Zitat von Nian:Ich erkenne mein Kind nicht wieder. Ich will mein Kind wieder haben.
Auch wenn ich Dich gut verstehen kann, dass Du traurig und verzweifelt bist, so rate ich Dir trotzdem bitte nicht so panisch auf diese Krise Deiner Tochter zu reagieren.
Deiner Tochter geht es gerade nicht gut. Versuch Du wenigstens einigermaßen ruhig zu bleiben. Sonst empfindet Deine Tochter Dein Verhalten als Belastung und bekommt Schuldgefühle. Sie kann ja nichts dafür, dass es ihr nicht gut geht. Panikattacken sind schlimm. Sehr schwer auszuhalten. Sie braucht eine gute Psychologin, die auch verhaltenstherapeutisch arbeitet. Eventuell kannst Du Dich auch bei einer Klinik für Jugendliche mal beraten lassen.
Oft dauert es eine Weile, bis man die passenden Ärzte und Therapeuten findet.
Zitat von Nian: Ich hoffe wir bekommen es schnell wieder in den Griff.
Das ist keine hilfreiche Einstellung bei Ängsten. Das kann genau das Gegenteil bewirken, weil dieser Gedanke viel Druck und Ungeduld beinhaltet.
Es kann tatsächlich gut sein, dass es nur eine kurzfristige Krise durch Hormonumstellungen ist. Es ist nicht selten, dass Jugendliche depressive Phasen bekommen. Es ist eine Zeit in der sich viel im Körper und Psyche umstellt.
Aber ungeduldig zu sein und zu sagen: Ich will so schnell wie möglich dass sie wieder genauso wie vorher wird, bringt niemanden was. Es ist jetzt wie es ist und es ist richtig zu schauen, woher das kommt, was mit ihr los ist und wie man ihr helfen kann, durch diese Probleme gut durchzukommen.
Steh ihr bei, bleib an ihrer Seite, sucht gemeinsam nach Hilfestellen und den passenden Therapeuten, aber sei für Deine Tochter ein Ruhepol und keine panische und verzweifelte Mutter. Panisch und verzweifelt ist sie ja wahrscheinlich gerade selbst.
Ich hoffe Du verstehst das nicht als Kritik, sondern als Anregung, wie Du Deiner Tochter jetzt eine gute Stütze sein kannst.
Viel Glück. Alles wird bestimmt wieder gut. Aber es braucht Zeit und Geduld und ein bisschen Hilfe.