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Ich bin gerade ziemlich verzweifelt.

Mein Freund und ich kennen uns praktisch eine Ewigkeit, wir sind nun seit mehreren Jahren ein Paar und wohnen seit Kurzem auch zusammen.
Seit ca. 1 Jahr leidet er unter Angstzuständen und Panikattacken, die aus dem nichts zu kommen scheinen.
Er hat dann immer Angst seinen Verstand zu verlieren und diese Angst lähmt ihn komplett. Kino oder Familienbesuche gehen nur wenn er einen wirklich guten Tag hat. Ich würde ihm so gerne helfen , es tut weh ihn so zu sehen. Zu einer Verhaltenstherapie konnten wir ihn jetzt endlich überreden, die macht er nun seit ein paar Wochen.

Aber leider hat das Alles auch sehr negative Auswirkungen auf unsere Beziehung. Wir haben uns immer abgöttisch geliebt, in den letzten Monaten ist es jedoch anders geworden. Er hatte sich immer mehr zurückgezogen, konnte über seine Probleme nicht sprechen. Ich habe eine andere Frau dahinter vermutet und ihn immer wieder darauf angesprochen, und immer und immer und immer wieder- Streit war da natürlich vorprogrammiert.

Vor ein paar Wochen ist es dann eskaliert. Wir haben ein offenes Gespräch geführt und er sagte er hätte keine Freude mehr im Leben, er wäre komplett abgestumpft und wüsste gar nicht mehr was er fühlt. Er hätte sich emotional von mir abgeschottet und wüsste nicht wie es weiter gehen soll. Das hat mir natürlich mein Herz gebrochen . Wenn ich nur gewusst hätte, dass es SO SCHLECHT um ihn steht.
Er hat mir dann gesagt er wolle keinesfalls dass wir die Wohnung aufgeben, könnten auch natürlich weiterhin miteinander sprechen, an guten Tagen vielleicht was unternehmen. Aber dass er sich momentan ausschließlich um sein Problem kümmern müsse und nicht die Kraft hat Verantwortung für unsere Beziehung zu übernehmen.

Das war echt hart ;(. Ich bin niemand der sofort aufgibt wenn es schlecht läuft oder der Partner sich verändert. Er ist krank und ich möchte ihm helfen.
Aber wie kann ich das am Besten anstellen?
Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht und kann mir berichten?

Viele haben mir gesagt ich solle mich trennen und bloß weg von ihm, sie nehmen seinen Zustand nicht ernst und glauben es sei eine Ausrede um sich von mir trennen zu können.
Aber das macht doch alles keinen Sinn !

Wäre in seinem Zustand eine stationäre Therapie ratsam? Ich habe das Gefühl dass er in eine Depression abrutscht wenn er weiterhin so leidet.

Er haut manchmal einfach ab und kommt erst am nächsten Tag nach Hause, er schreibt mir dann zwar dass ich mir bitte keine Sorgen machen soll aber natürlich mache ich mir welche. Er ist dann die ganze Nacht mit dem Auto oder Motorrad unterwegs um den Kopf frei zu kriegen. Es ist zum Verzweifeln .

09.08.2016 15:24 • 08.08.2017 #1


21 Antworten ↓


Hallo,

ich hatte auch in meiner Akutphase das Gefühl,ich würde meinen Mann nicht mehr lieben und dachte über Trennung nach.
Man ist von seinen Gefühlen wie abgeschnitten und wie abgestorben und fühlt nurnoch Leere oder Angst.
Das ist denke ich die Krankheit und hat nichts damit zu tun,dass er Dich wirklich nicht mehr liebt.

Dennoch solltest Du um Deiner selbst Willen einfordern,dass er sich stationär behandeln lässt,damit es mal richtig angegangen werden kann.
Verhaltenstherapie kann man erst machen,wenn man einigermassen stabil ist.
Dein Freund ist sich gerade selber fremd,nimm ihm das nicht übel aber bitte ihn,in eine Klinik zu gehen.
Für sich selbst und für euch beide.

Viel Kraft!

A


Mein Partner leidet unter Einer Angststörung

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Hallo!
War er schon beim Psychiater?
Nimmt er Medis?
Liebe grüße

Hi,

Eine Diagnostizierte Angststörumg mit Panikattacken hat normalerweise einen langen Heilungsprozess. Ich denke am Anfang dachte er sich noch das wird schon wieder und war dabei voller Hoffnung. Jetzt nach 1 Jahr merkt er aber, das es doch länger geht und ist dementsprechend frustiert und verwirrt über sich selbst. Dieses zurückziehen ist bei vielen Patienten nicht unüblich, man schottet sich mehr ab, um Konflikte bzw Stress zu minimieren. Ich bin damals als ich akut war gelaufen , teilweise 3-4 STunden am Stück einfach irgendwo im Wald Nachts am Morgen egal. Wann immer es mir zuviel wurde und dieses eingeengte gefühl kam bin ich gelaufen. Das er sagt das er auf sich selbst jetzt achten und hören muss ist ein gutes Zeichen, er will wieder gesund werden aber hat -so wie es sich für mich liest- noch Probleme den richtigen Weg zu finden.

In so einer Situation musst du dich selbst leider hinten anstellen das WIR in der Beziehung wird weniger das ER nimmt mehr Platz ein und vermeide es ihm Vorwürfe zu machen oder mit ihm zu streiten. Es ist eine verwirrende Zeit in der man Orientierungslos ein Mittel sucht das einem hilft.

So wie Green Tee schon schrieb wird es das beste sein wenn er stationär in eine Klinik geht, dementsprechend Medikamentös eingestellt wird um ihn zu stabil zu halten und dann threapteutisch etwas gemacht wird. Auch das einstellen der richtigen Medikamente ist wieder ein weites Spektrum an sich , mit möglichen Rückschlägen , Erfolgen und Frust.

Es ist ein langer Weg den ihr zu gehen habt, es lohnt sich aber, denn in der heutigen Medizin kann einem recht gut geholfen werden.

Es wird besser aber es dauert seine Zeit

Alles Gute

Hallo,

also ich hab auch eine panikstörung, die ich in einer festen Beziehung entwickelt habe. Und ich muss den anderen echt recht geben. Am Anfang siehts du nur dich selbst und deine unglaubliche Angst vor ... mein Freund hat nach einem Unfall immer mal wieder, eher selten, Panikgefühle und ich kann aus der Erfahrung mit ihm sprechen, ist bei jedem ja auch anders, dass er sich nicht gerne gegenüber dritten öffnet und sich bei sowas gerne verschließt. Ich hab mit ihm das so geklärt, dass wir beide gut damit leben können. Ich hab gesagt ohne erhlichkeit und miteinander reden wird das nichts. Ich wollte ihn nicht nach hintenstellen und mich auch nicht und das funktioniert meiner meinung nach auch nur eine bedingte zeit. Ich hab ihn drum gebeten mit mir zu sprechen wenn etwas ist und um hilfe zu fragen wenn er sie braucht. er kann in diesen situationen machen was ihm gut tut, über das reden was er muss und sich auch zurückziehen. Aber egal welche schritte wir auf dem weg der heilung gehen der andere ist ein aktiver bestandteil. Aus dem Loch wo er sich wahrscheinlich gerad befindet kannst du ihn nicht rausziehen, aber du kannst am rand auf ihn warten und ihm deine hand reichen. Aber ich würde dir den rat geben ihm deine grenzen und bedürfnisse deutlich zu machen, sodass du dich nicht ganz verlierst. Ein buch könnte ich dir auch empfehlen, denn es ist aus sicht eines Mannes geschrieben. Exfreundin Angst, wie ich die Angst in die Wüste schickte. Männer gehen anders mit ihren Gefühlen um als wir Frauen. Und die wichtigste Frage die er sich selber stellen sollte ist : Was würde ich JETZT ohne die Angst machen? die Angst darf nicht als Schutzschild gesucht werden sondern als Freund der sagt: Hallo du da, hier stimmt gerade was nicht. und dann darf drann garbeitet werden, woran auch immer. Spricht er es erstmal aus, erlebt er vielleicht wie ich einen der schlüsselmomente um aus der angst raus zukommen.

Noch was anderes. Du hast uns ja schon gefunden, empfehl und mal an deinen Partner weiter.

Hier wird er verstanden.

Zitat von GreenTree:
Hallo,

ich hatte auch in meiner Akutphase das Gefühl,ich würde meinen Mann nicht mehr lieben und dachte über Trennung nach.
Man ist von seinen Gefühlen wie abgeschnitten und wie abgestorben und fühlt nurnoch Leere oder Angst.
Das ist denke ich die Krankheit und hat nichts damit zu tun,dass er Dich wirklich nicht mehr liebt.
.

Hi erstmal, und danke für deine Antwort. Wie lange dauerte deine Akutphase und wie bist du da wieder rausgekommen?
Ich sage mir auch die ganze Zeit vor, dass es nur ein Symptom der Krankheit ist....einfach deswegen um nicht komplett auszuflippen :/.

Zitat von GreenTree:
Dennoch solltest Du um Deiner selbst Willen einfordern,dass er sich stationär behandeln lässt.


Ich hab Angst dass er die Flucht ergreift wenn ich ihn da zu sehr hindrängle...und leider weiß ich auch nicht ob seine Therapeutin ihm dahingehend etwas sagt. Ich versuche weiter ihn davon zu überzeugen, er ist dieser stationären Therapie nicht abgeneigt, jedoch hat er auch Angst und macht sich Sorgen wegen der Arbeit etc...

Das beste ist wenn er in einen stationären Klinikaufenthalt macht. Da bekommt er Medikamente und Therapien und das wird ihn voran bringen auch wenn es bisschen dauert bis die Medikamente wirken. Ich gehe Ende des Monats auch wieder in eine Klinik Medikamente nehme ich seit gestern wieder. Geht zum Hausarzt und macht eine krankenhauseinweisung

Denke eine ×Einweisung× ist das letzte was er jetzt hören will.
Er ist doch selbst mit sich un der Situation total fremd und überfordert.
Schick ihn hier ins Forum, das wird ihn erstmal beruhigen
Alles Gute

Zitat von Memo:
Denke eine ×Einweisung× ist das letzte was er jetzt hören will.
Er ist doch selbst mit sich un der Situation total fremd und überfordert.
Schick ihn hier ins Forum, das wird ihn erstmal beruhigen
Alles Gute


Ja vielleicht will er es nicht hören es scheint aber das sinnvollste zu sein

Ich glaube die stationäre Therapie ist nicht so schlimm für ihn, er lehnt eher die Medikamente ab weil er Angst hat davon abhängig zu werden.

Und das weitere Problem ist, dass er keinesfalls freiwillig in eine klassische Psychiatrie gehen würde. Wenn überhaupt dann in eine Art Kurklinik für Psychotherapie usw....nur da ist dann wieder die Frage nach der Wartezeit. Oder kann man das irgendwie bwschleunigen? Hat jemand Erfahrungen damit?

Zitat von nektarine:
Hallo!
War er schon beim Psychiater?
Nimmt er Medis?
Liebe grüße


Er hat nur eine Art Notfalltabletten die heißen glaube ich Tavor. Die nimmt er aber wirklich nur wenn es gar nicht mehr geht, er hat Angst davon abhängig zu werden also Medikamenten gegenüber ist er sehr kritisch.

Eine andere Psychologin hat ihn praktisch damit abgekanzelt, dass er eine Angststörung hat und wir ja alles mal schlechte Tage haben. Sie meinte aus diagnostischer Sicht erfüllt er kein Vollbild einer Depression. Ehm, kein Vollbild? Was denn dann? Ein Halbbild? Ich bin ja auch keine Expertin nur ist es recht schwierig ihn jetzt nochmal zu jemand anderem hinzubekommen.

Hat er schon über antidepressiva nachgedacht? Es gibt einige die angstlösend sind!
Die machen auch nicht abhängig, man muss sie später nur langsam ausschleichen.

Es ist schwer zu sagen,wie lange man auf einen Platz in einer psychosomatischen Klinik warten muss.
Ich war zweimal in so einer Klinik:beim ersten Mal konnte ich schon nach 2 Wochen rein (ein Patient war abgesprungen) ,das andere Mal hat ca. 10 Wochen gedauert...

Wer will schon in die Psychiatrie,ist ja nachvollziehbar ,dass er das vermeiden möchte.
Ich hatte auch Angst vor den Medikamenten aber irgendwann wurde der Leidensdruck so gross,dass ich zu allem bereit war.
Schätze,an diesen Punkt wird Dein Freund auch kommen.

Frag ihn doch einfach mal,ob er bereit wäre,bei eurem Hausarzt oder Psychiater einen Beratungstermin zu machen.
Sich der Sache langsam annähern.
Zu einer Medikamenteneinnahme kann ihn keiner zwingen (auch nicht in der Klinik) und er kann sich auch wieder selbst entlassen.
Er ist also niemandem ausgeliefert.

Meine Akutphase hat geschlagene 8 Wochen gedauert.Kam mir vor wie eine Ewigkeit.

Die meisten versuchen bis zuletzt ihre Normalität und den Alltag aufrecht zu erhalten,wenn das nicht mehr geht,wird er auch Hilfe annehmen.

Ich fürchte,solange kannst Du nur abwarten und nicht die Nerven verlieren.

Zitat von GreenTree:
Es ist schwer zu sagen,wie lange man auf einen Platz in einer psychosomatischen Klinik warten muss.
Ich war zweimal in so einer Klinik:beim ersten Mal konnte ich schon nach 2 Wochen rein (ein Patient war abgesprungen) ,das andere Mal hat ca. 10 Wochen gedauert...


Ohje....10 Wochen sind ja megalang . Wie hast du die Zeit bis dahin überbrücken können? Und wenn es zu schlimm geworden wäre, hättest du dann andere Möglichkeiten gehabt wie zum Besipiel es selbst zu zahlen und dafür schneller einen Platz zu bekommen?

Zitat von GreenTree:
Wer will schon in die Psychiatrie,ist ja nachvollziehbar ,dass er das vermeiden möchte.
Ich hatte auch Angst vor den Medikamenten aber irgendwann wurde der Leidensdruck so gross,dass ich zu allem bereit war.
Schätze,an diesen Punkt wird Dein Freund auch kommen.

Frag ihn doch einfach mal,ob er bereit wäre,bei eurem Hausarzt oder Psychiater einen Beratungstermin zu machen.
Sich der Sache langsam annähern.
Zu einer Medikamenteneinnahme kann ihn keiner zwingen (auch nicht in der Klinik) und er kann sich auch wieder selbst entlassen.
Er ist also niemandem ausgeliefert.


Und was für Medikamente hast du bekommen? Schonmal gut zu wissen, dass ihn niemand zwingen kann dazu...wenn ich ihm das versichere dann wird er sicherlich auch beruhigter darüber nachdenken können. Und ich würde es eh so machen, dass ich ihn besuchen fahre damit er nicht das Gefühl hat allein zu sein. Hattest du damals Besuch oder ist das eher Kontraproduktiv?

[=quoteGreenTree]
Meine Akutphase hat geschlagene 8 Wochen gedauert.Kam mir vor wie eine Ewigkeit.

Die meisten versuchen bis zuletzt ihre Normalität und den Alltag aufrecht zu erhalten,wenn das nicht mehr geht,wird er auch Hilfe annehmen.

Ich fürchte,solange kannst Du nur abwarten und nicht die Nerven verlieren.[/quote]

Ohje, 8 Wochen. Wie ging es dir in der Zeit , wie sah dein Alltag aus? Ich versuche wirklich möglichst liebevoll und verständnisvoll mit ihm umzugehen, habe dabei aber auch gleichzeitig Angst, dass ihm das zu viel ist. Er empfindet momentan wirklich Kleinigkeiten als Druck.
Ich hab ehrlich gesagt keine Ahnung wann diese ganz schlimme Phase bei ihm angefangen hat, aber der schlimmste Tag an den ich mich erinnere ist ca. 2,5 Wochen her, da hat er komplett die Fassung verloren und war plötzlich zu nichts mehr in der Lage. Aber letzte Woche zum Beispiel hatte er ein paar Tage an denen es ihm ein wenig besser ging, jetzt ist er wieder am Punkt von vor 2 Wochen....

Also ein Auf und Ab. Und leider muss ich auch zugeben, dass ich wahrscheinlich im Unterbewusstsein immer noch zu viel von ihm erwarte und auch enttäuscht bin wenn ich dann wieder nur mit einer Umarmung verabschiedet werde.

Entschuldigt bitte die ganzen Fragen und wenns und abers, bin gerade einfach sehr traurig und verzweifelt, möchte meinen Freund damit nicht noch zusätzlich belasten. Ich habe vor ca. 10 Jahren auch mit einer Panikstörung zu kämpfen gehabt und kann sein Befinden teilweise nachvollziehen. Allerdings hatte ich damals überhaupt keine Hilfe, hatte praktisch jeden Tag das Gefühl mein Hals wäre zugeschnürt und ich würde ersticken. Irgendwie habe ich es ohne Therapie geschafft dadurch zu kommen, wie weiß ich selber nicht mehr.

nee,beschleunigen kann man die Aufnahmeverfahren leider nicht.
Wenn man Soforthilfe braucht,bleibt nur die Psychiatrie.

Ich habe erst Citalopram (Antidepressivum) bekommen,dann Lorazepam (Beruhigungsmittel) und Paroxat (Antidepressivum),danach Diazepam (Beruhigungsmittel) und Promethazin.(Beruhigungsmittel)
Alle Medikamente wurden übrigens in der Klinik ausgeschlichen.Sie wirken bei jedem anders.

Wie mein Alltag aussah...nachts schon zitternd und schwitzend aufgewacht, mitten in der Nacht in´s Wohnzimmer gegangen und gezittert und geheult im Wechsel.
Manchmal 2-3 Stunden Ruhe.Dann ging´s wieder los.
Ich bin vor Panik auf dem Boden rumgekrochen und hab meinen Mann angefleht,mich zum Arzt zu fahren oder in eine Klinik.
Immer wieder bei meinem Psychiater angerufen und hingefahren.
Oft Übelkeit und das Schlimmste: das Gefühl,meine Persönlichkeit wäre ausgelöscht.Keine Verbindung mehr zu mir selbst.
DAS hat mir am meisten Angst eingejagt.
Während der Panik kaum Luft bekommen,bin dauernd auf Klo (Druck auf der Blase),alles um mich herum wurde grell.
Es ging wirklich wochenlang so und ich war sehr depressiv und verzweifelt.
Alles gerät aus den Fugen und man ist nicht mehr man selbst.
Man weiss nicht mehr ,was richtig und was falsch ist und hat vor allem Angst und misstraut jedem,so war es jedenfalls bei mir.

Das ist eine grosse Leistung,dass Du Deine Panikstörung selbst in den Griff bekommen hast.
Hast Du noch gelegentlich Angstzustände oder sind die ganz weggegangen?

Vielleicht beruhigt es Deinen Freund,wenn Du ihm regelmässig zusicherst,dass Du ihn nicht verlässt,egal,für was er sich entscheidet.
Das war eine meiner grössten Ängste,dass mein Mann mich verlässt,weil ich ihn zu sehr belaste.

@ green tree
das Gefühl meinen partner damit zu belasten hatte ich auch eine ganze weile und dadurch natürlich auch die angst ihn zu belasten.
Ganz schlimm wird es für mich wenn er im ausland ist. dann bin ich schon mal wie jetzt 4 wochen ganz alleine hier. Ich versuche mich dann jedentag nach der arbeit abzulenken aber damit verkrampfe ich mich ja auch schon wieder und schwups teufelskreis ist da
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Das hört sich total schlimm an was du durchgemacht hast! Ich hoffe du hast nicht immer daran zu knabbern. Leider stelle ich viele ähnliche Symptome auch bei meinem Partner fest.
Er ist komplett ruhelos, wacht nachts oft panisch auf und schreit, dann kann ich ihn nur sehr schwer beruhigen. Er hat ständig das Gefühl nicht mehr er selbst zu sein, den Verstand zu verlieren, so wie du es beschreibst.

Ich hoffe ich kann nochmal in Ruhe mit ihm darüber sprechen dass wir es wirklich angehen mit der stationären Therapie. Ich möchte ihn ja keineswegs alleine lassen- klar ist das schwer, aber ich bin niemand der kampflos aufgibt.


Meine eigenen Ängste kommen dann und wann wieder, aber ich habe relativ gut gelernt damit umzugehen. Ich fange trotzdem jetzt eine richtige Therapie an, einfach um mich selbst zu schützen und emotional stark zu bleiben.

Für mich ist es einfach teilweise sehr verwirrend, dass er eigentlich gerade keine Beziehung der klassischen Art mit mir führen kann, aber trotzdem will, dass ich bleibe. Er sagt mir andauernd wie froh er ist, dass ich für ihn da bin und ihn eben nicht so verlasse, wie andere wichtige Menschen in seinem Leben. Trotzdem ist er gefphlstechnisch gerade sehr weit weg von mir, redet andauernd davon, dass er mich kaputt macht und dass er mich so viel Kraft kostet.

Natürlich belastet es mich. Aber trotz allem will ich da sein, seine Hand halten und ihn begleiten.

Über alles andere kann und will ich langsam nicht mehr nachdenken, so viele Leute reden mir ständig ein er solle sich mal nicht so anstellen und sich entscheiden....aber darum gehts doch hier gerade gar nicht, oder!?

ich denke wirklich ,alles,was Du tun kannst,ist,ihm immer wieder zu sagen,dass du ihn nicht verlässt.
Er wird sich wieder normalisieren und er selbst werden!Es ist nur eine Frage der Zeit ,dieser Zustand hält nicht ewig an!n
(Ich habe meinen Mann in der schlimmen Zeit mehrmals täglich angebettelt,mich nicht zu verlassen)

Die Tavor,die er bekommen hat machen erst abhängig nach ca. 2 Wochen.
Aber wenn es mal wirklich nicht mehr geht,kann er die ruhig nehem!Für genau solche Situationen sind die!
Sie wirken innerhalb von 20 Minuten und er wird dann innerlich ruhig werden und sich normal fühlen.
Dann kann er mal zur Ruhe kommen und ihr könnt auch mal in Ruhe reden.
Er soll es einfach mal probieren,eine einmalige Einnahme schadet auf keinen Fall!
Ideal wäre glaube ich parallelein Antidepressivum,z.B. Opipramol.Welches ihm am besten hilft,wird er ausprobieren müssen.

Denke immer dran,in ein paar Wochen/Monaten ist der Spuk vorbei.

Zwischen mir und meinem Mann ist alles wieder wie früher,unsere Beziehung hat sich sogar noch intensiviert,weil ich jetzt weiss,dass ich mich auch in Notsituationen auf ihn verlassen kann.
Das Ganze hat bei mir insgesamt 3 Monate gedauert.
Jetzt arbeite ich schon wieder und habe nurnoch selten Angstzustände und wenn,sehr abgeschwächt und es wird von Woche zu Woche besser.
Das Selbst-Entfremdungsgefühl ist auch wieder weg.
Er wird wieder der Alte sein!

Danke für deine Unterstützung! Auch wenn wir uns überhaupt nicht kennen geben mir deine Worte ganz viel Kraft und auch Hoffnung.

Die Tavor hat er immer so als Sicherheit dabei und nimmt diese dann manchmal wenn er nicht wieder einschlafen kann oder Ähnliches.

Es ist schön zu hören, dass dein Zustand sich wieder halbwegs normalisiert hat und du ein Umfeld hast was dich unterstützt und dich nicht mit deinen Sorgen alleine lässt. Das ist Gold wert, oder?
Ich möchte für meinen Partner genauso da sein, klar- deswegen sage ich ihm auch bei jeder Gelegenheit, dass ich bleibe.

Heute fällt mir das allerdings wieder sehr sehr schwer. Er ist wieder getürmt . Mich macht das so traurig jetzt gerade...und wütend :/.

Vielleicht wird er wieder der Alte, jetzt gerade ist aber jegliche Hoffnung wieder den Bach runter.

A


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Dr. Christina Wiesemann
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