Neues, klar). . .wenn ich es schaffte zu verinnerlichen, ok - jeder stirbt irgendwann - und wenn es so sein soll, dann passiert es eben jetzt. . .das Ganze wiegesagt nicht rational, sondern seelisch verankert, dann könnte ich mir vorstellen, dass die Ängste deutlich schlechtere Quäl-Chancen hätten. Aber das muss man erstmal hinbekommen (Dieser Ansatz aber ist fast derart, als würde man direkt sagen Mein Ziel ist, dass die Angst abnimmt, denn dann ist die Angst weniger schlimm, also vielleicht auch eine Farce).
Bei mir ist es - Dein Thema Beruf aufgreifend - auch so. . .würde ich mich ausklinken (auskliniken) - so fände ich nach zwei Monaten Firmen-Abstinenz einen riesigen Scherbenhaufen vor (aber, vielleicht wäre das ja auch ein Weg, ich denke aber nicht).
Ich selbst halte mich mittlerweile auch (arroganterweise. . . ) für absolut nicht therapierbar. . .
Ich werde meine Selbstheilung jetzt mit einem Glas Sekt unterstützen - Prost - und ganz viele Grüße!
Martin

Liebe Menandera,
Auch, wenn Deine Worte primär an annastasia gerichtet sind, ebenfalls an Dich ein Danke für Deine Ausführungen!
Viele Grüße!
Martin

Ich habe bis jetzt diesen Thread hier still mitgelesen und ganz oft genickt, weil ich mich in so vielem, was hier geschrieben wurde, wieder finde. Jetzt möchte ich mich doch kurz einschalten, da mir eine Frage nicht aus dem Kopf geht: Warum sind wir eigentlich so verkehrt, was unterscheidet uns von anderen normalen Menschen, für die Angst ein ganz einfaches und normales Gefhl ist, wie alle anderen auch? Habt Ihr Euch das auch schonmal gefragt? Nur mal so...

Huhu Celestine,

ich bin der Meinung: Wir sind nicht verkehrt- warum auch? Wir fühlen vielleicht intensiver, sind einfach sensibler mit uns , darin unterscheiden wir uns von denen, die auf solche Dinge einfach nicht so achten.
Viele von uns haben gute Gründe im Lebenslauf, wie andere auch, nur: wir gehen damit anders um.Und manchmal ist genau dieses anders umgehen der Knackpunkt, warum wir dann Symptome bekommen, denke ich.
Angst ist zwar ein Gefühl, wie andere Gefühle auch- aber es ist ein besonders intensives Gefühl..., kein einfaches.....das macht den Unterschied für mich aus.
Ich habe meine Angst an die Hand genommen, vorher (vor der Therapie) hatte die Angst MICH an der Hand.....

LG,Menandera

Liebe Celestine,
Vielen Dank für Deine Ausführungen!
Tja - gefragt habe ich mich das selbstredend (im doppelten Sinne) auch schon. Aber, ich bin unsicher, ob man bei so grenznahen/grundsätzlichen Sichten/Modellen eine befriedigende Antwort finden kann, bzw. ob es ein weil auf das warum gibt - oder ob das warum vielleicht auch bereits viel zu menschenhaft ist.
Man würde bei einer Suche leicht in philosophische Ebenen eintauchen; und da schlägt einem die Begrenztheit und Subjektivität ja dann besonders entgegen.
Daher hier eher ein paar wenige nicht-philosophische Worte, menschenhaft basierend auf der Welt, die wir kennen und den Mitteln die wir haben. . .also eher pragmatisch, profan.
Jenseits dieser grundlegenden Ebene kann man es immer noch auf verschiedene Weise angehen; anthropologisch, gesellschaftsbezogen, wissenschaftlich/medizinisch, etc.
Wenn ich mal alles andere hinnehme und als typischer Mensch agiere (Plumps - reingewürfelt in dieses Theater. . .blubber. . .oh, da ist eine Ratio. . .und eine Sprache. . .hmmm. . .ok), also auch das Sein - ob nun Schöpfung oder Evolution. . .usw. . .
. . .dann sind wir wissenschaftlich verkehrt, weil bei uns eben gewisse Strukturen und Prozesse nicht ausreichend an den Mensch-Prototypen angelehnt wurden, so wie er funktionieren soll. . .so dass diese besondere Ausformung weit über typische Individualitätsmerkmale wie Charakter, Temperament, Neigung, Wesen etc. hinausgeht.
Es ist da eben das schiefgelaufen, was analog auch bei einem Menschen, der sieben Finger an den Händen hat passierte.
Das meintest Du aber nicht nur mit Deiner Frage/Anregung, klar. . .eine kleine Stufe weiter Richtung Basis, und gleich entsprechend schwieriger, sind wir in der aktuellen Menschheit vielleicht jene Elemente, bei denen gewisse Eigenschaften extrem ausgeprägt sind und teils missbraucht werden, aus den Fugen geraten sind, um der Mutation genug Freiraum für neue Richtungen zu geben.
Noch weiter - Richtung Spiritualität - das wird komplex - und man kann sich verrennen; nungut, jetzt habe ich ja bereits einige Worte hier geschrieben - wenn es zu unverständlich war oder anscheinend zu inhaltslos - oder die Selbstmordrate in Deutschland steigen sollte. . .dann bitte alle Rechnungen für Psychologen, Ärzte, Einsatzkräfte, etc. an mich. . .
Ich werde nun leider erstmal etwas weiterarbeiten müssen - auch wenn ich viel lieber noch in die philosophische Ebene eingetaucht wäre - ich bleibe hier am Draht, klar!
Ganz viele Grüße und vielen Dank!
Martin

Lieber Martin,

danke für Deine Ausführungen, die ich sehr inspirierend fand ja, vielleicht ist es wirklich unsinnig da weiter zu grübeln und zu philosophieren...aber spannend finde ich die Frage nach wie vor! Evtl. später mehr, muss hier jetzt auch mal wieder die Dinge tun, womit ich mein Geld verdiene und den PC nicht andersweitig missbrauchen

Bis später

hallo in die runde

ich halte mich auch für nicht therapierbar. hab es einfach schon zu lange.ach was bin ich schon ins gespräch mit meiner angst.alle möglichen techniken ausprobiert.ja auch optimistisch drangegangen.doch immer und immer wieder schlägt sie zurück.ich hasse die angst und ja ich habe angst vor ihr.selbst wenn ich sie herausfordere:komm doch,du kannst mich nicht beherrschen und mein leben kaputt machen etc....

bisher helfen nur die medis und selbst die verlieren grad irgendwie die wirkung.zum glück gibt es benzo für den absoluten notfall! teufelszeug aber dennoch der retter in der not.habe nun das mirtazapin erhöht auf 30mg und hoffe das die erhöhung bald wirkt.weil so ist es kaum lebbar.die angst macht mir mein leben kaputt.und ich liebe mein leben,meine familie,meinen beruf.das schlimme ist ja auch ist die angst konstant stark kommt die depression hinzu.auch nicht hilfreich,im gegenteil.der kopf weiß wie irrational das alles ist und kennt theoretisch sämtliche strategien.doch trotzdem lässt die angst sich nicht vertreiben und macht einem das leben schwer.

wenn das medi anschlägt ,was ich hoffe,werde ich keinen ausschleichversuch mehr machen!einfach hölle wenn alles zurückkommt.und es wird jedes mal schlimmer finde ich.

hätte mir einer gesagt vor 30 jahren das ich heute noch mehr denn je mit der angst kämpfe.....ohjeee.übrigens schöner thread hier.

Huhu, liebe annastasia!
Danke für Deine Worte!
Ja - ich wiederhole mich - Du sprichst mir aus der Seele, ich kann es vollkommen nachempfinden, wenngleich sicher jeder Mensch seine eigene ganz persönliche Angst hat.
Mit den Benzodiazepinen ist es auch genau wie bei mir - möglichst nur in absoluten Notfällen; ich habe es jetzt geschafft, 2 Wochen keine Valium zu nehmen (dafür aber andere Medizin in etwas höherer Dosis leider. . .Wein. . .B., etc.).
Ich wünsche Dir viel Erfolg und Glück mit Deiner Mirtazapin-Erhöhung!
Sei ersteinmal sehr gegrüßt,
Martin

hallo guten morgen
ich habe eure threats gelesen und erkenne mich wieder. auch ich kämpfe mit der angst. viele von euch bekämpfen die angst mit medikamenten andere mit theras oder rheas. wobei ich mich immer frage wenn man die angst besiegt hat ist man dann gesund? es geht ja nicht nur um angst. die angst muss ja auch einen grund haben. also reicht es nicht die angst zu bekämpfen. oder sehe ich das falsch?
lg tommilu

Huhu, tommilu!
Danke für Deine Zeilen.
Naja - zu Deiner Frage, Deinem Ansatz. . .
Bei Menschen wie uns ist ja gerade das Problem, dass die Angst in Qualität und Stärke NICHT angemessen ist - sondern quasi krankhaft übersteigert; insofern IST sie schon die Krankheit und man ist nach erfolgreichem Besiegen dann in dieser Hinsicht gesund.
Natürlich spielen weitere Aspekte und Größen eine Rolle - aber prinzipiell ist es so; DIESE Angst ist zudem ja auch nicht unmittelbar verknüpft mit einer Bedrohung (außer der Angst selbst, klar), sondern hat sich quasi als Selbstzweck entkoppelt.
Viele Grüße!
Martin

ja das verstehe ich. mein therapeut hat mir gesagt ich muss mein leben ändern. (ich weiß auch was ich ändern muss. aber ich steh mir noch selbst im weg). aber wenn das so einfach ist warum haben dann menschen diese angst so lange? sorry wenn ich nerve aber das kapiere ich nicht
lg

Hallo Tommilu,

ich glaube, bei manchen von uns bleibt die Angst so lange, weil es vielen sehr schwer fällt, diese krankhafte Angst als solche zu erkennen. Oder wie bei mir: ich hatte schon seit 2 Jahren leichte Symptome (Schwindel, Blutdruckerhöhung,Zittern,Durchfall,Herzklopfen,Angst) und dachte immer, das hängt vielleicht mit den beginnenden Wechseljahren zusammen oder eben der Stress im Beruf......
Erst als ich die ersten PA bekam, konnte ich nicht mehr ignorieren, dass da bei mir etwas im Argen war- nämlich meine Seele, mein Selbst....ich hatte mich selbst aus den Augen verloren....alles war wichtig, nur - wo war ich? Und WARUM gab mir meine Seele/Psyche diese körperlichen Signale?
Das wollte ich heraus finden- habe ich dann in der Psychosomatik( 2Monate) damit , war echt sooo hilfreich! Hatte auch gleich keine starken PA mehr, konnte die kleinen PA annehmen und durchs Atmen entschärfen
Heute bin ich nicht mehr die, die ich vorher war....aber ich habe ein neues Selbstwertgefühl/Selbstbewusstsein entwickelt- bin ständig noch dabei. Ich habe mein Denken verändert, weil unsere Gedanken die Angst nähren. Das will ich nicht mehr, das hatte ich mein ganzes Leben lang (ohne es zu wissen!). Mein Gehirn muss sich halt jetzt umstellen, neue Denkspuren entwickeln...das geht---es funktioniert
Dauert nur...man braucht echt Ausdauer, nie locker lassen.
Also, bleib dran und gib nie auf! Unser Gehirn ist eine ganz tolle Einrichtung- wie unser Körper überhaupt...und unser eines Leben

LG,Menandera

vielen dank menandera. aufgeben werde ich auf keinen fall. es gibt soviel wofür sich das leben lohnt
lg tommilu

Deine Antwort beruhigt mich, Tommilu

Heute ist das Schöne für mich: freier Tag, einen guten Roman, ne kuschelige Decke,Tee und nur lesen......richtig faul....herrlich

Schönen Abend noch!
LG,Menandera
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ja das mache ich eigentlich auch gerne. aber in letzter zeit fehlt mir für alles die motivation. eigentlich tue ich nichts wirklich vernünftiges für mich. ich habe für nichts lust
lg tommilu

ich habe mir jetzt die letzten Beiträge von euch durchgelesen, es ist schön zu wissen, dass es andere schon geschafft haben, ihre angst erfolgreich zu besiegen! Ich habe den Kampf seit etwa 6 Wochen aufgenommen, und es fällt mir an einigen tagen sehr schwer..
ich bin froh, wenn ich an eurer stelle stehe, und anderen helfen kann, damit wir alle mit der angst leben lernen können...

Leute, mir wird ganz warm ums Herz, wenn ich lese, wie hier die Menschen miteinander umgehen. Soviel Respekt, Achtsamkeit und Einfühlungsvermögen (und das in so schwierigen Lebenssituationen) kenn ich in meinem Umfeld nicht mal von Leuten, die sagen, dass sie sich lieben.
Wieso ist bei Menschen mit einem derartig großen Leidensdruck soviel Anteilnahme und Offenheit gegenüber anderen möglich und wieso machen sich andere Menschen ohne ein besonders großes Problem die ganze Zeit gegenseitig fertig (weltweit gesehen müsste man eher fragen tot)? Leiden wir Ängstler vielleicht eigentlich an der rohen Beschaffenheit dieser Welt? Unsere Traumata haben ja alle mit Gewalt zu tun, also dem Gegenteil von dem, was hier oft passiert. Naja, auf jeden Fall schön das hier zu lesen

Grüße, sub

A


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Dr. Reinhard Pichler
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