Meine Kardiologin sagt immer, dass entscheidend ist, ob der Puls innerhalb einiger Minuten nach Belastung wieder runter geht.
Kannst du dir vorstellen, mal ein paar Tage ohne Pulskontrolle zu trainieren? Du kannst ja dabei in deinem vertrauten Bereich bleiben. Zu meiner persönlichen Genesung in Sachen Herzrasen und -stolpern gehörte, in den ersten Monaten komplett auf Messungen zu verzichten und nur auf meinen Körper zu hören.
In den ersten Wochen war das ein ziemlicher Stress, weil mir mein Körper gefühlt permanent Überlastung signalisierte und mein Herz beinahe ausgerastet ist. Ich habe dann manchmal abgebrochen, aber nach einer Weile wieder weitergemacht. Mit der Zeit hat es gereicht, nur die Belastung zu reduzieren, ohne dass ich aufhören musste. Und nach ungefähr drei Monaten waren die Herzprobleme weit besser.
Richtig gut ging es mir ab dem Moment, wo ich einen Halbmarathon gelaufen bin und mir damit bewiesen habe, dass mein Herz belastbar ist. Der Beginn des HM-Trainings war übrigens auch der Moment, wo ich mal wieder nach der Pulsuhr gegriffen habe. Prompt hatte ich beim ersten Lauf mit Pulsmesser wieder Herzstolpern und einen Puls von 180 bei völlig moderatem Tempo.
Ich habe dann die Uhr zwar bei jedem Training getragen, aber nicht mehr drauf geschaut, bis ich eines Tages das Gefühl hatte, ich funktioniere wieder normal. Die Uhr zeigte 144 Puls und das war realistisch.
Die Erwartungshaltung macht enorm viel aus.
24.06.2020 17:16 •
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