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Hallo laterra,

Auch von mir unbekannterweise tiefes Beileid. Ich kann es sehr gut nachfühlen wie es dir grade geht.

Habe kürzlich (ca. vor 1/2 Jahr) erst selber eine ähnliche Situation durchlebt. Mein Onkel und mein Vater sind im Abstand von nur 3,5 Wochen verstorben. Mein Vater nach ca. 4,5 Jahre lange dauerndem Kampf. Das *life* mitzuerleben wie jemand jeden Tag ein Stück mehr stirbt ist so bretthart das man das kaum in Worte fassen kann ... das fühlt sich an wie ein direkter Fausthieb eines Schwergewichts-Profiboxers mitten ins Gesicht.

Innerlich läuft dein Körper Vollgas, das geht über Dinge wie Herzrasen, Beklemmung, Atemnot, Kribbeln, Schwindel, Albträume, u.n.v.m. Obwohl über 6 Monate her, habe ich diesbezüglich immer noch Panikattacken. Ich denke sowas dauert einfach. Haltet als Familie zusammen so gut es euch möglich ist.

Wenns ganz schlimm wird nehme ich Diazepam, hilft und beruhigt wirklich sehr gut. Macht leider auch abhängig
Und hier im Forum wirf ja auch gut geholfen.

Alles Gute für euch ..

LG avis

Hallo avis


lieben Dank für deine Anteilnahme.Du hast es sehr gut beschrieben wie man sich

A


Mein Mann und Vater auf der Intensivstation

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........... fühlt. Das ist wirklich schlimm.Auf der Intensivstation hat es mich innerlich zerissen...das hat so weh getan ihn so leiden zu sehen.Ich hatte jedesmal angst davor dort rein zugehen.Ich habe es gestern auch nicht geschafft mir meinen Papa nochmal anzusehen, zu groß war die angst.angst vor dem brutalen Gefühl....dem Schmerz.

Der Verlust deines Vaters und Onkels tut mir auch sehr leid.

LG Anna

Ja, auch Danke für deine netten Worte.

Intensivstation ist vor allem für Aussenstehende übel. Aber sei dir sicher das es für die Patienten das beste ist. Sie sind rund um die Uhr in Beobachtung und die medikamentöse Behandlung ist auch sichergestellt.

Ich kenne beide Situationen, sei es selber als Patient oder Angehöriger. Bereits 1991 lag ich auf der Intensiv und mein Vater fing damals an zu weinen als er mich da liegen sah. Ich verstand damals nicht warum (war grade mal 21 Jahre alt ..) aber später als ich selber ihn dann da habe liegen sehen, gabs keine weiteren Fragen mehr, das ist einfach nur endlos traurig ...

Ich war auf der Arbeit als mein Vater verstorben ist. Meine Mutter rief an das es zu Ende geht und sie war bis zum Ende bei ihm. Bin nur meine Mutter aus dem KH abholen gefahren und wollte oder genauer konnte ihn auch nicht sehen. Das mag für den einen oder anderen makaber klingen, aber ich wollte ihn einfach lebendig in Erinnerung behalten.
Das war später bei der Bestattung noch hart genug. Wie übel das einem zusetzen kann erlebe ich bei meiner Mutter, wenn ich mal bei ihr bin. Sie fängt dann oft unvermittelt an zu weinen ..

Es ist völlig in Ordnung wenn du dir das nicht antun wolltest, und ich kann das sehr gut verstehen. Und mach dir deswegen kein schlechtes Gewissen, nicht jeder verträgt den Anblick eines verstorbenen Menschen. Ich wünsche euch allen ganz viel Kraft das einigermaßen gut durchzustehen.

LG avis

Ich war hin und her gerissen...einerseits wollte ich ihn sehen um später kein schlechtes Gewissen haben zu müssen.Andererseits hatte ich so eine riesen Angst davor....so wie du erwähnt hast wollte auch ich ihn in lebendiger Erinnerung behalten. Mein Schwager nahm mich im Arm und sagt mir das ich das nicht müsse und man es mir nicht übel nehmen würde.Ich hoffe das es ihm jetzt richtig zut geht da wo er jetzt ist.

LG Anna

Ich war eine Woche vor meinem Papa seinem Tod noch daheim, hatte noch Zeit mit ihm verbracht, als er kalt hatte bin ich zu ihm unter die Decke geschluppt, um ihn zu wärmen. Tat er früher bei mir auch immer. Ich konnte ja nie alleine schlafen und er hatte immer in seinem Bett für mich Platz . Noch einige letzten Sätze, die ich ihm noch sagen wollte. Er redete wenig, genoss nur die Nähe. Wir hörten noch die Oldy LPs zusammen. Eigentlich sollte ich das Wochenende darauf wieder kommen. Wir wechselten uns mit dem Übernachten ab, um meine Mutter nicht alleine zu lassen. Er hatte noch auf mich gewartet. Als ich nach Hause fuhr, fing er an Nahung und Trinken zu verweigern. Ich bin Dankbar um dieses Wochenende und wollte ihn auch nicht als Leichnahm sehen.

Hallo Wolke,


ich habe jetzt richtige Gänsehaut bekommen ....so sehr hat es mich berührt.Wie lange ist das her?


LG Anna

Ich habe mir das Datum nicht merken wollen. über 10 Jahre. Ich hab arg an meinem Vater gehangen. Er aber auch an mir. Also er schon fast mehr als ich. Es war auch schwer für ihn, dass ich weiter weg gezogen bin. Hab Heute noch seinen Pulli. Weil wir hatten früher immer einen gemeinsamen Pulli. Nicht dass er mir passte Mein Papa hatte ein Bäuchel und ich war ein Hering. Manchmal brauche ich es einfach, dass ich damit rum laufe.

@WolkeP

so traurig dein Erlebtes mit deinem Papa war so wunderschön ist es auch.....
ich beneide dich darum.....

Zitat von Makrothymia:
@WolkeP

so traurig dein Erlebtes mit deinem Papa war so wunderschön ist es auch.....
ich beneide dich darum.....


Das verrückte war, dass ich an diesem Wochenende keine Trauer empfand. Von an wo mein Vater wusste, dass er sterben wird redeten er und ich sehr viel darüber. Er war rauhe Schale weicher Kern und konnte eigentlich nur mit mir über sowas reden.
Eigentlich trauert man zweimal, wenn man weiß jemand stirbt. Wenn du weißt, es wird bald so weit sein. Aber wir mussten uns zusammen reißen. Denn Papa sollte nicht nur Traurigkeit um sich herum erleben. Und als er dann wirklich starb.
Aber als er mich anrief, nach der Nachricht, dass er sterben wird, da war es verdammt schwer die richtigen Worte zu finden.
Aber was unheimlich über die Trauer hilft, ist über die Person zu erzählen. Das hatte ich so bei meiner Familie in der Heimat vermisst. Da wird irgendwie erst Mal tod geschwiegen. Schnell Themenwechsel, wenn das Wort Papa kam.
Aber hier mit meinen 3 erzählten wir uns die gemeinsamen Erlebnisse. Lachten auch mal, weil uns was Llustiges über ihn eingefallen ist. Und das half sehr.

Zitat von Wolke P:
Eigentlich trauert man zweimal, wenn man weiß jemand stirbt. Wenn du weißt, es wird bald so weit sein. Aber wir mussten uns zusammen reißen. Denn Papa sollte nicht nur Traurigkeit um sich herum erleben. Und als er dann wirklich starb.
Aber als er mich anrief, nach der Nachricht, dass er sterben wird, da war es verdammt schwer die richtigen Worte zu finden.


Auch das kann ich sehr gut nachempfinden ... wir alle wussten das seine Krankheit nicht heilbar war und das es zu Ende geht. Man glaubt sich darauf irgendwie vorbereiten zu können. Von wegen ... Wo er dann tatsächlich verstorben war, wars heftig.

Merkwürdige Gefühle die einen - bzw. mich durchliefen - bzw. das immer noch tun. Trauer, Wut (wer verdient es so zu leiden?), Ohnmacht das man nicht helfen kann aber irgendwie auch ein Gefühl der Erleichterung das er nicht mehr leiden musste. Niemals werde ich seine Worte vergessen als er sagte ich will nicht mehr, ich kann nicht mehr, bitte lieber Gott erlöse mich endlich ...

Das haut dich psychisch dermaßen aus der Bahn wenn dein Vater vor deinen Augen de facto um den Tod bettelt ... ich hätte mir so sehr gewünscht das er einfach friedlich einschläft und nicht mehr aufwacht. Wohl dem der das Glück hatte so von dieser Welt zu gehen kann ich da nur sagen.

Zitat von Wolke P:
Aber was unheimlich über die Trauer hilft, ist über die Person zu erzählen. Das hatte ich so bei meiner Familie in der Heimat vermisst. Da wird irgendwie erst Mal tod geschwiegen. Schnell Themenwechsel, wenn das Wort Papa kam.
Aber hier mit meinen 3 erzählten wir uns die gemeinsamen Erlebnisse. Lachten auch mal, weil uns was Lustiges über ihn eingefallen ist. Und das half sehr.


Ja, es ist das beste - egal wie schwer es jemandem fällt - aber man sollte immer versuchen an schönen und lustigen Dinge sich zu erinnern. Ich hoffe für uns alle das die Zeit Besserung bringen wird.

Gute N8

Hallo laterra

Zitat von laterra:
einerseits wollte ich ihn sehen um später kein schlechtes Gewissen haben zu müssen.Andererseits hatte ich so eine riesen Angst davor

Zitat von laterra:
Mein Schwager nahm mich im Arm und sagt mir das ich das nicht müsse und man es mir nicht übel nehmen würde


Ich stand damals bei meiner Oma auch vor der Wahl.
Ich habe direkt entschieden,dass ich das nicht möchte.
Erstens hatte ich Angst,wie so wohl aussehen würde,wobei man mir sagte,dass sie aussieht als wenn sie schläft.
Zweitens wollte ich sie auch lebend in Erinnerung behalten.
Dein Schwager hat richtig reagiert.
Ein schlechtes Gewissen habe ich nie gehabt.
Ich denke,dass du das auch nicht haben wirst und übel nimmt es dir bestimmt niemand.

Viel Kraft!

Zitat von avis:
Zitat von Wolke P:
Eigentlich trauert man zweimal, wenn man weiß jemand stirbt. Wenn du weißt, es wird bald so weit sein. Aber wir mussten uns zusammen reißen. Denn Papa sollte nicht nur Traurigkeit um sich herum erleben. Und als er dann wirklich starb.
Aber als er mich anrief, nach der Nachricht, dass er sterben wird, da war es verdammt schwer die richtigen Worte zu finden.


Auch das kann ich sehr gut nachempfinden ... wir alle wussten das seine Krankheit nicht heilbar war und das es zu Ende geht. Man glaubt sich darauf irgendwie vorbereiten zu können. Von wegen ... Wo er dann tatsächlich verstorben war, wars heftig.

Merkwürdige Gefühle die einen - bzw. mich durchliefen - bzw. das immer noch tun. Trauer, Wut (wer verdient es so zu leiden?), Ohnmacht das man nicht helfen kann aber irgendwie auch ein Gefühl der Erleichterung das er nicht mehr leiden musste. Niemals werde ich seine Worte vergessen als er sagte ich will nicht mehr, ich kann nicht mehr, bitte lieber Gott erlöse mich endlich ...

Das haut dich psychisch dermaßen aus der Bahn wenn dein Vater vor deinen Augen de facto um den Tod bettelt ... ich hätte mir so sehr gewünscht das er einfach friedlich einschläft und nicht mehr aufwacht. Wohl dem der das Glück hatte so von dieser Welt zu gehen kann ich da nur sagen.

Zitat von Wolke P:
Aber was unheimlich über die Trauer hilft, ist über die Person zu erzählen. Das hatte ich so bei meiner Familie in der Heimat vermisst. Da wird irgendwie erst Mal tod geschwiegen. Schnell Themenwechsel, wenn das Wort Papa kam.
Aber hier mit meinen 3 erzählten wir uns die gemeinsamen Erlebnisse. Lachten auch mal, weil uns was Lustiges über ihn eingefallen ist. Und das half sehr.


Ja, es ist das beste - egal wie schwer es jemandem fällt - aber man sollte immer versuchen an schönen und lustigen Dinge sich zu erinnern. Ich hoffe für uns alle das die Zeit Besserung bringen wird.

Gute N8


Du hast 1 zu 1 die Gefühle von damals beschrieben. Genau so war es. Traurig bin ich Heute nicht mehr. Diese Trauerbewältigung über die Geschichten über ihn, die halfen wirklich hinweg. Das machen wir aber Heute noch, über ihn erzählen.
Ich habe mit meinen Kindern auch ein Ritual angefangen. In den kath. Kirchen kann man doch immer Kerzen für die Verstorbenen anzünden. Überall wo wir sind zünden wir eine Kerze für ihn an. Ich hab das damals als Trost für die Kinder angefangen und wir machen es Heute noch. Meine Kleine macht es auch, wenn sie irgendwo alleine hin ist.

Hallo Alex,

mir wurde auch gesagt das er aussehen würde als wenn er schliefe.....meine Mutter sagte mir aber was anderes....und davor hatte ich angst.Angst das Bild nicht mehr aus meinem Kopf zu bekommen.

LG Anna




Zitat von DieAlex:
:freunde: Hallo laterra

Zitat von laterra:
einerseits wollte ich ihn sehen um später kein schlechtes Gewissen haben zu müssen.Andererseits hatte ich so eine riesen Angst davor

Zitat von laterra:
Mein Schwager nahm mich im Arm und sagt mir das ich das nicht müsse und man es mir nicht übel nehmen würde


Ich stand damals bei meiner Oma auch vor der Wahl.
Ich habe direkt entschieden,dass ich das nicht möchte.
Erstens hatte ich Angst,wie so wohl aussehen würde,wobei man mir sagte,dass sie aussieht als wenn sie schläft.
Zweitens wollte ich sie auch lebend in Erinnerung behalten.
Dein Schwager hat richtig reagiert.
Ein schlechtes Gewissen habe ich nie gehabt.
Ich denke,dass du das auch nicht haben wirst und übel nimmt es dir bestimmt niemand.

Viel Kraft!

Ich hatte das unbändige Verlangen, meine Mutter noch einmal zu sehen, als sie gestorben war. Ich saß die 2 Stunden vor der Intensivstation, während um ihr Leben gekämpft wurde. Ich musste einfach noch ein allerletztes Mal ihr liebes Gesicht streicheln, mich von ihr verabschieden und ihr sagen, dass sie sich um mich keine Sorgen machen soll.

Es gibt für sowas einfach keinen Königsweg.

Soll jeder so machen wie Er/Sie es für richtig hält. Was anderes ist es n.m.M. wenn man zu Besuch kommt und die Person währenddessen verstirbt.
Man sollte einen Menschen in seinen letzten Stunden/ Minuten nicht allein lassen. Aber ich stelle mir das echt grausam vor ... wenn du psychisch labil bist wird dir das selbst einen derben Tiefschlag verpassen.

Meine Mutter ist ja noch da ... mag gar nicht daran denken wenns bei ihr mal soweit ist ...

Hallo laterra

Zitat von laterra:
Angst das Bild nicht mehr aus meinem Kopf zu bekommen.

Genau,das kann bei manchen alle schönen Erinnerungen ausblenden.
Es muss wie gesagt jeder für sich entscheiden,was für ihn/sie das Richtige ist.

Wie geht es denn deinem Mann laterra?
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hallo alex,

meinem mann geht es tagsüber besser als gegen abend,nacht...da gehen die symptome los.ja und schlafen tut er auch nur sehr wenig.
aber er ist schon aufgestanden mit meiner hilfe und etwas in der wohnung gelaufen.der appetit ist auch sehr gut.jetzt fehlt noch der termin beim neurologen.

lg anna

Zitat von DieAlex:
:freunde: Hallo laterra

Zitat von laterra:
Angst das Bild nicht mehr aus meinem Kopf zu bekommen.

Genau,das kann bei manchen alle schönen Erinnerungen ausblenden.
Es muss wie gesagt jeder für sich entscheiden,was für ihn/sie das Richtige ist.

Wie geht es denn deinem Mann laterra?

Dann geht es ja langsam aufwärts mit deinem Mann. Braucht alles seine Zeit. Und dir wünsch ich alle Kraft und auch mal ein Drandenken, dass du trotz deiner Angst im Moment viel geregelt bekommst. Vergiss das nicht.

hallo icefalki,

ja das stimmt.ich sehe immer nur das negative an mir!ich bin z.b. heute das erste mal nach 7 wochen auto gefahren.


Zitat von Icefalki:
Dann geht es ja langsam aufwärts mit deinem Mann. Braucht alles seine Zeit. Und dir wünsch ich alle Kraft und auch mal ein Drandenken, dass du trotz deiner Angst im Moment viel geregelt bekommst. Vergiss das nicht.

A


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