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Hallo liebes Forum,

Seit 40 Jahren schon leide ich bereits unter den schlimmsten Ängsten. Am besten fange ich von vorne an.

Ich kenne meine Vorgeschichte nicht. Die ersten Jahre meines Lebens liegen mehr, oder weniger im Dunkeln. Was ich weiß. Als ich Adoptiert wurde mit 3 Jahren konnte ich kaum sprechen. Man geht davon aus, das ich misshandelt und stark vernachlässigt wurde. Das Jugendamt griff jedenfalls stark ein und verbot meinen Eltern jeden Kontakt zu mir. Das Sorgerecht bekamen meine Adoptiveltern. Ich habe keine Erinnerungen aus der Zeit. In der ersten Zeit bei meinen Adoptiveltern blühte ich dann wohl auf. Ich könnte wohl sehr schnell sehr viel aufholen, auch wenn es für die Grundschule zuerst nicht reichte. Ich kam auf eine Vorschule und als ich dann mit 7 Jahren erneut auf die Grundschule kam, war ich einer der besten in meiner Klasse. In der Zeit gingen meine Adoptiveltern wohl schon sicher davon aus, das mein zukünftiger Weg so aussehen würde. OrientierungsschuleGymnasiumStudium. Es sollte ganz anders kommen.

Wann es genau passierte kann ich nicht sagen. Ich war wahrscheinlich 8, oder 9 Jahre alt, als ich das erste Mal diesen Traum hatte. Die Flucht vor dem unsichtbaren Monster. Der Traum war immer der gleiche. Ich war auf der Flucht. Mir war bewusst. Ich kann mich nicht verstecken und auch mit der Flucht war das so eine Sache. Ich konnte mich kaum bewegen. Jeder Zeit konnte das Monster um die Ecke kommen und mich packen. Ich wachte schweißgebadet jedes Mal aus diesem Traum auf. Es dauerte immer Recht lange, bis ich mich beruhigen konnte. Ich vergaß den Traum dann wieder, oder verdrängte ihn, aber mein Unterbewusstsein arbeitete weiter. Eines Tages war es so weit. Kurz nach einem weiteren dieser Albträume konnte ich dem Monster seinen Namen geben. Es ist der Tod! Offensichtlich reichte diese Erkenntnis aus. Der Traum kam nie wieder. Das war auch nicht mehr nötig. Das Monster war nämlich jetzt in meinem realen Leben angekommen. Die Geburtsstunde meiner Krankheit.

Dabei sah mein Leben eigentlich sehr gut aus. Ich war gut in der Schule und hatte einen tollen Freundeskreis. Es waren nicht einfach nur Freunde. Es waren die besten, die man sich nur wünschen kann. So war meine Angst am Tage kaum ein Thema. Ich hatte die Schule um die Ohren und meine Freunde am Nachmittag. Aber Abends wenn ich im Bett lag, da war sie wieder. Die Angst vor dem Tod. Der regelmäßige Gedanke. Wenn ich jetzt einschlafe, wache ich vielleicht nie wieder auf. An ein Einschlafen war so nicht zu denken. Ich fing also an zu lesen. So lange bis der Schlaf über mich fiel. Das positive an der Sache. Lesen bildet. Auch wenn es Romane sind. Das negative an der Sache. Ich war unausgeruht. Das war am Anfang vielleicht noch kein Thema. Aber mit den Jahren wurde es zum Problem. Der Schlafmangel führte zu einer langsamen Verschlechterung meiner Leistung. Ich vermute das das auch meine Angst beteuerte. Denn sie trat jetzt auch immer häufiger am Tag aus. Aus dem Nichts scheinbar ist da der Gedanke um die Unendlichkeit des Nichtssein. Der Gedanke der sofort in eine meist kurze Angsattacke mündet, die ich nur mit starken Willen wieder unterdrücken kann. Neben der extremen Angst vor dem Tode, sprießen auch weitere Ängste bei mir munter vor sich hin. Jede körperliche Beschwerde wird mit der schlimmsten Krankheit in Verbindung gebracht. Es geht auch keine Nummer kleiner. Ein Stechen im Körper, ein Brennen, ein Jucken. Das wird bestimmt Krebs im Endstadium sein. Oder mein Herz wird in den nächsten Stunden/Tagen aufhören zu Schlagen. Das ich hier im Forum schreiben kann beweist. Keiner dieser Ängste war bisher berechtigt. Es geht weiter. Ich stehe mit meinen Eltern in einer Kirche. Plötzlich ist die Frage da. Was passiert wenn jetzt die Kirche einstürzt über meinem Kopf? Natürlich möchte ich da einwenden, das so ein Szenario doch schon Recht Absurd ist. Die Kirche steht da schon viele hunderte Jahre. Warum sollte sie gerade jetzt einstürzen? Ein Klettergerüst aus Holz in dem andere spielten konnte ich aufgrund der Angst nicht betreten. Dann lese ich eine dieser dummen Zeitschriften. Dort gibt es einen Artikel über eine seltene Krankheit, an der in jedem Jahr ein paar 100 bis 1000 Menschen erkranken und ein Großteil dieser Menschen stirbt daran, auch mangels Therapie. Was glaubt ihr was passiert? Während des Lesens des Artikels spüre ich bereits die ersten Symptome dieser Krankheit. Egal wie sehr ich mit Logik dagegen zu halten. Ich kann gegen die Angst nicht bestehen.

Fahrstuhl fahren ein Ding der Unmöglichkeit. Die Angst ich könnte mit dem Fahrstuhl stecken bleiben und im Fahrstuhl qualvoll ersticken ist zu groß. Während normaler Weise Träume ein Booster für meine Ängste sind, bot mit hier ein Traum einen Ausweg. Aber dazu später mehr.

Albträume in meiner Teenager Zeit: Abstürze mit dem Fahrstuhl, tödliche Krankheiten wie Krebs und Herzinfarkt, Arztbesuche mit schlimmsten Diagnosen, Bombenangriffe, Meteoriten.

Der schlimmste Fehler meines Lebens. Ich musste etwas finden, um mit diesen Ängsten umgehen zu können. Da war plötzlich dieser Traum, der mir scheinbar einen Weg aufzeigte. Ich war zwischen zwei Hotdog Brötchenhälften eingeklemmt und konnte mich nicht befreien. Ich sah wie ein Mädchen, mit dem ich Mal ein Paar wahr, mich lüstern anblickte. Dann nahm sie den Hotdog und führte ihm zum Mund. Mein Leben war bedroht ohne Frage. Aber anstatt mit Angst reagierte ich diesmal anders. Eine starke sexuelle Lust überkam mich. Den Tod mit Sex zu verknüpfen schien die Lösung. Während ich mich selber befriedigte, wurde ich von Mädchen verfolgt, die mich auf verschiedene Weise töten wollten. Das ganze wirkt wie ein Verstärker und ermöglicht einen sehr intensiven Orga.. Aber was ist der Preis dafür? Ein normales Liebesleben mit einer Frau wurde für mich unmöglich. Anscheinend ist Sex ein wichtiges Thema für den Mann. Aber bei mir ist der Sex jetzt befleckt. Mit Tod und Verderben, Anstatt mit Liebe, Sex und Zärtlichkeit. Fataler könnte Sex nicht sein, auch wenn ich mittlerweile mit erschrecken feststellen musste. Das Internet ist mit solchen Dark Fantasie geradezu übersäht.

Meine Ängste wurden trotzdem stärker. Die Konflikte in der Familie wuchsen. Meine Eltern dachten ich wäre einfach zu Faul. Deswegen würden meine schulischen Leistungen immer schlechter werden. Sie hatten wahrscheinlich nicht einmal ganz unrecht. Aber diese ständigen Ängste kosten Kraft und die ständigen Auseinandersetzungen mit meinen Eltern, die zum Teil eskalierten, meine Eltern schlugen mich zum Teil sehr hart, kosteten weitere Energien. Ich vermute in der Realschulzeit finden auch die Depressionen an. Dieses Gefühl dieser bleibenden Erschöpfung tat ihr übriges. Am Ende stand ein qualifizierter Hauptschulabschluss nach der 10 Klasse. Ich hatte es also geschafft, mir meine Zukunft tüchtig zu verbauen. In der Zeit löste sich mein Freundschaftskreis auf. Jeder ging seinen eigenen Weg. Ich fand danach nie wieder solche tollen Menschen. Im Fussball fand ich ein wenig halt, die Ausbildung als Kfz Mechaniker schien mich eher zu unterfordern. Und ich fing an in Fantasiewelten zu leben am Computer.

Am Computer fand ich mit Ultima eine sehr lebendige Rollenspielwelt. Dort konnte ich ein Held sein, Welten retten. Dort konnte ich ohne Ängste leben. Ich verlor mich mehr und mehr in solchen Welten. Ich kann Arzt sein, Fussballtrainer, ich kann Kampfflugzeuge fliegen, oder Rennautos fahren. Ich hatte also wieder etwas. Ausbildung, Computer, teilweise Fussballtraining. Ich vereinsamte dadurch mehr und mehr. Ich gab den Fußball auf und konnte nur mit Mühe die Ausbildung abschließen. Beruflich lief es gar nicht mehr gut. So das ich nach wenigen Jahren und dutzenden gescheiterten Berufen ganz tief in die Arbeitslosigkeit rutschte. Durch die Spielesucht vernachlässigte ich mein Leben. Ich öffnete keine Briefe mehr, verpasste es Termine wahr zunehmen. Dadurch wurden mit Gelder gestrichen und zusätzlich zu meinen Problemen kamen schnell Mietrückstande und eine Zwangsräumung. Meine Spielesucht hat auch ihre Schattenseiten. Denn oft schaffte ich es eben nicht die Welt zu retten. Aber nun stand ich erst einmal auf der Straße, ohne Computer. Dann kam ich in eine Psychiatrie.

So paradox das klingen mag. Ich konnte den Ärzten nicht von meinen Problemen erzählen. Vielleicht weil ich einfach nicht Begriff, dass meine Ängste nicht normal waren und sind. Die 3 Monate Aufenthalt brachten mich nicht weiter. Letztendlich würde ich entlassen und landete über die Herberge in meine jetzige Wohnung. Beruflich geht bis heute nichts mehr.

Dazu kommt mein Reizdarm. Ich vermute ich hatte das Problem schon mit 18. Aber damals war es noch nicht annähernd so schlimm wie jetzt. Erst hatte ich es zweimal im Jahr, dann einmal im Vierteljahr, dann monatlich und mittlerweile täglich. Es kommt ohne Vorwarnung. Ein schlimmer Schmerz im Unterleib. Als wäre ich tagelang nicht zur Toilette gewesen. Dann renne ich zur Toilette und es kommt fast gar nichts. Nur Blähungen und ein wenig Matsch. Schlimmer ist es wenn ich unterwegs bin und keine Toilette weit und breit zu sehen. Seitdem ich Covid-19 hatte, hat sich das auch noch weiter verschlimmert. Mittlerweile habe ich wohl so viel Luft im Bauch, mehr ist das meistens nicht, das mein Bauch gegen meine Lunge drückt. Wie Wasser auf die Mühlen für meine Angst.

Zu dem Reizdarm kommen starke Schmerzen in Rücken und Nacken. Teilweise ein ziehen bis Taubheitsgefühl im Oberschenkel. Starke schmerzen in Füßen und Beinen. Weil das ganze auftaucht und auch wieder für Monate verschwinden kann, bin ich mir nicht Mal sicher, ob wirklich körperliche Ursachen vorliegen, oder das ganze nur phantomschmerzen sind. Woher ich die Annahme habe? Sind meine Ängste Mal weg, dann fällt der Reizdarm in sich zusammen. Der Reizdarm ist meine Angst. Der Rest auch?

Momentane Albträume: Arztbesuche und Operationen die meine Krankheiten nicht lindern, sondern in Katastrophen münden.

Mein Leben sieht so aus. Sobald ich die Augen öffne, ist oft der erste Gedanke nach dem Aufwachen natürlich wieder der Tod. Ich greife zu meinem Smartphone und starte ein Spiel oft nur noch, um mich abzulenken. Ein großes Interesse ein Spiel durchzuspielen habe ich längst aufgegeben. Ich habe mich weitestgehend vom Rest der Welt isoliert. Aber Ängste und Schmerzen lassen sich nur vereinzelt mit Ablenken ausblenden.

Wie sah mein Leben insgesamt aus? Ich bin 48 Jahre alt und blicke auf die Scherben meines Lebens. Beruflich gescheitert, keine Freunde, kein Partner, Einsamkeit, Ängste (darunter fallen mindestens 5 schwere Panikattacken, unzählige Angsattacken. Der schlimme Reizdarm, zeitweise brutale Schmerzen im Nacken, Rücken, Beinen und Füßen. Ich merke auch das ich seit ein paar Jahren auch sehr aggressiv reagiere. Wahrscheinlich war ich immer schon sehr emotional. Aber ich vermute meine Ängste verstärken das. Ich fange an Mitmenschen den Tod zu wünschen. Gerne durch brutale Folter. Dafür reichen schon kleinste Anlässe aus. Mein Hass wird immer schlimmer und lässt sich teilweise nur noch schwer unter Kontrolle bringen. Ich kann so nicht mehr weiter leben. Am liebsten wäre ich tod. Der Tod vor dem ich mich so fürchte wäre doch die Lösung. Nie wieder Angst und nie wieder Schmerzen. Könnte der Tod nicht das Paradies sein?

16.02.2023 07:41 • 19.03.2023 x 2 #1


7 Antworten ↓


Hast du Medikamente probiert? Versuche alles, was die Medizin gibt. Ekt, ketamintherapie, rtms, tavor, Psychotherapie. Also ich würde absolut alles probieren.
Der Tod ist nicht das Ende, finde ich. Und tot sind wir eh schon, wir gehen der Reihe nach.. Sagt man in meiner Heimat.
Versuch alles und dann schaust Du was es bringt.
Liebe Grüße und alles Gute für Dich

A


Mein Leben mit der unendlichen Angst

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Erstmal herzlich willkommen im Forum!

Ich finde deine Geschichte gar nicht so ungewöhnlich. Gerade als Jugendlicher versteht man die eigenen Ängste nicht und versteckt sie vor anderen und auch sich selbst. Die Flucht in virtuelle Welten ist auch sehr typisch. Das spricht aber auch dafür, dass das gut zu behandeln ist. Hast du schon professionelle Hilfe?
Beruflich kommt vielleicht auch eine Umschulung infrage. Dann wirst du auch wieder etwas gefordert und es ergeben sich wieder soziale Kontakte. 48 ist kein Alter! Stell dir vor, wie du irgendwann auf deine jetzige Situation blickst und dir geht es gut. Ich wünsche dir alles Gute.

Zitat von Nemony:
Erstmal herzlich willkommen im Forum! Ich finde deine Geschichte gar nicht so ungewöhnlich. Gerade als Jugendlicher versteht man die eigenen Ängste nicht und versteckt sie vor anderen und auch sich selbst. Die Flucht in virtuelle Welten ist auch sehr typisch. Das spricht aber auch dafür, dass das gut zu behandeln ...

100% Zustimmung.

Ich würde behandlungstechnisch jetzt auch alles machen und versuchen, was geht. Vor allem die guten Sachen und bei guten Kliniken anfragen, bei Ambulanzen vorstellen, Experten suchen.

Und Sozialarbeiter und Reha-Berater einspannen. Mit der Zeit kann es gehen, dass berufliche Reha möglich ist und man kann einen Schwerbehindertenausweis beantragen und als Schwerbehinderter hast Du Rechte. Der Staat muss Dich bei der Teilhabe in der Gesellschaft und im Arbeitsleben unterstützen.

Da schon Ausbildungen vorhanden sind und Du ja offensichtlich auch sehr intelligent bist, kann auf der Basis durchaus eine neue Zukunftsperspektive entstehen. Vielleicht kommt auch irgendwann eine Selbstständigkeit heraus, ein eigenes kleinen Start-up oder sonstwas, künstlerische Aktivitäten, neue Freunde, neue Beziehungen usw. Es ist alles möglich, Du bist doch noch keine 80.

Es gibt auch für so früh traumatisierte Menschen Therapieansätze und Spezialisten. Vielleicht kannst Du Dich mal an die Traumahilfezentren, Unikliniken, spezialisierte Traumakliniken, Neuropsychologien, die sich mit Traumata beschäftigen, zwecks Beratung wenden. Da gibt es ja auch immer mehr. Schau' Dich mal in Deiner Region um und in der ganzen Republik aber auch.

Krankheiten sind - in den meisten Fällen - doch wenigstens positiv zu beeinflussen, oft sogar heilbar.

Vielen Dank für die Begrüßung. Ich bitte um Entschuldigung für die späte Antwort. Ich hatte gar nicht mehr mit Antworten gerechnet.

1. Ein Problem was ich habe, das kann man so sagen ist, das ich kein großes Vertrauen in Ärzte habe. Das fing mit meinem Hausarzt vor 30 Jahren schon an, den man Doc Holliday nannte. Dort konnte man sich den gelben Urlaubsschein abholen und die erste Frage war auch meisten wie lange brauchst du denn? Ich glaube so richtig schwer wurde es ab 2003, als mein Vater starb. Es war im Krankenhaus wegen eines Schwächeanfalls. 3 Tage intensiv, danach auf die normale Station verlegt. Am Wochenende sollte er entlassen werden. Aber Donnerstag Abend starb er. Warum könnten sie ihm nicht helfen? Diese Frage lässt mich nicht los.

Meine Aufenthalte im PKL Lüneburg haben mir wenig, bis gar nicht, geholfen. Vielleicht auch noch der leichte Schlaganfall, wo ich für 5 Minuten ungefähr auf dem rechten Auge nichts sehen konnte. Es war nicht der Schlaganfall, sondern der Krankenhaus Aufenthalt, der für mich zum Albtraum wurde. Tag und Nacht an Maschinen angeschlossen zu sein, die seltsame Geräusche von sich geben und Blinklichter. Dazu die unangenehmen Untersuchungen.

In meinen Albträumen spielen Ärzte immer wieder eine große Rolle. So werde ich wegen kleinerer Dinge operiert, was dann immer in einer Katastrophe endet und dazu führt, das noch mehr operiert werden muss und ich meistens danach Querschnittsgelähmt bin. Ich weiß Träume von Realität zu unterscheiden. Trotzdem beflügeln meine Träume scheinbar mein Misstrauen bis hin zu Angst.

2. Bei Medikamenten sieht es kaum besser aus. Ein Blick auf den Beipackzettel und mir vergeht die Lust dieses Medikament zu nehmen. Auch wenn die wirklich schweren Nebenwirkungen und Todesfälle nach der Einnahme, sehr, sehr selten Auftreten. Für mein Unterbewusstsein steht wohl fest. Du nimmst die Medizin und dir wird das schlimmst mögliche garantiert passieren. Das war auch der Grund warum ich mir sehr viel Zeit bei der Covid-19 Impfung gelassen hatte. Nach meinem Schienbeinbruch bekam ich starke Schmerzmittel. Auch hier reichte ein Blick auf den Beipackzettel um die Medizin abzusetzen. Was dazu führte, das ich mich Monate lang unnötig gequält hatte.

3. Ich weiß natürlich. Ohne Ärztliche und medikamentöse Behandlung wird mein Leben sich nicht verändern. Ich benötige eine Therapie. So wie ich jetzt lebe, oder mehr oder weniger vegetieren. So kann es nicht weiter gehen. Angst ist mein permanenter Begleiter und er macht mich kaputt. Deswegen habe ich mich hier Mal wieder zu Wort gemeldet. Ich bin dankbar für jeden konstruktiven Vorschlag.

Fragen: Gibt es Therapieeinrichtungen speziell bei Ängsten, die von der Krankenkasse bezahlt werden und die wirklich helfen?

Gibt es Medikamente die gegen Ängste helfen und den Druck nehmen können?

Ich habe eine Ahnung woher meine Angst gekommen sein könnte. Es ist eine Vermutung und basiert auf Erinnerungen die gut 42 Jahre her sind. Ich meine ich hätte zu der Zeit schon Nachrichten gesehen. Und ich glaube meine Eltern dachten sich nichts dabei. Der Junge versteht doch ohnehin nichts. Damit lagen sie wohl nicht ganz richtig. Natürlich Verstand ich das meiste nicht. Ich war ja 6 und älter. Aber ich nahm es offensichtlich auf. Kriege, Terror, Katastrophen, Unfälle, Seuchen, Verbrechen. Gerne mit vielen Toten und Verletzten. Selbst Kinder werden nirgendwo verschont. Würde man nur Nachrichten konsumieren und die Welt dort draußen noch nie richtig gesehen haben. Man müsste doch glauben, die Welt wäre eine einzige Katastrophe und Böse ohne Ende. Oder? Ich glaube das hat sich in meinem Unterbewusstsein festgesetzt.

Das ich empfänglich bin. Dazu fällt mir ein weiteres Beispiel ein. Mit ca 12 Jahren habe ich einen Werewolf Film gesehen. Keinen richtig brutalen. Es floß schon viel Blut. Nachts lag ich im Bett. Mein Verstand wusste das es keine Werewölfe gibt. Aber mein Unterbewusstsein war sich nicht so sicher. 'Vielleicht gibt es sie doch? Und die Erwachsenen erzählen nicht die Wahrheit, um uns Kinder nicht zu verängstigten.

Hallo Brantgaard,
als ich deinen Beitrag gelesen habe sind mir direkt viele Gemeinsamkeiten aufgefallen (von der Angst, das eintauchen in Fantasiewelten, dem Thema Tod, bis hin zu dem Reizdarm/Magen, den ständigen Schmerzen und sogar der Zwangsräumung).

Vor 4 Monaten hat es bei mir dann BOOM gemacht und es gab ein Brand in der Nachbarswohnung über uns. Mitten in der Nacht mussten alle raus und seitdem Wohne ich wieder mit knapp 40 bei meinen Eltern. Normalerweise haben mich die Spiele und das Ausblenden der Probleme das meiste irgendwie unterdrücken lassen (Hatte auch seit meiner Kindheit mit Depressionen, einer Sozialen Phobie und Problemen zu tun) aber seit ca. 1 Monat (als bei mir mal wieder die Zahnschmerzen anfingen) bekam ich meine erste Panik Attacke zu spüren und seitdem habe ich konstant mit diesen Druck und der Angst zu kämpfen... Angst vor noch mehr Angst.. und das es nicht mehr weg geht.... das macht wiederum wieder Angst.

Allerdings hat es mich auch aufgeweckt. Ich werde ab jetzt alles an Hilfe mitnehmen die ich bekommen kann und versuche bewusst -wenn ich wieder diesen Druck verspüre (also fast ständig/alle paar min.)- mir gut zu zureden. Seit einigen Tagen habe ich wieder begonnen gutes für mich zu tun und versuche -bewusst- mir immer wieder Positive Dinge zu sagen. Es ist echt schwer wenn man es verlernt hat aber ich möchte nicht mehr aufgeben!

Auch wenn es vielleicht erstmal sinnlos erscheint, es kann wirklich helfen. Natürlich nicht ganz und von heute auf morgen, aber ich verspüre in solchen Momenten weniger Druck auf der Seele und mein Zittern wird dann leichter.

Liebe Grüße viel Kraft

-Das Lingu,
welches wieder nach dem Licht sucht!

Ein Hoffnungsschimmer?
Ich war heute im Liebesgrund. Ein Park in meiner Stadt. Die Sonne hat geschienen. Ich saß auf einer Bank. Ich hörte lachende Kinder und Gesprächsfetzen von anderen Menschen. Es schien alles ruhig und friedlich. Hat sich das auf mich übertragen? Ich spürte nämlich etwas, was mir schon so verdammt lange fremd war, bis heute. Einen unglaublichen Frieden. Die Angst? Sie schien weit weg. Unglaublich! Ich fühle mich gut, wie seit langen nicht mehr. Jetzt bin ich zu Hause. Ich kann auch Mal das Smartphone weg legen, ohne das ich befürchteten muss von einer Angsattacke wieder geplagt zu werden. Jetzt muss ich mich korrigieren. Letzten Mittwoch war ich auch schon da. Kürzer. Trotzdem hatte ich das Gefühl. Der Park tut mir gut. Das war sicher auch der Grund warum ich heute wieder hin gegangen bin. Nein. Dieser Park ist nicht das Alleinheilmittel. Aber vielleicht eines der Puzzleteile zu meiner Rettung.




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Dr. Christina Wiesemann
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