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Hallo allerseits
Mein Vater ist vor 4 Wochen an unheilbarem Krebs erkrankt
Schon die Wochen davor mit Krankenhaus Aufenthalt waren sehr stressig und haben sich direkt an meine Post Covid Erkrankung angeschlossen. Die starke Erschöpfung ist jetzt erstmal weg, aber ich bin trotzdem ohne Ende kaputt, weil wir natürlich versuchen, eine möglichst gute Behandlung zu bekommen und so bin ich derzeit täglich am.telefonieren, organisieren, hin und her fahren, Unterlagen holen, kopieren, verschicken. es ist ein innerlich und oft auch äußerlich ständiges rennen und ich bin ständig unruhig und nervös.

Ich weiß auch nicht, wie damit umgehen. zwar haben mein Vater und ich kein inniges Verhältnis, aber trotzdem ist da die Blutsverwandtschaft und eine Art der Verbundenheit, wenn auch nicht so. Ausgeprägte.
Ich kümmere mich, sonst hat er niemand und es ist eine sehr schlimme Situation.

Meine Periode ist vermutlich dadurch auch schon 14 Tage überfällig. Das macht mir natürlich auch Sorgen und die ständige Konfrontation mit dem.ganzen elend im Krankenhaus und mit dem Tod, das schafft mich, obwohl ich weniger unter Krankheitsangst leide.

Vielleicht hat jemand ähnliche Erfahrungen

03.06.2023 17:08 • 05.06.2023 x 2 #1


7 Antworten ↓


@positivgetestet Hallo, es tut mir sehr leid, dass du und dein Vater das jetzt durchmachen müsst. Die Begegnung im Krankenhaus mit Krankheit und Siechtum haut jeden um, das ist nicht so einfach. Versuche dir kleine Kraftquellen zu verschaffen, in denen du dir etwas Gutes tun kannst.

A


Mein Vater hat Krebs / wie damit umgehen?

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Vielen lieben Dank für die Antwort.
Ja, das Versuche ich. Es ist ist ein Albtraum alles in allem.

Liebe Grüße

Zitat von positivgetestet:
Meine Periode ist vermutlich dadurch auch schon 14 Tage überfällig. Das macht mir natürlich auch Sorgen und die ständige Konfrontation mit dem.ganzen elend im Krankenhaus und mit dem Tod, das schafft mich, obwohl ich weniger unter Krankheitsangst leide.

Die Periode kann stressbedingt lange ausfallen,der Körper reagiert auf den Stress,brauchst Dir aber dahin gehend keine Sorgen machen,das pendelt sich wieder ein,wenn das Stresslevel sinkt.

War in einer ähnlichen Situation mit meinem Vater,er war schwer krank (fast gestorben) und sowas ist schon krass in dem Moment.
Vor allem,wenn man alleine dasteht,es keine anderen Angehörigen gibt,man also alles selbst in die Wege leiten muss,inklusive Schriftkram und sich da erstmal einfinden.

Dann die Situationen im Krankenhaus,in dem latent Personalmangel herrscht und die wenigen Pfleger/innen,die sich das überhaupt noch antun schnell genervt reagieren,auch wenn man dringend was benötigt.

Das zerrt enorm an den Nerven,besonders,wenn man selbst schon kräftemässig am Limit ist.
Es muss dann aber irgendwie gehen und ich kann nur sagen man schafft das irgendwie ,auch wenn man nicht so genau weiss,wie.

Mir hatte es sehr geholfen,hier im Forum zu schreiben und Ermutigung zu bekommen auch wenn ich selten Zeit dafür hatte.
Sowas trägt dann doch und deswegen möchte ich Dir sagen,dass Du das schaffen wirst und Dich ermutigen ,hier einfach weiter zu schreiben.

Die aktuelle Situation wird Dich weiterhin an Deine Grenzen und auch darüber hinaus bringen aber man wundert sich schliesslich über sich selbst,was man doch zu schaffen in der Lage ist.

Auch wenn man zwischenzeitlich da hockt wie ein Häufchen Elend.
Ich drück Dich einfach mal.

Zitat von positivgetestet:
Hallo allerseits Mein Vater ist vor 4 Wochen an unheilbarem Krebs erkrankt Schon die Wochen davor mit Krankenhaus Aufenthalt waren sehr stressig und haben sich direkt an meine Post Covid Erkrankung angeschlossen. Die starke Erschöpfung ist jetzt erstmal weg, aber ich bin trotzdem ohne Ende kaputt, weil wir natürlich ...

Achte jetzt ganz besonders auf Dich und Deine Kräfte. Das ist das allerwichtigste. Je nachdem wie Deine Beziehung zum Vater ist, entscheide Dich, ob und wie Du ihm beistehen, bzw. ihn begleiten willst. Du bist zu nichts verpflichtet und solltest nicht aus „ich muss, man muss, ich sollte“ und so weiter handeln - sondern aus echter Freiwilligkeit heraus. Wenn Dir klar ist, wie Du es mit ihm halten willst, hast Du schon sehr guten Boden unter den Füßen. Halte Dich dann genau daran und mache nicht mehr. Behalte viel eigenes Leben und Ablenkungs- und Erholungszeit für Dich. Wichtig ist, dass Du Dich nicht aufreibst. Verteile Aufgaben auch an andere, bzw. teilt Euch Aufgaben auf! Vieles gehört in die Hände der Profis, das entlastet ungemein. Vielleicht nützt Dir der Gedanke: in existenziellen Situationen ist man am besten einfach nur da, hört hauptsächlich zu und versteht, hilft auf Bitte hin, soweit es möglich ist . . . alles in Liebe. Wenn Du jetzt schon überfordert bist, solltest Du Dir selbst eine Begleitung suchen, im Krankenhaus werden Beratungen angeboten, nimm sie wahr für Dich.

Zitat von positivgetestet:
Hallo allerseits Mein Vater ist vor 4 Wochen an unheilbarem Krebs erkrankt Schon die Wochen davor mit Krankenhaus Aufenthalt waren sehr stressig und haben sich direkt an meine Post Covid Erkrankung angeschlossen. Die starke Erschöpfung ist jetzt erstmal weg, aber ich bin trotzdem ohne Ende kaputt, weil wir natürlich ...

Hatte selbiges Erlebnis vor 15 Jahren mit meinem
Trigger

Vater. Dann folgten noch weitere enge Verwandte. Es war eine sehr anstrengende, schlimme Zeit, denn auch Arbeitsmäßig wurde zeitgleich noch heftig fusioniert. Habe in der Zeit nur noch funktioniert und nie an mich selber denken können. Es mußte alles pausenlos weiterlaufen mit Pflege, zu Chemos fahren, arbeiten gehen und zwei weitere Pflegefälle die plötzlich auftraten. Eine Horrorzeit.
Hatte früher auch kein gutes Verhältnis zu meinem Vater, doch als er dann ein Pflegefall durch zwei Krebsarten und noch weiteren Lungenerkrankungen wurde, brauchte er mich und wir verstanden uns dann endlich gut. Dachte auch nie, das mir sein Tod dann doch so zusetzen würde. Immerhin war er mein Vater, mein Blutsverwandter, ohne dem ich nicht existieren würde. Ich bin mit ihm aufgewachsen und er prägte mich.


Liebe @positivgetestet ich wünsche Dir viel Kraft für die kommende Zeit, und denke daran immer auch wieder Distanz zum Elend im Krankenhaus zu bringen. Zum Beispiel dass Du den Vater in einem auch für Dich stimmenden Rhythmus besuchst.

Als bei meiner Mutter vor 12 Jahren das langwierige Krebssterben begann ( zog sich ca ein Jahr hin....) musste ich zum Schluss ihres Lebens auf die harte Art (entwickelte Grippen etc., dass ich Mutter nicht täglich besuchen konnte...) erfahren, dass ich zu mir schauen musste. Ich bin froh habe ich sie so begleiten können wie ich es tat, aber im Nachhinein würde ich es besser machen, indem ich mir selbst Schnaufpausen gäbe.

Ja achte auf dich selbst und ich bin mir sicher dein Vater ist dankbar dass du ihn besuchen kommst.




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Dr. Christina Wiesemann
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