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Hallo Gina68,
ich bleibe dennoch dabei, dass eine psychologische Behandlung an erster Stelle steht. Mag sein, dass es Einzelfälle gibt, bei denen irgendwelche Unverträglichkeiten oder sonstiges zu Panikattacken geführt hat. Aber wie gesagt, wenn schon die Verwandschaft und Familie psychisch krank ist, dann ist es sehr sicher, dass man als Angehöriger früher oder später einen Knacks wegbekommt. D.h. jetzt nicht, dass alles hoffnungslos ist und das Leben zum Alptraum wird! Das muss es nicht. Nur ist es ganz gut zu wissen, dass so etwas passieren kann, warum es passiert und dass Ängste und PAs GUT behandelbar sind. Als ich damals meine Angstphase hatte, hat mir das kein Arzt oder Psychologe so erklärt, woher meine Ängste kommen. Wenn mir jemand damals die Zusammenhänge zwischen Familie und meinen Ängsten erklärt hätte, wäre ich sicherlich mehr beruhigt als wenn ich keine Ahnung gehabt hätte woher was überhaupt kommt. Deswegen schreibe ich das überhaupt hier. Ich kann das einfach nicht nachvollziehen was du schreibst. Bei mir gingen die Ängste früh los als sehr viel Stress zusammenkam.. . Und ich war körperlich fit. ALso die Spirale ging so: Stress, noch mehr Stress, großer Stress...Ängste(!)...dann weiter Stress..dann körperliche Beschwerden(!) wie Schwitzen, riesiger Stress, dann kam es zu PAs, DANN kamen physische Beschwerden wie Kopfschmerzen, Magenschmerzen, Rückenschmerzen, Immunsystem im Keller....sooo...UND später kam die Erkrankung mit der Schilddrüse.... . Siehst du den ZUsammenhang? Ich sehe diesen. Je schneller man erkennt, dass man ein PSYCHISCHES Problem hat, desto schneller kann einem geholfen werden. Ansonsten wie gesagt geht Einem nur kostbare Lebenszeit flöten... .

Viele Grüße, Sumi

Tja, ich habe den Zusammenhang Schilddrüse, Immunsystem, Stress und Panikattacken gesehen! Was meinst du, wieviele Menschen eine leichte Immunschwäche haben oder eine leichte Schildrüsenunterfunktion oder sonst was und die Menschen wissen davon nichts? und diese Menschen reagieren mit Panikattacken, sobald noch Stress hinzukommt ... Was zuerst da war, die Henne, oder das Ei! Hab ich in deiner Darlegung nicht gesehen! Du kannst schon in jungen Jahren körperliche Mängel gehabt haben und der Stress, der später hinzu kam, hat dann alles verschlimmert ...

Ich denke, es ist ganz einfach wichtig : Den Menschen als Gesamtbild zu betrachten Körper und Geist - Es ist notwendig sämmtliche Untersuchungen machen zu lassen, um das körperliche völlig ausschließen zu können - nur viele wissen gar nicht, welcher Aufwand da betrieben werden muss, welche Ärzte aufgesucht werden müssen und wonach alles geguckt werden muss! Zusätzlich muss jemand, der an Angstörungen leidet seinen Lebenswandel analysieren, seine Lebensumstände eventuell ändern, um psychischen Stress abzubauen - und das geschieht in einer Therapie. Auch den Umgang mit der Angst muss mancher lernen. Mancher muss wieder lernen auf sich zu vertrauen. So, wie ein Mann, von dem ich gelesen habe. Der hatte einen Herzanfall und nachdem er operiert worden war und körperlich gesund war, hatte er immer wieder Panikattacken. Er hatte Angst wieder einen Herzanfall zu erleiden und musste erst wieder lernen auf sich zu vertrauen.

Von daher habe ich nicht gesagt, was an erster Stelle gemacht werden soll! Sondern was ALLES getan werden muss!

Was es daran nicht zu verstehen gibt, weiß ich nicht! Wer es nicht verstehen will, muss es auch nicht verstehen! - und jedem seine Meinung!

Welchen Schluss Nika66 daraus zieht ist auch ihre Sache und die Sache ihres Sohnes. Wünschen tu ich ihm, dass er erst mal zur Ruhe kommt und das wird er in einer Klinik sicher. Wie sie danach weiter vorgehen, werden sie selbst entscheiden.

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Mein Sohn besteht nur noch aus Angst

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Naja, ich halte von diesen Sachen eher wenig und das hat auch seine Gründe. Aber jedem seine Meinung.... .

LG Sumi

Nika, es ist wichtig, dass dein Sohn sich keine Vorwürfe mag. Das wäre vollkommen fehl am Platz. Er kann nichts dafür, weil es sich um eine Krankheit handelt, an der viele Menschen leiden und die mit Therapie, manchmal auch unterstützend mit Medikamenten, gut behandelbar ist. Ein Forum wie hier kann hilfreich sein, es ist aber auch zu bedenken, dass die vielen Menschen, die gut mit ihrer Angststörung leben oder sie sogar komplett überwunden haben, in der Regel hier nicht mehr schreiben.
Angesichts der gesamten Vorgeschichte würde ich aber auch einen stationären Aufenthalt in einer psychosomatischen Klinik vorschlagen. Da ihr ja aus Hessen seid, käme das Heilig-Geist-Spital in Frankfurt in Frage. Mit Wartezeiten muss man aber natürlich rechnen.

Auch wenn das ja hier nicht gerne gehört wird, aber das Vermeidungsverhalten des Sohnes so umfassend zu unterstützen ist auf alle Fälle nicht gut. Jede Art von Vermeidung ist auf alle Fälle für ihn schlecht und führt zu noch mehr Angst und Panik. Es muss ja kein Druck aufgebaut werden, aber es so hinzustellen er kann ja nicht er ist krank, trifft es eben auch nicht. Es ist nur Panik, es kann ihm nichts passieren und Vermeidung ist keine Lösung sondern verschärft das Problem nur um ein vielfaches. Strategien mit zu unterstützen die schwierigen Situationen zu bewältigen ist was anderes aber so.

Zitat von Prinzessin22580:
Auch wenn das ja hier nicht gerne gehört wird, aber das Vermeidungsverhalten des Sohnes so umfassend zu unterstützen ist auf alle Fälle nicht gut. Jede Art von Vermeidung ist auf alle Fälle für ihn schlecht und führt zu noch mehr Angst und Panik. Es muss ja kein Druck aufgebaut werden, aber es so hinzustellen er kann ja nicht er ist krank, trifft es eben auch nicht. Es ist nur Panik, es kann ihm nichts passieren und Vermeidung ist keine Lösung sondern verschärft das Problem nur um ein vielfaches. Strategien mit zu unterstützen die schwierigen Situationen zu bewältigen ist was anderes aber so.


Ich denke, hier wissen alle, wie man mit Angststörungen umzugehen hat und dass Vermeidungsstrategien die Angst weiter verfestigen. Es ist aber keinem geholfen, wenn sich alle Beteiligten verrückt machen und ihr ganzes Leben infrage stellen. Und natürlich ist eine Angststörung eine Krankheit, was denn bitte sonst?

Ich denke auch, erst mal Abstand und Ruhe zum Stressabbau - vielleicht durch Klinik oder / und Therapie und anschließend Angstbewältigung durch Konfrontationstraining und Entspannungtechniken.

Ganz klar, akut ist die Psyche krank, und daran wird in erster Linie gearbeitet.

Vermeidungsstrategien verfolgt mein Sohn nicht einmal. Er überwindet sich, geht zur Bank, erledigt kleine Einkäufe usw. Er verschanzt sich also nicht völlig daheim in der Bude, was auch Gift für ihn wäre.

Heute haben wir mit der ausbildenden Schule und auch dem Arbeitgeber telefoniert und ihnen gesagt was Sache ist. Die Schule könnte er auch nächstes Jahr besuchen, der Arbeitgeber indes war etwas nervös denn nun fehlt denen halt eine Arbeitskraft. Er müsste sich dann im kommenden Jahr nochmal bewerben - alles natürlich unter der Voraussetzung, dass er dann will und auch kann.

Vielleicht kann er wenn es ihm besser geht ein soziales Jahr machen, oder seine Mittlere Reife nachholen. Aber erst einmal muss er behandelt werden damit er endlich ein Stück weiter kommt bei der Bewältigung seiner Aengste.

So, nun hatten wir endlich den Termin bei der kiju psych. Ambulanz. Es lief sehr gut, der Psychotherapeut hat sich ein Bild gemacht und meinte dann dass ein stationärer Aufenthalt sicherlich ganz gut sei. Da mein Sohn dem zustimmt will er morgen dort anrufen und mit dem Oberarzt sprechen. Er will es dringend machen da mein Sohn ja wirklich ganz akut Probleme hat und kein normales Leben führen kann. Er konnte nicht genau sagen wie lange es dauern wird, vermutlich aber so 2, 3 Wochen. In der Zwischenzeit wird er nächste Woche dann noch einen Termin mit meinem Sohn haben. Sohn war sehr zugänglich und der Therapeut fand gleich einen guten Draht zu ihm.

Ich bin erstmal ein wenig erleichtert weil sich die Sache endlich in Gang gesetzt hat. Hoffentlich ist die Wartezeit nicht zu lang, ich muss ja schliesslich arbeiten und Sohn kann nicht gut allein sein.

Heute hat der Stationsarzt der Klinik angerufen, mein Sohn kann morgen früh schon hin! Ich hätte nicht gedacht dass es doch so schnell geht. Mein Sohn hat fürchterlich Bammel vor der stationären Therapie, aber er weiss dass es das Allerbeste für ihn sein wird. Er ist schon seit Tagen nicht mehr vor die Tür gegangen wegen seiner Angst.

Huhu nika66

Ich denke, für deinen Sohn ist es nun sehr gut, dass es mit der
Klinik/Therapie sehr schnell gegangen ist.

Nun noch ein guter Ratschlag von mir dazu:

Bitte lasse deinen Sohn in den ersten Klinikwochen so weit in Ruhe
wie es dir möglich ist. Denn nur wenn er dort unbemuttert agieren
kann, ist eine Ursachenfindung und Therapie möglich. Er muss sich
dort voll auf die Gruppe und die Therapie konzentrieren können, auch
wenn dies am Anfang sehr angstbesetzt ist und schwerfällt.

Ganz liebe Grüsse, Der Beobachter

Zitat:
Bitte lasse deinen Sohn in den ersten Klinikwochen so weit in Ruhe
wie es dir möglich ist.


Ich denke dass dies ein guter Ratschlag ist, und so ist auch der Plan.

Heute morgen haben wir ihn also dort hingebracht. Alles sehr hell, die Ärztin und die Betreuerinnen sehr nett und freundlich. Meinem Sohn war so übel vor Angst dass er sich fast übergeben hat, aber nach einer Weile wirkte er gefasster. Wir haben uns dann verabschieden müssen und erst im Auto hat sich bei mir die Anspannung gelöst und ich hab geweint. Ich werd ihn sehr vermissen, auch wenn ich eigentlich froh bin, dass er dort ist.

Er musste sein Handy abgeben und es gibt nur ein mal in der Woche einen Besuchstag. Der ist morgen, allerdings kann ich nicht hin. Dafür gehen ihn dann sein Opa und seine Tante besuchen.

An den Wochenenden darf er nach Hause, dieses Wochenende aber voraussichtlich noch nicht damit er Zeit hat, dort anzukommen und sich einzuleben. Es gibt dort noch einen Jungen der genau gleich alt ist und ziemlich genau aus dem gleichen Grund dort ist. Der ist nun sein Mentor. Alles in Allem sind dort 13 Kinder.

Für mind. 6 Wochen soll er dort bleiben. Ich hoffe es kann ihm geholfen werden, und ich hoffe dass er durchhält.

Es ist so seltsam ihn nicht mehr hier zu haben.

So, nun sind meine Befürchtungen wahr geworden - er will freiwillig nicht mehr da bleiben. Er hatte eine schlimme Nacht, Nikotin- und Handyentzug tun ihr Übriges. Rotz und Wasser hat er geheult, er wolle heim und eine ambulante Therapie machen. Die Ärztin hat mir dringend davon abgeraten ihn heimzuholen.

Nun muss ich zum Familiengericht und den Zwangsaufenthalt in der Klinik erwirken. Wenn es ganz dicke kommt muss er auf die geschlossene Station.

Er hat mich angebrüllt ich hätte ihn belogen und ihn verraten. Ich hoffe so sehr dass er es eines Tages versteht, dass ich gar keine Wahl habe. Er ist so schwer angstkrank dass wir Angehörigen ihm einfach nicht mehr helfen können.

Ich bin sehr traurig.

Huhu nika66

Dein Sohn ist es über sehr lange Zeit gewohnt, dass seine Krankheit
und Ängste von der Familie getragen wurden. Dieses Beschützen hat
aber seine Probleme innerlich nur verfestigt.

Nun fehlt erstmals dieser Schutz der Familie, und er ist der Klinik aus-
geliefert. Aber genau das ist wichtig, um eine Therapie zu ermöglichen.

Natürlich kann eine Therapie nur funktionieren, wenn sie freiwillig ist,
aber durch die ersten Krankenhaustage muss er dazu trotzdem durch.

Kraft und liebe Grüsse, Der Beobachter

Ich kann unserem Beobachter - wie meistens - nur zustimmen und hoffe, dass vor allem DU es durchhältst. Das Verhalten deines Sohnes ist gar nicht unmöglich, auch wenn das Ganze an seine physischen und psychischen Grenzen geht. Es hat etwas von einem Dro.. Ich gebe zu, dass ich nicht weiß, wie ich mich verhalten würde, denn ich habe ähnliche Situationen früher immer abgebrochen, obwohl ich wusste, dass es falsch ist. Ich möchte dir nur sagen, dass du keinen Fehler machst, wenn du hart bleibst, obwohl dein Inneres bestimmt sagt: er soll da nicht leiden...

Persönlicher Nachtrag:

Hätte man meine Problematik (Asperger) bereits in frühen Jahren
erkannt, und mich zu einer Therapie hingeführt, dann würde ich
heute im Alter von 53 Jahren sehr wahrscheinlich nicht wie jetzt,
ängstlich und von der Welt zurückgezogen, im eigenen Käfig leben.

Daher noch einmal mein Rat:

Bitte nicht gleich das beschützende Handtuch über den Therapie-
versuch werfen.

Zitat von nika66:
Nun muss ich zum Familiengericht und den Zwangsaufenthalt in der Klinik erwirken. Wenn es ganz dicke kommt muss er auf die geschlossene Station.

Er hat mich angebrüllt ich hätte ihn belogen und ihn verraten. Ich hoffe so sehr dass er es eines Tages versteht, dass ich gar keine Wahl habe. Er ist so schwer angstkrank dass wir Angehörigen ihm einfach nicht mehr helfen können.
Ich bin sehr traurig.


Hallo,
Oh Gott, das macht mich sehr sehr traurig. Tut mir einfach nur wahnsinnig leid für dich und deinen Sohn... . Das ist immer so schwer mitanzusehen, wenn so junge Menschen psychische Krankheiten kriegen.... das ist echt heftig. Man muss hier aber auch aufpassen, dass dein Sohn keine traumatischen Erlebnisse davonträgt... . Ich meine Zwangsaufenthalt und geschlossene und danach muss er wieder nach Hause und dort wohnen. Das sollte man meiner Meinung nach echt aufpassen. Nicht dass der Sohn, dass in den falschen Hals kriegt und noch mehr gestresst ist hinterher. Es bringt absolut nichts, in einer Klinik zu sein, sich aber auf die Therapie nicht einzulassen ( Ich spreche aus eigener Erfahrung), weil man noch nicht bereit dazu ist. Eine erfolgreiche Therapie kann nur dann stattfinden, wenn der Patient auch dazu bereit ist, ansonsten bringt es nur Schäden, d.h. die Person kann traumatisiert werden und später komplett Psychologen , Psychiater und gar Ärzte meiden, keine Hilfe annehmen und SO richtig abrutschen! Es ist zwar schon richtig, dass wenn man noch jung ist, die Chancen gut stehen , gesund zu werden, allerdings muss man für die Behandlung bereit ud offen für diese sein ! Ansonsten kann es nach hinten los gehen mit der geschlossenen und so einem Zeugs !! Und das Vetrauen zwischen euch könnte heftig erschüttert werden!! Überlegt euch das nochmal gut!

Alles Gute, Sumi
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Vielen Dank für Trost und Zuspruch. Es geht mir momentan etwas besser, aber die Situation macht mir halt doch ganz schön zu schaffen.

Mein Sohn will bzw wollte die Therapie, er hat sich ja gestern freiwillig aufnehmen lassen. Wenn ich ihn nun wieder daheim aufnehme kann er weiterhin vor seinen Ängsten davonlaufen, und das darf ich nicht mehr zulassen.

Ich weiss noch nicht wie der Richter entschieden hat, da muss ich morgen früh nochmal anrufen. Aber ich denke dass mein Antrag umgesetzt wird.

Es ist heute Besuchstag, und mein Vater und meine Schwester sind zu meinem Sohn gefahren. Ich werde ihn am Samstag besuchen, zusammen mit meiner Mutter. Ich hoffe, er hat sich wieder beruhigt. Dass er Heimweh hat und dies alles sehr sehr schwer für ihn ist daran hab ich keinen Zweifel, und er tut mir sehr leid. Allerdings sehe ich keine Alternative. Ich denke er wird sich an die neue Situation gewöhnen, und vielleicht wird es ihm ja auch bald gefallen. Es sind alle wirklich furchtbar nett dort.

Eben vor einer Minute hat mein Sohn angerufen, er hat sich bei mir entschuldigt und mir noch erzählt dass er unglücklich ist mit seinem Zimmernachbarn (der 8 Jahre jünger ist!), dass es alles sehr schwer für ihn ist aber dass er es versuchen will! Ich bin so erleichtert....

Du bist eine gute und starke Mutter!

Zitat von nika66:
Eben vor einer Minute hat mein Sohn angerufen, er hat sich bei mir entschuldigt und mir noch erzählt dass er unglücklich ist mit seinem Zimmernachbarn (der 8 Jahre jünger ist!), dass es alles sehr schwer für ihn ist aber dass er es versuchen will! Ich bin so erleichtert....


das hört sich doch schon mal sehr gut an...

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Dr. Reinhard Pichler
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